Christine Feehan - Das Versprechen der Schatten / Dark Promises

  • Kurzmeinung

    Divina
    Sehr viele Wiederholungen, reichlich Schmalz, sodass es manchmal zu viel wird. Die Erotikszenen sind gut.
  • Klappentext

    Die junge Karpatianerin Gabrielle liebt ihren Verlobten Gary über alles. Ihre Hochzeit sollte der schönste Tag ihres Lebens werden. Doch als die beiden die uralten Worte des Rituals sprechen, können sie ihre Seelen nicht aneinanderbinden. Für Gabrielle bricht eine Welt zusammen - weil Gary nicht um ihre Liebe kämpfen will. Und weil der Mann, der schließlich behauptet, ihr Seelengefährte zu sein, herrischer, ungezähmter und gefährlicher ist, als sie es sich in ihren wildesten Träumen hätte ausmalen können.


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    Gabrielle ist keine geborene Karpatianerin. Sie wurde in der Vergangenheit gewandelt, nachdem ein fanatischer Vampirjäger sie niederstach. Doch Gabrielle ist nie richtig in der Welt der Karpatianer angekommen und klammert sich an ihre menschliche Seite. Halt findet sie bei Gary Jansen, mit dem sie lange Zeit gemeinsam im Labor an den Fortpflanzungsproblemen der Karpatianer arbeitete. Er nimmt sich ihrer an und Gabrielle fühlt sich gesehen. Er bildet einen Kontrast zu all der Gewalt und den Kämpfen um sie herum. Gabrielle verliebt sich in den klugen jungen Mann. Schon an diesem Punkt steht die Frage um Raum, ob Gabrielle wirklich für diesen Mann bestimmt ist oder es nicht auf der Welt einen Karpatianer gibt, dessen wahre Seelengefährtin Gabrielle ist?

    Doch auch Gary erliegt beinahe einem Angriff und wird in einen Karpatianer gewandelt. Mit der Wandlung geht auch eine Veränderung einher. Aus dem wissensdurstigen Labor-Genie wird ein Kämpfer und Jäger. Gabrielle missfällt diese Entwicklung und sie klammert sich immer mehr an den Gedanken, gemeinsam mit Gary nach ihrer Hochzeit die Karpatianer zu verlassen und weit weg ein neues Leben zu beginnen. Doch es kommt komplett anders, denn Gabrielle stellt sich nicht als die Seelengefährtin von Gary heraus. Stattdessen erweist sich Aleksei, einer der ältesten Krieger, als ihr Gefährte. Das macht das Chaos natürlich komplett und Gabrielle hat große Schwierigkeiten ihr Schicksal anzunehmen. Erst nach und nach wird ihr bewusst, wovor sie sich all die Jahre versteckt hat, wie sich ihre Ängste entwickelt haben und wie Aleksei ihr helfen kann.


    "Das Versprechen der Schatten" hätte ein richtig gutes Buch der Reihe werden können. Der Klappentext ist so vielversprechend, denn die Situation ist außergewöhnlich in der Welt der Karpatianer. Gabrielle ist eine intelligente junge Frau, die jedoch voller Ängste in ihr Leben als Karpatianerin gestartet ist. Keine mutige und entschlossene Kämpferin, sondern eher eine ängstliche Maus. Der Konflikt mit ihrem Seelengefährtin kann gar nicht ausbleiben. Leider bleibt diesem besonderen Paar in der Geschichte kaum Raum sich zu entwickeln. Genau genommen haben sie pausenlos Sex, bei dem Aleksei den Ton angibt und der Gabrielle offensichtlich so den Kopf durcheinanderbringt, dass sie willig jeder Aufforderung folgt. Konfliktlösung auf sehr besondere Art. Komplett unglaubwürdig wird es allerdings, als Gabrielle merkt das sie dann zumindest im Bett doch auf Hintern versohlen und harten Sex steht. Shades of Grey macht halt auch vor Karpatianern nicht halt...

    Das ist wirklich schade, denn in den wenigen Momenten, in den sich beide mal nicht in der Horizontalen wälzen, kommen wirklich gute Momente zustande. Da wird eine Protagonistin sichtbar, die sichtlich mit ihrem neuen Leben überfordert ist und die schon in ihrem Leben als Mensch mit vielen Sachen gehadert hat und unter Komplexen litt. Diese Geschichte hätte so viel mehr verdient als zu einem schwachen SM-light-Abklatsch zu werden.


    Denn den Platz müssen sich die beiden auch noch mit einem weiteren Paar finden, das sich in dem Buch ebenfalls findet. Und auch für dieses Paar hätte ich mir ein komplettes eigenes Buch gewünscht. Denn auch diese beiden Personen sind nicht das, was man als Leser der Reihe erwartet hätte. Beide sind auf den ersten Blick in ihren Ansichten und ihrer Art so unterschiedlich, dass sie sich witzige verbale Schlagabtausche hätten liefern können. Leider wurde auch diese Geschichte viel zu überstürzt abgehandelt. Die erwählte Lady hat ihr Schicksal fast augenblicklich angenommen und schon war alles in Butter.


    Das Buch taumelt von einer Sex-Szene in die nächste. Handlung an sich gibt es recht wenig und das bisschen vorhandene bringt den Verlauf der gesamten Geschichte der Karpatianer nur bedingt voran. Es werden Namen von neuen Figuren eingestreut, die in absehbarer Zeit dann vermutlich auch an die Reihe kommen werden. Mir fehlt einfach der Faden, der alle Geschichten so langsam ein bisschen zusammenbindet. Gerade in diesem Buch hatte ich Gefühl, dass die Autorin den Bogen für einen möglichen Abschluss wohl nicht mehr finden wird.


    :bewertung1von5::bewertungHalb: für die interessante Idee und für das bisschen, was da an Handlung zwischen den Paaren erfolgt.