Stefan Wolf - Spuk aus dem Jenseits

  • Stefan Wolf: Spuk aus dem Jenseits; PELIKAN Hannover 1991; 187 Seiten; ISBN: 3-8144-0189-1


    Jörg ist ein Klassenkamerad von TKKG - Tim / Tarzan, Karl, Klößchen und Gaby. Seit Jörgs Stiefvater, ein steinreicher Computer-Fabrikant und teuflischer Erfinder, verstorben ist, werden die Hinterbliebenen auf teuflische Art und Weise terrorisiert.


    Dies ist Band 63 aus der TKKG-Jugendbuchreihe.


    Stefan Wolf ist ein Pseudonym von Rolf Kalmuczak (1938 - 2007). Der Journalist und Schriftsteller (mit Massenproduktion) hat nicht nur Jugendbücher geschrieben; er war auch ein Autor der Jerry-Cotton-Reihe.


    Eine Buchbesprechung



    Formal folgt das Buch den vertrauten Pfaden.


    Am Anfang werden die vier Jugendlichen auf jeweils einer Seite mittels Zeichnung und Text vorgestellt. Dann folgt die eigentliche Geschichte im Mittelteil. Am Ende gibt es Werbung für die bisherigen Bände - Überschrift + 4 Zeilen für die Inhaltsangabe müssen reichen; das Buchcover wird nicht mittels Bild vorgestellt.


    Inhaltlich folgt die Geschichte gewohnten Trampelpfaden. Tim / Tarzan ist sportlich, Gaby hübsch und tierlieb, Karl furchtbar schlau, Klößchen unsportlich und verfressen. Die Verbrecher erkennt man an ihren ulkigen Namen und Personenbeschreibungen. Die Jugendlichen schlittern durch Zufall in den nächsten Kriminalfall und können ihn schnell und ohne die Hilfe von Erwachsenen lösen (obwohl Gabys Vater Polizeikommissar ist).


    Die Geschichte bietet oberflächliche, plumpe und vorhersehbare Unterhaltung für Jungen und Mädchen ab 9 Jahren. Das Ende soll spannend wirken, enthält aber auch alberne Elemente.


    Eine Einordnung


    Die TKKG-Jugendbuchreihe ist seit einigen Jahren vom Markt verschwunden; neue Episoden gibt es wohl nur noch als Hörspiel. Neue gedruckte Episoden sind also nicht erschienen. In Jugendbüchereien und Buchhandel sind die Bücher nicht mehr vertreten.


    Und dies kommt nicht von ungefähr. Es ist keinerlei Entwicklung in den Geschichten zu entdecken. Computer und Mobiltelefone kommen nicht vor. Die Charaktere (jeglicher Art) werden nicht genauer und schärfer gezeichnet; selbst die Ortsbeschreibungen werden nicht besser. Wer mehrere Bücher hintereinander liest, wird TKKG schnell überdrüssig. Daran ändern auch die gelegentlichen Tuschezeichnungen nichts.


    Daß die Kinder mit Oskar, einem Cockerspaniel, ein Haustier an der Seite haben, sei nur am Rande erwähnt, Mehrere Kinder + Tiere gehören ja zum Standardrepertoire erfolgreicher Jugendbuchreihen. Also nichts Neues in dieser Hinsicht.


    Ist es ein Verlust, daß es diese Jugendbuchreihe nicht mehr gibt? Ja und nein. Ja, weil so der ausländischen, insbesonder anglo-amerikanischen Konkurrenz keine Paroli mehr geboten wird. Kein, weil das Niveau zu plump und platt gewesen ist. Wie oben schon gesagt: Hinsichtlich Niveau und Qualität hätte es einen mächtigen Quantensprung geben müssen.

  • Und dies kommt nicht von ungefähr. Es ist keinerlei Entwicklung in den Geschichten zu entdecken. Computer und Mobiltelefone kommen nicht vor.

    Das stimmt so nicht ganz. CBJ hat nach Übernahme der Serie von Pelikan einiges modernisiert. Einerseits haben in den jüngsten Bänden durchaus Handy und andere Neuheiten Einzug gehalten, und andererseits wurde das Alter der Protagonisten auf 14 Jahre angehoben, was zumindest mal den lange bestehenden Widerspruch aufhebt, dass sie im Lauf ihres 9. Schuljahres erst 13 werden, was eigentlich im 7. Schuljahr der Fall sein müsste. Auch einige ältere Bände sind unter diesen Gesichtspunkten modernisiert herausgebracht worden. Das scheint allerdings nicht mehr rechtzeitig gekommen zu sein, um die jungen Leser von heute zu binden, da gebe ich Dir recht, und auch was die Verwendung der immer wieder gleichen Stereotypen betrifft, liegst Du mit Deiner Beschreibung richtig.