Denen man vergibt

Buch von Lawrence Osborne

Bewertungen

Denen man vergibt wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Denen man vergibt

    Autor: Lawrence Osborne
    Titel: Denen man vergibt, aus dem Englischen von Reiner Pfleiderer
    Originaltitel: The Forgiven, erschien erstmals 2012
    Seiten: 272 Seiten, unterteilt in 24 Kapitel
    Verlag: dtv
    ISBN: 9783423146999
    Der Autor: (Klappentext)
    Lawrence Osborne, geboren 1958, ist ein Reisender, der mit seinen Reportagen unter anderem für die ›New York Times‹ bekannt wurde. Ursprünglich aus Großbritannien, lebt er seit einigen Jahren in Bangkok, davor lange Zeit in Paris. Inspriration für den Roman ›Denen man vergibt‹ fand er während einer Marokkoreise.
    Inhalt: (Klappentext)
    Richard und Dally haben mitten in der Wüste Marokkos eine Oase geschaffen, in der sie für ihre Freunde eine dreitägige extravagante Party im Gatsby-Stil veranstalten: Kokain, Alkohol und Spezialitäten am Pool, natürlich ein Feuerwerk. Auf dem Weg dorthin überfährt ein Ehepaar, angetrunken und heillos zerstritten, einen Fossilienverkäufer am Straßenrand. Die beiden halten nicht an und stürzen sich ins Fest, als sei nichts gewesen. Bis ein Wagen mit der Leiche vor den Toren der Villa hält.
    Meinung:
    Das ist mal wieder so ein Fall, bei dem ich mich frage, ob der Verfasser des Klappentextes überhaupt das Buch gelesen hat. Das Ehepaar David und Jo halten nämlich an, packen den zu Tode überfahrenen Marokkaner ein und bringen ihn zu ihren Gastgebern Richard und Dally. Und natürlich wird die Polizei gerufen und auf Party haben die beiden Fahrer nach der Befragung etc auch keine Lust mehr. Dabei hat dieser Roman solch eine «reisserischen», irreführenden Teaser gar nicht nötig.
    Tatsächlich ist auch der weitere Verlauf der Geschichte spannend genug. Der Autor schildert sehr eindrücklich den Zwiespalt der jetsettenden Schickeria, die aus aller Welt zum Tanzen, Alkohol und sonstigem Genuss «ans Ende der Welt» reist, und den einheimischen Berber, die nicht nur aus religiösen Gründen diesem Luxus skeptisch gegenüberstehen. In abwechselnden Erzählperspektiven schildert Osborne zudem die Lebensumstände und Wünsche der Fossilienhändler um Issoumour, den Herausforderungen geflüchteter Araber, die es nach Frankreich schaffen, der Trauer des Vaters des getöteten Jungen, aber auch den Eheproblemen der Gäste, der Kinderautorin, die lange nichts mehr veröffentlicht hat, dem Drogenkonsum des homosexuellen Pärchens, etc. Eine Menge Themen, eine Menge Personen, die hier zu Wort kommen und irgendwie ist dieser Unfall der Aufhänger für zu viele Probleme, die in diesem Roman angeschnitten werden.
    Dennoch gefiel mir das Buch, insbesondere wenn es um das Leben der Trilobitenhändler ging, um die Lebensweise in der Wüste, um den Gegensatz zu den dekadenten Ausschweifungen und welchen Eindruck es auf die jugendlichen Einheimischen macht. Ich kenne Marokko leider gar nicht, d.h. ich war noch nie in dieser Gegend, aber die Beschreibungen des Autors zur Landschaft, der Kultur und den dortigen Konflikten fand ich sehr gut beschrieben. Die westlichen Protagonisten hingegen, die Party und auch die Eheprobleme hatten mich gar nicht interessiert. Insofern fand ich den Roman ganz okay, und verdanke ihm nun meine gesteigerte Neugierde mehr über Marokko zu erfahren.
    Der Roman wurde übrigens letztes Jahr mit Ralph Fiennes und Jessica Chastain in den Hauptrollen verfilmt.
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Ausgaben von Denen man vergibt

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

Hardcover

Seitenzahl: 272

Besitzer des Buches 6

Update: