Kommentare bis Kapitel 51
Mr. Peggotty reist weiterhin in der Weltgeschichte herum, Martha findet Emily und führt Mr. P. und David zu ihr.
Und Miss Dartle in Höchstform. Geballte Bosheit.
Etwas ungewöhnlich fand ich den absoluten Hass und Bosheit schon, aber dieser Auftritt war in seiner Art trotzdem gut, auch wenn ich die skizzierte Person nicht mag, aber das ist ein anderes Thema.
Martha rettet sie offenbar vor der Prostitution (habe ich das richtig verstanden?).
Das muss irgendwie zwischen den Zeilen gestanden haben. Irgendwie habe ich das völlig überlesen, aber zu der damaligen Zeit vielleicht nicht gänzlich ungewöhnlich, aber diese Prostitution habe ich nicht wirklich gelesen. War das Interpretation oder stand das tatsächlich irgendwo? Hatte eher das Gefühl, dass Emly Angst vor beiden hatte.
Wie fröhlich Mr. Omer ist - da können sich einige Kranke eine Scheibe abschneiden. Immer heiter! "Always look
at the brigt sides of life!" Eine bewundernswerte Haltung.
Und er will sein Teil dazu tun, dass für Martha gesorgt wird.
Das wiederum habe ich auch so wahrgenommen. Omer ist eine tolle Person, allerdings ist im Hörbuch seine Sprechrolle derart nervig, weil der Sprecher seine Luftnot zwar gut, aber für mich trotzdem irgendwie nervig interpretiert. Aber Omer ist klasse als Figur und Mensch. Es läuft halt nicht alles rund, aber man muss das Beste draus machen, man kommt ja eh nicht lebend raus.
Dickens hat die Umgebung, wo Emily oder Martha hausten, echt trist und sehr anschaulich beschrieben, ich hatte dieses heruntergekommene Haus total gut vor Augen.
Das stimmt, konnte ich mir auch gut in meinen Kopfbildern vorstellen, wobei das auch heute so ist, wenn ich mir die ärmlichen Viertel einer Stadt anschaue, da sieht es meist auch aus wie bei Hempels unterm Sofa.
Miß Dartle legt ja wirklich jegliches Benehmen und Erziehung ab, so dermaßen haßerfüllt hätte ich sie mir nicht vorgestellt. So richtig bösartig waren ihre Versuche, Emily in den Selbstmord zu treiben. Ich hoffe, dass sie damit keinen Erfolg haben wird. Es klingt auch ein bisschen so, als wenn Miß Dartle sich der Unterstützung von Steeforth sicher wäre, als wenn er sie geschickt hätte.
Ich fand den Auftritt trotzdem ganz gut, auch wenn ich Person und Charakter völlig verabscheue. Ich fand dieses Luft machen einfach gut und ging ja auch gut solange sich die Dartle sich alleine wähnte.
Ob sie mit ihrer Scham und Reue leben kann, wird sich noch zeigen. Insofern ist die Auswanderung nach Australien für alle das einzig Richtige und es ist zu hoffen, dass die Seelen allmählich wieder heilen können. Mr. Pegotty ist wirklich bewundernswert um sie bemüht - ein herzensguter Mensch.
Mr. Pegotty ist auch ein ganz wunderbarer Charakter. Eine ehrliche Haut mit dem Herz am rechten Fleck.
Ich habe es auch so verstanden, dass Martha sie vor der Prostitution gerettet hat.
Ich kann nicht zwischen den Zeilen lesen. Oder ich habe das ganz überlesen. Zumindest hatte ich nicht das Gefühl, dass es um Prostitution ging? Aber wenn das alle schreiben, dürfte es wohl stimmen.
Der Abschnitt mit Mr. Omer war schön, las sich aber auch wie ein Abschied von dieser Figur.
Das stimmt, ich muss allerdings zugeben, dass ich bei Mr. Omer schon das Gefühl hatte, das bei ihm die Luft sehr knapp war. Also das der noch kein Herzinfarkt hatte grenzt an einem Wunder.
Auch vom Boot-Haus nehmen wir mit David in diesem Kapitel Abschied.
Das war schön gezeichnet von Phiz und ich hatte auch ein sehr gemütliches Boot-Haus in meinem Kopf.
Ham allerdings wird vermutlich nie über sein gebrochenes Herz hinwegkommen, oder seht ihr das anders?
Nein. Der stirbt sicherlich am "gebrochenen Herz".
Dagegen ist Mrs. Gummidge wirklich rührend, wie sie zusammen mit Mr. Pegotty und Emily nach Australien aufbrechen wird. So ist auch sie glücklich untergebracht.
Die hat sich auch richtig gut entwickelt. Erst war sie mir zu weinerlich und zu depressiv und irgendwie hat sie das Ablegen können bzw. diese negative Energie in positive Energie verwandeln können.
Ich frage mich dann natürlich, wie Martha sich durchbringt. Meine Anfangsspekulation, dass sie von Steerforth
schwanger ist und bei einer Abtreibung stirbt, stimmt ja nicht. Ich denke, dass sie sich prostituiert?
Ich glaube ich muss das Kapitel nochmal lesen.
Auf alle Fälle hat es mir gefallen, wie Dickens einen Zusammenhang herstellt zwischen Erziehung, sozialer Schicht
und Moral.
Wovon hat sie überlebt all die Jahre? Ich tippe ja drauf, dass sie ihren Körper dazu verkaufen musste...
Mit welchen Worten im Buch macht ihr das eigentlich fest? Also ich habe da wirklich kein Wort drüber gelesen. Also ich kann es mir zwar gut vorstellen, weil das früher in der ärmeren Bevölkerung häufiger der Fall gewesen ist, aber explizit stand es glaub ich nicht im Buch.
Im übrigen haben sich damals wohl viele Prostituierte in der Themse das Leben genommen, bis zu 15% der registrierten Prostituierten sprangen von der Westminster Bridge.
War das eine Randnotiz im Buch oder hast du mehr Nachforschungen betrieben?
Ich kann gut mitfühlen, denn zu 98% bin ich Weihnachten und Ostern nicht zu Hause
Gründonnerstag 12 Stunden gearbeitet. Karfreitag 8 Stunden. Karsamstag 12 Stunden. Ostersonntag 12 Stunden. Ostermontag 4 Stunden 20 Minuten. Heute endlich frei. Bin über die Feiertage so gut wie gar nicht zum lesen gekommen.
Ich habe auch den Eindruck, dass der langwierige Mittelteil überwunden ist und hatte nach Kapitel 48 tatsächlich direkt Lust, mit Kapitel 49 weiterzumachen; ein gutes Zeichen! Und es geht endlich Heep an den Kragen
Ich hatte in der Mitte auch eine Durststrecke. Wenn Heep brennt bin ich aber ganz vorne mit dabei.
Ich hab heut nacht noch überlegt, woher dieser unbändige Hass kommt. Könnte es sein, dass sie auf der einen Seite Steerforth nicht verzeihen kann, dass er sie durch die Narbe leicht entstellt hat, und sie dann einfach keines Auges mehr würdigt und sich hübschere Gefährtinnen nimmt, mit denen er dann spielt? Und dass sie gleichzeitig sich selbst nicht verzeihen kann, dass sie ihn trotzdem liebt?
Finde diese Version / Theorie definitiv gut und einleuchtend.