Der Neue

Buch von Tracy Chevalier, Sabine Schwenk

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Neue

Was es bedeutet, Außenseiter zu sein – ein atmosphärischer Roman, der in das Amerika der 1970er Jahre führt Osei will an seiner neuen Schule vor allem eines: nicht auffallen. Für den afrikanischen Diplomatensohn ist es der vierte Wechsel innerhalb von sechs Jahren, und aus Erfahrung weiß er, dass er gleich am ersten Tag Freundschaften schließen muss. Doch bereits seine Anwesenheit scheint einige seiner weißen Mitschüler und Lehrer zu provozieren. Im Amerika der 1970er Jahre sind gemischte Klassen immer noch selten. Als sich ausgerechnet die beliebte Dee mit Osei anfreundet, sieht Ian, der Tyrann auf dem Pausenhof, rot. Tracy Chevalier lässt Shakespeares Othello, jenes klassische Stück über Eifersucht und Diskriminierung, in einer Schule spielen, wo das Wort Mobbing kein Fremdwort ist.
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Serieninfos zu Der Neue

Der Neue ist der 5. Band der Hogarth Shakespeare Projekt Reihe. Diese umfasst 7 Teile und startete im Jahr 2015. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2018.

Bewertungen

Der Neue wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Neue

    @K.-G. Beck-Ewe Könntest du deine Rezension gliedern, so dass man auf Anhieb erkennt, wo der Amazon-Text aufhört?
    Autorin: Tracy Chevalier
    Titel: Der Neue
    Seiten: 192
    ISBN: 978-3-8135-0671-6
    Verlag: Knaus
    Übersetzerin: Sabine Schwenk
    Autorin:
    Tracy Chevalier wurde 1962 geboren und ist eine US-amerikanische Schriftstellerin und erwarb nach dem College den Abschluss Bachelor of Arts in Englisch. Im Jahr 1984 zog sie nach London, arbeitete als Lektorin und absolvierte einen Kurs im Kreativen Schreiben. 1999 erschien ihr Roman "Das Mädchen mit den Perlohrring", welcher zu einem Weltbestseller avancierte. Sie ist Mitglied der Royal Society of Literature, arbeitet als Jurorin und kuratiert Ausstellungen. Mit ihrer Familie lebt sie in London.
    Inhalt:
    Osei, der afrikanische Diplomatensohn, will vor allem eines: nicht auffallen. An seiner neuen Schule provoziert er jedoch allein durch seine Anwesenheit Schüler und Lehrer. Es ist das Amerika der 1970er Jahre. Gemischte Klassen sind selten, Rassismus ist an der Tagesordnung. Als sich Osei mit der beliebten Dee anfreundet, sieht der Pausenhof-Tyrann Ian rot. geschickt spinnt Ian ein Netz aus Lüge und Verrat, in dem am Ende Schüler und Lehrer gleichermaßen gefangen sind. (eigene Inhaltsangabe)
    Rezension:
    Wie aktuell sind eigentlich noch die Werke und Stücke des großen Wiliam Shakespeare? Praktisch weltweit werden diese verfilmt oder für Theaterbühnen adaptiert, wunderbar ist auch diese Modernisierung von "Othello" gelungen, eines der Meisterleistungen, mit denen sich der Künstler ein Denkmal von Weltrum setzte. Tracy Chevalier versetzt das Stück in's 20. Jahrhundert, mitten hinein in die USA. Rassismus in Amerika ist noch viel weiter verbreitet als heute, wo immer noch auf Missstände aufmerksam gemacht werden muss.
    Das Land schmückt sich mit den Erfolgen schwarzer Sportler, im Alltag aber begegnet man einander mit Misstrauen und Argwohn. In dieser Situation befindet sich der 12-jährige Osei, der als afrikanischer Diplomatensohn auf eine neue Schule kommt und schon aufgrund seiner Hautfarbe zum Außenseiter wird. Nur Dee, eines der beliebtesten Mädchen der Klassenstufe, nimmt sich seiner an, doch ahnen die beiden nicht, dass dies der Beginn einer Katastrophe sein wird. Ausgelöst vom Schulhof-Tyrann Ian entspinnt sich ein Netz aus Lügen um den Neuen und umfasst bald die gesamte Schule. Wird Osei sich daraus befreien können?
    Ein Roman, wie ein Schrei, der erst leise daherkommt und dann immer lauter und drängender wird. So in etwa könnte man die Struktur der Geschichte beschreiben, in der es viele Grautöne zwischen zwei Antipoden gibt. Gut und Böse. Licht und Schatten. Dieses Szenario auf die Figuren eines Schulhofes abspielen zu lassen und dabei die Strukturen und die Hackordnung im Klassenzimmer darzustellen, ist die große Stärke der Autorin, die feinsinnig Fäden und Handlungsverläufe miteinander verknüpft und dem großen Knall einige Schüber versetzt, um ein aufrüttelndes und nachdenkliches Ende herbeizuführen.
    Wir alle kennen diese Mitschüler, den Tyrannen, der den Mitschülern das Pausenbrot oder Geld abgeknöpft hat, den Sonnyboy, den alle mochten und der alle ebenso leiden konnte, das beliebte Mädchen, die Tusse, den Außenseiter. "Der Neue" ist eine Sammlung dessen und was passieren kann, fällt ein Dominostein um, der eine Kettenreaktion in Gange setzt. Es ist ein Roman für Erwachsene, kann aber ohne Einschränkung auch jüngeren Lesern gegeben werden. Besonders wertvolle Lektüre in unserer Zeit, wo es viele oseis gibt, die heute wieder um ihren Weg kämpfen müssen. Für mich eines der wichtigen Bücher des Jahres.
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  • Rezension zu Der Neue

    Eigenzitat aus amazon.de:
    Irgendwann zu Beginn der 70er Jahre in den USA. Der junge Osei Kokote, Sohn eines Diplomaten aus Ghana, kommt in seinem sechsten Schuljahr an seine vierte Schule – eine Situation, an die er sich langsam gewöhnt hat, da der Job seines Vaters ihn von Afrika nach Europa und dann in die USA geführt hat. Er weiß, was es heißt, der Neue an einer Schule zu sein – und an dieser Schule ist er nicht nur der Neue, sondern auch der einzige Schwarze, was bei den Sechs- bis Zwölfjährigen – und auch bei einigen Lehrerinnen und Lehrern – für Unruhe sorgt.
    Daniela – kurz Dee –, das beliebteste Mädchen der Schule, geht direkt auf den Neuen zu und freundet sich mit ihm an und nur wenig später tauscht sie freudig dessen rosafarbene Federmappe mt Erdbeeren darauf, die Osei von seiner Schwester geerbt hat, gegen eine für einen Jungen wesentlich passendere Snoopy-Federmappe aus. Hier sehen wir eine nicht ganz geringe Parallele zu einem Familienerbstück, dass zwischen Othello und Desdemona ausgetauscht wurde.
    Der Schulbully Ian, der vor Kurzem die etwas seltsame Mimi in eine Beziehung gezogen hat, sieht die sich schnell entwickelnde Beziehung zwischen Osei und Dee voller Eifersucht – genau wie überhaupt die Aufmerksamkeit, die der Neue auf sich zieht und so entwickelt er einen losen Plan um die beiden Liebenden zu entzweien und den Neuen ins denkbar schlechteste Licht zu rücken.
    Es gibt neben Ian/Iago noch ein paar andere Parallelfiguren zu Shakespeares Drama, das die Grund-lage dieser Erzählung ist, nur dass hier nun Kinder die Handlung ausführen. Das hat sicherlich seine Berechtigung, denn wenn man die Geschichte von „Othello“ mal sehr kritisch hinterdenkt (wie etwa der König in Ralf Königs „Iago“), dann kommen einem die meisten Verhaltensweisen der Figuren überaus frühpubertär vor.
    Ist das gut? Die Erfahrung des Schwarzen in den USA in den 70ern – insbesondere eines Schwarzen aus Afrika, der noch einmal einen anderen Stand hatte – ist hier gut nachvollzogen und mit Bezug auf Oseis ältere Schwester auch die Erfahrung mit der Bürgerrechts- und Black-Power-Bewegung, deren Anhänger für Afrikaner eine ganz eigene Form der Bewunderung haben, auch noch erfreulich über die Reichweite Othellos hinaus getragen wird.
    Die Handlung ist dabei überaus konzentriert, so dass sich alle Ereignisse bis zum tragischen Ende – es soll „Othello“ sein – innerhalb eines einzigen Tages ereignen. Das erscheint ein wenig zu glatt und lässt nicht wirklich Spannung aufkommen. Und anders als bei Shakespeare, ist der Charakter der Hauptfigur hier am Ende nicht zum Beginn der Geschichte passend.
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Ausgaben von Der Neue

Hardcover

Seitenzahl: 200

Taschenbuch

Seitenzahl: 192

E-Book

Seitenzahl: 197

Der Neue in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 10

Update: