Teil 2: Abschnitte 27 bis 53 (Seiten 139-272)

  • Den Satz hab ich jetzt drei Mal gelesen, bis mir ein Licht aufgegangen ist, was du mit Prolog-Kiste meinst.

    oh je, entschuldige ....

    Aber warum denn? :friends:Ich war nur etwas schwer von Begriff :-s.

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Was mich emotional tief bewegt hat, waren Veras Beschreibungen des Ehepaares. Die wenigen Sätze haben mich tief getroffen, ich konnte nur mit Mühe die Tränen zurückhalten.

    Stimmt, das hat mich auch tief getroffen. Da stimmte auch wieder die ganze Atmosphäre. bei sowas bin ich eh so nah am Wasser gebaut. Alles was so mit Familie zu tun hat...

    Bei solchen Szenen denke ich immer, dass die Autorin/der Autor sich sicher ins Fäustchen lacht, wenn alle Leser sich in einer Person täuschen.

    Das denke ich mir eigentlich die ganze Zeit, dass es so ist, weil wir alle fleißig spekulieren :mrgreen: Wobei ich mir vorstellen kann, dass Claire Winter ihr eigenes Buch dann auch nochmal aus einem anderen Blickwinkel mitbekommt? :mrgreen:

  • Bis einschließlich Kapitel 47

    Ich finde es toll, das Marie Lina hilft. Lina ist eine junge jüdische Frau, die ihre Eltern im Krieg durch die Nazis verloren hat. Deshalb ist auch die Presse hinter ihr her. Marie hilft ihr und sie teilen sich dann auch das Zimmer in Maries Pension.

    Die Wirtin von der Pension, finde ich schrecklich. Sie ist so eine Person, die immer noch Vorurteile gegen Juden hat. Aber es ist auch schwer von einem auf den anderen Tag auf einmal anders zu denken. Oder zu handeln.

    Außerdem muss es für Marie schwer sein, sich einzugestehen, das der eigene Vater ein Mörder war.

    Marie und Lina finde ich auch eine ganz tolle Konstellation. Eine Deutsche und eine Jüdin, die sich anfreunden, nachdem der Krieg zu Ende gegangen ist. Die Kinder von Tätern und Opfern. Schön. Marie ist unvoreingenommen und auch Lina geht nicht kritisch auf sie zu nach allem was sie durchgemacht hat. Was ich richtig gut von Lina fand war der Satz zu der (wirklich schrecklichen, unsympathischen) Wirtin, als sie bemerkte, dass die zwei sich nicht ähnlich sehen: „Das liegt sicher daran, dass ich mehr nach dem jüdischen Teil der Familie komme“.


    Das Marie Jonathan wiedergesehen hat war auch ein großer Zufall. Die Nürnberger Prozesse (da hab ich auch noch ein Buch auf dem SuB drüber, wollte ich schon lange gelesen haben eigentlich) sind für alle Seiten nicht einfach durchzustehen gewesen. Ich verstehe Maries Angst, was sie noch über ihren Vater herausbekommen wird, dass er eventuell ein ganz anderer Mensch war, als sie ihn wahrgenommen hat. Muss ein schreckliches Gefühl sein.


    Vera ist unterwegs und bereits in Gefahr. Hüttner hat sie im Visier und lässt sie beobachten, ob sie tatsächlich nur auf der Suche nach dem Kind ist oder doch in Jonathans Sinne weiterrecherchiert. Jonathans Tod war nun definitiv kein Unfall, aber das war ja eigentlich schon vorher klar.


    Karl wird mir immer unsympathischer. Ich bin gespannt, was es mit ihm auf sich hat. Hat die Mutter wirklich eine Affäre oder Beziehung mit ihm? Ich bin gespannt. Von Sonja fand ich es richtig klasse, dass sie für Marie eingesprungen ist, als Karl sie so bedrängt hat. Sie kann Karl auch nicht leiden.

    Helmuts Verhalten ist auch sehr merkwürdig. Irgendwie mag ich ihn, aber warum erzählt niemand Marie etwas? Das würde mich an ihrer Stelle wirklich wütend machen, wenn die ganze Familie zusammenhält und mir nichts erzählt. Und wieso hat Fritz „gepetzt“? Das hätte ich nun auch nicht gedacht, hätte das eher Helmut zugetraut.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Kapitel 40-46 (Seite 209-240)


    Kapitel 40


    Verständlich das hier die Flüchtlinge zurückhaltend und vorsichtig auf Vera reagieren. Man darf nicht vergessen, was sie bis dahin schon alles erlebt haben.


    Kapitel 41


    Super. Jetzt, weiß also Vera Bescheid, das sie verfolgt wird und das deswegen auch viel Geld gezahlt wird. Nur damit man sie findet. Hoffentlich überlebt Vera die Geschichte.


    Kapitel 42


    Was hat Leo über Weißenburg herausgefunden und wer war in Veras Zimmer, als sie nicht da war? Mensch, Claire Winter du schreibst richtig spannend und ich würde das Buch am liebsten in einen Rutsch durch lesen. Ich muss mich echt zusammenreißen.


    Kapitel 43


    Also ist Leo, ein alter SS-Mann, der in der Kriegszeit noch ausgestiegen ist. Solche Personen hätte es viel mehr geben müssen. Aber aus Angst und Machtgefühl, macht man leider sehr viel falsch. Was hat Weißenburg mit Maries Vater zu tun?


    Kapitel 44


    Oh, das war ja knapp. Beinahe wäre Marie, bei einer Feier zu Hause, aufgeflogen. Und das ausgerechnet bei dem Onkel Karl. Was muss der aber auch so misstrauisch sein? Und wenn Sonja , wirklich die neue Freundin von Helmut wird, muss Marie sich genau überlegen, was sie ihr erzählt. Ich glaube nämlih, das die Gefahr dann sehr groß ist, das Helmut alles erfährt.


    Kapitel 45


    Och Mensch, ist das traurig, sich Fotos ansehen zu müssen, wo man weiß, das nur noch 1-2 Personen drauf leben und alle anderen tod sind. Es sind einfach zu viele Menschen im zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen.

    Ich finde es schön, das Marie Lina besucht und das die beiden echt versuchen eine Freundschaft aufzubauen. Und hier kann auch Marie ehrlich sein und über alles reden, was sie bewegt , ohne verurteilt zu werden.


    Kapitel 46


    Ich habe richtig beim Lesen gemerkt, wie geschockt die Mutter von Marie war, als Marie fragte, ob es schlimm wäre, wenn sie eine Jüdin als Freundin hätte. Ich fand die Reaktion von der Mutter schlimm. Wieso sollte eine Freundschaft nicht möglich sein?

    Ich fand es super von Marie, das sie ihren Bruder Helmut die Stirn geboten hat. Das hätte sie am Anfang der Geschichte noch nicht gemacht. Aber warum ist es für sie und die Familie gefährlich, wenn sie Fragen nach der Vergangenheit stellt?

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Wobei ich mir vorstellen kann, dass Claire Winter ihr eigenes Buch dann auch nochmal aus einem anderen Blickwinkel mitbekommt? :mrgreen:

    Oh ja, das stimmt. :) Für mich ist es sehr spannend und interessant, Eure Spekulationen zu lesen. Manchmal sind da übrigens Überlegungen dabei, die ich selbst gehabt habe, als ich die Geschichte entwickelt habe ...Ich finde aber ohnehin immer, dass ein Buch erst durch die Leser richtig zum Leben erweckt wird.

    Was ich richtig gut von Lina fand war der Satz zu der (wirklich schrecklichen, unsympathischen) Wirtin, als sie bemerkte, dass die zwei sich nicht ähnlich sehen: „Das liegt sicher daran, dass ich mehr nach dem jüdischen Teil der Familie komme“.

    Ja, dass Lina der Frau trotz ihres angeschlagenen Zustands hier die Stirn bietet, sagt auch viel über ihren Charakter aus und darüber, dass sie nicht bereits ist, die Opferrolle anzunehmen.

    Helmuts Verhalten ist auch sehr merkwürdig. Irgendwie mag ich ihn, aber warum erzählt niemand Marie etwas? Das würde mich an ihrer Stelle wirklich wütend machen, wenn die ganze Familie zusammenhält und mir nichts erzählt.

    Im Grund wird Marie von ihrer eigenen Familie ausgegrenzt, fast als würde sie nicht richtig dazugehören. Das ist für sie neben deren ganzen Heimlichkeiten auch noch sehr verletzend und verstärkt ihr Gefühl der Einsamkeit, das sie inzwischen ja ohnehin ihren Brüdern und ihrer Mutter gegenüber verspürt.

    Super. Jetzt, weiß also Vera Bescheid, das sie verfolgt wird und das deswegen auch viel Geld gezahlt wird. Nur damit man sie findet.

    An diesem Punkt wird Vera auch endgültig bewusst, in welcher Gefahr sie sich befindet, denn nun weiß sie ja, dass ihr Jonathans Verfolger auch auf der Spur sind ...

    Mensch, Claire Winter du schreibst richtig spannend und ich würde das Buch am liebsten in einen Rutsch durch lesen. Ich muss mich echt zusammenreißen.

    Vielen Dank! :) Über dieses Kompliment freue ich mich aber wirklich sehr!

    Och Mensch, ist das traurig, sich Fotos ansehen zu müssen, wo man weiß, das nur noch 1-2 Personen drauf leben und alle anderen tod sind.

    Ja, ist es. Das kann man nicht anders sagen und es gab so unendlich viele Familien, von denen nicht ein Einziger überlebt hat!

    Ich habe richtig beim Lesen gemerkt, wie geschockt die Mutter von Marie war, als Marie fragte, ob es schlimm wäre, wenn sie eine Jüdin als Freundin hätte. Ich fand die Reaktion von der Mutter schlimm. Wieso sollte eine Freundschaft nicht möglich sein?

    Auch wenn die Mutter sonst nie über die Vergangenheit spricht, aber an dieser Stelle zeigt sie ihre wahre Einstellung ...

  • Och Mensch, ist das traurig, sich Fotos ansehen zu müssen, wo man weiß, das nur noch 1-2 Personen drauf leben und alle anderen tod sind

    Ja. Das muss schlimm sein.

    In diesem Buch gestaltet der (absolut geniale) Autor das sehr eindrucksvoll: er fragmentiert die Person, d. h. er verteilt sie

    auf mehrere Panels, und zeigt damit, wie

    ihn dieses Gefühl - eben seine Familie verloren zu haben - buchstäblich selber in seine Einzelteile zerlegt.

    Ein unglaublich beeindruckendes Buch.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Kapitel 35 bis 42

    Es hat mir ausgesprochen gut gefallen, wie sich die Freundschaft zwischen Marie und Lina entwickelt. Dass beide so offen über ihre Geschichte sprechen und nichts voreinander verheimlichen, bietet jedenfalls ein gutes Fundament dafür und vielleicht gibt es ja für Lina irgendwann die Gelegenheit sich für Maries Hilfe zu revanchieren, wenn man bedenkt, wie sich die Situation in ihrer Familie entwickelt.

    Lina selbst hat einen sehr bewunderswerten Charakter, was sie mir auf Anhieb sympathisch machte. Es ist wirklich bewundernwert mit welcher Stärke und Entschlossenheit und wie vorurteilsfrei sie an solchen Verhandlungen über Kriegsverbrecher teilnimmt. Ihr ist bewusst, dass sich an der Vergangenheit, dem schrecklichen Tod ihrer Eltern, schließlich nichts mehr ändern lässt. Sie versucht schlicht und einfach Verständnis dafür aufzubringen um ihren eigenen Frieden damit schließen zu können, was ich ihr von ganzem Herzen wünschen würde.

    Erst jetzt Schreiben bemerke ich, wie sehr ich Lina in dieser kurzen Zeit schon ins Herz geschlossen habe...


    Das Treffen zwischen Jonathan und Marie fand ich trotz des ernsten Hintergrundes irgendwie sehr romantisch. Man konnte das Knistern zwischen den beiden regelrecht spüren und ich finde es wirklich sehr schade, dass die beiden keine gemeinsame Zukunft haben.


    Besonders hängen geblieben ist mir auch Veras Wanderung über eine der Flüchtlingsrouten über die Alpen nach Südtirol, die sie sogar unter echten Bedingungen mit echten Flüchtlingen aus Polen erlebt. Der Schock folgt am Ende als der Bergführer berichtet, dass jemand viel Geld dafür bezahlt um möglichst viele Informationen über Veras Recherchearbeiten herauszufinden. Daher ist es selbst für sie keine große Überraschung mehr, als nach ihrer Ankunft in Sterzing das Zimmer in ihrer Pension durchsucht wird. Da das Zimmer bereits im Vornherein und höchstwahrscheinlich über ihre Redaktion gebucht wurde, war es für die Gegner kein großer Aufwand dies herauszufinden, vor allem wenn man ja einen Informanten an der Quelle sitzen hat...


    Es bleibt auf jeden Fall sehr spannend! Früher oder später werden sicher Maries Brüder herausfinden, wo sie sich wirklich aufgehalten hat und dann möchte ich nicht in ihrer Haut stecken. Und auch bei Vera bleibt es nur eine Frage der Zeit, bis sie in eine wirklich lebensgefährliche Situation gerät.

  • Es hat mir ausgesprochen gut gefallen, wie sich die Freundschaft zwischen Marie und Lina entwickelt. Dass beide so offen über ihre Geschichte sprechen und nichts voreinander verheimlichen, bietet jedenfalls ein gutes Fundament dafür und vielleicht gibt es ja für Lina irgendwann die Gelegenheit sich für Maries Hilfe zu revanchieren, wenn man bedenkt, wie sich die Situation in ihrer Familie entwickelt.

    Vielen Dank - ich habe die Kapitel mit den beiden auch unheimlich gerne geschrieben. Die Freundschaft der beiden und die wahre Begebenheit auf der sie ruht, war für mich auch emotional der Auslöser, diesen Roman überhaupt zu schreiben, wie ich oben schon erwähnt habe. Ich habe es beim Schreiben auch immer so empfunden, dass die beiden sich gegenseitig eine Stützte sind, gerade weil sie einander gegenüber bedingungslos ehrlich sein können und ihre Freundschaft ihnen beiden hilft, sich auch ein Stück weit von der Vergangenheit der Elterngeneration zu lösen.

    Früher oder später werden sicher Maries Brüder herausfinden, wo sie sich wirklich aufgehalten hat und dann möchte ich nicht in ihrer Haut stecken. Und auch bei Vera bleibt es nur eine Frage der Zeit, bis sie in eine wirklich lebensgefährliche Situation gerät.

    Das stimmt, sowohl für Marie als auch für Vera spitzen sich die Ereignisse hier langsam immer mehr zu ...

  • Mir war Fritz sehr sympathisch, im Gegensatz zu Helmut ... nun scheint es aber genau anders rum zu sein.

    Ja, das ist leider oft so, oder? Marie hat ihre Bruder auch ganz anders eingeschätzt und sich eigentlich immer Fritz näher gefühlt ...

    Da bin ich auch in die gleiche Falle getappt und war dann sehr überrascht. Aber es ist doch wirklich oft so, dass man fröhliche und lockere Leute sympathischer einschätzt als ernste und zurückhaltende. Aber auch im wirklichen Leben sind die letzteren (oft) diejenigen, die loyaler und verlässlicher sind, wohingegen sich die ersten als falsch und oberflächlich erweisen.

    Da merkte ich sehr gut, wie Claire Winter mit unseren Gefühlen spielen kann. :wink: Wir sahen die Personen immer nur aus Maries oder Karls Sicht. Wenn wir mal etwas aus Sicht der Brüder gelesen hätten, hätten wir vielleicht auch ein anderes Bild von ihm gehabt. Bei solchen Szenen denke ich immer, dass die Autorin/der Autor sich sicher ins Fäustchen lacht, wenn alle Leser sich in einer Person täuschen.

    Das Buch ist wirklich raffiniert aufgebaut. Man liest das meiste aus der Sicht der Hauptpersonen und dann kommt zwischendrin ein Kapitel aus Sicht der "Bösen" und als Leser bekommt man dann ein bisschen Klarheit. Aber es ist wirklich super spannend und hat doch einige überraschende Wendungen bisher.

    2024 gelesen: 15 Bücher / 6388 Seiten


    :study: Schönwald - Philipp Oehmke

    :study: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! - Dora Heldt

  • Da bin ich auch in die gleiche Falle getappt und war dann sehr überrascht

    Das ging mir auch so, ich habe die Brüder auch falsch engeschätzt. Da sieht man mal, wie der erste Eindruck täuschen kann.

    Das Buch ist wirklich raffiniert aufgebaut. Man liest das meiste aus der Sicht der Hauptpersonen und dann kommt zwischendrin ein Kapitel aus Sicht der "Bösen" und als Leser bekommt man dann ein bisschen Klarheit. Aber es ist wirklich super spannend und hat doch einige überraschende Wendungen bisher.

    Das ist es wirklich. MIch haben die Wendungen allesamt "kalt erwischt", weil ich mit solchen Enthüllungen und Personenkonstellationen nicht gerechnet habe. Das hat die Spannung konstant gesteigert.

  • Das Buch ist wirklich raffiniert aufgebaut. Man liest das meiste aus der Sicht der Hauptpersonen und dann kommt zwischendrin ein Kapitel aus Sicht der "Bösen" und als Leser bekommt man dann ein bisschen Klarheit. Aber es ist wirklich super spannend und hat doch einige überraschende Wendungen bisher.

    Das ist es wirklich. MIch haben die Wendungen allesamt "kalt erwischt", weil ich mit solchen Enthüllungen und Personenkonstellationen nicht gerechnet habe. Das hat die Spannung konstant gesteigert.


    Jetzt bin ich echt gespannt, denn ihr seid scheinbar alle schon viel weiter als ich. Heute Abend lese ich aber weiter :)

  • Bis Kapitel 53


    Also mich hat die Tatsache, dass Okel Karl Hüttner ist sehr überrascht. Auch das was Jonathan über den Vater von Marie rausgefunden hat, das mit der Säuberung, ich möchte nicht einmal das Wort schreiben, hat mich umgehauen. Versuch mal als Kind mit so etwas zu leben, wenn dein Vater oder deine Mutter an solchen schrecklichen Verbrechen schuld sind. Es sind ehrlich gesagt, schwierige Überlegungen, zu denen ich durch diesen Roman gezwungen werde. Danke Claire Winter für. Es lässt einen nicht kalt. So ganz und gar nicht.


    Vera kommt dem Hüttner auf die Spur, und enttarnt ihn als Wehrmachtoffizier. Sie wird weiterhin verfolgt.

    Marie und Lina finde ich auch eine ganz tolle Konstellation. Eine Deutsche und eine Jüdin, die sich anfreunden, nachdem der Krieg zu Ende gegangen ist. Die Kinder von Tätern und Opfern.

    das fand ich auch. Interessante Verbindung. Und wie die sich beide gegenüber einander verhalten, finde ich bemerkenswert.

    Das Buch ist wirklich raffiniert aufgebaut.

    da muss ich ebenfalls zustimmen. Mir ist es eine große Hilfe, dass die Zeit und Ortsangaben gemacht werden, denn ohne hätte ich wahrscheinlich größere Schwierigkeiten alles auch in Bezug auf zeitliche Abläufe richtig einzuordnen.

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Saunter, Mick - Im Angesicht des Zorns

    Naam, Ramez - Nexus

  • Das überrascht mich auch ein bisschen, dass immer einer schon praktisch vorher da ist.

    So überrascht war ich jetzt nicht. Sie hat ja das Hotel im voraus gebucht und gibt in der Bar auch immer ihren Standort durch. Irgendwoher kommen die Leute zu diesen Informationen und können auf weniger beschwerlichen Weg vorher da sein. Vera selbst war ja auf dem Berg/Pass.

    Außerdem wissen wir ja, dass es einen "Maulwurf" in der Redaktion gibt und Vera ist ja schließlich auch auf einer Geschäftsreise. da musste sie bei ihrem Antrag sicher auch genau angeben, wo es hingeht.

    Und wieso hat Fritz „gepetzt“? Das hätte ich nun auch nicht gedacht, hätte das eher Helmut zugetraut.

    Ja, das hat wohl viele von uns überrascht.

    Ich bin jetzt ein bisschen unsicher, was ich von Helmut halten soll.

    Sieht er es ähnlich wie sein Bruder, verpetzt Marie bloß nicht?

    Oder weiß er, wie gefährlich es ist die Wahrheit über den Vater zu wissen, und will Marie wirklich schützen?


    Mich würde auch interessieren, was die beiden Brüder über Onkel Karl wissen.

    Dass Karl mit Nachnamen Hüttner heißt, hat mich auch eiskalt erwischt. Das hatte ich vorher irgendwie gar nicht in Erwägung gezogen.#-o

  • Bis Kapitel 42

    Marie ist nun zurück aus Nürnberg und fühlt sich wie eine Fremde. Plötzlich muss sie aufpassen, was sie sagt, erfindet Notlügen. Da kommt es ihr gerade recht, dass aufgrund der Tagung des Hauptausschusses viel zu tun ist. Ich habe so eine Ahnung, dass Helmut ihr auf die Schliche kommen wird. Auch eine Verabredung mit Jonathan verschweigt sie ihrer Familie. Endlich sind die zwei mal für längere Zeit allein :love: Marie bittet Jonathan Nachforschungen über ihren Vater anzustellen. Er warnt sie vor den Konsequenzen, doch Marie ist fest entschlossen.


    Vera befindet sich auf einer der Flüchtlingsrouten unter der Leitung eines Bergsteigers. Jüdische Flüchtlinge aus Polen nutzen die selbe Route. Schlimm, wenn man nach Hause zurückkehrt, nur um festzustellen, dass andere sich deines Eigentums bemächtigt haben und dieses auch noch verteidigen. Legalisierter Raub.


    Bei diesen Kapiteln war mir Vera nahe. Sie öffnet sich langsam. Von Leo erfährt sie, dass Jonathan zu einem Herrn Weißenburg recherchiert hat. Laufen die Fäden jetzt zusammen:-k?

  • Da bin ich auch in die gleiche Falle getappt und war dann sehr überrascht. Aber es ist doch wirklich oft so, dass man fröhliche und lockere Leute sympathischer einschätzt als ernste und zurückhaltende. Aber auch im wirklichen Leben sind die letzteren (oft) diejenigen, die loyaler und verlässlicher sind, wohingegen sich die ersten als falsch und oberflächlich erweisen.

    Ja, das stimmt und es ist ja auch für Marie zunächst so, dass Fritz derjenige ist, der ihr näher zu stehen und der auf den ersten Blick einfach der Nettere zu sein scheint und ihr auch weniger Vorhaltungen macht. Aber Helmuts strengeres Verhalten hängt am Ende sehr viel weniger mit Marie als mit seinen eigenen Lebenserfahrungen zusammen. Er ist von den Erlebnissen des Krieges und der Zeit im Internierungslager geprägt und hat es von den drei Geschwistern einfach am Schwersten gehabt.

    Das Buch ist wirklich raffiniert aufgebaut. Man liest das meiste aus der Sicht der Hauptpersonen und dann kommt zwischendrin ein Kapitel aus Sicht der "Bösen" und als Leser bekommt man dann ein bisschen Klarheit. Aber es ist wirklich super spannend und hat doch einige überraschende Wendungen bisher.

    Das ist es wirklich. MIch haben die Wendungen allesamt "kalt erwischt", weil ich mit solchen Enthüllungen und Personenkonstellationen nicht gerechnet habe. Das hat die Spannung konstant gesteigert.

    Das freut mich als Autorin natürlich sehr ... Vielen Dank!:)

    Ich bin jetzt ein bisschen unsicher, was ich von Helmut halten soll.

    Sieht er es ähnlich wie sein Bruder, verpetzt Marie bloß nicht?

    Oder weiß er, wie gefährlich es ist die Wahrheit über den Vater zu wissen, und will Marie wirklich schützen?

    Also, ich will hier nichts verraten, aber zumindest so viel, dass er für mich auch eine der Figuren ist, die eine sehr große Wandlung vollziehen ...

    Jüdische Flüchtlinge aus Polen nutzen die selbe Route. Schlimm, wenn man nach Hause zurückkehrt, nur um festzustellen, dass andere sich deines Eigentums bemächtigt haben und dieses auch noch verteidigen. Legalisierter Raub.

    Ich habe mich auch immer gefragt, wie die Menschen das verkraftet haben. Es ist eine furchtbare Vorstellung, dass ihnen nach dem Krieg erneut so ein Leid angetan wurde, finde ich.

  • Bis einschließlich Kapitel 53


    Es wird immer spannender. Marie erfährt alles über ihren Vater,die Säuberungsaktionen und seine Aufgaben. Das war heftig, die Arme.Wenn ich so etwas über meinen Vater erfahren würde, würde eine Welt zusammenbrechen. Deshalb will Helmut sie wahrscheinlich auch schützen. Wenn Onkel Karl erfährt, dass Marie informiert ist, könnte es unschön werden. Sein Nachname hat mich auch geschockt.


    Vera bekommt auch einige interessante Informationen. Sie wird verfolgt und dann trifft sie den Mann wieder, der in ihre Wohnung eingebrochen war und Jonathans Papiere an sich genommmen hatte. Ich denke, er wollte sie vor einem Verfolger schützen.


    Jonathan und Marie kommen sich näher, die zwei passen so gut zusammen, da könnte man sich fast mit den Beiden freuen, wenn man nicht wüsste, was mit Jonathan noch passiert...

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Marie erfährt alles über ihren Vater,die Säuberungsaktionen und seine Aufgaben. Das war heftig, die Arme.Wenn ich so etwas über meinen Vater erfahren würde, würde eine Welt zusammenbrechen.

    Ja, für Marie bricht auch wirklich eine Welt zusammen. Anders kann man es nicht sagen ...

  • Kapitel 43-53

    Leo kommt wieder ins Spiel und entpuppt sich neben Jonathans Informant als ehemaliger SS-Offizier, der jedoch schon nach kurzer Zeit die Ideologie der Nazis in Frage stellte. Als er nach England emigrieren wollte, verlangten die Briten einen Beweis für seine Glaubwürdigkeit. Leo führte die Aufgabe so gut aus, dass er schließlich für die Briten doch in Deutschland blieb um auf seine Weise das Regime zu bekämpfen. Leider wird nicht bekannt, welche Aufgabe Leo für seinen Beweis ausführte und wie er gegen das Regime vorging. Hoffentlich wird das im weiteren Verlauf noch geklärt, weil es mich brennend interessiert. Sein besorgtes Verhalten Vera gegenüber ist nun besser verständlich, da Leo natürlich genau weiß, auf was sie sich da einlässt. Komisch finde ich aber, dass er ihr nicht einfach die Wahrheit erzählt...

    Jedenfalls erfuhr Jonathan von ihm, welche Posten Maries Vater innehatte und dass es noch Überlebende aus Weißenburgs Kreis gibt, die nicht erfreut sein werden, wenn über sie Nachforschungen angestellt werden.


    Marie gerät immer mehr in "Onkel" Karls Visier und kann sich gerade noch dank Sonjas Hilfe aus einer brenzligen Situation retten. Selbst Sonja hat er schon nach Maries Aktivitäten ausgefragt. Glücklicherweise ist auch der Freundin der Mann suspekt und ich hoffe für Marie sehr, dass Sonja auch die Freundin ist und bleibt, die sie zu sein scheint.

    Interessant fand ich auch die Szene, in der Marie ihre Mutter fragt, was sie davon halten würde, wenn sie mit einer Jüdin befreundet wäre. Die Reaktion der Mutter spricht Bände. Die größere Überraschung folgt in einem Gespräch mit ihrem Bruder Helmut, der ihr berichtet, dass Fritz sie an Karl verraten hat und er warnt seine Schwester noch einmal eindringlich, die Vergangenheit ruhen zu lassen.

    Es ist unbestreitbar, dass die Brüder und auch die Mutter genau wissen, was der Vater damals getrieben hat und es ist sogar verständlich, dass sie Marie davor schützen wollen, zumal ja bekannt ist, dass noch Bekannte und Freunde des Vaters leben, sodass die Familie wahrscheinlich noch immer unter deren Macht steht.


    Dies wird in den darauffolgenden Kapiteln klar und deutlich, als Jonathan Marie berichtet, was er über ihren Vater herausgefunden hat. Obwohl sie bereits mit dem Schlimmsten gerechnet hat, trifft es sie bis ins Mark. Der Hammer kommt allerdings am Ende des Abschnitts, als der Leser den Nachnamen von Onkel Karl erfährt, welcher "Hüttner" lautet. :shock::shock::shock:


    Vera spricht in Sterzing mit verschiedenen Informanten von Jonathan über die Flüchtlingsströme, insbesondere über die geflohenen Nazis und Kriegsverbrecher, die hier in Italien auf den sogenannten "Klosterrouten" sogar die Unterstützung der Kirche erhielten. So gehörten auch Hüttner und zwei weitere aus dessen Kreis zu denjenigen, die versuchten in Südtirol unterzutauchen. Obwohl die drei von der Polizei geschnappt wurden, ist zumindest Hüttner ja auf freiem Fuß und ich bin gespannt zu erfahren, wie er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen konnte.

    Vera wird immer mehr bewusst, in welcher Gefahr sie schwebt, als sie mehrere Verfolger ausmacht und schließlich sogar von einem angegriffen wird, mit dem sie nie gerechtnet hätte, nämlich von dem Mann, der bereits zweimal in ihre Wohnung in Berlin eindrang. Gehört er nun zu den Bösen oder den Guten? Und was führt er nur im Schilde?


    Nach all den Enthüllungen hätte der zweite Abschnitt nicht spannender enden können!