Die Räuberband

Buch von Leonhard Frank

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Räuberband

Leonhard wurde am 4. September 1882 als viertes Kind des Schreinergesellen Johann Frank und dessen Ehefrau Marie in Würzburg geboren. Nach einer Fahrradmechanikerlehre schlug er sich zunächst als Fabrikarbeiter, Klinikdiener und Chauffeur durch, bis er 1904 in München anfing, Kunst zu studieren. Von 1910 bis 1914 lebte er in Berlin. 1912 erschienen erste Erzählungen in der Schaubühne und dem damals von Alfred Kerr betriebenen PAN. 1914 erschien sein Debütroman „Die Räuberbande“, für den er noch im selben Jahr mit dem Fontane-Preis ausgezeichnet wurde. 1915 emigrierte er in die Schweiz und kehrte erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs nach Deutschland zurück. 1918 beteiligte Frank sich an der Münchner Räterepublik als Anhänger von Kurt Eisner und Gustav Landauer und war zeitweilig Mitglied im Vollzugsausschuss des Arbeiter- und Soldatenrates. Nach der Niederschlagung der Rätebewegung in München Anfang Mai 1919, bei der Frank verwundet wurde, kehrte er nach Berlin zurück, lebte zwischenzeitlich aber auch in München, Würzburg und Wien. Für den im Deutschen Reich aufgrund der pazifistischen Grundhaltung verbotenen Novellenzyklus „Der Mensch ist gut“ erhielt Leonhard Frank 1920 den Kleist-Preis. 1934 wurde ihm, u. a. wegen der Unterzeichnung des Saaraufrufs deutscher Intellektueller, die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. 1936 reiste er gemeinsam mit Thomas Mann aus Anlass des 80. Geburtstags von Sigmund Freud nach Wien. Nachdem Franks Bücher den Bücherverbrennungen im Mai 1933 zum Opfer fielen, emigrierte er zunächst nach Zürich, dann über London nach Paris, wo er bei Kriegsbeginn interniert wurde. 1940 gelang es ihm, nach Marseille und von dort über Lissabon in die USA zu flüchten. Ab 1950 lebte Leonhard Frank wieder in München. Dort heiratete er 1952 zum dritten Mal, und zwar die ehemalige Schauspielerin Charlotte London, die in den USA seine Geliebte geworden war. Als Trauzeuge fungierte der mit Leonhard Frank befreundete Theaterregisseur Fritz Kortner. Leonhard Frank starb am 18. August 1961, zweieinhalb Wochen vor seinem 68. Geburtstag, in München. Er gilt als einer der bedeutendsten sozialkritischen Erzähler der ersten Hälfte des 20. Jhds.
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Bewertungen

Die Räuberband wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Räuberband

    Der Autor (Quelle: Wikipedia): Der 4. September 1882 in Würzburg als viertes Kind eines Schreinergesellen geborene Leonhard Frank war ein deutscher Schriftsteller. Er begann eine Schlosserlehre, arbeitete als Chauffeur, Anstreicher, Klinikdiener. Talentiert, aber mittellos, begann er 1904 ein Kunststudium in München. 1910 zog er nach Berlin, entdeckte seine erzählerische Begabung und verfasste seinen ersten Roman „Die Räuberbande“, für den er den Fontane-Preis erhielt. Im Kriegsjahr 1915 musste er in die Schweiz fliehen: Er hatte Zivilcourage gezeigt und handgreiflich seine pazifistische Gesinnung kundgetan. Hier schrieb er Erzählungen gegen den Krieg, die 1918 unter dem berühmt gewordenen Titel „Der Mensch ist gut“ erschienen. Von 1918 bis 1933 lebte er wieder in Berlin, nun schon ein bekannter Autor. 1933 musste er Deutschland verlassen, diesmal für siebzehn Jahre. Die Stationen seines Exils waren die Schweiz, England, Frankreich, Portugal und zuletzt Hollywood und New York. 1950 kehrte er aus den USA nach Deutschland zurück. Frank starb am 18. August 1961 in München.
    Klappentext (Q: Aufbau, 1997): Schillers „Räuber“ ist ihr Gebetbuch, und von Karl May haben sie ihre Decknamen. Wenn sie sich nachts im alten Festungsgraben treffen, heißen sie Winnetou, Old Shatterhand, Falkenauge, Rote Wolke. Bei Tage sind sie mehr oder weniger brave Lehrjungen, die ihre Meister genauso fürchten wie den rohrstockschwingenden Lehrer Mager. Noch eint sie der Wille zur Auflehnung, aber die Unterordnung legt Fallen und Schlingen: ab und zu schielt einer schon nach den Mädchen, hat Lust auf ein Bier im Wirtshaus und ist stolz auf einen bescheidenen Erfolg in der Werkstatt. An ihren Schwur, die Stadt samt allen despotischen Erwachsenen einzuäschern und dann Amerika zu erobern, erinnern sie sich nur gelegentlich, verschämt und halbherzig.
    Der Roman erschien zuerst im Jahr 1914 im Verlag G. Müller in München und Berlin sowie bei Insel in Leipzig. Ihm waren etliche Neuauflagen beschieden, z.B. 1939 in Exilverlagen in Stockholm und Amsterdam, 1953 bei Rowohlt in Hamburg, 1976 bei Aufbau in Weimar und Berlin, 1987 bei Nymphenburger in München, 1997 als Taschenbuch im Aufbau-Verlag in Berlin und zuletzt im Februar 2016 beim Milena-Verlag in Wien mit einem Nachwort von Michael Henke. Umfang: 360 Seiten.
    Eine französische Übersetzung besorgten Marguerite Gobat und Anna Nussbaum. Sie erschien unter dem Titel „La bande de brigands“ im Jahr 1926 bei Éditions Rieder.
    Eine englische Übersetzung besorgte Cyrus Harry Brooks. Sie erschien unter dem Titel „The Robber Band“ im Jahr 1928 bei P. Davies in London und 1929 bei Jonathan Cape and Harrison Smith in New York.
    Ich las den Roman in der Aufbau-Taschenbuchausgabe von 1997, die in dem hübschen Leonhard-Frank-Schuber „Die großen Romane“ zu finden ist. Außerdem enthalten sind „Das Ochsenfurter Männerquartett“ (1927), „Von drei Millionen drei“ (1932) und „Die Jünger Jesu“ (1947).
    Debütroman des Würzburger Schriftstellers Leonhard Frank von 1914 über eine Zwölferbande 14-jähriger Jungen, die im Jahr 1899 gegen die Welt der Erwachsenen rebelliert. Die Stimmung des Buches pendelt schön zwischen Resignation und Auflehnung und jugendlichem Abenteuersinn. Zu Beginn denkt man noch, man bekäme eine zwar ruppige, aber mehr oder weniger launige Geschichte einer aufmüpfigen Jungenbande serviert, eine Karzer- und Lausbubengeschichte voller Armut mit Kleinstadttypen und wütenden Jugendlichen, schlägt der Roman bald ganz ungewöhnliche Wege ein: Er verlängert die Lebensgeschichte der Jungen ins junge Mannesalter (von 14 bis 20+) und erzählt so vom Vergehen und Verändern von Sehnsüchten, vom Abschwächen von Revoluzzergeist, von Resignation. Wie aus Kindern Männer werden - und die Vergangenheit schimmert durch. In sinnvoll erzählten Zeitsprüngen, die viel erzählen lassen, wobei das Buch aber in keiner Sekunde auseinanderfällt. Die Haupthandlung um den Kunststudenten Vierkant ist an Dramatik kaum zu überbieten. Sie befasst sich obendrein mit der äußerst interessanten Frage, ob es Verrat ohne Verräter geben kann. Der Roman ist richtig gut. Viel Lokalkolorit und Würzburger Mundart. Vielleicht etwas zu ungemütlich für die große Mehrheit. Sonst hätte sich der Ruhm dieses Romans von 1914 trotz vieler Neuauflagen besser bis heute erhalten. Wer Jugendbandengeschichten mag, dem sollte die Räuberbande gefallen: Ein wenig wie ein hohe Literatur gewordenes „Burg Schreckenstein“ in nonkonformistischer, wehmütiger Gewandung. Knapp an der Höchstwertung vorbei!
    Hier noch Links zu zwei Zitaten aus dem Roman, die mir gut gefallen haben: Nr. 1 und Nr. 2.
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Ausgaben von Die Räuberband

Hardcover

Seitenzahl: 360

Taschenbuch

Seitenzahl: 310

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