Thomas Brezina - Im Tal der Donnerechsen

  • Thomas Brezina: Im Tal der Donnerechsen; Neuer Breitschopf Verlag Wien 1995; 141 Seiten; ISBN: 3-7004-1210-X


    "Das Tal der Donnerechsen" ist ein neuer Vergnügungspark irgendwo in Japan. Er bietet bewegliche Plastiksaurier in Überlebensgröße. Im Auftrag von Onkel Arthur, dem Reporter, testen Axel, Lieselotte, Paula und Dominik, die "Knickerbocker"-Band, die Freizeiteinrichtung.


    Anfangs sieht alles noch nach großem Spaß aus. Doch dann verschwindet ein Japaner und bald darauf auch Axel. Die 3 übriggebliebenen Juniordetektive nehmen die Ermittlungen auf.


    Einordnung und Besprechung


    Dies ist Band 27 der "Die Knickerbocker"-Jugendbuchreihe. Zumindest in Deutschland war sie nicht sehr erfolgreich und ist dementsprechend auch ziemlich unbekannt. Die Gründe dafür werden auch in diesem Band offensichtlich.


    Schon allein die Grundvoraussetzungen für die Handlung sind unrealistisch und unglaubwürdig. Vier Kinder um die 10 Jahre reisen ohne ihre Eltern in ein fernöstliches Land, ohne die Landessprache zu beherrschen. Trotzdem können sie erfolgreich ein Abenteuer bestehen und einen fiesen, gemeinen Ganovenplan vereiteln.


    Ohne sich lange mit der Vorgeschichte aufzuhalten, geht der Autor gleich in medias res und fängt gleich mit der Hauptgeschichte an. Dies schafft bei Lesern jedweden Alters Verwirrung, da nicht klar ist, worum es in der Handlung überhaupt geht.


    Werfen wir einen Blick auf die Formalitäten, wie sie für die Serie üblich sind. Zuerst gibt es das Knickerbocker-Lied inklusive Noten (1 Seite). Dann werden die vier Kinder auf 2 Seiten mittels Bild und Steckbrief kurz vorgestellt. Die beiden Mottos und Entstehungshandlung des Namens "Knickerbocker-Bande" (= 1. Band) werden auf einer weiteren Seite benannt.


    Dann folgt - quasi als Hauptteil - die eigentliche Geschichte. Der Textteil wird durch großformatige Tuschezeichnungen ergänzt. Was in den `80er / `90er Jahren populär war, ist heute etwas aus der Mode gekommen.


    Über den Autoren



    Brezina ist Österreicher. Er wurde 1963 in Wien geboren. Er arbeitet als Schriftsteller, Drehbuchautor, sowie TV- und Radiomoderator und Produzent. Den Durchbruch schaffte er 1990 mit den Knickerbockern.


    Abschließende Gedanken


    Die Handlung ist actionreich, wirkt aber auch oberflächlich. Die Geschichten spielen nicht nur in der Heimat Österreich, sondern auch in fernen Ländern (wie Ägypten, Japan, USA, Niederlande, Deutschland, China). Ist das ein gewisses Fernweh bei Brezina zu spüren? Gewisse Anleihen bei erfolgreicheren Jugendbuchreihen sind spürbar - vier Kinder (ohne Haustier) sind ohne Erwachsene erfolgreich, mysteriöser weil undurchsichtiger Beginn mit vermeintlich realistischer Auflösung seien hier als Beispiele genannt.


    Aus einer Idee wie dieser hätte mehr gemacht werden können. Die Geschichte wirkt ein wenig zu irreal.