Klappentext:
Eine Lawine aus Schlamm und Dreck
Es ist dunkel und kalt in Shetland. Seit Monaten regnet es. Auf dem Weg ins Tal reißt das Wasser gewaltige Erdmassen mit sich, die Teile des kleinen Örtchens Ravenswick unter sich begraben. Bei den Aufräumarbeiten findet man in den Trümmern eines Hauses die Leiche einer unbekannten Frau in blutrotem Seidenkleid. Kommissar Jimmy Perez will wissen, wer sie ist – doch stößt er bei den Inselbewohnern auf eine Mauer des Schweigens. Als sich herausstellt, dass die Frau ermordet wurde, ruft Perez seine alte Kollegin Willow Reeves aus Inverness zur Hilfe. Die ist noch nicht vor Ort, da gibt es bereits das zweite Opfer. (von der Rowohlt-Verlagsseite)
(Klappentext unrichtig: Das zweite Opfer wird gefunden, als Willow schon einige Tage auf der Insel ist.)
Zur Autorin:
Ann Cleeves, geboren in Herefordshire, arbeitete als Zwanzigjährige zwei Jahre lang als Köchin auf Fair Isle. Heute lebt sie mit ihrer Familie in West Yorkshire und ist Mitglied des «Murder Squad», eines illustren Krimi-Zirkels. Für «Die Nacht der Raben» wurde sie 2006 mit der weltweit wichtigsten Auszeichnung der Kriminal-Literatur ausgezeichnet – dem «Duncan Lawrie Dagger Award». (von der Rowohlt-Verlagsseite)
Allgemeine Informationen:
Originaltitel: Cold Earth
Erstmals erschienen 2016 bei Macmillan / PanMacmillan, London
Aus dem Englischen übersetzt von Stefanie Kremer
Aus der Perspektive eines unbeteiligten Beobachter erzählt
7. Band der Shetland-Krimireihe
48 Kapitel auf 446 Seiten
Meine Meinung:
Auf den Shetland-Inseln geht alles gemütlich zu. Sehr gemütlich. Auch polizeiliche Mordermittlungen. Die gehen nämlich so: Man befragt einen Zeugen / Verdächtigen / Mitwisser. Das Gespräch dauert ca. drei Seiten lang, und in diesem gesamten Dialog sind etwa ein bis zwei Sätze maßgeblich für die Ermittlungen. Sie führen zum nächsten Zeugen / Verdächtigen / Mitwisser und zu dessen Befragung. …
Es regnet, es stürmt, es ist kalt. Die Variationen, in denen Cleeves vom Wetter erzählt, sind zahlreich. Der Leser spürt es bis in den letzten Knochen.
Jimmy Perez ist das Gegenteil von Cleeves Protagonistin ihrer zweiten bekannteren Krimireihe, Vera Stanhope. Er ist eine Seele von Mensch, feinfühlig und zurückhaltend, besorgt und emotional, und vor allem: Er ist ein Teamspieler.
So verteilen sich die Erkenntnisse und Ergebnisse auf Jimmy, Willow und Jimmys Kollegen Sandy. Mitunter geht die Sache ein wenig drunter und drüber, denn parallele Ereignisse muss man hintereinander erzählen, und darunter leiden die Chronologie und der logische Fortgang.
Auch wenn dies bereits der 7. Band der Reihe ist, lässt er sich ohne Vorkenntnis lesen, auch wenn oft auf Vergangenes verwiesen wird.
Zwar ist auch hier wieder eine Liebesgeschichte mit einer Krimihandlung verknüpft, doch sie steht nicht im Mittelpunkt und wirkt nicht aufgesetzt.
Der Täter lässt sich leicht ausmachen, wenn man die ewige Krimifrage stellt:
Wer ist völlig unverdächtig, und wer hat kein (ersichtliches) Motiv.