Markus Seidel - Vom Stand der Dinge

  • Inhalt (Quelle: Amazon)
    Natürlich versuchte ich, mir mein zukünftiges Leben vorzustellen, aber es gelang mir nicht; alles Gewohnte war wie abgeschnitten, und an ein weiteres Leben war nicht zu denken.
    Jonas ist Schwimmer. Er trainiert für einen neuen Rekord im Langstrecken-Schwimmen. Doch im Wasser kehren Erinnerungen zurück.
    Erinnerungen an ein vergangenes Leben, an seine Familie, die es seit einem Jahr nicht mehr gibt. Erinnerungen an Melodien, die ihm im Kopf herumwandern und die er nicht mehr los wird.
    Und hier im Wasser beginnt Jonas, sich andere, neue Fragen zu stellen, die über den Kilometerstand hinausgehen.


    Autor (Quelle: Amazon)
    Markus Seidel (*1969) studierte nach einer Lehre zum Buchhändler Germanistik und Philosophie in Hannover, Wien und Berlin. 2005 gründete er eine Agentur für Ghostwriting und Lektorat in Hamburg. Mit seinem ersten Roman „Umwege erhöhen die Ortskenntnis“ (1998) wurde er deutschlandweit bekannt. Für seinen Roman „Vom Stand der Dinge“ erhielt er das das Alfred-Döblin-Stipendium. Weitere Romane von Markus Seidel (alle bei Endeavour Press erschienen) sind unter anderem „Freischwimmer“(2000), „Und alle Zeit der Welt“ (2002) und „Satt“ (2003).


    Aufteilung/Aufbau
    135 Seiten, 32 Kapitel
    Ich-Erzählung aus Sicht der Hauptperson Jonas


    Erster Satz
    Ich muss zugeben, dass mir vollkommen schleierhaft ist, weshalb ich mich auf diesen Schwimmwettkampf eingelassen habe.


    Meine Meinung
    Ich habe dieses Buch vor ein paar Jahren als kostenloses Ebook bei Amazon erworben und es nun im Rahmen einer Challenge endlich mal gelesen. Die Idee und auch die ersten Kapitel haben mir recht gut gefallen. Während Jonas Bahn für Bahn schwimmt, schweifen sein Gedanke von hier nach da und er denkt über Ereignisse und Personen in seinem Leben nach. Man ist also allein mit dem Ich-Erzähler und seinen Gedanken und Gefühlen und auch für ihn gibt es keine Ablenkung.
    Jeder, der gerne ein paar Bahnen schwimmt, kann diesen Zustand und dieses Gefühl vermutlich nachvollziehen, so erging es zumindest mir während des Lesens. Leider lässt die Umsetzung dieser Idee im letzten Drittel nach. Hier erscheint es, als wollte der Autor noch möglichst viele andere Ideen in seinem doch recht kurzen Roman unterbringen (135 Seiten). Das Ende kommt dann auch sehr abrupt („Wie, das war’s jetzt?“) und hat mich doch sehr unbefriedigt zurück gelassen. Da wurde eine anfangs vielversprechende Idee dann aus meiner Sicht doch noch vor die Wand gefahren. Ich bin daher ganz froh, für dieses Buch kein Geld ausgegeben zu haben.
    Zu erwähnen ist außerdem, dass meine Ebook-Ausgabe doch einige Rechtschreibfehler aufwies, über die sich aber noch ganz gut hinweglesen ließ.


    Fazit
    Tolle Idee, gut umgesetzt in den ersten zwei Dritteln des Buches. Das letzte unbefriedigende Drittel zerstört dann leider den guten Eindruck und führt zu nur 2,5 Sternen Gesamtwertung - schade :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: