Charles Dickens - David Copperfield (Start: 05.02.2018)

  • Ich habe nur nicht so richtig verstanden, wieso nur Traddles mit Sophie und Dr. und Mrs. Strong bei der Hochzeit dabei sein durften? Was ist mit Mr. Wickfield, Tante Betsey, Pegotty? ?(

    Ich glaube, die drei sind so selbstverständlich, da sie ja die Familie sind, dass sie natürlich dabei waren. Die anderen 4 sind die Gäste. :wink:

    Mrs. Gummidge hat einen Heiratsantrag ziemlich rabiat abgelehnt

    :loool::loool::loool:

    aber was ist eigentlich mit den fiesen Murdstones??? :wuetend: Die hätten doch noch eine literarische Abreibung von Dickens verdient und sei es nur ein böser nachbarschaftlicher Mob, der sie davonjagd. :evil:

    Das wurde vom Doctor angedeutet, dass sie wohl sehr isoliert in der Gemeinde sind, weil keiner wa mit ihnen zu tun haben will - also nix mit gesellschaftlichem Ansehen der beiden Exemplare mit den "hehren und strikten Prinzipien" :twisted:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Ich habe nur nicht so richtig verstanden, wieso nur Traddles mit Sophie und Dr. und Mrs. Strong bei der Hochzeit dabei sein durften? Was ist mit Mr. Wickfield, Tante Betsey, Pegotty? ?(

    Ich glaube, die drei sind so selbstverständlich, da sie ja die Familie sind, dass sie natürlich dabei waren. Die anderen 4 sind die Gäste. :wink:

    Wenn das so ist, habe ich nichts gesagt. :-# :lol:

    aber was ist eigentlich mit den fiesen Murdstones??? :wuetend: Die hätten doch noch eine literarische Abreibung von Dickens verdient und sei es nur ein böser nachbarschaftlicher Mob, der sie davonjagd. :evil:

    Das wurde vom Doctor angedeutet, dass sie wohl sehr isoliert in der Gemeinde sind, weil keiner wa mit ihnen zu tun haben will - also nix mit gesellschaftlichem Ansehen der beiden Exemplare mit den "hehren und strikten Prinzipien" :twisted:

    Für so viel Bosheit hätten sie aber eigentlich noch härtere Strafe verdient. :twisted: Spekulationsverluste und ein Leben in Armut? :-k Oder einen erbosten Schwiegervater, der ihnen das Leben schwer macht. :rambo:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Trude Teige - Als Großmutter im Regen tanzte

  • Sie hat sich in Indien reich verheiratet, schwimmt in Geld und scheint todunglücklich. Aber Jack Maldon scheint schon zum Trost herbeigeeilt zu sein.

    Zu diesen Charakteren findet Dickens dann auch noch die richtigen Worte.


    Zitat

    But when society is the name for such hollow gentlemen and ladies, Julia, and when its breeding is professed indifference to everything that

    can advance or can retard mankind, I think we must have lost ourselves in that same Desert of Sahara, and had better find the way out.

    und das ist leider aktueller denn je........

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Haruki Murakami - Die Stadt und ihre ungewisse Mauer

    :study: Joseph Roth - Hiob (MLR)

  • Tante Betsey hat aber auch nicht unbedingt Tacheles geredet, wie es doch eigentlich sonst ihre Art ist, sondern um den heißen Brei geredet.

    Stimmt, mir ist das nicht so aufgefallen. Diese Geheimniskrämerei passt nicht zu ihr und ihrer eher direkten und schnörkellosen Art. Nicht umsonst Hat der Dr. Chilipp ja einen Mordsrespekt vor ihr. Die Geheimniskrämerei passt auch nicht zu ihrem Bestreben, David zu helfen.

    Aber sie hat uns ja schon einmal verwundert, als sie sich so

    sehr um ihren Ex kümmert, dem Hallodri, dem sie nach wie vor nachtrauert.


    Ich denke, ihre Andeutungen haben den einzigen Grund, für den Leser die Spannung zu steigern.

    Wär nicht nötig gewesen, Herr Dickens ....!

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Das wurde vom Doctor angedeutet, dass sie wohl sehr isoliert in der Gemeinde sind,

    Und das soll die einzige Strafe sein für diese Bösewichte? Im Märchen hätten sie in glühenden Schuhen so lange tanzen

    müssen, bis sie tot umfallen!:cheers:

    Tja. Gerechtigkeit gibt es wohl nicht. Und auch das Rechtssystem sorgt nicht dafür. Ob es heute wesentlich anders ist...?


    Studentine : Dein ersehnter boshafter Schwiegervater - den gibt es bestimmt nicht. Die raffinierten Mördersteine suchen

    sich ihr Opfer schon entsprechend aus :|


    Zu Kapitel 63:

    Emily tut die Einsamkeit und viele Arbeit gut und es scheint, als würde sie damit ihr Leben lang Buße tun

    Wieso gönnt der Erzähler Martha Ehe + Familie, aber Emily bleibt in diesem elegischen Zustand? Ich habe ja gedacht, dass sie mal

    ein Heim für gefallene Mädchen eröffnet, aber ich sehe ein, dass in Dickens Roman eine Frau eine Ehe braucht. Ich hätte Emily

    wirklich eine gegönnt.

    Die Lebensweise in Australien bedient ja auch Klischees: die Familie wechselt zwischen Schafzucht und Feldbau. Ist das wirklich so, dass man mal das eine, mal das andere machen kann? Man braucht doch Land, das urbar gemacht werden muss - bzw. eine Schafherde, die entwickelt werden muss?

    Insgesamt wirkt das Kapitel auf mich so, als ob die Geschichte jetzt zügig zu einem Ende gebracht werden sollte, egal wie.

    Und Dr. Mell hat auch sein Glück gefunden - wie schön :love: Die Figur fand ich besonders schön gestaltet: wie er sich gegen den Dämon Creakle

    erhebt! So was nennt man Zivilcourage und Moral.


    Und der Weg nach Australien ist keine Einbahnstraße, die Globalisierung deutet sich an :). Da wollen wir nur hoffen, dass die Micawbers endgültig "etwas gefunden" haben und das Mutterland in Ruhe lässt!


    Und was David und Agnes angeht: das ist doch schön, dass er Agnes nicht nur als Heilige sieht, sondern auch sehr weltlichen Spaß mit ihr hat!


    Zu Kapitel 64:

    Das Große Schlusstableau. Schön, wie die Figuren prozessionsartig an einem vorbeiziehen!

    Und Agnes weist am Schluss wieder in den Himmel. Der Erzähler bleibt also dabei, dass Agnes tatsächlich so was wie ein

    Lamm Gottes ist. Na ja. Hauptsache, David gefällt das so.


    So! Wir sind durch!

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • So! Wir sind durch!

    Ja und am Ende ließ die Spannung dann doch deutlich nach. Da hat Dickens seinen viktorianischen Lesern dann das erwartete "Alles wird gut"

    Ende beschert. In seinen späteren Werken, vor allem in >A tale of two cities< hat er es dann anders versucht und die Kritik war erbarmungslos.

    Er selbst hat diesen Roman als seinen besten bezeichnet und trotz aller Kritik daran festgehalten.


    Am Schluss dann aber doch noch ein Zitat vom Ende des Buches. Ich bleib dabei, sprachlich ist der Roman ein Meisterstück.


    Zitat

    And now, as I close my task, subduing my desire to linger yet, these faces fade away. But, one face, shining on me like a Heavenly light

    by which I see all other objects, is above them and beyond them all. And that remains.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • und das ist leider aktueller denn je........

    In der Tat sind viele Themen in Dickens Romanen leider heute noch aktuell - vielleicht nicht in dieser Ausprägung, es liegen schließlich 170 Jahre dazwischen, aber von der Grundproblematik her leider doch.

    Stimmt, mir ist das nicht so aufgefallen. Diese Geheimniskrämerei passt nicht zu ihr und ihrer eher direkten und schnörkellosen Art.

    Ich seh das etwas differenzierter: sobald es um so etwas persönliches wie eine Ehe geht, wird die Tante diskreter. Es ist auch sehr schwierig, in Beziehungsdingen zu (be)raten - damals wie heute. Und vielleicht hat sie ihren David für etwas cleverer gehalten, um die Andeutung zu verstehen? Oder sie hat gehofft, ihn damit endlich aus der Reserve zu locken? Jedenfalls finde ich es durchaus realistisch, dass Dickens sie nicht platt sagen lässt "jetzt mach ihr doch endlich mal einen Antrag".

    Und das soll die einzige Strafe sein für diese Bösewichte? Im Märchen hätten sie in glühenden Schuhen so lange tanzen

    müssen, bis sie tot umfallen! :cheers:

    Ja, manchmal erfüllen Märchen unsere geheimsten Wünsche :mrgreen: Aber die beiden machen sich bestimmt irgendwann gegenseitig das Leben zur Hölle, wenn sie isoliert in einer Kleinstadt vor sich hinleben müssen und niemand ihnen die Anerkennung schenkt, die sie sich erwarten. :twisted:

    Wieso gönnt der Erzähler Martha Ehe + Familie, aber Emily bleibt in diesem elegischen Zustand? Ich habe ja gedacht, dass sie mal

    ein Heim für gefallene Mädchen eröffnet, aber ich sehe ein, dass in Dickens Roman eine Frau eine Ehe braucht. Ich hätte Emily

    wirklich eine gegönnt.

    Weil es zur Figur der Emily passt - denk an die selbst-anklagenden Briefe, die uns so genervt haben. Die Figur bleibt sich treu, Emily versagt sich die Ehe, weil sie Ham abgewiesen hat und selbst auf Steerforth reingefallen ist. So bleibt sie glaubhaft.


    Im übrigen bist Du mit der Heim-Idee Dickens sehr nah: er hat tatsächlich das "Urania House" für "fallen women" über 11 Jahre geleitet. Das Haus wurde von Angela Burdett-Coutts gegründet und kümmerte sich um Prostituierte bis zu deren Transport nach Übersee, um dort verheiratet zu werden.


    Die Lebensweise in Australien bedient ja auch Klischees: die Familie wechselt zwischen Schafzucht und Feldbau. Ist das wirklich so, dass man mal das eine, mal das andere machen kann? Man braucht doch Land, das urbar gemacht werden muss - bzw. eine Schafherde, die entwickelt werden muss?

    Ich weiß nicht viel über Australien zur damaligen Zeit, aber Land war definitiv genügend vorhanden. Ich vermute, dass es damals im Vergleich zu heute recht einfach war, zwischen Schafzucht und Ackerbau zu wechseln und sich damit ein Leben aufzubauen. :-k

    Insgesamt wirkt das Kapitel auf mich so, als ob die Geschichte jetzt zügig zu einem Ende gebracht werden sollte, egal wie.

    Die letzten 4 Kapitel machten auf mich diesen Eindruck.

    Und der Weg nach Australien ist keine Einbahnstraße, die Globalisierung deutet sich an

    Tatsächlich trat Dickens dafür ein, dass Australien als Emigrationsland beworben und nicht nur als Abschiebeort für Straftäter angesehen wurde. Er erkannte, dass die Menschen dort eine Chance hatten ohne von der Klassenzugehörigkeit zu einem hoffnungslosen Schicksal verdammt zu werden. Im Mutterland hatten die Menschen ja kaum eine Chance, aus ihrer Klasse herauszukommen und sich ein Leben aufzubauen. In Australien begann jeder bei Null und Klassen spielten keine Rolle.:wink:

    Und Agnes weist am Schluss wieder in den Himmel. Der Erzähler bleibt also dabei, dass Agnes tatsächlich so was wie ein

    Lamm Gottes ist. Na ja. Hauptsache, David gefällt das so.

    Arme Agnes - ich möchte nicht auf ein solches Podest gestellt werden...:pale:

    Ja und am Ende ließ die Spannung dann doch deutlich nach. Da hat Dickens seinen viktorianischen Lesern dann das erwartete "Alles wird gut"

    Ende beschert. In seinen späteren Werken, vor allem in >A tale of two cities< hat er es dann anders versucht und die Kritik war erbarmungslos.

    Er selbst hat diesen Roman als seinen besten bezeichnet und trotz aller Kritik daran festgehalten.

    Welchen meinst Du jetzt genau - Copperfield oder A Tale of Two Cities? Den würde ich übrigens gerne nächstes Jahr lesen :ergeben:

    Ich bleib dabei, sprachlich ist der Roman ein Meisterstück.

    Von mir kommt kein Widerspruch :friends: Ich bewundere Dickens Meisterschaft der Erzählkunst und der Sprache seit ich vor zwei Jahren Bleak House gelesen habe :pray: Wobei das noch immer mein Lieblingsbuch ist, muss ich zugeben. :D


    Wir sind tatsächlich fertig :uups: Irgendwie wird es mir fehlen, hier mit Euch zu lesen. Aber ich werde noch einen Nachtrag einstellen, wenn ich alle Infos gelesen habe. Die Bemerkung zum Urania House ist quasi der erste Teil davon.

    viele Grüße vom Squirrel



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  • Welchen meinst Du jetzt genau - Copperfield oder A Tale of Two Cities? Den würde ich übrigens gerne nächstes Jahr lesen

    A tale of two cities.........Ist mit Great Expectations mein Lieblingswerk von Dickens.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • Kommentare bis zum Ende

    Bin mittlerweile auch am Ende der Geschichte, aber am Ende und über das Wochenende habe ich geschwächelt zu posten. Ich nehme noch Bezug zu einigen Kommentaren, die ich noch nicht gelesen habe. Ich hoffe ich bringe sie auch in die richtige Reihenfolge. O:-)

    Bei der Stelle mit dem toten Hund weiß man doch sofort: Aha, und jetzt

    Dora.

    Das war bei mir gar nicht so. Für mich starb auch erst der Hund und dann Dora, selbst wenn es zeitgleich gewesen wäre, ist es dramaturgisch verständlich und traurig, aber egal wer gerade zuerst stirbt, bedeutet es nicht, dass der Mensch oder der Hund danach auch stirbt. Es gibt definitiv Geschichten über Hunde, die noch jahrelang nachdem der Besitzer gestorben war, der Hund Richtung Grab gelaufen kam, sich dorthin legte und wieder zurück lief. Aber ich mag es nicht wenn Hunde sterben. :cry:

    Das ist definitiv unbestritten. Dickens kann gut erzählen und beschreiben und ich mag es wenn Natur, Phänomene, Länder gut beschrieben sind. Irgendwie ist dann das Kopfkino umso fantasievoller. :thumleft:

    Dass Ham ausgerechnet seinen Nebenbuhler zu retten versucht und dabei umkommt, erhöht die Dramatik

    Ich fand das irgendwie fies. Ausgerechnet der arme Ham, der nicht wirklich im Buch das große Glück gezogen hatte, stirbt beim Versuch ein Leben zu retten und das ausgerechnet vom Nebenbuhler. :-##-o](*,)

    Ich hab mich gefühlt, als ob ich selbst dort am Strand stünde, selbst den Naturgewalten ausgesetzt wäre. Schon die Fahrt nach Yarmouth beschreibt Dickens so intensiv, dass mir regelrecht die Kutschpferde leid taten

    :thumleft::love::thumleft:

    Macht ihr nach dem Buch eigentlich erstmal eine Klassiker-Pause

    Ja schon eine Pause, aber ich werde definitiv noch ein paar Klassiker lesen. Also ich habe zumindest durch dieses Buch Interesse an die Klassiker meiner Jugendzeit: "Huckleberry Finn" "Oliver Twist" "Onkel Toms Hütte". Muss mal gucken, insgesamt bin ich ja kein großer Leser der Klassiker, aber so manche habe ich ja schon gelesen. :king: *stolz bin*

    Ich lese immer so viel parallel, dass ich meist irgendwo im Stapel auch einen Klassiker habe

    Das habe ich nicht. Ich habe aber manchmal diese Flashs, dass ich jeztz unbedingt dieses oder jenes Buch lesen will. O:-)

    bis eines Tages in der malerischen Schweiz die Schönheit der Natur und ein Brief der verständnisvollen Agnes ihn langsam wieder in das Leben zurückbringen

    Das kann ich mir gut vorstellen. :thumleft::love:

    So wie Dickens die Natur und Landschaft beschreibt, kann die Seele doch nur in so einer schönen Umgebung wieder gesunden.

    :love::thumleft:

    Ich glaube, ich habe heute meinen sehr privaten elegischen-Fehler-Mutter-Tag und daher das

    Bedürfnis, Mrs Steerforth zu trösten. Das ist doch furchtbar, was sie aushalten muss.

    :thumleft: Empathie ist gut für andere und auch für ein selbst. Lese ich ja gerade ein Sachbuch drüber. :loool::thumleft::applause::love:

    Geht es uns nicht allen so, dass wir davon positiv berührt werden - der eine mehr, der andere weniger, aber trotzdem irgendwie alle? Besonders wenn es uns nicht gut tut.

    Ja, dass ist wohl tatsächlich so, dass fast alle Empathie empfinden. Die Ausnahmen sind Soziopathen und Psychopathen, die haben diese Empfindungen nicht. Das Buch "Empathie" welches ich dazu gerade lese ist zwar nicht tiefgehend, aber maximal aufschlussreich. Manche Dinge hat man in der Zeit aufgeschnappt oder weiß man einfach, aber es gibt auch einige Dinge die ich nicht gewusst habe und die Zusammenhänge zwischen Körper und Geist sind schon extrem interessant. Meine Eltern würden es wahrscheinlich als Hokuspokus abtun, aber ich glaube, dass da einiges dran ist. Bin auch der Meinung, dass Stress mit einer der größten Faktoren für Krankheiten aller Art sind. Darüber geht es in dem Buch zwar nicht, aber ich mag diese ganzen medizinisch, psychologischen Themen definitiv. :D

    den dürfen Mütter ja auch haben

    Den sollten sie unbedingt haben und alle anderen auch. :loool:O:-):friends:

    Dass David Mr. Pegotty die Katastrophe verschweigt, war für mich ja passend. Aber mit keiner Silbe wird darauf eingegangen, dass da ja auch noch Pegotty selbst an seiner Seite ist, Hams Tante. Aber nichts, Schweigen darüber, ob und wann und wie er ihr die traurige Nachricht beibringt oder wie Ham bestattet wird oder was in Yarmouth passierte mit Hams Besitz.

    Ich bin zwar nicht mehr ganz sicher ob später noch Pegotty dabei ist, aber definitiv treffen Mr. Pegotty und David aufeinander und unterhalten sich über den Tod von Ham und dass, das Verschweigen wirklich gut war wegen Emlys Trauer und ich meine auch, dass dort stand, dass Pegotty es dann später auch gesagt hatte. :-k

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  • Kommentare Teil II

    So jetzt habe ich auch eure restlichen Kommentare gelesen. :D


    Er hat ja auch seine Erziehung reflektiert und

    eine führende Hand vermisst; das wäre doch ein guter Ansatz, sein Leben zu ändern.

    Das ist leider gar nicht so leicht, auch wenn man es gerne möchte. Die guten Vorsätze. Viele haben sie, Einige versuchen sich dran, doch die meisten scheitern frühzeitig und die wenigsten können es durchziehen, etwas in ihrem Leben dauerhaft zu verändern.

    In meiner Ausgabe ist kein Kommentar und nix drin, daher wäre der autobiografische Bezug schon interessant. Wenn Du Dir wirklich die Mühe machen willst ...?

    Also bei mir sind einige Informationen im Nachwort und in der Zeittafel enthalten gewesen. :thumleft:

    Sie haben bis heute überlebt.............

    leider ... :(

    2. Spannung wird aufgebaut: Die Tante ist sich sicher, dass Agnes bald heiratet. Der Leser weiß Bescheid, aber David trottelt noch herum.

    :shock: ey. Ich habe mein gerade meinen solidarischen Tag mit David entdeckt. Wir Männer müssen zusammenhalten. :loool::totlach:

    wie doof kann Mann denn sein?

    :shock:8-[ ... :-k Also David ist ja von Anfang an eher im freundschaftlichen Verhältnis und wenn man erstmal eine so enge freundschaftliche Beziehung aufgebaut hat, also so freundschaftliche wie Bruder und Schwester, dann ist es unheimlich schwer aus dieser Freundschaft auszubrechen. Klar kann man sich verlieben, aber dann seine Liebe gestehen ohne Gefahr, dass die Freundschaft verloren geht ist definitiv ein Gedankenmonster, was man ungern beiseite schiebt. O:-)

    Da sind mir Traddles und Sophie irgendwie bodenständiger und lieber.

    Die beiden gefallen mir als Paar auch besser. Es klingt glaubhafter und bodenständiger und Traddles macht noch immer Gerippe. :lechz::loool::totlach:

    Im übrigen bist Du mit der Heim-Idee Dickens sehr nah: er hat tatsächlich das "Urania House" für "fallen women" über 11 Jahre geleitet. Das Haus wurde von Angela Burdett-Coutts gegründet und kümmerte sich um Prostituierte bis zu deren Transport nach Übersee, um dort verheiratet zu werden.

    Das habe ich auch in der Zeittafel am Ende gelesen. :thumleft::pray::thumleft:

    Wir sind tatsächlich fertig :uups: Irgendwie wird es mir fehlen, hier mit Euch zu lesen. Aber ich werde noch einen Nachtrag einstellen, wenn ich alle Infos gelesen habe. Die Bemerkung zum Urania House ist quasi der erste Teil davon.

    Am Ende habe ich leider geschwächelt und versucht nur schnell noch zu lesen, nur um zu erfahren, dass die Sachbuch - Leserunde wahrscheinlich später startet. :-# Insgesamt sind dieses Klassiker und Sachbuch - Leserunden etwas schwierig für mich, aber trotzdem hat es Spaß gemacht und ich bin sicher, dass es alleine auch wieder schwer geworden wäre das Buch zu Ende zu lesen, weil der Mittelteil mir eindeutig zu langatmig war. :uups: Sprachlich ist Dickens mit seinem gewaltigen Wortschatz definitiv auch sehr niveaureich und nicht zu vergessen die ganzen Anspielungen auf die Gesellschaft. Tolles Buch. :applause:Ich bin froh es bis zum Ende geschafft zu haben. Manchmal ist man am Ende geradezu erleichtert, wenn man die Ziellinie überquert hat. :loool::tanzensolo:

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  • und Traddles macht noch immer Gerippe

    :)

    Stimmt :-) Mit Sophie macht es vielleicht auch mehr Spaß als mit der heiligen Agnes ...?:wink:

    Ich habe mein gerade meinen solidarischen Tag mit David entdeckt. Wir Männer müssen zusammenhalten

    Ich hoffe doch sehr, dass Du nicht so trottelig bist wie David, sondern ein bisschen zupackender, ein bisschen!


    Stichwort "Trottel". Was mich noch interessieren würde, ist David Name "Trotwood", den er von der Tante bekommt.

    Habt Ihr in euren schlauen Kommentaren dazu etwas gefunden?

    Klingt ja bisschen wie "Trottel" und "hölzernes Bengele" ...

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    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich bleib dabei, sprachlich ist der Roman ein Meisterstück.

    Ich widerspreche nicht!

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    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • So! Wir sind durch!

    :dance: Ja, geschafft...und schön war´s mit euch allen. :tanzen::friends::kiss:

    A Tale of Two Cities? Den würde ich übrigens gerne nächstes Jahr lesen :ergeben:

    Au ja, da wäre ich auch wieder gern dabei. :lechz:

    Irgendwie wird es mir fehlen, hier mit Euch zu lesen.

    Ja, geht mir auch so. :friends:Wir haben aber auch ein gutes Stück gemeinsam gelesen.


    Auch mein zweiter Dickens war wieder super.:pray: Alleine hätte ich das Buch aber niemals so erleben und genießen können wie in unserer MLR. Es haben sich ganz unterschiedliche Sichtweisen aufgetan, jeder hat bestimmte Situationen oder Personen ein wenig anders empfunden und bewertet, und das hat es super interessant gemacht. Toll waren auch die Blicke über den Tellerrand und die vielen Hintergrundinformationen, welche die damaligen Gegebenheiten noch viel näher gebracht haben. Danke an euch alle für die tolle Leserunde :friends:und ich freue mich schon auf unseren nächsten gemeinsamen Dickens. :lechz:

    Liebe Grüße,
    Tine


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  • das "Urania House" für "fallen women" über 11 Jahre geleitet. Das Haus wurde von Angela Burdett-Coutts gegründet und kümmerte sich um Prostituierte bis zu deren Transport nach Übersee, um dort verheiratet zu werden

    Danke für den link. Das ist ja eine interessante Frau. Sie war offenbar der Meinung, dass Reichtum auch verpflichtet!

    Na, und wenn man so reich und unabhängig ist, dann kann man im Alter auch seinen jungen Sekretär heiraten. Find ich herrlich!

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • das "Urania House" für "fallen women" über 11 Jahre geleitet. Das Haus wurde von Angela Burdett-Coutts gegründet und kümmerte sich um Prostituierte bis zu deren Transport nach Übersee, um dort verheiratet zu werden

    Danke für den link. Das ist ja eine interessante Frau. Sie war offenbar der Meinung, dass Reichtum auch verpflichtet!

    Na, und wenn man so reich und unabhängig ist, dann kann man im Alter auch seinen jungen Sekretär heiraten. Find ich herrlich!

    Es gibt einfach Menschen, die man auf Anhieb mag, nicht wahr?:wink:

    viele Grüße vom Squirrel



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  • s gibt einfach Menschen, die man auf Anhieb mag, nicht wahr?

    Ääääähhh -- meinst Du jetzt den jugendlichen Liebhaber oder die Angela Burdett?

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Das ist ja richtig schade, dass wir mit dem Buch durch sind ...

    Mir hat das gut gefallen, gemeinsam ein Buch zu lesen und sich auszutauschen, auch wenn wir nicht

    immer einer Meinung waren. Schade, dass einige unterwegs abgesprungen sind. @Sylli z. B. hat die

    Runde ja immer tüchtig aufgemischt.

    Vielen Dank an Nungesser für die Wocheneinteilung, und vielen Dank für Eure Anmerkungen und

    Kommentare! Und einen besonderen Dank an die Chefin Squirrel :applause:!

    Und sollte ich mal zu vorlaut gewesen sein, dann tragt es mir nicht nach. (Mach ich schon selber!)

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    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Mir hat das gut gefallen, gemeinsam ein Buch zu lesen und sich auszutauschen, auch wenn wir nicht

    immer einer Meinung waren.

    Schön, dass Dir deine erste Leserunde gefallen hat. Und es gehört dazu, nicht immer einer Meinung zu sein, so macht es doch erst richtig Spaß :D

    Und einen besonderen Dank an die Chefin Squirrel

    Chefin? :shock: bin doch keine Chefin :pale:

    Und sollte ich mal zu vorlaut gewesen sein, dann tragt es mir nicht nach.

    ach was, auch das gehört dazu :loool:

    viele Grüße vom Squirrel



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