Klappentext:
Ronja und Jannik führen ein Leben ohne Zukunft, seit sie als Kinder von einem gewissenlosen Entführer tief in den Wald verschleppt wurden. Eines Tages gerät die Situation außer Kontrolle, und die langersehnte Freiheit ist zum Greifen nahe. Doch was so lange ein Wunschtraum war, erscheint ihnen plötzlich fremd und beängstigend. Und die Jagd auf sie hat bereits begonnen ...
Eindringlich und schonungslos führt uns Michaela Kastel in eine klaustrophobische Welt aus Gewalt und Angst. Ein Ausnahmethriller.
Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:
Seit zehn Jahren lebt Ronja bei Paps - zusammen mit Jannik, der schon vor ihr dort gewesen ist. Sie leben in einer Hütte im Wald, fern ab von allem und ihr Leben ist ziemlich konstant. Konstant schrecklich. Denn Paps hat eine Vorliebe für sehr junge Mädchen und zu diesem Zweck entführt er immer wieder neue, bricht ihren Widerstand und wenn er ihrer überdrüssig wird lässt er sie "durchs Sonnetor" gehen. Ein etwas entfernt gelegener Abhang ist voller Kinderleichen. Und mit den Jahren sind Ronja und Jannik von ursprünglichen Opfern zu Haushalts- und Jagdgehilfen Paps' geworden, was ihnen einen gewissen Schutz bietet - besonders, da Ronja nun nicht mehr in anderer Weise für Paps "interessant" ist.
Mit Theo und Henna sind im Moment zwei neue Kinder im Haus und belasten damit insbesondere Ronjas Gewissen, die in diesem Roman als Ich-Erzählerin auftritt. Außerdem ist da noch die schwerkranke Nika in einem der anderen Ziummer.
Ronja verdanken wir darum dann sehr genaue Einblicke in die Geschehnisse - vor allen Dingen auch nach einem missglückten Fluchtversuch mit den beiden Kindern und der darauf folgenden Bestrafung durch Paps, die schließlich zur Tötung Paps' durch Jannik führt. Doch die plötzlich gewonnene Freiheit wird nicht von allen Fünfen gleich positiv gesehen. Besonders die "Großen" machen sich Gedanken über ihre Mitschuld an Paps' Taten über die Jahre, so dass Jannik den Aufbruch in die Freiheit immer wieder verzögert.
Parallel dazu erfahren wir, dass die Polizei durchaus nicht aufgegeben hat und die Kinder, die alle in einem zusammenhängenden Gebiete über viele Jahre hinweg verschwunden sind, immer noch sucht. Und Ronjas Fluchtversuch hat erste brauchbare Spuren hinterlassen.
Ein vielschichtiger Psychothriller über Schuld, erlerntes Verhalten, Traumatisierung und Angst. Sehr eindringlich.