Die Geschichte der Bienen

Buch von Maja Lunde, Bibiana Beglau, Markus Fennert, Thomas Meinhardt

  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Durchaus spannend und interessant, aber nicht ausreichend genug im Fokus
  • Kurzmeinung

    Klarascha
    Ganz nett, verschiedene Ebenen gut verwoben.

Zusammenfassung

Serieninfos zu Die Geschichte der Bienen

Die Geschichte der Bienen ist der 1. Band der Klima Quartett Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2015. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2022.

Über Maja Lunde

Die Schriftstellerin und Drehbuchautorin Maja Lunde kam 1975 in Oslo zur Welt. Dort studierte sie Literatur mit dem Nebenfach Psychologie und nahm im Anschluss ein weiteres Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Filmgeschichte auf. Mehr zu Maja Lunde

Bewertungen

Die Geschichte der Bienen wurde insgesamt 125 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Meinungen

  • Durchaus spannend und interessant, aber nicht ausreichend genug im Fokus

    Pasghetti

  • Ganz nett, verschiedene Ebenen gut verwoben.

    Klarascha

  • Wichtiges Thema, das mir ob des depressiven Schreibstils nicht so gefallen hat

    Bellis-Perennis

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Geschichte der Bienen

    3 Geschichten, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben ? Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ! Der Preisgekrönte Roman aus Norwegen, der so viele Lobeshymnen eingestrichen hat und wie immer erwartet man viel und wird dann doch leicht enttäuscht, wobei der Roman wirklich gut ist, aber ich warte vergeblich auf den Moment, der Ihn in die Kategorie Weltklasse hebt.
    England 1852 Ein Erfinder , der es allen zeigen will, und schnell verzweifelt oder aufgibt und seine Familie im Stich lässt, indem er sich bei jedem Misserfolg ins Bett legt und der Rest sich selbst versorgen muss. Als er wieder aufsteht, will er einen Bienenstock neu aufbauen um den Bienen eine bessere Umgebung zu bieten und alles funktioneller zu machen, doch hatten andere nicht auch schon die gleiche Idee ?
    USA 2007 Ein Imker möchte, dass sein Sohn den Hof übernimmt, doch dieser will lieber Journalist werden und nicht auf Bienen aufpassen. Als er seinen Sohn überreden kann, nach Maine mitzukommen , wo er jährlich seine Bienenfamilien platziert ist noch alles gut, doch es startet auch in den USA, dass Bienenvölker verschwinden und der Horror beginnt....
    China 2098 Die Bienen sind ausgestorben und die Bevölkerung muss selbst die Pflanzen bestäuben. Als der Sohn auf einer Wiese einfach umfällt und mit dem Krankenwagen in die Stadt gebracht wird, beginnt eine Odyssey für die Mutter, die Ihren Sohn sucht und eine völlig entfremdete Stadt vorfindet, in der niemand mehr überleben kann. Doch wo ist der Sohn ?...
    Drei völlig verschiedene Geschichten, die alle eines eint. Die Bienen, die eine große Rolle spielen, doch sind die Geschichten nicht miteinander verbunden und vom Grundton sehr düster, wie fast alles aus Skandinavien. Der große Aufschrei bleibt bei mir irgendwie aus. Viel gelernt über Bienen habe ich, aber ich kann es nur schwer beeinflussen, gebe aber zu, fasziniert zu sein.
    Fazit: 3 erschreckende Geschichten, die von Historisch bis Science Fiction alles beinhalten was man sich wünscht. Spannend geschrieben aber irgend etwas fehlt mir noch, vielleicht der große Knall oder die Überraschung daher nur 4 Sterne
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  • Rezension zu Die Geschichte der Bienen

    Eigenzitat aus amazon.de:
    Das Sterben der Bienen hat viele Dokumentationen und Diskussionen aufgerufen und sogar als unheimliche und rätselhafte Hintergrundsbedrohung Eingang in die Doctor-Who-Saga gefunden. Eine Bedrohung, die nicht zu unterschätzen ist, denn Bienen sind die Hauptbestäuber vieler Pflanzen, die wir als Grundlage unserer Ernährung benötigen und ein Verschwinden der Bienen und Hummeln stellt eine sehr reale Bedrohung der Lebensmittelversorgung dar. In einigen Regionen der Welt - etwa in der VR China – hat der enorme Rückgang an Bienenvölkern dazu geführt, dass man dazu übergegangen ist, Fruchtpflanzen von Hand zu bestäuben, was auf Grund einer hohen Bevölkerungsdichte bei sehr geringen Arbeitslöhnen und einer eher rudimentären Arbeitsschutzphilosophie dort ein gangbarer Weg ist.
    Tatsächlich spielt einer der drei Handlungsstränge dieses Romans im Jahr 2098, einer Zeit, in der die meisten Städte der VR weitgehend entvölkert ist und viele Menschen mit der Bestäubung von Nahrungspflanze beschäftigt sind. Zwei von diesen Leuten sind Tao und ihr Mann Kuan, die mit ihrem Sohn Wie-Wen in einem kleinen Haus leben und der knochenzermürbenden des Bestäubens nachgehen, während Tao auf Teufel komm raus versucht ihren fünf-jährigen Sohn eine möglichst umfassende schulische Vorbildung zu geben. Eines Tages, bei einem Ausflug in die Randbereiche der Plantagenanlagen, in der Nähe eines der wenigen übriggebliebenen wilden Waldstücke, bricht Wie-Wen unversehens zusammen und zur Hilfe kommende offizielle Personen lassen ihn verschwinden, ohne den Eltern zu erklären wohin, und was genau passiert ist. Außerdem wird das Auffindegebiet von Wie-Wen vom Militär abgesperrt. Nach einigem Hin und Her beschließt Tao sich auf die Suche nach ihrem Sohn zu machen.
    Im Jahr 2007 bricht in den USA das große Bienensterben aus und scheint zunächst auf den südlichen Teil der Staaten begrenzt zu sein. George Savage, ein Imker im Norden, der noch seine eigenen Stöcke baut, sieht sich ob der Distanz – und weil er der Arbeitsweise der südlichen Imker nicht traut – außer Gefahr, bis er eines Tages selbst vor auf rätselhafte Art und Weise geleerten Stöcken steht. Nun beginnt sein verzweifelter Kampf gegen den Verlust seines Hofs, gegen die Ablehnung seines Erbes durch seinen Sohn Thomas und den Wunsch seiner Frau alles zu verkaufen und nach Florida zu ziehen. Das Familienunternehmen zu erhalten wird zu seinem wichtigsten Lebensinhalt – und erscheint zunehmend wie eine Don-Quichotterie.
    William Savage, ein ausgebildeter Biologe, dem die Familienplanung in den Weg seiner Forschung gekommen ist und der nach einer Zeit der schweren Depression angefangen hat, sich der Erforschung der Bienenhaltung zu widmen, die im Jahr 1852 noch in den Kinderschuhen gesteckt hat. Der Wunsch, mehr über die Bienen zu lernen bringt ihn dazu einen neuen, leichter zu beobachtenden Stock zu entwerfen – doch dann beginnt das Rennen auf die Patentanmeldungen.
    Drei verlinkte Geschichten über die moderne und möglicherweise zukünftige Beziehung zwischen Menschen und Bienen, die ein weiteres wichtiges Mosaiksteinchen in der Klima-, Landwirtschafts- und Populationsdebatte sein sollten. Auf jeden Fall lesenswert.
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  • Rezension zu Die Geschichte der Bienen

    Maja Lunde - Die Geschichte der Bienen
    Von Menschen und Bienen
    In diesem Roman wird die Bedeutung der Bienenzucht für uns alle dargestellt. Einerseits dürften Teile dieser Informationen uns allen bekannt sein, aber der Mensch zeichnet sich ja von jeher dadurch aus, vor bestimmten Problemen die Augen zu verschließen, zumindest ein großer Teil der Menschheit. Deshalb ist dies auch ein wichtiger Roman, der uns zeigen soll, wohin die Reise gehen könnte ... ! Die Handlung des Buches wird in drei Erzählstränge gegliedert, die auch unterschiedlich geschrieben sind, ersterer dysphorisch, düster, beklemmend, packend, der Zweite altmodisch, kalt, beklemmend und der Dritte kühl berichtend. Erst am Ende des Büches wird das Erzählen etwas wärmer und es taucht etwas ein hoffnungsvoller Grundgedanke auf. Ersterer Erzählstrang spielt 2098 in Shirong, Sichuan, China; hier wird die Geschichte von Tao und ihrer Familie erzählt. Tao arbeitet als menschliche Bestäuberin in einer Obstplantage, ist in ihrer Rolle recht unglücklich und hängt alten Träumen nach. Durch das Verschwinden der Bienen hat sich die Erde in ein destruktives Endzeitszenario verwandelt und die Menschheit ihre Menschlichkeit verloren. Als ihr Sohn Wei-Wen einen Unfall erleidet, verändert sich für Tao alles. Der Zweite spielt 1852 in Maryville, Hertfordshire, England; hier beschreibt uns Lunde die Welt von William und seiner Familie. William, ein Biologe und Samenhändler, der durch die Erfindung eines neuartigen Bienenstockes die Bienenzucht revolutionieren möchte und sich auch der Umwelt beweisen möchte, ist ein recht depressiver Charakter. Er möchte ein Vorbild für seinen Sohn Edmund sein und erreicht jemand Anderen. Und der dritte und letzte Erzählstrang spielt 2007 in Autumn Hill, Ohio, USA; dort lebt George und seine Familie. George ist ein Bienenzüchter, der mit dem Szenario des Bienenverschwinden/-sterbens konfrontiert wird, auf Hilfe und Übernahme des Hofes durch seinen Sohn Tom hofft und erlebt das es diesen in ein gänzlich anderes Genre zieht. Das ganze Buch ist in einer sehr informativen Art verfasst, man erfährt viel über die Imkerei und genauso viel über deren Bedeutung, sowie auch der Bedeutung der Wildbienen. Und genauso werden die Folgen des Fehlens dieser emsigen Insekten verdeutlicht. Und es werden mögliche/oder erwiesene Ursachen des Verschwindens genannt. Für mich in der zusammengetragenen Fülle an Informationen ein durchaus lehrreiches, gut recherchiertes Werk. Am Ende laufen die drei Erzählstränge in einer gut gemachten und interessanten Art zusammen. Und was ich besonders schön fand, am Ende kommt auch noch etwas Hoffnung in diesem etwas melancholischen Buch auf.
    Sprachlich ist dieses Buch in einem etwas kühlen Ton gehalten, der sich ab der Mitte aber etwas verändert/etwas wärmer wird. Das Buch lässt sich gut lesen und ist spannend geschrieben. Es ist auch ein leiser Sog merkbar. Die Beschreibung der Imkerei wird in einem interessanten Stil vermittelt.
    Unbedingt Lesen.
    "Die Bienen flogen ein und aus, ein und aus. Sie hatten Nektar und Pollen dabei, Nahrung für die Nachkommen. Doch nicht nur für die eigenen, wenigen, denn jede einzelne Biene arbeitete für das Volk, für alle, für den Organismus, den sie gemeinsam mit den anderen bildete. "
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  • Rezension zu Die Geschichte der Bienen

    Ich finde auch, dass man die Thematik dieses Buches gar nicht hoch genug hängen kann, und bin sehr froh, unter anderem durch diesen Roman dafür sensibilisiert worden zu sein.
    Allerdings habe ich nicht alle Erzählstränge mit dem gleichen Interesse gelesen und brauchte sogar zwei Anläufe, um überhaupt in den Roman hineinzufinden.
    William: Diese ewigen Depressionen fand ich schwer auszuhalten. Mir ist klar, dass Depressionen eine Krankheit sind, die ein Mensch sich nicht freiwillig aussuchen kann und dass es zu Williams Zeit weder Verständnis dafür noch sinnvolle Heilmethoden gab. Dennoch kann ich es nur schwer nachvollziehen, wie ein Mensch sich so gehen lassen kann, wenn er für die Versorgung von acht Kindern verantwortlich ist, oder wie man sich bei jedem Gegenwind gleich wieder so fallen lassen kann. Vielleicht war das im Roman auch einfach nur für meinen Geschmack zu breit ausgewalzt.
    George: Der nicht so recht originelle Vater-Sohn Konflikt, wahlweise in der Variante Mutter-Tochter. Been there, done that. Vor allem: oft genug darüber gelesen. Das war zwar im Prinzip gut dargestellt, hat aber irgendwie nicht viel Neues geboten. In den anderen Strängen war derselbe Konflikt wenigstens ein bisschen ungewöhnlicher gestrickt.
    Interessant wurden für mich beide Stränge vor allem dann, wenn es um die Bienen ging.
    Tao: Von diesem Strang war ich sofort fasziniert (und hatte zeitweilig in meinem Frust über William sogar überlegt, einfach nur diesen zu Ende zu lesen), habe ihn schier verschlungen und auch beim zweiten Anlauf noch einmal richtig gelesen und nicht nur, wie die beiden anderen Stränge, überflogen. China am Ende des 21. Jahrhunderts, immer noch in den Klauen eines komplett pervertierten Sozialismus, der für das Individuum nur Verachtung zeigt, ökologisch ruiniert ist, aber global betrachtet dennoch eine Oase inmitten von Hunger und Mangel darstellt. Diese Dystopie, die ich für gar nicht so abwegig halte, fand ich packend, beklemmend und schließlich aufrüttelnd. Sie wird mir auf jeden Fall noch für längere Zeit nachgehen.
    Aufgrund des tollen Tao-Stranges vergebe ich 4 Sterne, auch wenn mir der Rest des Romans nicht so besonders gut gefallen hat. Allerdings hat das Buch bei uns eine bienen- und hummelfreundliche Umgestaltung des Gartens bewirkt.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Die Geschichte der Bienen

    Kurzbeschreibung:
    England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William kann seit Wochen das Bett nicht verlassen. Als Forscher sieht er sich gescheitert, sein Mentor Rahm hat sich abgewendet, und das Geschäft liegt brach. Doch dann kommt er auf eine Idee, die alles verändern könnte – die Idee für einen völlig neuartigen Bienenstock.
    Ohio, USA im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum. Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom eines Tages übernehmen. Tom aber träumt vom Journalismus. Bis eines Tages das Unglaubliche geschieht: Die Bienen verschwinden.
    China, im Jahr 2098: Die Arbeiterin Tao bestäubt von Hand Bäume, denn Bienen gibt es längst nicht mehr. Mehr als alles andere wünscht sie sich ein besseres Leben für ihren Sohn Wei-Wen. Als der jedoch einen mysteriösen Unfall hat, steht plötzlich alles auf dem Spiel: das Leben ihres Kindes und die Zukunft der Menschheit.
    Wie alles mit allem zusammenhängt: Mitreißend und ergreifend erzählt Maja Lunde von Verlust und Hoffnung, vom Miteinander der Generationen und dem unsichtbaren Band zwischen der Geschichte der Menschen und der Geschichte der Bienen. Sie stellt einige der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie gehen wir um mit der Natur und ihren Geschöpfen? Welche Zukunft hinterlassen wir unseren Kindern? Wofür sind wir bereit zu kämpfen? (Quelle: Verlagswebsite)
    Autor:
    Maja Lunde wurde 1975 in Oslo geboren, wo sie auch heute noch mit ihrer Familie lebt. Sie ist eine bekannte Drehbuch- sowie Kinder- und Jugendbuchautorin. Die Geschichte der Bienen ist ihr erster Roman für Erwachsene, der zunächst national und schließlich auch international für Furore sorgte. Er stand monatelang auf der norwegischen Bestsellerliste und wurde mit dem Norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet. (Quelle: Verlagswebsite)
    Sprecher:
    Thomas M. Meinhardt, geboren 1966, ist gleichermaßen aus Fernseh- und Hörbuchproduktionen bekannt. Er hat bereits in mehreren TV-Serien wie beispielsweise "Tatort", "SOKO 5113" oder "Polizeiruf 110" mitgewirkt. Er spielte an zahlreichen renommierten Bühnen – vornehmlich am Münchner Metropoltheater. Für den Hörverlag las er u. a. Erik Axl Sunds "Victoria-Bergman"-Trilogie.
    Bibiana Beglau, geboren1971, erhielt ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Seit 1995 arbeitet sie fürs Theater. Seit 2011 gehört sie zum Ensemble des Residenztheaters München. 2012 hat sie den Kurt-Meisel-Preis in Anerkennung ihrer großen Schauspielkunst am Residenztheater erhalten. 2014 wurde Bibiana Beglau von der renommierten Zeitschrift "theater heute" zur Schauspielerin des Jahres gewählt. Beim Hörverlag ist sie u. a. in der hochgelobten Hörbuchinszenierung von "Sturmhöhe" (2012) in der Rolle der Nelly Dean zu hören, sie spricht Paula Dalys "Die Schuld einer Mutter" sowie Sue Monk Kidds "Die Erfindung der Flügel".
    Markus Fennert, geboren 1962, ist ein deutscher Schauspieler. Seit den 80er Jahren ist er vor der Kamera tätig und spielt immer wieder auf Theaterbühnen. Seit der Jahrtausendwende konzentriert er sich verstärkt auf das Theater, wo er sowohl regelmäßig auf der Bühne zu sehen ist, wie auch als Regisseur arbeitet. Mittlerweile ist er auch als Hörbuchsprecher tätig.
    (Quelle: Verlagswebsite)
    Allgemeines:
    Das Hörbuch erschien im März 2017 bei „der Hörverlag“.
    Die Übersetzung aus dem Norwegischen erfolgte für die Printversion von Ursel Allenstein.
    Originaltitel: Bienes historie
    1 mp3-CD, Laufzeit: 602 min. Es handelt sich um eine gekürzte Version.
    Meine Meinung:
    Wir alle erleben derzeit die Diskussion um Schädlingsbekämpfungsmittel, deren Einsatz eben nicht nur sogenannte „Schädlinge“ vernichtet, sondern auch die Bienen. An dieser Stelle muss ich meine Rezension schon das erste Mal unterbrechen mit der Frage: Wer gibt uns das Recht Insekten in „nützlich“ und „schädlich“ zu unterteilen. Und die zweite Frage gleich hinterher: Was bringt die Vernichtung (schon bei diesem Wort rollen sich mir die Fußnägel hoch) von sogenannten Schädlingen, wenn wir damit mit den „Nutzinsekten“ auch unsere Lebensgrundlage zerstören. Die schönsten Pflanzen bringen keinen Ertrag, wenn sie nicht bestäubt werden. Und damit zurück zum Hörbuch: Spätestens nach den ersten Kapiteln wird das nämlich auch dem letzten Ignoranten klar werden. Was für ein Zukunftsbild malt uns Maja Lunde da? Ein leider sehr realistisches. Ein Bild einer Zukunft, in der Obst ein absolutes Luxusgut ist, in der Nahrung überhaupt das höchste Gut sein wird. Weil die Menschheit nicht über den Tellerrand hinausschauen kann, wird der Teller immer leerer.
    Dieses Bild ist so düster, dass es selbst die Autorin nicht ertragen konnte und ein einigermaßen versöhnliches Ende schaffen musste. Das macht das Buch aber nicht leichter verdaulich.
    Die drei Handlungsstränge befassen sich alle mit der Rolle der Bienen und der Imkerei in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass mich der Teil aus der Vergangenheit anfangs eher irritiert hat. Die Rolle, die William spielt, klärt sich erst sehr spät auf. Die Geschehnisse rund um den „Kollaps“ waren schon interessanter, aber wirklich gepackt haben mich eigentlich nur die Schilderungen aus Taos Leben und das Schicksal von Wie-Wen.
    Die Trennung der Zeitebenen, die in der Printversion wahrscheinlich durch Kapitelüberschriften erfolgt, ist in der Hörbuchversion durch die drei Sprecher sehr gut gelungen. Es herrscht immer Klarheit darüber, in welchem Teil der Geschichte man sich befindet. Und mir haben auch alle drei Sprecher in ihrer Rolle sehr gut gefallen.
    Es ist keine leichte Unterhaltung, die hier geboten wird, aber es lohnt sich, diese Geschichte zu hören oder zu lesen. Es lohnt sich, über die Zusammenhänge nachzudenken und ich glaube, dass Maja Lunde vielen die Augen öffnet, denen die Diskussionen über Glyphosat und Co. bisher eher auf den Nerv gingen.
    von mir.
    Fazit:
    Zutiefst deprimierendes Zukunftsbild, das vor allem durch seine Nähe zur Realität erschütternd ist, aber die Augen öffnet für den Umwelt-Frevel, den wir für Erträge in der Landwirtschaft in Kauf nehmen. Ein hoffentlich aufrüttelndes Buch.
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  • Rezension zu Die Geschichte der Bienen

    Amazon
    Von Bienen und Menschen.
    England, 1852: William, Biologe, Samenhändler und Vater von acht Kindern, verlässt seit Wochen das Bett nicht. Das Geschäft liegt brach. Doch eine Idee könnte alles verändern: ein völlig neuartiger Bienenstock.
    Ohio, 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum. Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom eines Tages übernehmen. Der aber träumt vom Journalismus. Plötzlich geschieht das Unglaubliche: Die Bienen verschwinden.
    China, 2098: Die Arbeiterin Tao bestäubt von Hand Bäume, denn Bienen gibt es längst nicht mehr. Mehr als alles andere wünscht sie sich ein besseres Leben für ihren Sohn. Doch dann steht alles auf dem Spiel: das Leben ihres Kindes und die Zukunft der Menschheit.
    In einer nicht allzu fernen Zukunft, eine Zukunft, die das Aussterben der Bienen hinterlassen hat, lebt der Mensch in einer globalen Entvölkerung und einem erheblichen Mangel an Nahrung. Dies ist das Szenario, das die erste der Protagonisten des Romans "Die Geschichte der Bienen" erzählt, Tao, eine junge Mutter, die sich in China 2098 mit der manuellen Bestäubung von Bäumen beschäftigt, gesprochen von Bibiana Beglau. Während wir beginnen, diese beunruhigende Aussicht zu realisieren , führt uns die Geschichte in das England des 19. Jahrhunderts. Hier versucht sich William ein Biologe, gesprochen von Markus Fennert , an einer bahnbrechenden Verwirklichung eines neuen Modell des Bienenstockes, was das Studium der Bienen und die Honigernte erleichtern soll und somit seinen Namen berühmt machen wird. In Ohio im Jahr 2007 wird George gesprochen von Thomas M. Meinhardt mit dem plötzlichen Tod seiner Bienen konfrontiert, eine dramatische Epidemie, die sich in stille Gräber verwandelt.
    Den Aubau eines Romanes mit drei Szenarien mit weitreichenden, räumlichen und zeitlichen Veränderungen stellt eine enorme Arbeit dar. Wenn man zudem bedenkt dass Maja Lunde gefordert war eine denkbare Zukunft so plausibel wie möglich zu gestalten, auch die historische Realität genau und präzise zu rekonstruieren, verdient sie grosse Achtung.
    Trotz der beunruhigender Botschaft welche dieser Roman vermittelt, konnte mich die Geschichte nicht ganz für sich zu gewinnen. Durch die jeweils abwechslungsweise erzählten, von einem "Cliffhanger" unterbrochenen Geschichten über Tao, William und George gelang es mir nicht mich in die Charakter der Personen zu vertiefen. Auch wenn ich als Zuhörer involviert werde in die Leidenschaft der Protagonisten zu den Bienen, ihre Hochachtung der Umwelt gegenüber, ihren Lebensraum kennen lerne, mir fehlte eine gewisse Wärme. Auch wenn ein eigentlich wissenschaftliches Problem auf einfache Weise mit Geschick erzählt wird, es blieb immer eine gewisse Distanziertheit. Vor allem das Austrahlen einer gewissen Betroffenheit, welche dem Leser das Bewusstsein wie wichtig die Bienen für die Menschheit sind, näher zu bringen vermisste ich ein wenig.
    Dies bedeutet jedoch nicht, dass die in dem Roman enthaltene Botschaft nicht wesentlich ist und grosse Aufmerksamkeit verdient.
    Die Sprecher allerdings überzeugten mich, dank Ihnen hörte ich diesen Roman zu Ende.
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Ausgaben von Die Geschichte der Bienen

Hardcover

Seitenzahl: 528

Taschenbuch

Seitenzahl: 528

E-Book

Seitenzahl: 513

Die Geschichte der Bienen in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die Geschichte der Bienen (Details)
  • Englisch: The History of Bees (Details)

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