Statt etwas oder Der letzte Rank

Buch von Martin Walser

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Statt etwas oder Der letzte Rank

«Mit der Unwahrheit ein Glückskunstwerk zu schaffen, das ist die menschliche Fähigkeit überhaupt.» Wer sagt das? Seine Frau nennt ihn mal Memle, mal Otto, mal Bert. Den Widerstreit von Interessen hat er hinter sich gelassen, sein Wesenswunsch ist, sich herauszuhalten, zu schweigen, zu verstummen. Ein Roman als Selbstportrait eines Mannes, der sich mit Sprache zur Wehr setzt, ein Roman als Summe und Bilanz.
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Bewertungen

Statt etwas oder Der letzte Rank wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Statt etwas oder Der letzte Rank

    Klappentext:
    "Mit der Unwahrheit ein Glückskunstwerk zu schaffen, das ist die menschliche Fähigkeit überhaupt." Wer sagt das? Seine Frau nennt ihn mal Memle, mal Otto, mal Bert, er versucht zu erkennen, wie aus Erfahrungen Gedanken werden. Den Widerstreit von Interessen hat er hinter sich gelassen, Gegner und Feinde auch, sein Wesenswunsch ist, sich herauszuhalten, zu schweigen, zu verstummen. Am liebsten starrt er auf eine leere, musterlose Wand, sie bringt die Unruhe in seinem Kopf zur Ruhe. "Mir geht es ein bisschen zu gut", sagt er sich dann, "zu träumen genügt".
    "Statt etwas oder Der letzte Rank" ist ein Roman, in dem es in jedem Satz ums Ganze geht – von größter Intensität und Kraft der Empfindung, unvorhersehbar und schön. Ein verwobenes Gebilde, auch wenn es seine Verwobenheit nicht zeigen will oder sogar versteckt. Ein Musikstück aus Worten, das dem Leser größtmögliche Freiheit bietet, weil es von Freiheit getragen ist: der Freiheit des Denkens, des Schreibens, des Lebens. So nah am Rand der Formlosigkeit, ja so entfesselt hat Martin Walser noch nie geschrieben. Das fulminante Porträt eines Menschen, ein Roman, wie es noch keinen gab. (von der Rowohlt-Verlagsseite kopiert)
    Zum Autor:
    Martin Walser, 1927 in Wasserburg geboren, erhielt für sein literarisches Werk zahlreiche Preise, darunter 1981 den Georg-Büchner-Preis, 1998 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels und 2015 den Internationalen Friedrich-Nietzsche-Preis. Außerdem wurde er mit dem Orden «Pour le Mérite» ausgezeichnet und zum «Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres» ernannt. (von der Rowohlt-Verlagsseite kopiert)
    Allgemeine Informationen:
    Ein Ich-Erzähler, der sich passagenweise als Du anspricht und in anderen Passagen von sich in der dritten Person spricht
    Innerer Monolog
    52 Kapitel von unterschiedlicher Länge: Ein Satz bis 16 Seiten
    171 Seiten
    Persönliche Meinung:
    Roman? Sollte nicht ein Buch, auf dem dieses Wort steht, Handlung drin haben? Hat dieses, abgesehen von einigen Anekdoten, nicht.
    Ich fange an zu lesen (ich lese gern Walser) und überlege nach ein paar Seiten, ob mein Hirn in letzter Zeit irgendwie gelitten und einige seiner Funktionen eingebüßt hat, denn ich kapiere nicht, was der Autor mir hier erzählen will. Also bemühe ich das Feuilleton und finde - - - Begeisterung über Begeisterung. An Walser scheint es also nicht zu liegen, es ist also doch mein Hirn.
    Aber so schnell gebe ich nicht auf, und nach einiger Zeit kapiere ich, dass der Erzähler meistens hadert – mit Feinden und Gegnern (Literaturkritikern? Kulturjournaille?), dass in seiner imposanten körperlichen Erscheinung eine sensible Seele mit vielen Selbstzweifeln, Unsicherheiten und Hemmungen wohnt, dass er alles in Frage stellt, seine Sprache, seine Ausdrucksfähigkeit, seine Gefühle, sogar seine Gedanken.
    Moment mal – von wem spreche ich jetzt? Von einem fiktiven Ich oder von Walser selbst? Der Protagonist ist ein älterer Mann, der die leere Wand anstarrt und seinen Gedanken hinterher hängt. Einer, der Bücher veröffentlicht hat, der einmal eine stark kritisierte öffentliche Rede gehalten hat, der verheiratet ist, Kinder hat und zahlreiche Affären mit Frauen.
    Es sieht für mich so aus, als würde Walser versuchen, sich hinter einem selbst geschaffenen Ich zu verstecken. Doch das kennt man ja: Landauf landab erfinden Schriftsteller Figuren, die von nichts anderem erzählen als von ihrem Schöpfer.
    Gut, dass er sich versteckt, denn manche Kapitel hätte er in meinen Augen in seinem Tagebuch lassen sollen, und ich frage mich: Macht es ihm Spaß, sich zu entblößen?
    Über weite Strecken verstehe ich immer noch nicht alles, was Walser sagt. Aber manchmal trifft ein Wort, ein Satz auf eine intakte Synapse in meinem Kopf, saust durch sämtliche Hirnzellen und leuchtet auf. Ich applaudiere laut.
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Ausgaben von Statt etwas oder Der letzte Rank

Hardcover

Seitenzahl: 176

Taschenbuch

Seitenzahl: 176

E-Book

Seitenzahl: 165

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