Uschi Zietsch - Dämonenblut

  • Klappentext


    Im großen Land Valia gelten Dämonen als Anhänger der Finsternis. Zumeist stimmt das auch. Doch hin und wieder wechseln auch Dämonen die Seiten.

    Rowarn ist kein gewöhnlicher junger Mann. Seit jeher neigt er zu Gewaltausbrüchen. Eines Morgens erwacht er im Wald, neben sich die Leiche einer furchtbar zugerichteten Frau. Schon bald bezichtigen die Dorfbewohner ihn des Mordes und fordern Vergeltung. Rowarn kann sich nicht erinnern, die Tat begangen zu haben.Was er nicht weiß: Er hat eine finstere Vergangenheit, der er sich allzu bald stellen muss ...


    Meine Meinung


    Ich kenne von der Autorin ja schon die beiden Bücher über die Halblinge, die sie unter dem Pseudonym "Prisca Burrows" geschrieben hat und war davon sehr begeistert. Dadurch hat mich natürlich diese High Fantasy Chronik total interessiert und habe jetzt den ersten Band ein bisschen mit gemischten Gefühlen abgeschlossen.

    Am Anfang bzw. in der ersten Hälfte des Buches war ich noch total gefesselt. Während man Rowarn kennenlernt und die Umstände, in denen er aufgewachsen ist, den Krieg, der im fernen Valia tobt, war ich völlig gefangen in dieser Welt, die die Autorin auch sehr treffend und gut zu beschreiben weiß. Das Tempo ist dabei eher gemächlich und es dauert seine Zeit, bis der junge "Held" tatsächlich zum Kriegsschauplatz kommt. Aber das hat mich nicht gestört, denn der Weg war mit vielen kleinen Abenteuern und Details gespickt, die immer wieder gefesselt haben - große Spannungsbögen gab es dabei allerdings nicht.


    Der schon etwas in die Jahre gekommene Krieger Noirun und Olrig, der Kriegskönig der Zwerge spielen dabei auch eine große Rolle - und vor allem Olrig ist mir dabei sehr ans Herz gewachsen. Gerade die Dialoge waren teilweise auch witzig und ich hab mich gut unterhalten gefühlt. Der Aufbau war schön gemischt und hatte viel Abwechslung durch die aktuelle Handlung und den Erklärungen zu den Hintergründen.


    Auch die Welt ist originell mit vielen mythischen Wesen, fantastischen Tieren und Pflanzen und ich konnte mir alles wunderbar vorstellen.

    Allerdings verliert es dann in der zweiten Hälfte etwas an Glaubwürdigkeit - manche Momente und auch Entscheidungen kamen mir übertrieben und unüberlegt vor und einiges entwickelte sich auch unverhältnismäßig schnell. Auch Rowarn wirkt teilweise noch sehr naiv, was allerdings durch seine Vergangenheit zu erklären ist; auf der anderen Seite gibt es bei den Figuren zu wenig Ecken und Kanten. Das wirkt oft zu geradlinig und oberflächlich, auch weil die ganze Geschichte sich an nur einem roten Faden entlanghangelt, was mir dann insgesamt zu wenig vielschichtig war.

    Dafür hat die Autorin aber auch sehr originelle Ideen eingebaut und das Ende deutet auf spannende Veränderungen hin. Ich werde dem zweiten Band aber auf jeden Fall noch eine Chance geben, da ich auf noch spannendere Entwicklungen hoffe...


    Fazit: 3.5 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Die Chroniken von Waldsee

    1 - Dämonenblut
    2 - Nachtfeuer
    3 - Perlmond

    Nachfolgebände

    4 - Nauraka - Volk der Tiefe
    5 - Fyrgar - Volk des Feuers
    6 - Hatar Stygan - Der Dunkle Hass