Stadt der Tiefe

Buch von Jasmin Jülicher

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Stadt der Tiefe

Biota, 1888 Biota – Die Stadt, die nach dem Großen Krieg auf dem Meeresboden gebaut worden ist. Für die Bewohner ist sie eine sichere Heimat, denn die Oberen haben dafür gesorgt, dass jede gewalttätige Tendenz in den Menschen zusammen mit ihren Erinnerungen ausgelöscht wurde. Doch dann taucht eine grausam zugerichtete Leiche auf, die es nie hätte geben dürfen. Alexander, oberster Hüter der Stadt, und die Biologin Nic ermitteln und stellen bald fest, dass dieser Mord erst der Anfang war. Denn Biota ist längst nicht die sichere Zuflucht, die sie zu sein scheint … Sie müssen sich entscheiden: Ist die Wahrheit es wert, dass sie dafür ihr eigenes Leben und die Existenz der gesamten Stadt aufs Spiel setzen?
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Serieninfos zu Stadt der Tiefe

Stadt der Tiefe ist der 1. Band der Der Hüter Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2017. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2021.

Bewertungen

Stadt der Tiefe wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Stadt der Tiefe

    "Stadt der Tiefe" aus der Reihe "Der Hüter" von Jasmin Jülicher ist ein außergewöhnliches Buch, das ich gerne gelesen habe und zum Schluß hin nicht mehr aus der Hand legen konnte, weil es so spannend war.
    Bevor die eigentliche Geschichte beginnt, erfahren wir in kurzen, mit (etwas schwer lesbaren) Jahreszahlen überschriebenen Abschnitten wie es dazu kam, das Biota, die Stadt am Meeresgrund, erbaut wurde, und allein diese Vorgeschichte war schon sehr interessant. Um zu verhindern, dass sich die Ereignisse, die zum Bau der Stadt führten, wiederholen und um ein friedliches Zusammenleben auf engem Raum zu garantieren, wurden die Menschen vor ihrem Einzug einer Behandlung unterzogen, die nicht nur sämtliche Erinnerungen an ihr früheres Leben löschte, sondern ihnen auch jegliche Aggressivität nahm. So entstand eine friedliche Gemeinschaft, die von Wissenschaft und einer Gruppe Oberer geleitet wird. In dieser Idylle geschieht nun ein Mord, was eigentlich nicht möglich sein dürfte. Die Hüter, wie die Polizisten hier genannt werden, sind mit der Aufklärung überfordert, weil ihnen so etwas noch nie untergekommen ist. Deshalb holt sich Alexander, der oberste Hüter, Hilfe bei Nic, einer jungen Botania, die als Wissenschaftlerin im Rang weit über ihm steht. Als weitere Morde geschehen, muss Alexander feststellen, dass Biota eine sehr hässliche Seite hat.
    Auch wenn die Geschichte nicht ganz rund war und an ein paar Stellen etwas holperte – vor allem, wenn es um die Gefühle und Reaktionen der Figuren ging, die ich oft nicht nachvollziehen konnte – war es eine spannende und vor allem faszinierende Lektüre. Angefangen beim alternativen Geschichtsverlauf über eine friedliche Gesellschaft bis hin zu der komplexen und bis ins Detail ausgeklügelten Stadt unter Wasser hatte das Buch eine ganze Menge zu bieten. Die Autorin schafft es nicht nur, die idyllische Lebensgemeinschaft und das Zusammenwirken der Einzelnen zum Wohle aller zu Beginn gut rüberzubringen, sondern auch dem gesellschaftlichen Konstrukt im Laufe der Handlung Schicht um Schicht die Fassade abzukratzen und die Abgründe eines autokratischen Klassensystems aufzuzeigen, das Wissenschaft als das höchste Gut betrachtet, Wissenschaftler über alle anderen erhebt und ihrem Forschungsdrang keine ethischen Grenzen setzt. Sie geht dabei auch der Frage nach, inwieweit man das eigene moralische Rechtsempfinden dem Gebot der Obrigkeit zum Schutze der übrigen Bevölkerung unterordnen kann.
    Das Alles ist geschickt in die Handlung eingeflochten, die sich darum dreht, einen Mörder zu finden, ohne zu wissen, wie. Als kleines Schmankerl tauchen dabei viele bekannte Namen auf, was logisch ist, denn die Menschen sind aus einem bestimmten Grund nach Biota gekommen. Ich fand es sehr spannend zu lesen, wie eine Gesellschaft, in der es keine Gewalt gibt, mit einem Mord umgeht und wie mit einem Täter verfahren wird, wenn sich aus dessen Ergreifung ein Dilemma mit gravierenden Konsequenzen für alle Beteiligten ergeben würde.
    Das Buch ist eine Hommage an Jules Verne. H.G. Wells und George Orwell, aber auch eine gute Gesellschaftsstudie. Auf jeden Fall aber eine Empfehlung an Fans alternativer Geschichtsverläufe und Science Fantasy, für Menschen, die sich für wissenschaftliche und technische Errungenschaften begeistern, aber auch für alle, die gerne spannende Kriminalfälle lesen (kleiner Spoiler: ja, die Morde kommen einem recht schnell bekannt vor, doch die Auflösung ist unerwartet und ziemlich schaurig).
    Von mir gibt es vier Sterne und ich freue mich schon auf die beiden Fortsetzungen.
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  • Rezension zu Stadt der Tiefe

    Der Hüter (Stadt der Tiefe) - Jasmin Jülicher
    Nova MD
    328 Seiten
    Debüt
    Bunter Genremix
    (Krimi, Steampunk, „historische“ Fantasy-Dystopie)
    Inhalt:
    Biota, 1888
    Biota – Die Stadt, die nach dem Großen Krieg auf dem Meeresboden gebaut worden ist. Für die Bewohner ist sie eine sichere Heimat, denn die Oberen haben dafür gesorgt, dass jede gewalttätige Tendenz in den Menschen zusammen mit ihren Erinnerungen ausgelöscht wurde.
    Doch dann taucht eine grausam zugerichtete Leiche auf, die es nie hätte geben dürfen. Alexander, oberster Hüter der Stadt, und die Biologin Nic ermitteln und stellen bald fest, dass dieser Mord erst der Anfang war.
    Denn Biota ist längst nicht die sichere Zuflucht, die sie zu sein scheint …
    Sie müssen sich entscheiden:
    Ist die Wahrheit es wert, dass sie dafür ihr eigenes Leben und die Existenz der gesamten Stadt aufs Spiel setzen?
    ~~~~~~~~~~~
    Meinung:
    Ich bin wahrlich kein großer Fan von Krimis und lese dieses Genre so gut wie nie. Als jedoch die Autorin auf mich zukam und mir ein wenig zu ihrem Buch erzählte, wurde ich ob der scheinbar wahnsinnig bunten Mischung an Genrespezifikationen, doch sehr neugierig.
    Und ich kann jetzt bestätigen, das ist wirklich einiges, das sich da überschneidet, aber im Großen und Ganzen bleibt es ein Krimi mit dysoptischen Ausmaßen.
    Man steigt mit einer Art Vorgeschichte in die Story ein und erfährt, warum es nötig war, eine Stadt unter Wasser zu bauen.
    Wenn ich das alles richtig verstanden habe, wurde der große Krieg durch das übliche Machtgehabe der Menschen ausgelöst und ihrem Drang nach Erfolg - immer besser zu sein als der andere.
    Leider ging das, wie so viele Dinge, nach hinten los und die Erfindungen, die eigentlich beim Abbau von Edelsteinen und Kohle in den Minen helfen sollten - die sogenannten „Golems“ (einfach gesagt riesige Metallroboter), wurden als Waffen eingesetzt und wandten sich auch teilweise gegeneinander.
    Ich muss gestehen, auf die „Pre“story hätte ich getrost verzichten können, aber sie gehört nunmal dazu - auch wenn mir nach der Lektüre nicht ganz klar ist, warum. Zur Erklärung - okay, das hätte man aber auch kurz und knackig sagen können.
    Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, aber für meinen Geschmack - insbesondere bei den Steampunk“Beschreibungen“ - zu einfach gehalten. Ganz Biota wirkte dadurch auf mich grau, trist und unerfreulich - nicht unbedingt ein Ort, an dem man glücklich leben kann.
    Mir fehlten ein wenig die Farben, das „Fühlen“ der Welt, es war leider nicht greifbar genug und so habe ich es zwar gelesen, konnte aber nicht darin versinken, dementsprechend kamen auch kaum Emotionen an.
    Das Verweben der Ideen ist der Autorin jedoch sehr gut gelungen.
    Man begleitet den „obersten“ Hüter Alexander auf seiner ersten Ermittlungstour quer durch die Unterwasserstadt Biota und man merkt auch direkt, dass hier nie etwas geschieht.
    Die Stadt wähnt sich in Sicherheit, doch ein Mörder hat sich unter die Bewohner geschlichen und tötet munter vor sich hin.
    Bevorzugt aber „Aphroditen“ (Prostituierte).
    Ich gestehe, bei mir hat es erst „Klick“ gemacht, als der Mörder Alexander einen Brief hinterlässt und mit einem bekannten Namen unterschreibt:
    Jack, the Ripper.
    Nein, das ist keinesfalls eine Neuauflage seiner Geschichte, aber die Idee diese Vergangenheit mit der „Zukunft“ zu verbinden, fand ich genial.
    Und so trifft man im Laufe des Buches unter anderem auch Nicola Tesla und Arthur Conan Doyle. Wenn die beiden auch eine völlig andere Verwendung fanden, als man das normalerweise kennt.
    Diese „neuen“ Auflagen gaben dem Buch etwas Erfrischendes und schürten meine Neugier immer wieder.
    Protagonist und Hüter Alexander jedoch war mir in der ersten Hälfte des Buches ein wenig zu naiv, das hat sich zwar irgendwann gebessert, aber das Bild des - ich nenn es jetzt mal „kleinen, dummen Jungen, nicht wirklich Mann“ - blieb bestehen.
    Wohingegen seine Partnerin bei dem Abenteuer, die Biologin Nic, auf mich eher undurchschaubar wirkte, wenn auch nicht unnahbar.
    Ich mochte sie beide ganz gern, aber keiner der Charaktere konnte mich fesseln.
    Spannung kam bei mir automatisch auf, denn natürlich wollte ich wissen, wer hinter den brutalen Morden steckt, die die Autorin auch ungeschönt beschreibt.
    Und obwohl die Mordserie scheinbar im Vordergrund steht, hat man zwischendurch auch immer wieder kleine Einschübe von einer mysteriösen Person gelesen, die zwar nicht für die Morde verantwortlich scheint, aber trotzdem damit in Zusammenhang steht.
    Außerdem hält die Stadt selbst noch einige aufregende Überraschungen bereit.
    Die Balance zwischen Aufklärung und Vertuschung, zwischen Machtspielchen und Unterwasserzukunft mit Robotern und allem drum und dran hätte so gut sein können, wäre da nicht dieses Ende gewesen, das mir für einen Krimi a.) zu schnell b.) zu einfach und c.) zu nichtssagend war.
    Wo bitte bleibt die verdammte Auflösung der wirren Zustände???
    Fazit:
    Mit „Der Hüter - Stadt der Tiefe“ ist der Autorin ein sehr spannendes und vielschichtiges Debüt gelungen, ein Genremix, wie ich ihn so noch nicht gelesen habe.
    Krimifans werden sicher ihre helle Freude an dem Buch haben, da es sehr faktisch ausgelegt ist, man jedoch dadurch auch viel eigene Schlüsse ziehen kann.
    Mir, als Fantasyleserin, fehlten ein wenig die Emotionen, das Ende war mir zu wirr und auch wenn ich die Seiten sehr schnell inhaliert habe, beim Schreibstil mangelt es mir an Details und Wordbuilding.
    Irgendwie bin ich trotzdem positiv beeindruckt, hoffe, dass das Buch noch viele Leser findet, die es zu würdigen wissen, kann allerdings für meinen Teil nur 3,5 von 5 Sterne vergeben.
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Ausgaben von Stadt der Tiefe

Taschenbuch

Seitenzahl: 328

E-Book

Seitenzahl: 296

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