Hugh Howey - Level / Shift

  • Kurzmeinung

    mondy
    Vorgeschichte(n) zu "Silo" ... ähnlich 'ruhige' Erzählweise, mit interessanten Zusatzinfos
  • Als ich "Shift" anfing zu lesen, habe ich sofort gemerkt, dass es ein Howey-Buch ist. Der Schreibstil störte mich nicht mehr im geringsten. Nein, stattdessen dachte ich: 'Ah, back home again'. Der Inhalt von Shift ist in drei Teile aufgeteilt: 3 Arbeitsschichten. Im ersten Teil erfährt man, wie das Silo entstanden ist. Man lernt einen neuen Hauptcharakter kennen, der in allen drei Schichten eine Rolle spielt. Dieser schien mir erst nicht besonders nah, aber nach einigen Wochen dachte ich immer wieder an dieses Buch und an diesen Charakter - im Nachhinein schätze ich ihn ganz anders ein als während des Lesens. Nach einigem Grübeln kam ich zu dem Schluss, dass er ein ziemlich gelungener und tragischer Charakter ist.
    Des Weiteren erfährt man im dritten Teil von "Shift" wie aus Jimmy Solo wurde. Eine sehr bewegende Geschichte. Insgesamt fand ich das Buch genauso gut wie "Wool", obwohl es nicht so actionreich war und nicht wirklich viel Neues hinzukommt. Aber Howey versteht es einfach, gute Geschichten zu erzählen ...
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Ich hoffe jedoch, auch für Howey, dass auch die Teile II und III ins Deutsche übersetzt werden. Er ist einer der wenigen Indie-Autoren, die es zuerst ohne Verlag geschafft haben.

  • Nachdem "Silo" für mich eins der absoluten Highlights der letzten Jahre war, konnte ich die Erscheinung von "Level" kaum erwarten. Ich fand das Buch zwar sehr gut und überdurchschnittlich, aber leider konnte es mit dem Vorgänger nicht ganz mithalten und somit muss ich sogar von einer kleinen Enttäsuchung sprechen. Schade! Der Grund war größtenteils, dass zwar das "große Ganze" schon zusammengehört und ja auch einige Charaktere die ganze Zeit über mitspielen, aber irgendwie hat mir trotzdem der Zusammenhang gefehlt. "Level" wirkte nicht wie aus einem Guss, wie ein komplettes Werk, sondern wie eine Novellensammlung unter dem Banner "Bedeutende Geschichten aus dem Silo-Universum".
    Aber wie Petra Lustig schon geschrieben hat, der Schreibstil hat einen enormen Wiedererkennungswert und obwohl "Silo" schon eine Weile her ist bei mir, habe ich mich sofort heimisch gefühlt. Auch die ganze Faszination, die diese zwar unterirdische, aber trozdem gigantisch wirkende Welt auf mich ausübt, war immer noch vorhanden.


    Im ersten Teil erfährt man, wie das Silo entstanden ist. Man lernt einen neuen Hauptcharakter kennen, der in allen drei Schichten eine Rolle spielt.


    Der erste war der beste Teil für mich, auch wenn dies der einzige Teil außerhalb des Silos war und somit komplett anders als der Rest von Hugh Howeys Werken. Es war schon interessant wie es dazu gekommen ist, dass ein Silo existiert, auch wenn ich nicht zu 100% alle Gedankengänge nachvollziehen konnte. Ich hoffe, hier wird im nächsten Buch noch einiges näher erläutert, z.B. Sachen wie


    Dieser schien mir erst nicht besonders nah, aber nach einigen Wochen dachte ich immer wieder an dieses Buch und an diesen Charakter - im Nachhinein schätze ich ihn ganz anders ein als während des Lesens. Nach einigem Grübeln kam ich zu dem Schluss, dass er ein ziemlich gelungener und tragischer Charakter ist.


    Damit hast Du mich gleich mal zum Nachdenken gebracht und ich denke, Du könntest Recht haben. Den 100%igen Zugang zu ihm und eine große Identifikation hatte ich nie, aber damit, dasss er ein sehr tragischer Charakter ist, damit hast Du absolut Recht und ich sehe es im Bereich des Möglichen, dass ich noch öfter mal an ihn denken werde und ob ich wohl ähnlich gehandelt hätte.


    Ich gebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

  • Ohjee, ich wollte die Rezi zum zweiten Teil der Trilogie eigentlich immer mal überarbeiten und nun ist mein Kurzeindruck die Eröffnungsrezension :uups: . Ich hatte sie damals in meiner allerersten Rezension im BT mit in die Rezension des ersten Teils geschrieben, wusste aber noch nicht, dass zu unterschiedlichen Teilen einer Serie immer getrennte Rezensionen geschrieben werden sollten und der Beitrag wurde dann getrennt. Die "Rezension" zum dritten Teil ist auch so kurz. ...


    Der Grund war größtenteils, dass zwar das "große Ganze" schon zusammengehört und ja auch einige Charaktere die ganze Zeit über mitspielen, aber irgendwie hat mir trotzdem der Zusammenhang gefehlt. "Level" wirkte nicht wie aus einem Guss, wie ein komplettes Werk, sondern wie eine Novellensammlung unter dem Banner "Bedeutende Geschichten aus dem Silo-Universum".


    Diesem Kritikpunkt kann ich gut folgen. Diese Zusammenhanglosigkeit hat mich das Buch auch erst mit vier Sternen bewerten lassen. Vor allem der mittlere Teil kam mir zu zusammenhangslos und alleinstehend vor, auch wenn der eine verbindende Charakter vorhanden war. Dabei fehlte aber irgendwie eine stärkere Bindung zum "ganzen Rest".
    Mir hat der drittel Teil am besten gefallen. Eigentlich hatte ich die ganze Zeit nur darauf gewartet, weil Solo in Band 1 so interessant war. ;-)


    Zitat von Kapo

    Den 100%igen Zugang zu ihm und eine große Identifikation hatte ich nie, aber damit, dass er ein sehr tragischer Charakter ist, damit hast Du absolut Recht und ich sehe es im Bereich des Möglichen, dass ich noch öfter mal an ihn denken werde und ob ich wohl ähnlich gehandelt hätte


    Ja, der Hauptcharakter wirkte bei mir ziemlich nach. Ich weiß noch, dass er mich während des Lesens nicht so berührte, weil ich mich manchmal sehr distanziert gefühlt habe (vielleicht auch wegen der ständig präsenten technischen Umgebung). Aber ich weiß auch noch, dass er mir noch Tage später nicht aus dem Kopf ging und ich mir immer wieder Gedanken gemacht habe - als hätte ich ihn einfach nur nicht greifen können, weil er unnahbar beschrieben war, aber im Nachhinein wirkte er für mich eher wie einer, der sein "Unglück" versteckt hat und ich es deshalb auch nicht sofort entdeckt hatte - und deshalb habe ich das Buch auch aufgewertet.


    Und ich weiß auch, dass ich die Bücherserie auf jeden Fall einmal wieder lesen muss, denn einige konkrete Details sind mir schon nicht mehr in Erinnerung. 8-[


    @Mods: Die Sätze mit der "hoffentlichen Übersetzung" im ersten Post können gerne gelöscht werden, falls da Bedarf ist, zwecks der Überführung des Header-Buchs in "Level". Es wurde ja nun übersetzt. Ich weiß ja nicht, wie das konkret gehandhabt wird ...

  • Silo war für mich eines der großen Highlights der Bücher, die ich bis jetzt in diesem Jahr gelesen habe. Natürlich musste dann auch "Level" her. Würde es den Erwartungen gerecht werden? Würde es die ganzen kleinen offenen Geheimnisse rund um die Silos und die große Katastrophe aufschlüsseln? Wie ist es überhaupt zu der Katastrophe gekommen?


    "Level" erzählt die Vorgeschichte zu Hugh Howeys Silo und die Begebenheiten, die dazu führten, dass Menschen in Erdbunkern ihr Dasein fristen müssen. Und das wird gut erzählt. Ich finde die Intention derer, die dafür verantwortlich sind, zwar etwas weit hergeholt, nichtsdestotrotz ist es aber interessant geschrieben passt irgendwie in Howeys Welt.
    Die Charaktere sind authentisch, auch wenn mich eine Sache gestört hatte, die ich aber nicht spoilern möchte. Es fiel auch nicht allzu sehr ins Gewicht.


    Fazit:
    "Level" ist in meinen Augen eine gelungene Erweiterung des Universums um "Silo" und befasst sich mit der Katastrophe, die die Welt lebensunfähig gemacht hat und die Menschen zum Leben in Silo zwang. Leider reicht dieser Roman atmosphärisch nicht an das bedrückend dichte "Silo" heran, daher gibt es von mir einen halben Stern Abzug. Alles in allem aber ist es vor allem für diejenigen interessant, denen Silo gefallen hat und die mehr über die Hintergründe dazu erfahren möchten.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Mit seinem Science Fiction-Roman "Silo", dem Vorgänger von "Level" hat Autor Hugh Howey einen Überraschungserfolg gelandet. Zunächst erschien “Silo” aufgeteilt in fünf eBooks, bis die Downloadzahlen schließlich überzeugten und es dann als Gesamtausgabe verlegt wurde. Sogar die Filmrechte wurden bereits verkauft.


    Nachdem mich "Silo" also bereits begeistern konnte, war ich nun sehr gespannt auf den zweiten Band der Reihe, die eine Trilogie werden sollte. Obwohl "Level" der zweite Teil ist, erzählt er die Vorgeschichte von "Silo".


    Die Geschichte beginnt im Jahr 2049. Donald Keene wird vom Senator mit dem Bau eines Silos beauftragt. Dieses Projekt nimmt unheimlich viel seiner Zeit in Anspruch und macht ihn mehr oder weniger unbewusst schon fertig, bevor er überhaupt das ganze Ausmaß seines Baus versteht. Als die Welt sich schließlich dem (selbst gemachten) Untergang nähert, können sich der Senator, Donald und weitere ausersehene Menschen ins Silo retten.
    Einige Jahre später erwacht Troy aus seinem Kälteschlaf im Silo und soll schwerwiegende Entscheidungen die Silos betreffend fällen. Es geht um Leben und Tod.


    Das Buch besteht aus 66 überwiegend kurzen Kapiteln, die sich wiederum in drei große Abschnitte (Schichten genannt) gliedern.
    Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und spielt sich auf mehreren Zeitebenen ab. Genau das ist es, was mir sehr gut gefallen hat. Durch den Sprung durch die unterschiedlichen Zeitebenen hat sich die Spannung zumindest bei mir deutlich gesteigert. Ich war sehr gespannt auf die eine oder andere Enthüllung und die Intention, was die Silos denn tatsächlich für einen Zweck zu erfüllen hatten und was sich die Menschen dahinter dabei dachten.


    Zugegeben, ich war nicht immer in der Lage alle Gedankengänge nachzuvollziehen. Einige Gedanken und Taten sind einfach so weit ab meiner Welt, meiner Vorstellungskraft, so extrem zerstörerisch und gleichgültig, dass ich es einfach nur hinnehmen, nicht jedoch wirklich verstehen konnte. "Level" hat mich doch das ein oder andere Mal wirklich sprachlos zurück gelassen und ich konnte aufgrund der geschilderten Grausamkeiten und der darauf folgenden Gleichgültigkeit nur noch schweigend da sitzen.


    Das mich die Handlung doch teils so mitgenommen hat, ist irgendwo schon erstaunlich, weil der Schreibstil von Hugh Howey, wie bereits bei "Silo" auch hier wieder sehr unaufregend war. Howey beschreibt die Ereignisse mit einer Ruhe und einer Gelassenheit, die eine bedrückende Selbstverständlichkeit für die geschilderten Grausamkeiten ausdrückt. Vielleicht erschreckt aber auch gerade dieser Stil.


    Insgesamt konnte mich "Level" also beinahe genauso packen wie es bereits "Silo" geschafft hat. Obwohl man ja schon wusste, worauf alles hinaus laufen würde, war es trotzdem noch spannend und doch irgendwie anders als erwartet. Mir hat diese Vorgeschichte sehr gefallen, trotzdem würde ich jeden, der interessiert ist, empfehlen, sich "Silo" zuerst zu Gemüte zu führen.

  • Nachdem ich Silo mit grosser Begeisterung gelesen habe, durfte natürlich auch Level auch nicht ungelesen auf meiner SUB bleiben. Als ich anfangs gehört habe, dass Level quasi vor Silo spielt, hatte ich mich schon geärgert, dass ich dies nicht früher bemerkt habe, denn somit hätte ich die Reihenfolge in der ich die Bücher gelesen hätte, getauscht. Im Nachhinein bin ich dann doch froh, dass ich zuerst Silo und dann erst Level gelesen habe. Level erzählt zwar die Vorgeschichte wie es dazu gekommen ist, dass die Menschen in Silos unter der Erde leben, jedoch je weiter das Buch voran schreitet treten Zusammenhänge zu Silo auf, die einen vielleicht verwirren und Fragen aufwerfen können. Daher empfehle ich ganz klar die Reihenfolge der Trilogie beizubehalten und Level als zweiten Band zu betrachten. Ansonsten war ich auch von diesem Buch total begeistert. In meinen Augen steht es Silo in nichts nach und ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: für dieses tolle Werk. Jetzt fieber ich natürlich "Exit" entgegen um zu erfahren wie es weiter geht.

    2022 gelesen :study: : 1

    2021 gelesen: 128
    2020 gelesen: 51 gehört: 9