Teil 2: Abschnitte 27 bis 53 (Seiten 139-272)

  • Teil 2: Abschnitte 27 bis 53 (Seiten 139-272)

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  • Ich bin dann einfach mal so frei und erstelle den ersten Post :flower:

    Anfangs hatte ich wirklich Bedenken, dass mir das Buch nicht gefallen könnte, denn Politik und besonders auch die Nachkriegszeit liegen mir nicht besonders. Das war leider in der Schule schon so :-, doch Claire Winter schafft es mit ihrem Schreibstil einfach zu fesseln und das Thema authentisch und spannend rüber zu bringen.


    Kapitel 27

    Jonathan reißt nach Nürnberg um die dortigen Verhandlungen zu verfolgen und entdeckt dabei unter den Anwesenden Marie. Ich freue mich, dass die beiden so bald schon wieder aufeinander treffen. Jonathan kann sich ihre Anwesenheit nicht wirklich erklären. Er fragt sich, welche Beweggründe Marie wohl hat, diese Verhandlungen mit zu verfolgen.


    Kapitel 28

    Marie fühlt sich bei den Verhandlungen sehr unwohl. Sie kämpft mit der Tatsache, dass ihr Vater wohl auch schlimme Dinge getan hat und höchst wahrscheinlich auch angeklagt wäre, wenn er noch leben würde. Mir tut Marie sehr leid, sie hatte ihren Vater stets in lieber Erinnerung und das hätte eigentlich auch so bleiben sollen. Während des Prozesses fällt Marie eine junge Frau ins Auge, der es nicht gut zu gehen scheint. Nachdem Jonathan Marie endlich ansprechen konnte, gehen die beiden in einer Pause gemeinsam auf einen Flur und genau dort entdeckt Marie die Frau wieder, die versucht den Reportern zu entkommen. Marie eilt zu ihr auf die Toilette und verspricht ihr, sie aus dieser misslichen Lage zu helfen.


    Kapitel 29

    Marie hilft Lina Löwy unbemerkt aus dem Gericht zu gelangen und bietet ihr schlussendlich an, bei ihr im Hotelzimmer zu übernachten ... an dieser Stelle wurde ich etwas stutzig ... Ich würde nicht einfach eine fremde Frau bei mir im Zimmer übernachten lassen sondern hätte anderweitig eine Lösung gesucht. Sehr schön an dieser Geschichte ist allerdings, dass Lina Löwy ist und sich die beiden Frauen trotz verschiedenen Vergangenheiten und trotz der Stellung zwischen "Jäger und Gejagtem" sehr gut verstehen und sich sofort sympathisch sind. Marie fühlt sich aber durch die Vergehen ihres Vaters irgendwie schuldig und hat ein schlechtes Gewissen.


    Kapitel 30

    In diesem Kapitel treffen wir nun auch endlich auf Hüttern. Dieser trifft sich mit einem Amerikaner und sie tauschen sich über den Unfall von Jonathan aus. Daher ist für mich klar, dass Hüttner für den Tod von Jonathan verantwortlich ist. Außerdem fällt das Gespräch auf einen "weiteren Vorfall" und ich hoffe nicht, dass dieser etwas mit Marie zu tun hat und auch ihr durch die Nähe zu Jonathan und ihren eigenen Nachvorschungen etwas geschehen ist.


  • Anfangs hatte ich wirklich Bedenken, dass mir das Buch nicht gefallen könnte, denn Politik und besonders auch die Nachkriegszeit liegen mir nicht besonders. Das war leider in der Schule schon so :-, doch Claire Winter schafft es mit ihrem Schreibstil einfach zu fesseln und das Thema authentisch und spannend rüber zu bringen.

    Oh, wie schön- das freut mich aber. Vielen Dank für das tolle Kompliment! :)

    Ich freue mich, dass die beiden so bald schon wieder aufeinander treffen. Jonathan kann sich ihre Anwesenheit nicht wirklich erklären. Er fragt sich, welche Beweggründe Marie wohl hat, diese Verhandlungen mit zu verfolgen.

    Ja, es ist dieses Mal auch eine ganz andere und sehr viel ernstere Begegnung als bei ihrem ersten Zusammentreffen auf dem Festakt.

    Marie hilft Lina Löwy unbemerkt aus dem Gericht zu gelangen und bietet ihr schlussendlich an, bei ihr im Hotelzimmer zu übernachten ... an dieser Stelle wurde ich etwas stutzig ... Ich würde nicht einfach eine fremde Frau bei mir im Zimmer übernachten lassen sondern hätte anderweitig eine Lösung gesucht.

    Ich habe Maries Handelns sehr aus der Zeit heraus gesehen. Für sie und viele andere war es früher durch Flucht, Zerstörung und den Mangel an Unterkünften, sehr normal, sich ein Zimmer zu teilen und Lina ist ja in ihrem Alter. Andererseits zeigt es aber auch Maries Charakter, ihre Hilfsbereitschaft. Heute wäre das aber sicher anders.

    Sehr schön an dieser Geschichte ist allerdings, dass Lina Löwy ist und sich die beiden Frauen trotz verschiedenen Vergangenheiten und trotz der Stellung zwischen "Jäger und Gejagtem" sehr gut verstehen und sich sofort sympathisch sind.

    Die Geschichte zwischen Marie und Lina fußt übrigens - das ist vielleicht ganz interessant zu erwähnen - auf einer halbwahren Begebenheit. Bei meinen Recherchen zu meinem letzten Buch hatte ich mir in einer Ausstellung auch viele Videos und Filme von Zeitzeugen angeschaut und in einem hatte eine Frau, deren Eltern NS-Täter waren, von ihrer Freundschaft zu einer Frau berichtet, deren Familie durch die Nazis umgekommen waren. Die beiden hatten sich tatsächlich bei einem der Kriegsverbrecherprozesse in der Nachkriegszeit kennengelernt. Die Geschichte hatte mich damals so berührt, dass sie mit ein ganz entscheidender emotionaler Auslöser war, dieses Buch zu schreiben und mich auch zu der Begegnung von Marie und Lina inspiriert hat.

  • Bis Kapitel 29

    Kapitel 27

    Jonathan reißt nach Nürnberg um die dortigen Verhandlungen zu verfolgen und entdeckt dabei unter den Anwesenden Marie. Ich freue mich, dass die beiden so bald schon wieder aufeinander treffen.

    Ich fand es auch sehr schön, dass die zwei sich da unerwartet treffen. Auch wenn die Umgebung nicht optimal für junge Liebe ist, ist es doch sehr schön, dass Marie und Jonathan sich sehen. Mir gefällt auch die Marie´s Entscheidung an dem Prozess teilzunehmen, sie tut sich überhaupt nicht leicht mit ihrer Frage nach ihrem Vater. Jemand anderer hätte vielleicht dabei belassen, aber sie will es genau wissen, auch wenn es für sie emotional nicht einfach ist.


    Marie hilft Lina Löwy unbemerkt aus dem Gericht zu gelangen und bietet ihr schlussendlich an, bei ihr im Hotelzimmer zu übernachten ...

    an der Stelle habe ich angefangen Marie so richtig zu mögen. Ist nicht jeder dazu fähig einer fremden Person, die man überhaupt nicht kennt, zu sich ins Hotelzimmer einzuladen um ihr zu helfen.

    Die Szene im Hotel, als die zwei jungen Frauen angekommen sind und in das Zimmer gehen wollten, war auch gut.

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    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • bis Kapitel 30

    Man merkt, dass Marie erwachsen wird und sich mehr und mehr von ihrer Familie löst.

    Sie reist heimlich nach Nürnberg und lügt ihre Familie zum ersten Mal an.

    Schön, dass sie dort Jonathan trifft. Schade, dass dieses Treffen nur sehr kurz ist. Aber immerhin gibt es jetzt eine Telefonnummer. : )

    Marie hilft Lina Löwy unbemerkt aus dem Gericht zu gelangen und bietet ihr schlussendlich an, bei ihr im Hotelzimmer zu übernachten ... an dieser Stelle wurde ich etwas stutzig ... Ich würde nicht einfach eine fremde Frau bei mir im Zimmer übernachten lassen sondern hätte anderweitig eine Lösung gesucht.

    Ich habe Maries Handelns sehr aus der Zeit heraus gesehen. Für sie und viele andere war es früher durch Flucht, Zerstörung und den Mangel an Unterkünften, sehr normal, sich ein Zimmer zu teilen und Lina ist ja in ihrem Alter. Andererseits zeigt es aber auch Maries Charakter, ihre Hilfsbereitschaft. Heute wäre das aber sicher anders.

    Ich habe auch zuerst wie Kerst2607 gedacht und mich gewundert, dass sie das einfach so tut. Mein zweiter Gedanke war dann wie der von Claire Winter , dass das im Krieg und auch noch danach ja sehr oft vorgekommen ist, dass man sich mit fremden Menschen ein Zimmer teilt.

    Es ist für uns eben schwer nachzuvollziehen, da wir so etwas einfach nicht mehr kennen.

    Trotzdem hoffe ich, dass Veras Hilfsbereitschaft und ihr Vertrauen ihrspäter nicht noch zum Verhängnis werden.


    Kapitel 30 klingt ja was Vera angeht nicht gerade beruhigend. Hüttner trifft sich mit einem Amerikaner und es wird schnell klar, dass Jonathans Tod wirklich kein Unfall war und dass die beiden, oder wer auch noch mit drinsteckt, auch nicht vor weiteren "Unfällen" zurückschrecken. Vermutlich ist Vera in großer Gefahr.

    Warum jetzt wohl auch noch ein Amerikaner mit drinsteckt???? Vermutlich wollte auch er sich an irgendetwas bereichern, dass während der NS-Zeit erbeutet wurde!?

  • Bis Kapitel 39


    Mir tut Marie sehr leid, sie hatte ihren Vater stets in lieber Erinnerung und das hätte eigentlich auch so bleiben sollen.

    Das ist natürlich bitter für sie. Andererseits ist es doch so, dass die meisten Menschen nicht gut oder schlecht sind, sondern sich in verschiedenen Abstufungen von Grautönen bewegen. Mir gefallen Romane ohne Schwarz-Weiß-Malerei, ich finde es nicht unglaubwürdig, dass auch ein Nazi im Privatleben ein treusorgender Ehemann und liebevoller Familienvater gewesen sein kann. Umgekehrt gibt es ja auch Fälle, bei denen sich ein als "gut" wahrgenommener Mensch als "schlecht" entpuppt: Seelsorger (Priester), die Schutzbefohlene missbrauchen, Pfleger, die klammheimlich Patienten töten etc.

    und sich die beiden Frauen trotz verschiedenen Vergangenheiten und trotz der Stellung zwischen "Jäger und Gejagtem" sehr gut verstehen und sich sofort sympathisch sind.

    Ja, das finde ich auch sehr sympathisch. Beide Frauen können differenzieren und neigen nicht zu Pauschalurteilen, das spricht für Intelligenz.:wink:

    Von Lina finde ich es ziemlich mutig, dass sie nach Deutschland zurückgekommen ist und sich mit Dingen auseinandersetzt, die für sie sehr traumatisch gewesen sein müssen. Auch Marie zeigt viel Charakter, indem sie nach Nürnberg zum Prozess reist und nicht die Augen vor unerwünschten Erkenntnissen verschließt, die dort ihrer harren.

    Mein zweiter Gedanke war dann wie der von Claire Winter , dass das im Krieg und auch noch danach ja sehr oft vorgekommen ist, dass man sich mit fremden Menschen ein Zimmer teilt.

    Heutzutage hätte ich mich auch gewundert und ich würde ganz sicher weder mein Zimmer noch unser Haus mit Fremden teilen wollen. Aber damals war das anders. Von meiner Mutter habe ich einiges über Zwangseinquartierung und extrem beengte Wohnverhältnisse während des Krieges und kurz danach gehört. Die Leute waren froh, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben - vor diesem Hintergrund finde ich Veras großzügiges Verhalten glaubwürdig.


    Der Erzählstrang um Hüttner ist mir noch etwas undurchsichtig. Er trifft sich unter dem Namen Berger mit einem Amerikaner und sie haben einen Kontaktmann in Veras Redaktion ( der Minus-Kavalier oder sogar der Chef?). Es scheint um mehr zu gehen als nur darum, sich aus Deutschland abzusetzen, um einem Prozess zu entgehen - wollen sie dem Nationalsozialismus zur Wiederauferstehung verhelfen? Das dürfte allerdings nicht machbar sein.

    Bei Agentengeschichten bin ich immer etwas langsam von Begriff, aber ich hoffe, dass ich in den folgenden Kapiteln etwas mehr Durchblick gewinne.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Sie reist heimlich nach Nürnberg und lügt ihre Familie zum ersten Mal an.

    Das ist auch ein riesiger Schritt für Marie, und ich habe es beim Schreiben immer so empfunden, dass sie dadurch auch ein Stück weit reift und erwachsen wird, weil sie ihre Familie hier ja auch zum ersten Mal in Frage stellt.

    Mir gefallen Romane ohne Schwarz-Weiß-Malerei, ich finde es nicht unglaubwürdig, dass auch ein Nazi im Privatleben ein treusorgender Ehemann und liebevoller Familienvater gewesen sein kann. Umgekehrt gibt es ja auch Fälle, bei denen sich ein als "gut" wahrgenommener Mensch als "schlecht" entpuppt: Seelsorger (Priester), die Schutzbefohlene missbrauchen, Pfleger, die klammheimlich Patienten töten etc.

    Ich finde es gut, dass Du das hier erwähnst, denn gerade wenn man sich mit dem Dritten Reich beschäftigt, stößt man auf unendlich viele solcher Biografien, in denen Männer (und auch Frauen) diese völlig gegensätzliche Seiten gehabt und gelebt haben. Bestimmt hat diese Tatsache es auch für viele Familienmitglieder so schwierig gemacht, sich später vorstellen zu können, dass ihre Angehörigen überhaupt zu solchen Taten fähig gewesen sein könnten.

  • Bestimmt hat diese Tatsache es auch für viele Familienmitglieder so schwierig gemacht, sich später vorstellen zu können, dass ihre Angehörigen überhaupt zu solchen Taten fähig gewesen sein könnten.

    Das sehe ich auch so. Gelegentlich hört man ja sogar von Mördern, die z.B. mehrere Kinder missbraucht und getötet haben und für ihre eigenen Kinder die besten Väter waren oder von Frauen, die mit Mördern oder Sexualstraftätern verheiratet waren und nichts vom Treiben ihrer Männer mitbekommen haben. Eigentlich unglaublich!

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Da ich morgen wahrscheinlich nicht zum Lesen und Schreiben komme, stelle ich hier schon einmal meine Eidrücke der weiteren Kapitel ein und hoffe, dass ich Montag dann dazu komme, nochmals etwas zu zitieren. Eure Gedankengänge sind echt super und man sieht bei solch einer Leserunde das ganze auch mal in einer anderen Sichtweise ... wirklich toll :thumleft:


    Kapitel 35

    Marie und Lina verstehen sich richtig gut und stellen fest, dass sie in ihrer Kindheit nicht weit voneinander gewohnt haben. Marie denkt darüber nach, dass sie sich früher auch gut verstanden hätten... doch zu dieser Freundschaft wäre es nie gekommen, denn es zählte keine Sympathie sondern nur alleine die Reinheit der Rasse ... traurig aber wahr...


    Leider trennen sich die Wege der Beiden am Bahnhof, ich hoffe, dass sie sich erneut treffen und ihre Freundschaft weiterhin besteht


    Kapitel 36

    Marie ist wieder zuhause und wird von ihren Brüdern mit misstrauischen Fragen empfangen. Es fällt ihr schwer, ihre Lügen aufrecht zu erhalten.


    Kapitel 37

    Sie nimmt telefonisch Kontakt mit Jonathan auf und die beiden vereinbaren ein Treffen, wodurch Marie erneut gezwungen wird, ihre Familie zu belügen.

    Außerdem wird erwähnt, dass Marie Jonathan um etwas bitten möchte. Ob das nicht etwas mit der Arbeit und der Vergangenheit ihres Vaters zu tun hat? Ich denke, dass sie sich Jonathan bald anvertrauen und ihm die Wahrheit über die Teilnahme am Prozess verraten wird.


    Kapitel 38

    Jonathan trifft sich mit Marie in Bonn. Sie vertraut sich ihm an und erzählt ihm von den Beweggründen beim Prozess und ihren Zweifeln an der Arbeit ihres Vaters.


    Kapitel 39

    Jonathan ist im Zwiespalt, einerseits ist er dafür, dass Marie die ganze Wahrheit erfährt, andererseits will er ihr nicht weh tun und hat Angst, dass sie daran zerbricht.

    Fest steht nun, dass Jonathan Nachforschungen bezüglich Maries Vater anstellen wird ... vielleicht haben ihn diese und die damit verbundenen Enthüllungen erst zu seinem Tode geführt. Wenn dies so wäre, befürchte ich, dass auch Marie schon nicht mehr am Leben ist.

    Zudem kommt es in diesem Kapitel zum ersten Kuss der beiden!

  • Ich habe Maries Handelns sehr aus der Zeit heraus gesehen. Für sie und viele andere war es früher durch Flucht, Zerstörung und den Mangel an Unterkünften, sehr normal, sich ein Zimmer zu teilen und Lina ist ja in ihrem Alter. Andererseits zeigt es aber auch Maries Charakter, ihre Hilfsbereitschaft

    ... und ich habe das sehr pragmatisch gesehen: der Plot braucht es, dass die beiden sich kennenlernen. Die Tochter des Jägers MUSS irgendwie

    eine Gejagte kennenlernen. Und das Problem hat Claire Winter recht geschickt gelöst.

    Die Szene im Hotel, als die zwei jungen Frauen angekommen sind und in das Zimmer gehen wollten, war auch gut.

    Diese kurze Szene wäre für die Handlung ja nicht notwendig gewesen, und gerade darum hat sie mir gut gefallen.

    Weil sie zeigt, welche Ressentiments nach wie vor vorhanden sind. Antisemitismus war mit dem Ende des Kriegs schließlich

    nicht beendet; in Polen z. B. kam es nach wie vor zu Lynchmorden. Und Antisemitismus feiert ja bei uns wieder fröhliche Urständ'.


    Oder ist es so, dass die Wirtin einfach nur ein schlechtes Gewissen hat und ist ihr Verhalten als Verlegenheit zu deuten?


    Zu Kapitel 32

    Innsbruck in der französischen Besatzungszone? Da habe ich gleich nachgeschlagen und mir klar gemacht, dass ja nicht nur (Rest-)Deutschland, sondern auch Österreich aufgeteilt wurde.

    Lesen bildet :)

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Bis Kapitel 37

    Da ich gestern nicht zum Lesen gekommen bin und heute ein wunderschöner, fauler Tag ist, konnte ich wenigstens heute einige Kapitel lesen.


    Sie kämpft mit der Tatsache, dass ihr Vater wohl auch schlimme Dinge getan hat und höchst wahrscheinlich auch angeklagt wäre, wenn er noch leben würde. Mir tut Marie sehr leid, sie hatte ihren Vater stets in lieber Erinnerung und das hätte eigentlich auch so bleiben sollen.

    Ich finde es nicht schlecht, dass sie Nachforschungen macht. Denn vielleicht war ihr Vater gar nicht der, der sie befürchtet und ohne die Nachforschungen würde sie ewig in Ungewissheit leben. Ich glaube, das würde sie noch mehr beschäftigen.

    Und da ihre Brüder und auch ihr Onkel Karl so darauf rumreiten, dass sie keine Fragen stellen soll, gibt es vielleicht noch anderes über ihren Vater zu erfahren, als seine Taten. Vielleicht lebt er noch...und ist desertiert.

    Er trifft sich unter dem Namen Berger mit einem Amerikaner und sie haben einen Kontaktmann in Veras Redaktion ( der Minus-Kavalier oder sogar der Chef?

    Was der Amerikaner von diesem Unfall hat, würde mich auch wunder nehmen. Beim Kontaktmann tippe ich eher auf den Verehrer. Der kommt mir einfach komisch vor. Der Chef ist mir persönlich sympathisch und ich habe nicht das Gefühl, dass man so eine Zeitung herausgeben kann, wenn man nicht davon überzeugt ist...:-k

    Außerdem wird erwähnt, dass Marie Jonathan um etwas bitten möchte.

    Ich dachte dabei gleich, dass er die Recherchen über die Sache, weshalb er sterben musste, ihr zuliebe startete. Dass seine Recherchen vielleicht über ihren Vater war und er da diese andere Taten des Vaters herausgefunden hat.


    Übrigens finde ich es toll von euren persönlichen Geschichten zu lesen. Leider kann ich da nicht viel beitragen, da ich überhaupt erst ein Jahr vor dem Mauerfall geboren bin und somit nicht viel mitbekommen habe, in der Schweiz wohne und meine Mutter auch schon hier geboren und aufgewachsen ist, mein Vater ist in Italien geboren und aufgewachsen. Meine Grosseltern mütterlicherseits sind Italiener und haben schon auch etwas vom Krieg erzählt, aber beide waren noch Kinder und konnten sich nur an einige Szenen erinnern. Meine Grosseltern väterlicherseits (auch aus Italien) sind leider verstorben, bevor ich überhaupt an solche Themen gedacht habe.

    Book hangover: Inability to start a new book, because you're still living in the last book's world. :drunken:

  • Kapitel 31


    Vera ist auf der Reise mit dem Zug. Viel passiert da ja nicht. Sie denkt während der Fahrt über Marie und ihr Verhältnis zu Jonathan nach.

    Aber helft mir mal bitte auf die Sprünge!

    Eine Sache habe ich da leider gar nicht verstanden. Wir erfahren, dass Maries Telefonnummer zwischen Jonathans anderen Rechercheunterlagen gelegen hatte. Gleich darauf steht im Buch aber, dass Vera Wilma den Auftrag gegeben hat den Nachnamen von Marie herauszufinden, weil Vera unbedingt mit Marie sprechen muss. Warum hat sie sie nicht angerufen? Hat sie sich die Nummer nicht notiert? Oder habe ich vergessen, was mit der Nummer passiert ist? :-k


    Kapitel 32


    Hier ist sehr interessant zu erfahren, dass es für Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher eine extra Preiskategorie gab, um sie über die Grenze zu bringen. Das müssen ja echt viele gewesen sein. Dieser Hüttner war sicher einer davon. Aber es wäre wohl viel zu riskant diesen Bergführer nach Namen zu fragen.


    Kapitel 33


    In Innsbruck wird Vera von diesem rothaarigen Typen verfolgt und beobachtet. Sie muss echt aufpassen. Ihre Verfolger sind viel schneller als sie denkt.

    Sie telefoniert auch mit Theo, um ihren aktuellen Standort durchzugeben. Diesmal hatte ich das Gefühl, dass Theo doch besorgt um Vera ist. Wahrscheinlich ist er doch ganz in Ordnung. Vera erhält auch einen Zeitpunkt, an dem sie Leo anrufen soll.


    Kapitel 34


    Hüttner liest und kommentiert Veras Lebenslauf. Erschreckend wie viel man über andere Menschen so in Erfahrung bringen kann. Nur Veras Krankenakte ist nicht mehr da. Warum sie wohl damals im Krankenhaus war? Es muss außerdem noch etwas Gravierendes passiert sein, sodass sich Henry freiwillig gemeldet hat.

    Hm...ist mir eh schon im Buch aufgefallen, wie wenig bisher über Henry geschrieben wurde. Vera denkt viel mehr an Jonathan als an ihren gefallen Mann.


    Kapitel 35


    In diesem Kapitel lesen wir über Maries und Linas gemeinsame Zugfahrt und ihre Kindheiten. Lina ist mir sehr sympathisch. Ich hoffe, die beiden werden sich wieder sehen und wir mehr von Lina zu lesen bekommen.



  • Kapitel 27-31 (Seite 141-168)


    Kapitel 27


    Bei einer Verhandlung sieht Jonathan Marie wieder. Er ist erstaunt und auch erfreut sie zu sehen. Ob er wohl nach der Verhandlung zu ihr geht?

    Es muss für viele damals einfacher gewesen sein zu schweigen, als zuzugeben das viele Fehler passiert sind. Der zweite Weltkrieg muss eine schlimme und grausame Zeit gewesen sein.


    Kapitel 28


    Hmmh. Interessant. Wir werden wohl in den nächsten Kapiteln noch eine neue Person kennenlernen, die wichtig für die Geschichte ist. Wer ist die Frau? Und was hat sie?

    Ich finde es auch sehr schwer, sich Dinge anzuhören, die früher passiert sind. Erst recht, wenn eigene Familienmitglieder oder Fremde an der Sache beteiligt waren.

    Außerdem finde ich es schön, das Jonathan und Marie sich getroffen haben. Er schien sich auch richtig gefreut zu haben, sie zu sehen.


    Kapitel 29


    Ich finde es toll, das Marie Lina hilft. Lina ist eine junge jüdische Frau, die ihre Eltern im Krieg durch die Nazis verloren hat. Deshalb ist auch die Presse hinter ihr her. Marie hilft ihr und sie teilen sich dann auch das Zimmer in Maries Pension.

    Die Wirtin von der Pension, finde ich schrecklich. Sie ist so eine Person, die immer noch Vorurteile gegen Juden hat. Aber es ist auch schwer von einem auf den anderen Tag auf einmal anders zu denken. Oder zu handeln.

    Außerdem muss es für Marie schwer sein, sich einzugestehen, das der eigene Vater ein Mörder war.


    Kapitel 30


    Oh Mann. Also war es wirklich kein Unfall von Jonathan, sondern Mord. Mord, weil er einfach zu viel wusste. Und jetzt ist auch noch Vera in Gefahr. Ich habe richtig Angst um sie.


    Kapitel 31


    Vera ist jetzt mit dem Zug unterwegs. Sie macht sich Gedanken über die Politische Entwicklung in Deutschland. Sie findet das in der Politik zu viel gelügt und geheuchelt wird. Aber ist das nicht heutzutage leider auch so? Es wird nirgends so viel gelogen und vorgetäuscht, wie in der Politik. Nur damit man gewählt wird und Stimmen bekommt. Das ist meine Meinung.

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
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    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Ich hab mal wieder den ganzen Abschnitt gelesen, aber um nicht wieder versehentlich zu spoilern und alle anderen die Geschichten hier immer so schön zusammen fassen, halte ich mich an Zitate :uups:



    Marie hilft Lina Löwy unbemerkt aus dem Gericht zu gelangen und bietet ihr schlussendlich an, bei ihr im Hotelzimmer zu übernachten ... an dieser Stelle wurde ich etwas stutzig ... Ich würde nicht einfach eine fremde Frau bei mir im Zimmer übernachten lassen sondern hätte anderweitig eine Lösung gesucht. Sehr schön an dieser Geschichte ist allerdings, dass Lina Löwy ist und sich die beiden Frauen trotz verschiedenen Vergangenheiten und trotz der Stellung zwischen "Jäger und Gejagtem" sehr gut verstehen und sich sofort sympathisch sind.

    Da ging es mir ebenso wie dir, beim Lesen hatte ich ein komisches Gefühl des Unglaubens, wie naiv Marie denn sein kann. Eine Fremde einfach so mit aufs Hotelzimmer zu nehmen. Aber wie schon gesagt wurde, wars ne andere Zeit und man kann das einfach nicht mehr nachvollziehen denke ich..

    Aber wie Lina der dummen Hotelpute da Contra gibt: Erste Sahne :mrgreen:

    Die Geschichte hatte mich damals so berührt, dass sie mit ein ganz entscheidender emotionaler Auslöser war, dieses Buch zu schreiben und mich auch zu der Begegnung von Marie und Lina inspiriert hat.

    Ich finde das ist dir auch gut gelungen. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber du schreibst so, dass man sich nicht nur in diese Zeit sondern auch sehr in die Personen versetzt fühlt. Da schwingt immer die Laune oder Atmosphäre heraus, was mich als Leser unheimlich fesselt und berührt. Ich musste sogar eine Träne verdrücken als du über den Mann und das Kind geschrieben hast (mehr will ich jetzt nicht schreiben, da ich nicht mehr weiß in welchem Kapitel das war)

    Ja, das finde ich auch sehr sympathisch. Beide Frauen können differenzieren und neigen nicht zu Pauschalurteilen, das spricht für Intelligenz. :wink:

    Jaja und das in einer Zeit in der Frauen doch bitte nur vorm Herd stehen, Kinder hüten und bei Politik bitte die Klappe halten :P Nein aber ehrlich, ich mag die Freundschaft zwischen den beiden und fand es beim Lesen so schade, als sie sich verabschiedet haben.

    Von Lina finde ich es ziemlich mutig, dass sie nach Deutschland zurückgekommen ist und sich mit Dingen auseinandersetzt, die für sie sehr traumatisch gewesen sein müssen. Auch Marie zeigt viel Charakter, indem sie nach Nürnberg zum Prozess reist und nicht die Augen vor unerwünschten Erkenntnissen verschließt, die dort ihrer harren.

    Lina und Marie sind sich sehr ähnlich, ich denke auch, dass das zusammenschweißt. Beide haben eine Vergangenheit, bzw ein "Geheimnis", was sie so vielleicht nicht aussprechen können mit anderen. Beide sind stark genug, um sich damit auseinanderzusetzen, haben aber dennoch ihre Zweifel.

    Das ist auch ein riesiger Schritt für Marie, und ich habe es beim Schreiben immer so empfunden, dass sie dadurch auch ein Stück weit reift und erwachsen wird, weil sie ihre Familie hier ja auch zum ersten Mal in Frage stellt.

    Man merkt das bei Marie sehr gut. Alleine, dass ihre Familie so dagegen ist, dass sie Fragen stellt, verwirrt sie und macht sie umso neugieriger. Schade nur, dass Jonathan deswegen vermutlich sterben musste. Ich hoffe, dass wenigstens Marie irgendwie verschont bleibt...:-k

    Wir erfahren, dass Maries Telefonnummer zwischen Jonathans anderen Rechercheunterlagen gelegen hatte.

    Ui... jetzt bin ich selber etwas unsicher. ich meine es hätte nur der Name Marie in der Akte gestanden und die Telefonnummer war doch von L. (Leo)... Man darf mich jetzt aber gerne auch korrigieren :totlach:

    Diesmal hatte ich das Gefühl, dass Theo doch besorgt um Vera ist. Wahrscheinlich ist er doch ganz in Ordnung. Vera erhält auch einen Zeitpunkt, an dem sie Leo anrufen soll.

    Ich glaube nicht, dass Theo auf der Seite der Bösen ist. Bedenkt doch mal in was für eine Bredouille er kommen würde, wenn jemand spitz bekommt, dass seine Bar ein Umschlagplatz für Informationen ist. Und so wie Vera das erste Mal da reinpoltert, war mir das irgendwie klar, dass er da bärbeißig ist. Ich denke eher, dass er zunächst mal überrumpelt wurde und wie schon vermutet, bereits sogar wusste, was JOnathan da recherchierte. Aber das er Vera etwas Böses will, das glaube ich nicht.:-k

  • ... und ich habe das sehr pragmatisch gesehen: der Plot braucht es, dass die beiden sich kennenlernen.

    Tatsächlich ist es auch wirklich so - wie ich oben schon Kerst2607 geschrieben habe - dass die Freundschaft der beiden Frauen auf einer wahren Begebenheit beruht, sprich einer ganz ähnliche Freundschaft, auf die ich in einem Zeitzeugendokument gestoßen bin und diese Geschichte hatte mich so berührt hatte, dass sie der emotionale Auslöser war, diesen Roman überhaupt zu schreiben. :)

    Diese kurze Szene wäre für die Handlung ja nicht notwendig gewesen, und gerade darum hat sie mir gut gefallen.

    Weil sie zeigt, welche Ressentiments nach wie vor vorhanden sind. Antisemitismus war mit dem Ende des Kriegs schließlich

    nicht beendet; in Polen z. B. kam es nach wie vor zu Lynchmorden. Und Antisemitismus feiert ja bei uns wieder fröhliche Urständ'.

    Das war mir aus genau diesem Grund auch sehr wichtig, denn natürlich haben sich die Menschen damals nicht von einem Tag zum anderen geändert - und manche leider später nie! Und was in Polen geschehen ist, war einfach unvorstellbar schrecklich.

    Denn vielleicht war ihr Vater gar nicht der, der sie befürchtet und ohne die Nachforschungen würde sie ewig in Ungewissheit leben. Ich glaube, das würde sie noch mehr beschäftigen.

    Ja, so habe ich das auch gesehen. Gerade weil Marie ihren Vater so geliebt hat und sie sich einfach nicht vorstellen kann, dass er fähig gewesen wäre, solche Verbrechen zu begehen, muss sie die Wahrheit einfach wissenl

    Gleich darauf steht im Buch aber, dass Vera Wilma den Auftrag gegeben hat den Nachnamen von Marie herauszufinden, weil Vera unbedingt mit Marie sprechen muss. Warum hat sie sie nicht angerufen? Hat sie sich die Nummer nicht notiert? Oder habe ich vergessen, was mit der Nummer passiert ist? :-k

    Vera hatte die Nummer in Jonathans Unterlagen gefunden, angerufen und war unter Maries Nummer nur bei der Zentrale beim Parlamentarischen Rat gelandet, wo man ihr nicht weiterhelfen konnte bzw. wollte. Deshalb hatte sie Wilma gebeten, direkt an den Parlamentarischen Rat zu schreiben ...:wink:

    Hier ist sehr interessant zu erfahren, dass es für Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher eine extra Preiskategorie gab, um sie über die Grenze zu bringen.

    Das hat mich auch ziemlich sprachlos gemacht, als ich das bei meinen Recherchen erfahren habe ...

  • Es muss für viele damals einfacher gewesen sein zu schweigen, als zuzugeben das viele Fehler passiert sind. Der zweite Weltkrieg muss eine schlimme und grausame Zeit gewesen sein.

    Ja, das glaube ich auch - jedes Gespräch darüber barg ja ungeheuren emotionalen Zündstoff, ganz besonders in den Familien.

    Da schwingt immer die Laune oder Atmosphäre heraus, was mich als Leser unheimlich fesselt und berührt. Ich musste sogar eine Träne verdrücken als du über den Mann und das Kind geschrieben hast (mehr will ich jetzt nicht schreiben, da ich nicht mehr weiß in welchem Kapitel das war)

    Das ist ein wunderschönes Kompliment. Vielen Dank!:)

    Lina und Marie sind sich sehr ähnlich, ich denke auch, dass das zusammenschweißt. Beide haben eine Vergangenheit, bzw ein "Geheimnis", was sie so vielleicht nicht aussprechen können mit anderen. Beide sind stark genug, um sich damit auseinanderzusetzen, haben aber dennoch ihre Zweifel.

    Ja, ich habe es beim Schreiben auch immer so gesehen, dass sie sich genau dadurch so nahe sind. Die Vergangenheit ist dabei trotz allem Schrecklichen, was geschehen ist, wie eine Brücke zwischen ihnen, die sie verbindet.

  • Gleich darauf steht im Buch aber, dass Vera Wilma den Auftrag gegeben hat den Nachnamen von Marie herauszufinden, weil Vera unbedingt mit Marie sprechen muss. Warum hat sie sie nicht angerufen? Hat sie sich die Nummer nicht notiert? Oder habe ich vergessen, was mit der Nummer passiert ist? :-k

    Vera hatte die Nummer in Jonathans Unterlagen gefunden, angerufen und war unter Maries Nummer nur bei der Zentrale beim Parlamentarischen Rat gelandet, wo man ihr nicht weiterhelfen konnte bzw. wollte. Deshalb hatte sie Wilma gebeten, direkt an den Parlamentarischen Rat zu schreiben ...:wink:

    Ahja, jetzt wo du es sagst, fällt es mir auch wieder ein. :lol:

    Es passiert einfach so viel in dem Buch und durch die vielen Handlungsstränge weiß ich manchmal nicht mehr, wo ich nochmal nachlesen muss/kann.

  • Bis Kapitel 47


    Hier ist sehr interessant zu erfahren, dass es für Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher eine extra Preiskategorie gab, um sie über die Grenze zu bringen.

    Das ist eigentlich ganz nachvollziehbar. Da es für diese Menschen besonders wichtig war, sich aus Deutschland abzusetzen, waren sie natürlich auch durch hohe Preise erpressbar.

    ich meine es hätte nur der Name Marie in der Akte gestanden und die Telefonnummer war doch von L. (Leo)... Man darf mich jetzt aber gerne auch korrigieren :totlach:

    So habe ich es auch verstanden. Maries Nummer war eigentlich nur eine Nummer der Dienststelle und ohne den Nachnamen zu kennen, konnte Vera natürlich nicht gezielt nach Marie fragen.


    Mir hat die Schilderung der Wanderung über die Alpen, an der Vera teilnimmt, sehr gut gefallen. Obwohl ich im Garten im Liegestuhl gethront habe, ist mir ob der Bergkraxelei der Schweiß ausgebrochen. Bewundernswert, wie die ausgemergelten Polen diesen Weg bewältigt haben - da sieht man, was Menschen fertigbringen können, wenn sie auf ein besseres Leben hoffen.

    Es ist erstaunlich, dass überall, wo Vera eintrifft, immer schon jemand vor Ort ist, der ihre Unterkunft durchsucht. Bei ihren Gegnern muss es sich um eine ziemlich große und gut vernetzte Gruppe (Organisation?) handeln.


    Für Marie hat es mich gefreut, dass ihre Kollegin Sonja sie quasi gedeckt hat, als Onkel Karl sie wegen der angeblichen Frankfurt-Fahrt, die eigentlich eine Nürnberg-Fahrt war, zur Rede gestellt hat. Hoffentlich gelingt es Sonja, auch bei ihrem Liebsten, Maries Bruder Helmut, die Klappe zu halten...

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Bewundernswert, wie die ausgemergelten Polen diesen Weg bewältigt haben - da sieht man, was Menschen fertigbringen können, wenn sie auf ein besseres Leben hoffen.

    Zumal einige es ja auch mehrmals versucht haben, weil sie aufgegriffen worden sind 8-[

    Für Marie hat es mich gefreut, dass ihre Kollegin Sonja sie quasi gedeckt hat, als Onkel Karl sie wegen der angeblichen Frankfurt-Fahrt, die eigentlich eine Nürnberg-Fahrt war, zur Rede gestellt hat. Hoffentlich gelingt es Sonja, auch bei ihrem Liebsten, Maries Bruder Helmut, die Klappe zu halten...

    Auf die Entwicklung bin ich auch mal gespannt. Sonja zumindest hat schnell geschaltet. Und dass da jemand ist, in den Marie sich verschossen hatte schien sie ja schon vorher zu ahnen.

  • Die Geschichte zwischen Marie und Lina fußt übrigens - das ist vielleicht ganz interessant zu erwähnen - auf einer halbwahren Begebenheit. Bei meinen Recherchen zu meinem letzten Buch hatte ich mir in einer Ausstellung auch viele Videos und Filme von Zeitzeugen angeschaut und in einem hatte eine Frau, deren Eltern NS-Täter waren, von ihrer Freundschaft zu einer Frau berichtet, deren Familie durch die Nazis umgekommen waren. Die beiden hatten sich tatsächlich bei einem der Kriegsverbrecherprozesse in der Nachkriegszeit kennengelernt. Die Geschichte hatte mich damals so berührt, dass sie mit ein ganz entscheidender emotionaler Auslöser war, dieses Buch zu schreiben und mich auch zu der Begegnung von Marie und Lina inspiriert hat.

    Das ist ja interessant, das heißt doch bestimmt, dass wir noch mehr von Lina lesen werden und sich da vielleicht wirklich eine Freundschaft zwischen Marie und ihr entwickelt..?

    Der Erzählstrang um Hüttner ist mir noch etwas undurchsichtig. Er trifft sich unter dem Namen Berger mit einem Amerikaner und sie haben einen Kontaktmann in Veras Redaktion ( der Minus-Kavalier oder sogar der Chef?). Es scheint um mehr zu gehen als nur darum, sich aus Deutschland abzusetzen, um einem Prozess zu entgehen - wollen sie dem Nationalsozialismus zur Wiederauferstehung verhelfen? Das dürfte allerdings nicht machbar sein.

    Bei Agentengeschichten bin ich immer etwas langsam von Begriff, aber ich hoffe, dass ich in den folgenden Kapiteln etwas mehr Durchblick gewinne.

    Irgendwie tippe ich ja auch darauf, dass der Chef der Informant aus der Redaktion ist. Warum kann ich gar nicht erklären, aber es ist so ein Gefühl.



    bis S. 141


    Hier gab es mal wieder ein Kapitel über Jonathan. Die Geschichte zwischen Marie und ihm entwickelt sich sehr zaghaft, aber offensichtlich stetig.

    Ich muss meine ursprüngliche Einschätzung von Marie jedenfalls revidieren, sie ist keineswegs nur naiv und kindlich. Durch die neue Stelle hat sie sehr schnell an Reife dazu gewonnen (was ich mir auch gut vorstellen kann, gerade beim ersten Job geht das meiner Meinung nach sehr schnell). Meinen Respekt hatte sie gewonnen, als sie sich allein auf die Reise nach Nürnberg gemacht hat, um herauszufinden, wessen sich ihr Onkel schuldig gemacht hat.



    bis S. 182

    Jetzt wird es richtig spannend (und ich dachte eigentlich, es wäre vorher schon "richtig spannend" gewesen :shock:). Wir lernen (endlich) Hüttner kennen. Was für eine unangenehme Person. Schlimm, dass solche Personen einfach untertauchen konnten und im Untergrund weiterhin ihre Gräueltaten begehen...


    Claire Winter, du schaffst es für mich total, die verschiedenen Gefühle rüber zu bringen. Während ich mit Marie im Gerichtssaal saß, habe ich richtig mit ihr gelitten, als ich mit Vera im Zug saß, hatte ich dieses beklemmende Gefühl im Bauch, vor allem als die Pässe kontrolliert wurden. Und das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Situationen im Buch :thumleft:

    Ich habe schon einige Bücher über dieses Thema gelesen aber ich lerne hier auch immer wieder Neues oder konnte mein Wissen auffrischen. Das gefällt mir :)

    Und noch eine positive Anmerkung: in letzter Zeit sind mir in sehr vielen Büchern unfassbar viele Rechtschreibfehler aufgefallen - ich bin teilweise richtig genervt davon. Hier ist mir noch keiner aufgefallen, das finde ich super :thumleft: