Dies ist die Nachfolgeserie zu Mark Chadbourns "Zeitwende"-/"Weltendämmerung"-Reihe
Die Welt hat sich verändert. Die Brüder und Schwestern der Drachen konnten vielleicht das Ende der Welt abwenden, doch konnten die alte Ordnung nicht wieder hergestellt werden. Fabelwesen, keltische Götter und andere mehr und weniger düstere Kreaturen haben die Menschen von ihrem Thorn gestoßen. Funktionierende Technik gibt es kaum noch und das Leben ist gefährlicher geworden. Und von den ehemaligen Brüdern und Schwestern der Drachen fehlt jede Spur.
Auch die Kirche leidet darunter, dass sich viele Menschen dem alten Glauben wieder zugewand haben. Um das Wort Gottes wieder zu verbreiten, stellt die Kirche eine neue Gruppe von Tempelrittern auf. Auch Mallory und der junge Miller machen sich auf den Weg, um sich als Ritter zu melden. Schnell wird den beiden klar, dass auch die heilige Kirche nicht frei von Korruption ist. Als sie mit ihrer Gruppe zu einer Suchmission aufbrechen, spitzt sich die Lage auf dem Kirchengelände immer weiter zu.
Eigene Meinung
Wie oben bereits erwähnt, knüpft diese Reihe an die "Zeitwende"/"Weltendämmerung"-Reihe an und beschreibt das Leben in der neuen Ordnung, wo wirklich alles möglich zu sein scheint. Und um die Frage gleich vorweg zu klären: Nein, man muss den Vorgänger nicht kennen, um diese Reihe lesen zu können. (Aber es ist trotzdem irgendwie schöner ;))
"Klingen der Macht" beginnt genauso spannend, wie die alte Reihe abgeschloßen wurde. Zwar gibt es kaum etwas, wovor man sich gruseln kann/muss, dafür wird man als Fantasy-Fan umso mehr auf seine Kosten kommen.
Die Handlung lässt es etwas ruhiger angehen. Man wird nicht durch die halbe Weltgeschichte gescheucht, sondern die Handlungen beschränken sich auf eine überschaubare Anzahl von Orten. Leute, denen von zuvielen Charakteren der Kopf schwirrt, können unbesorgt sein. Es kommen zwar diverse Charaktere vor, allerdings ist es auch hier überschaubar gehalten, ohne, dass man sich ein Personenregister wünscht. Sie gehören eben zur Story und ich würde mir keinen von ihnen wegdenken wollen. Insgesamt hat es dem Buch aber auf keinem Fall geschadet. Im Gegenteil: Man bekommt eine sehr runde und spannende Geschichte.
An die neuen Hauptcharaktere konnte ich mich sehr schnell gewöhnen. Besonders Mallory war mir durch seine misstrauische und unglaublich sarkastischen Sprüche sehr sympathisch und ist oft für einen Lacher gut. Doch ist auch er eher ein Anti-Held, der sich und andere mit seinem Verhalten oft in Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten bringt. Zum Ende hin bleiben einige Dinge zwar immernoch eher ungeklärt, aber ich finde das in Ordnung.
Die anderen aus seiner Rittergruppe hatten alle etwas liebenswertes an sich. Es war eine eher bunte Truppe und es war interessant zu erleben, wie jeder auf seine Art versuchte, mit der Gesamtsituation fertig zu werden und zu erklären. Die ein oder andere Kleinigkeit hat mich allerdings an die "Zeitenwende"-Reihe erinnert.
Auch hier wird wieder ein philosophischer Unterton angeschlagen, der zum Nachdenken anregt. In diesem Fall geht es um Toleranz, Vertrauen und - wer hätte es gedacht - um Religion. Kleine Warnung vorweg: An einigen Stellen wird es etwas brutaler und/oder unmenschlicher. Chadbourn geht zwar nicht sehr ins Detail, aber ich wollte es trotzdem vorsichtshalber erwähnen.
Ich finde, das "Klingen der Macht" ein spannender Start in die Reihe ist und es verdient hat, gelesen zu werden. Volle Punktzahl von mir =) 
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Verlag: Blanvalet
