Patricia Wentworth - The Amazing Chance

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Uncannily alike in appearance were the twins, Jim and Jack Laydon. Both, too, loved beautiful Evelyn Prothero. For three mad, ecstatic days early in the Great War, Evelyn had been engaged to Jack. Then the engagement was broken, for reasons the girl chose never to make public. Soon after, she abruptly married Jim, but no one who saw it could ever forget Jack’s face during the ceremony. A week later, on the same day, in the same raid, both brothers went missing. Now, ten years later, Evelyn is still a widow grieving – some say for Jack, some say for Jim.
    Then suddenly in Germany a mute peasant is struck on the head. When he recovers consciousness he claims his name is Laydon – Jim or Jack, he will not say. And how is Evelyn to know, when every distinguishing trait has been lost? Who – Jim, Jack, or A.N. Other – has grasped at a chance for a new life, and what steps has he taken to live it?
    The Amazing Chance was originally published in 1926. This new edition features an introduction by crime fiction historian Curtis Evans.


    Autorin (Quelle: amazon)
    Patricia Wentworth was born Dora Amy Elles in India in 1877 (not 1878 as has sometimes been stated). She was first educated privately in India, and later at Blackheath School for Girls. Her first husband was George Dillon, with whom she had her only child, a daughter. She also had two stepsons from her first marriage, one of whom died in the Somme during World War I.
    Her first novel was published in 1910, but it wasn’t until the 1920’s that she embarked on her long career as a writer of mysteries. Her most famous creation was Miss Maud Silver, who appeared in 32 novels, though there were a further 33 full-length mysteries not featuring Miss Silver—the entire run of these is now reissued by Dean Street Press.
    Patricia Wentworth died in 1961. She is recognized today as one of the pre-eminent exponents of the classic British golden age mystery novel.


    Allgemeines
    Erstveröffentlichung 1926
    Neuauflage als E-Book am 9. Mai 2016 bei Dean Street Press, Umfang entsprechend 226 Seiten
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven in 31 Kapiteln, Vorwort von Curtis Evans
    Handlungsorte und -zeit: Köln und London im Jahr 1925


    Inhalt und Beurteilung
    Unmittelbar nach seiner Hochzeit mit Evelyn Protheroe im November 1915 wurde Jim Laydon zum Kriegsdienst einberufen, zusammen mit seinem Cousin Jack, mit dem Evelyn zuvor kurz verlobt gewesen war, und mit ihrem Jugendfreund Jim Field. Alle drei Männer kehrten von einer Schlacht auf deutschem Boden nicht zurück und gelten seitdem als vermisst.
    Durch einen mit einem heftigen Schlag auf den Kopf verbundenen Unfall gewinnt Anton Blum, der 1915 von der Bäuerin Anna Blum in einem Wald schwerverletzt aufgefunden, gesundgepflegt und quasi „adoptiert“ wurde, sein Gedächtnis zumindest teilweise zurück. Er weiß, dass er als britischer Soldat im Ersten Weltkrieg verwundet wurde, aber er kann sich nicht an die letzten 10 Jahre erinnern und er weiß (angeblich) nicht genau, wer er ist. Da sein Äußeres sich in den Jahren seit dem Krieg verändert hat, können auch seine ehemaligen Kriegskameraden und seine Verwandten in England lediglich sagen, dass er aufgrund gewisser Insiderkenntnisse zwar einer der Laydons sein muss, sie wissen aber nicht, ob es sich um Jack oder Jim handelt. Für Evelyn, die gerade erwägt, sich wieder zu verheiraten und auch für den betagten Großvater der Laydons, Sir Cotterell, ist es sehr wichtig, den ehemals Verschollenen zu identifizieren, zumal bereits ein weiterer Verwandter auf das Erbe der wohlhabenden Familie spekuliert…


    Der Roman schildert, wie Evelyn mit der Rückkehr eines Mannes umgeht, der ihr vermisster Ehemann sein könnte und wie sie und die Verwandten der vermissten Soldaten aus jeweils unterschiedlichen Motiven alles Mögliche unternehmen, um dessen Identität zu klären. Die ganze Geschichte ist sehr konstruiert und wenig glaubwürdig, nichtsdestotrotz bietet sie aber fesselnde Unterhaltung. Die Autorin versteht es, den Leser auf die Folter zu spannen; auf die Auflösung muss man buchstäblich bis zur letzten Seite warten. Die Schilderung der verschiedenen Romanfiguren entbehrt nicht eines gewissen Humors, zumal einige Charaktere etwas überzeichnet sind: So gibt es ausgesprochene Nervensägen (dümmliche und habgierige) und auch eine naive Frau von lockeren Sitten, die aber gutherzig ist.
    Der Roman wirft außerdem ein Schlaglicht auf die sich wandelnde Rolle der Frau seit dem Ersten Weltkrieg. In den Zwanzigerjahren genießen Frauen mehr Freiheiten als vor dem Krieg, sie besitzen viel mehr Selbstbewusstsein und kommen auch äußerlich mit kürzeren Kleidern, kurzen Haaren und geschminkt ganz anders daher als früher.


    Fazit
    Eine Geschichte, die zwar nicht sehr realitätsnah ist, aber dennoch gute Unterhaltung bietet und einen recht guten Eindruck vom Genre des „Golden Age Mystery“ bietet! Um einen Krimi handelt es sich jedoch nicht.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Ich habe keinen Hinweis auf eine deutsche Ausgabe dieses Romans gefunden.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998