So, ich habe es nun auch geschafft und eben den letzten Abschnitt beendet.
Bei dir möchte ich mich zu aller erst einmal bedanken, dass ich bei dieser Leserunde dabei sein durfte. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich mit geschichtlichen Büchern immer etwas schwer getan und hätte das Buch wahrscheinlich in der Buchhandlung wieder weggelegt. Da ich aber sehr gerne an Leserunden teilnehme, habe ich mich angemeldet und bin nun froh darum.
Das Buch hat mir große Lesefreude bereitet und auch der Austausch mit dir und den Mitlesern war großartig. Danke dafür!
Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt und ich wollte immer weiterlesen. Wie jemand anderes schon erwähnt hat, haben auch die kurzen Kapitel dazu verführt, immer noch ein weiteres Kapitel lesen zu wollen.
Viele der Charaktere sind mir echt ans Herz gewachsen und ich kann am Ende gar nicht sagen, welches mein Lieblingscharakter war. Ich fand es spannend Vera bei ihren Recherchen zu folgen, es war interessant zu lesen wie Marie erwachsen wird, sehr sympathisch waren Lina und Eric und und und.
Schade fand ich am Ende, dass über einige Personen wenig oder gar nichts mehr geschrieben wurde. Ich hätte gerne mehr über Linas weiteres Leben erfahren. Was ist aus Theo und Sonja geworden? Und auch Helmuts weiterer Werdegang hätte mich sehr interessiert.
Ein paar wenige Kritikpunkte habe ich aber auch.
Zwar haben die kurzen Kapitel zum Weiterlesen verleitet, allerdings haben die vielen Sprünge und Personenwechsel mich oft auch verwirrt. Beim Weiterlesen musste ich mich manchmal erst nochmal orientieren, was in den Kapiteln zuvor passiert ist. Der Sinn dieser Aufteilung erschließt sich mir schon, vielleicht wäre es mir leichter gefallen, wenn es ein paar Sprünge weniger und längere Kapitel gewesen wären.
Die Verwendung der vielen Decknamen und Identitäten hat es zusätzlich erschwert.
Ich muss auch gestehen, dass mir am Ende nicht mehr so ganz klar war, welche Rechercheergebnisse von Vera denn nun wirklich in der Reportage gelandet sind und was einfach interessante Zusatzinformationen waren, die mit Gehlen ja dann nicht mehr direkt zu tun hatten.
Auch mit dem Titel des Buches tue ich mich etwas schwer. Mir ist nicht ganz klar, auf wen er sich bezieht. Auf die Angehörigen der Verbrecher, im Sinne einer gerbten Schuld, oder auf alle Mitwisser solcher Taten, die bei der Vertuschung geholfen haben oder nichts zur Veröffentlichung getan haben?
Das Wort "geliehen" klingt für mich einfach, als ob man die Schuld auch wieder zurückgeben könne, was bei einer solchen Thematik ja schlichtweg gar nicht möglich ist, egal wie sehr man sich damit auseinandersetzt.
Das soll jetzt aber wirklich nicht zu negativ klingen. Insgesamt hat mir das Buch echt sehr gut gefallen und ich habe vieles gelernt.