Ninni Schulman - Stets sollst du schweigen / Vår egen lilla hemlighet

  • Inhalt lt. Amazon
    Anna-Karin Ehn arbeitet als Sozialhelferin und ist immer wieder mit Fällen häuslicher Gewalt konfrontiert. Als sie eines Abends nicht von der Arbeit heimkehrt, benachrichtigt ihr Mann die Polizei. Seine Frau war oft Drohungen der Männer ausgesetzt, die verdächtigt werden, ihre Frauen zu schlagen.
    Kurz darauf entdeckt man Anna-Karins Auto einsam und verlassen mitten in einem Waldgebiet. In dem Wagen sind Blutspuren. Sie selbst ist jedoch unauffindbar. Eine fieberhafte Suche beginnt ...


    Autorin
    Ninni Schulman, geb. 1972, ist in Värmland aufgewachsen, wo auch ihre Kriminalromane spielen. Sie hat als Journalistin für Tageszeitungen und Wochenmagazine gearbeitet. Heute lebt und arbeitet sie in Stockholm. Der vorliegende Band ist ihr vierter Värmland-Krimi, der in Schweden ein Bestseller war.


    Meine Meinung
    Das Cover ist typisch schwedisch düster und ein Boot scheint wohl auch Pflicht zu sein. Nur hat es außer zur Einstimmung nichts mit dem Buch zu tun.
    Das Buch ist der 4. Band einer bis jetzt fünfbändigen Reihe. Die Bücher scheinen in sich abgeschlossen zu sein, da ich nicht das Gefühl hatte, dass auf einen Vorgänger verwiesen wird.
    Ich hatte von der Autorin noch nichts gelesen. Wahrscheinlich fiel es mir deshalb schwer in das Buch reinzukommen. Lauter verschiedene Personen mit ähnlich klingenden Namen.
    Das Buch wird in 3 Handlungssträngen erzählt, die sich immer mal wieder berühren. Aus wessen Sicht gerade erzählt wird, erkennt man nur an der Akteuren.
    Das Buch ist typisch skandinavisch gesellschaftskritisch angehaucht. Der Schreibstil ist sehr angenehm und es wird eine konstante Spannung aufgebaut. Bis kurz vor Schluss hatte ich keine Ahnung, wie alles zusammenhängt. Die Auflösung ist plausibel.
    Die Charaktere fand ich auch gut dargestellt und glaubwürdig.


    Fazit
    Nach etwas Anfangsschwierigkeiten hat mir das Buch gut gefallen. Es ist typisch skandinavisch und man kann keine reißerische Spannung erwarten. Es ist eher ein Buch der leisen Töne, obwohl ein sehr ernstes Thema behandelt wird.
    Ich hätte wahrscheinlich von der Reihe zuerst den 1. Band lesen sollen. Was ich auch in nächster Zeit nachholen werde.
    Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

    Sub: 5534:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 8

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Rafik Schami - Wenn du erzählst erblüht die Wüste

    :montag: Cay Rademacher - Stille Saite-Victoire


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Ich fand den Krimi spannend von Anfang bis Ende und hätte mit der gebotenen Auflösung niemals gerechnet, fand sie aber plausibel (auch wenn sie mich aufgeregt hat :lol: ).


    Was mir an dieser Reihe im Vergleich zu vielen anderen Krimireihen so gut gefällt, sind die völlig "normalen" ProtagonistInnen - Menschen mit durchwachsenen Persönlichkeiten, allerlei Schwierigkeiten, kleinen und großen Glücksmomenten und verschiedensten Lebensentwürfen, die ich in meinem eigenen Alltag und Umfeld weitgehend genauso erlebe.


    Betonung in diesem Fall auf "weitgehend". Das Thema der häuslichen Gewalt in diesem Krimi ist mir mächtig an die Nieren gegangen. Nie im Leben werde ich begreifen, wie man bei einem schlagenden Mann bleiben kann - vor allem dann nicht, wenn die Gewalt sich auch auf die Kinder erstreckt. Mir ist schon klar, wie das Psychospiel funktioniert, wie dem Opfer systematisch das Gefühl gegeben wird, nichts wert und selber schuld zu sein. Aber die Kinder? Wie kann man es als Mutter dulden, wenn der Mann Hand an die Kinder legt? Dass die an irgendetwas schuld sein sollen, kann man doch nicht wirklich glauben, und schalten einen da nicht sämtliche Beschützerinstinkte automatisch in den Löwenmuttermodus und man holt die Kinder da 'raus? Ich bin keine Psychologin und sicher gibt es auch für sowas irgendwelche Modelle und Erklärungen, aber ich kriege es rein emotional nicht in mein Hirn. :|


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Sabine Rennefanz - Kosakenberg

    :musik: Oyinkan Braithwaite - Meine Schwester, die Serienmörderin (Re-???)

    :montag: Sally Coulthard - Am Anfang war das Huhn