Sylvia Lott - Die Inselgärtnerin

  • Die Autorin (Quelle: Amazon)

    Die freie Journalistin und Autorin Sylvia Lott ist gebürtige Ostfriesin und lebt in Hamburg. Sie schreibt für verschiedene Frauen-, Lifestyle- und Reisemagazine und veröffentlichte bei Blanvalet bereits mehrere Romane. Mit „Die Inselfrauen“ und „Die Fliederinsel“ stand sie wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste.


    Produktinformation (Quelle: Amazon)

    Format: Kindle Edition

    Dateigröße: 2624 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 448 Seiten

    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (16. April 2018)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B077C3CRJ3


    Das Erbe in Amerika

    Sonja war Gärtnerin und gab den Kunden Tipps wie sie ihre Gärten anlegen sollten, bzw. der Betrieb in welchem sie arbeitet tat dies. In der letzten Zeit ging es ihr nicht so gut….

    Der Gartenbaubetreib in welchem Sonja arbeitete, war von einer anderen Firma übernommen worden. Und diese würde nicht alle Festangestellten übernehmen…

    In Florida hatte Sonja ein Häuschen mit angrenzendem Grundstück von ihrer Tante geerbt. Zunächst war sie total fertig, weil sie arbeitslos geworden war, doch dann entschloss sie sich, sich das Erbe persönlich anzuschauen…

    Mit einem Halbjahresvisum konnte sie länger in den USA bleiben, und sie fand auch sofort Freunde dort. Und es gab Interessenten, die ihr das Grundstück unbedingt abkaufen wollten… Doch Sonja hatte auch die Idee, sich dort selbstständig zu machen….

    Angezogen von einem jungen anscheinend reichen Mann, legte sie für ihn einen Garten an…

    Und dann gab es da noch Sam, ein Bekannter ihrer Tante…

    Warum ging es Sonja nicht so gut? Gab es verschiedene Gründe? War Sonja nicht übernommen worden? Wie gefiel ihr das Häuschen in Florida? Würde sie verkaufen? Waren die Angebote so gut? Oder würde sie sich wirklich selbstständig machen? Würde man ihr Steine in den Weg legen? Wer war der junge, reiche Mann? Und wer war Sam? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung

    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. In der Geschichte war ich schnell drinnen, doch für meinen Geschmack zog sie sich in der ersten Hälfte doch sehr. Man liest, wie Sonja, in den USA Sunny genannt, sich dort einlebte, Freunde und Anschluss fand. Doch für meinen Geschmack dauerte das alles etwas lang. Trotzdem konnte ich mich in die Protagonistin gut hineinversetzen. Konnte mir ihre Geldnöte vorstellen, denn auch dort braucht man – will man sich selbstständig machen – Geld. Und dann gab es da natürlich auch die, denen das gar nicht passte, die unbedingt das Grundstück haben wollten. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Buch dann doch noch spannend und ich habe letztendlich ab dann in einem Rutsch durchgelesen. Ich wollte unbedingt wissen, was weiter geschehen würde und nach welchen unsauberen Mitteln ihre Gegner greifen würden. Alles in allem hat es mir noch sehr gut gefallen. Es bekommt von mir vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • „Glück ist etwas, das in vielen Gestalten kommt, und wer kann es erkennen?“(Der alte Mann und das Meer von Ernest Hemingway, 1951)


    Die Enddreißigerin Sonja hat gleich mehrere Baustellen, die sie zu bewältigen hat. Ehemann Michael hat sich eine jüngere angelacht und lebt im ehemals gemeinsamen Haus mit seiner Neuen zusammen, was ihr schlaflose Nächte und jede Menge Herzschmerz beschert. Außerdem hat sie gerade von dem Gartenbetrieb, in dem sie lange Jahre als Gartenarchitektin gearbeitet hat, die Kündigung bekommen. Aber es gibt einen kleinen Lichtblick, denn Großtante Sandy, die Schwester ihrer Mutter, hat sie als Erbin für ihr Strandhaus auf Dolphin Island in Florida eingesetzt. Und dieses Erbe kann sie jetzt übernehmen. Um Abstand von allem zu gewinnen, begibt sich Sonja auf die Reise, ihr Erbe anzutreten. Schon kurz nach der Ankunft in Florida fühlt sich Sonja wie befreit und auch das Häuschen entpuppt sich als wahre Fundgrube mit alten Erinnerungen und einem wunderschönen Garten, Zugang zum Meer und eigener Insel. Schnell lebt sich Sonja, die sich nun Sunny nennt, ein und findet auch bald neue Freunde durch Nachbarin Lorraine und der Strandbegegnung Stormy. Eine neue Geschäftsidee hat Sonja auch schon, sie möchte einen Dünengärtnereibetrieb eröffnen und Naturgärten anlegen. Der erste Kunde klopft auch schon an die Tür, der sogleich auch noch Sunnys Herz in Wallung bringt. Der Besuch von Tante Sandys altem Freund Sam hinterlässt ebenfalls seine Nebenwirkungen. Aber so ohne Schwierigkeiten ist das Leben in Florida auch nicht, denn es gibt Menschen, die wollen unbedingt ihr Grundstück, koste es, was es wolle…


    Sylvia Lott hat mit ihrem Buch „Die Inselgärtnerin“ einen sehr unterhaltsamen und fesselnden Roman vor der malerisch-exotischen Kulisse Floridas vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, gefühlvoll und nimmt den Leser ab den ersten Zeilen mit in die Handlung, wo er sich als stiller Beobachterschnell sowohl einer aufregenden Reise, Gefühlchaos als auch liebenswerten Charakteren gegenübersieht, die ihm schnell ans Herz wachsen. Die Landschaftsbeschreibungen sind bildgewaltig, detailliert und farbenfroh, dass der Leser sich sofort wie zuhause fühlt und doch das Gefühl von Urlaub während der Lektüre immer mitschwingt. Die Autorin lässt dem Leser auch viele Informationen zukommen, so erfährt man einiges über die örtliche Flora und Fauna, über die Spuren Ernest Hemingways, die alten Hollywoodfilme mit Esther Williams und über Delphine, wobei über allem der alte Motown Sound liegt, der hier genau die richtige Stimmung vermittelt. Aber auch Stürme sowie ein Hurricane sind Thema in diesem Roman und machen die Wichtigkeit eines gesunden Umweltdenkens deutlich.


    Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und mit den nötigen Ecken und Kanten versehen, die sie unwiderstehlich, individuell und sehr realistisch wirken lassen. So kann der Leser sich gut mit ihnen identifizieren, mitfühlen, -leiden und auch -hoffen. Sonja/Sunny ist eine sympathische Frau, die durch einige Schicksalsschläge gebeutelt wurde. Zu Beginn ist sie niedergeschlagen und ohne Perspektive, doch dann wendet sich das Blatt. Sie liebt ihren Beruf und hat ein Herz für Pflanzen und Tiere. Ihre Offenheit, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft lässt sie schnell Freunde gewinnen, die ihr beistehen und deren Tür für sie immer offen steht. Ihre Entwicklung während der Handlung ist wunderbar zu beobachten, denn sie gewinnt immer mehr an Selbstbewusstsein und Lebensbejahung. Stormy und Lorraine sind zwei wunderbare Frauen, die das Herz auf dem rechten Fleck haben und in jeder Notlage da sind. Aber auch Etta, Ranger und die Freunde des Gemeindezentrums sind ein eingeschworener Haufen, die für die Dinge und die Menschen einstehen, die ihnen am Herzen liegen. Sam ist ein ganzer Kerl, der das Leben genießt, aber auch einige Geheimnisse hat. Als Ebenbild von Ernest Hemingway schmilzt so manches Herz davon, doch er hat viel mehr zu bieten. Nick Winslow becirct die Frauen durch sein attraktives Äußeres, doch auch bei ihm liegen so manche Dinge im Dunkeln. Auch die übrigen Protagnisten wie Lisa, Anna oder auch Michael machen die Handlung mit ihrem Auftreten rundum gelungen.


    „Die Inselgärtnerin“ ist ein wunderbarer Roman, bei dem der Leser während der Lektüre neben einem tollen Urlaubsfeeling auch noch einiges an Informationen rund um die dortige Pflanzen- und Tierwelt bekommt. Aber auch die Freundschaft und die Liebe kommen hier nicht zu kurz, so dass das Leserherz rundum auf seine Kosten kommt. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!


    Schöne Urlaubslektüre für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Für die Bücher von Sylvia Lott konnte ich mich bereits seit dem ersten Roman begeistern und so lag es natürlich nahe, dass ich auch ihr neuestes Werk kennenlernen musste und mich unbedingt auf eine Reise nach Florida begeben wollte.
    In ihrem neusten Roman lernen wir Sonja kennen, die Ende 30 ist und ihr Leben nach einigen bösen Überraschungen gerne eine neue Wendung verleihen möchte. Wie es der Zufall wollte, fällt ihr ein geerbtes Häuschen der verstorbenen Tante in Florida zu, was sie besucht und sich sehr in das Land und die Menschen verliebt. Doch alles hat natürlich seinen Preis und das bekommt auch Sonja sehr schnell zu spüren.

    Sylvia Lotts Roman ist wie ihre anderen Werke auch sehr bildhaft erzählt und leicht und locker geschrieben. Ich gebe zu, dass ich noch nie im Ausland war, geschweige denn im schönen Florida aber Sylvia Lott hat es geschafft mir einen Einblick in das tolle sonnige Dolphin Island zu geben und mir die Möglichkeit zu geben in meinen Gedanken den Delfinen beim Toben im Wasser zu zusehen und den Sonnenuntergang mit Sonja und ihren Freunden in Gedanken zu genießen.
    Sonja ist im Buch eine liebenswerte Protagonisten, mit der ich mich am Anfang des Buches etwas schwer tat aber sobald sie selbst auf der Sonneninsel gelandet ist und ihr Leben eine starke Wendung nimmt, konnte ich mich viel besser mit ihr identifizieren. Auch sind die Nebenfiguren sehr liebevoll gezeichnet und ich habe so einige in Herz geschlossen, die mit Sonja gemeinsam zu einer Einheit heranwuchsen.
    Was mir auch besonders gut gefallen hat, ist dass nicht im Vordergrund eine Geschichte stand, sondern, dass auch ernstere Themen angesprochen worden sind, die die Umwelt betrafen und die geschickt in der Geschichte verarbeitet worden sind und sich keinesfalls zu sehr in den Vordergrund drängten.
    Natürlich darf bei all den schönen bildhaften Szenen auch das Thema Liebe nicht in Vergessenheit geraten. Denn nach diesem steinigen Weg hat Sonja auch ihr Glück verdient. Aber mit wem, dass wird nicht verraten. :-)

    Fazit:
    „Die Inselgärtnerin“ ist ein Roman zum Träumen und Abschalten vom Alltag.
    Wer so wie ich auf den nächsten Sommerurlaub wartet, kann sich die Zeit bestens mit diesem Roman versüßen. Ich gebe gerne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen.

    Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, daß man Flügel hat." ( Helen Hayes )[/align]

  • Meine Meinung:

    Sylvia Lotts neuer Roman hat für einmal rein gar nichts mit dem sonst in ihren Büchern vorkommenden Wirrungen aus der Vergangenheit zu tun. Nur schon deswegen musste ich "Die Inselgärtnerin" lesen! Ein weiterer Lesegrund war für mich der Beruf der Protagonistin: eine Gärtnerin.


    Die Gärtnerin heisst Sonja, wohnt in Hannover, verdaut gerade die Trennung von ihrem Mann Justus und verliert auch noch ihren Job. Nun hat sie endlich Zeit nach Florida zu reisen, denn ihre verstorbene Tante Sandy hat sie beerbt. Eigentlich fliegt Sonja nur hin um den Verkauf des Hauses zu beaufsichtigen, doch schon bald fühlt sie sich wohl und geniesst ihre Auszeit. Ihre Tante lebte in einem kleinen paradiesischen Flecken, das leider immer mehr vom Klimawandel bedroht wird. Sonja sprüht vor Ideen, wie sie die Inselgärten umweltfreundlicher bepflanzen könnte und darf schon bald Nicks Garten neu gestalten. Doch das mit ihrer Arbeitsbewilligung will einfach nicht klappen.


    Schnell freundet sich Sonja mit einigen Nachbarn und deren Freunde aus dem Kulturzentrum an und nennt sich fortan Sunny. Mit ihrer Tante Sandy, Muschelsucherin Stormy und Nachbarin Rainy bildet sie eine Wetterfront, mit den noch lebenden Frauen ein Backgroundtrio für das Kulturfest. Die modernen Weather Girls fand ich sehr nett, doch für mich hätte es diese Namensspielereien nicht unbedingt gebraucht; besonders bei der Namensgebung von Sunny hätte es noch ein paar zusätzliche Sätze gebraucht, damit der neue Namen natürlicher wirkt.


    Ich weiss nicht, ob es mit dem plötzlichen Namenswechsel zu tun hatte oder an ihrer Herangehensweise, aber Sonja wird nicht mein Lieblingscharakter des Monats. Sie ist nett beschrieben, aber viel Sympathiepunkte bekommt sie von mir nicht. Vielleicht hätte sie sich von Anfang an einen selbst ausgewählten Anwalt nehmen sollen, vielleicht wäre sie mir dadurch ernsthafter erschienen. Lorraine, Stormy und die Bernsteins fand ich liebenswürdiger. Irgendwann tauchte dann noch der geheimnisvolle Sam auf; über ihn hätte ich mir mehr Infos gewünscht und von Anfang an ein gezielteres Nachfragen von Sonjas Seite her. Die beschriebenen amerikanischen Senioren, die sich in Florida zur Ruhe setzen, kamen sehr glaubhaft daher.


    Die angesprochenen Umwelt- und Artenschutzfragen machten Sinn - gerade in Florida - und hätten von mir aus sogar noch vertieft werden können.


    Toll war die Geschichte um Tante Sandy und Esther Williams. Dass Sandy Teil von Williams Wasserballett war, fand ich grandios. Auch die Idee, Sam beim Hemingway Contest teilnehmen zu lassen, gefiel mir sehr gut. Diese beiden Themen gaben "Der Inselgärtnerin" Würze, machen den Roman besonders.


    Ebenso die viele Musik - die Songs für das Fest der Inselbewohner hatte ich schon lange nicht mehr gehört, musste aber jeweils sofort mitsummen. Eine entsprechende Playlist findet sich am Ende des Buches.


    Fazit:

    Hemingway, Wasserballett und die "Weather Girls" - ausgefallene Themen verknüpft zu einer tollen Sommerlektüre, nur leider tat ich mich schwer mit der Protagonistin.

    4 Punkte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: