Wir werden erwartet

Buch von Ulla Hahn

  • Kurzmeinung

    drawe
    Lebensgeschichte um Liebe, Verlust, berufliche und politische Orientierung

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Wir werden erwartet

Die Geschichte einer verführbaren jungen Frau in den turbulenten Jahren nach 1968 Die Welt steht Hilla Palm offen. Nach langem Suchen hat das Mädchen aus einfachem Hause endlich ihre Heimat gefunden: in der Literatur und Hugo, dem Mann, der Hilla mit all ihren bitteren Erfahrungen annimmt. Zusammen entdecken sie die Liebe und erleben die 68er Jahre, in denen alles möglich scheint. Doch dann durchkreuzt das Schicksal ihre Pläne, und verzweifelt sucht Hilla Halt bei Menschen, die für eine friedvollere, gerechtere Welt kämpfen. Die marxistische Weltanschauung wird ihr zum neuen Zuhause. Beherzt folgt sie ihren Überzeugungen und muss am Ende doch schmerzlich erkennen, dass Freiheit ohne die Freiheit des Wortes nicht möglich ist. „Wir werden erwartet“ erzählt mitreißend die Geschichte einer suchenden jungen Frau in den turbulenten Jahren zwischen 1968 und dem Deutschen Herbst. Ein nachdenklich stimmendes Buch über den Mut, die Gesellschaft und sein Leben zu verändern – ein Buch über die Kraft der Versöhnung.
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Serieninfos zu Wir werden erwartet

Wir werden erwartet ist der 4. Band der Hildegard Palm Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2001. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2017.

Bewertungen

Wir werden erwartet wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Meinungen

  • Lebensgeschichte um Liebe, Verlust, berufliche und politische Orientierung

    drawe

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Wir werden erwartet

    Hilla Palm steht am Ende ihres Studiums, arbeitet an ihrer Promotion und freut sich auf eine gemeinsame Zukunft mit ihrem Verlobten Hugo, auch wenn seine hochnäsige Familie nicht begeistert ist von der jungen Frau aus einfachem Elternhaus. Ein bisschen fühlt es sich immer noch an wie ein Seiltanz zwischen ihrer Herkunftswelt und der jetzigen Lebensrealität mit politischen Debatten und literarischen Spitzfindigkeiten, doch alles in allem ist sie glücklich.
    Bis etwas geschieht, das alles völlig auf den Kopf stellt und dazu führt, dass sie sich neu orientieren und neuen Halt suchen muss. Diesen findet sie zunächst im linken Milieu, bei gemeinsamen Träumen vom gesellschaftlichen Umsturz und dem Ende des Kapitalismus, über eine neue Freundin landet sie in der kommunistischen Partei. Als Arbeiterkind ist sie aus Sicht der Parteigenossen das perfekte Aushängeschild, aber so gänzlich überzeugt ist sie aber nicht, vor allem nicht von den extremeren Ansichten und dem auf seine eigene Art elitären Denken der linientreuen Mitglieder. Wichtiger als die Politik ist ihr immer noch die Literatur, die ihr Herzensthema ist und bleibt. Sie macht erste Gehversuche als Dichterin und erste Karriereschritte im akademischen Umfeld, was manchmal schwer vereinbar mit ihrem politischen Engagement ist.
    Im vierten und letzten Band der Tetralogie um Hilla Palm begleiten wir sie durch die Zeit von 1969 bis Mitte der 70er Jahre, ganz nah an den großen gesellschaftlichen und politischen Themen, die Deutschland damals bewegt haben, von der Studentenrevolte bis zur RAF. Mindestens genauso wichtig ist Hillas persönliche Auseinandersetzung mit den Fragen "wo komme ich her" und "wo will ich hin". Es ist sehr berührend zu lesen, wie sie als erwachsene Frau Ende 20 erstmals begreift, warum ihre Eltern manchmal früher so gehandelt haben, wie sie es taten, und sich mit dem Unverständnis, das ihr als büchernärrischem Kind oft entgegengebracht wurde, ein stückweit aussöhnt.
    Wie schon im dritten Teil der Reihe gefielen mir die Geschehnisse rund um Hillas Familie und Hugo um einiges besser als der ganze politisch-aktivistische Themenkomplex, vielleicht auch, weil ich mich da persönlich mehr einfühlen konnte. Die ideologischen Debatten, politischen Aktionen und verschiedenen Denkströmungen sind zwar einerseits interessant als Bild der beschriebenen Zeit, vermutlich auch gespeist aus eigenen Erfahrungen der Autorin, und es gibt einige Charaktere mit bemerkenswertem Hintergrund - aber die ewigen Diskussionen um Formulierungen, Ideen und die "reine Lehre" sind streckenweise etwas ermüdend und ab und zu habe ich sie zugegebenermaßen quergelesen. Auch Hilla selbst ist irgendwann desillusioniert und von manchen Mitstreitern enttäuscht, die die Ideologie über das Zwischenmenschliche stellen.
    Der doch recht starke politische Fokus hat für mich die Freude am Lesen teilweise geschmälert, dafür gibt es aber auch viele sehr starke Szenen, die mit viel Wärme und Einfühlungsvermögen wunderbar beobachtet und beschrieben sind, in einer ausdrucksvollen Sprache mit oft ungewöhnlichen Bildern und dem einen oder anderen eingestreuten Gedicht. Ein etwas surreal anmutender, aber auch anrührender Epilog setzt dann den Schlusspunkt hinter die Gratwanderung einer jungen Frau zwischen katholischem Arbeiterhaushalt, Linksaußen-Gesellschaftskritik und beginnender akademischer Karriere, und man hat das Gefühl, dass Hilla an einem Punkt angekommen ist, an dem sie für sich eine gute Balance gefunden hat und endlich weiß, wer sie ist und was sie wirklich vom Leben will.
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Ausgaben von Wir werden erwartet

Hardcover

Seitenzahl: 640

Taschenbuch

Seitenzahl: 640

E-Book

Seitenzahl: 641

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