Am Abend des Mordes

Buch von Håkan Nesser, Dietmar Bär

Zusammenfassung

Serieninfos zu Am Abend des Mordes

Am Abend des Mordes ist der 5. Band der Gunnar Barbarotti Reihe. Diese umfasst 8 Teile und startete im Jahr 2006. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2021.

Über Håkan Nesser

1993 erhielt Håkan Nesser den Schwedischen Krimipreis als bestes Debüt für "Das grobmaschige Netz". Der Titel fand aber nicht nur bei Kritikern Anklang, sondern auch beim Publikum und wurde zu einem internationalen Bestseller. Mehr zu Håkan Nesser

Bewertungen

Am Abend des Mordes wurde insgesamt 30 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Am Abend des Mordes

    Jetzt lese ich zum ersten Mal einen Fall mit Barbarotti - und dann ist dies ausgerechnet sein letzter! Na gut, ich habe verstanden: Ich führe mir die Anderen auch noch zu Gemüte :-)
    Beginnt man dieses Buch mit der Erwartung zu lesen, einen spannenden und packenden Krimi vor sich zu haben, könnte es sein, dass man es am Ende etwas enttäuscht zur Seite legen wird. Ja, es gibt einen Kriminalfall, eigentlich sogar zwei, für die Barbarotti eine Auflösung ermittelt, die (mich zumindest) ziemlich überraschte. Doch immer wieder geraten die beiden Fälle an den Rand des Geschehens und Barbarottis 'Trauerarbeit' um den Verlust seiner Frau steht im Mittelpunkt. Seine Gespräche mit Gott, seine Zweifel an seinem gesamten Handeln und Tun, das Erleben seines Schmerzes - all das verleiht der Geschichte einen ruhigen, verhaltenen Ton, den manche vielleicht als zäh empfinden werden. Mir rückte Barbarotti jedoch sehr nahe ebenso wie beispielsweise die 'Schlächterin', was für Nessers überaus empfindsame und einfühlsame Art des Schreibens spricht. Man leidet und fühlt mit und wenn das Ganze dann fast schon als Happy End ausklingt (wenn auch nicht unbedingt im juristischen Sinn), schlägt man glücklich das Buch zu. Ja, so ist es gut ;-)
    Nicht ganz zufrieden war ich aus zwei Gründen: Einige wenige Vorfälle empfand ich schlicht als fehl am Platze, z.B. als Gott mit genauem Datum einen Brief Mariannes ankündigt 'hüstel'. Musste das sein? Und als zweites störten mich die überdurchschnittlich vielen Druckfehler im Buch. Am häufigsten wurde das 'Sie' falsch geschrieben, nämlich immer wieder klein, was den Lesefluss wiederholt störte. Dann fehlte mal ein Buchstabe oder es gab ein Wort doppelt. Vereinzelt mag das vorkommen, aber in dieser Häufigkeit fing es an lästig zu werden. Aber so etwas kann man ja bei der nächsten Auflage korrigieren...
    Alles in allem: sehr lesenswert!
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  • Rezension zu Am Abend des Mordes

    […]
    Hier fand ich es schon sehr verwunderlich, wie Inspektor Barbarotti zu der exakten Lösung des Falles gelangt, nur aufgrund ausgiebigen Nachdenkens und ohne dass er den wirklichen Tathergang kennt. Denn dieser wird nur dem Leser durch die immer wieder eingestreuten Erzählungen aus Ellens Perspektive vorgelegt. Nun, zumindest weiß man dann um die Zusammenhänge und das war auch wirklich ein interessanter Fall mit einer gelungenen Überraschung zum Schluss.
    Mich haben aber diesmal die ewigen "Gespräche" Barbarottis mit dem "Lieben Herrgott" gestört. Das hatte was von "Don Camillo" und war mir in diesem Buch dann doch etwas zuviel des Guten.
    Am besten hat mir diesmal Eva Backman gefallen. Die Ermittlung, die sie im Falle des vergifteten Politikers aus der rechten Szene führt (um den es wohl auch nicht so besonders schade war, das wird jedenfalls immer wieder sehr deutlich herausgehoben) haben mir viel Spaß gemacht. Und dann die herrlichen Auseinandersetzungen mit ihrem Ex und dessen neuer Frau. Das war schon sehr witzig. Überhaupt gefällt mir der Sprachwitz des Autors sehr gut. Und ich könnte mir auch eine weitere Entwicklung in der Beziehung Barbarotti/Backman vorstellen. Immerhin hat Barbarotti ja schon einen dezenten Hinweis in dieser Richtung von seiner toten Frau erhalten. Vieleicht überlegt es sich der Autor ja noch mal mit dem Ende. Entwicklungspotential ist jedenfalls noch vorhanden.
    Meine Bewertung:
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  • Rezension zu Am Abend des Mordes

    Klappentext:
    Wird Barbarotti kaltgestellt? Aufs Abstellgleis befördert? Nach einem persönlichen Schicksalsschlag mit privaten Problemen beschäftigt, erhält er von seinem Vorgesetzten die Anweisung, sich mit dem Fall eines fünf Jahre zuvor spurlos verschwundenen Elektrikers zu beschäftigen, als er wieder seinen Dienst antritt. Nicht nur Kollegin Backman fragt sich, ob es sich hierbei nicht nur um eine Form von Beschäftigungstherapie für einen trauernden und labilen Kollegen handelt. Und zunächst sieht es auch ganz so aus, als sei Barbarotti nun zum Spezialisten für sogenannte »kalte Fälle« geworden, denen man nur routinemäßig nachgeht. Zum Zeitpunkt seines Verschwindens lebte besagter Elektriker nämlich mit einer Frau zusammen, die bereits einmal einen Mord begangen und dafür elf Jahre im Gefängnis gesessen hatte. Doch ohne Leiche keine Mörderin. Beweisen konnte man ihr in diesem Fall nichts. Gunnar Barbarotti tut das, was er am besten kann: Er ermittelt. Mosaiksteinchen um Mosaiksteinchen setzt er zusammen, und als er schließlich begreift, was gespielt wird, hat das weitreichende Konsequenzen. (von der Verlagsseite kopiert)
    Zum Autor:
    Håkan Nesser, geboren 1950, ist einer der beliebtesten Schriftsteller Schwedens. Für seine Kriminalromane erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, sie sind in über zwanzig Sprachen übersetzt und mehrmals erfolgreich verfilmt worden. Håkan Nesser lebt abwechselnd in London und auf Gotland. (von der Verlagsseite kopiert)
    Allgemeine Informationen:
    Originaltitel: Styckerskan från Lilla Burma
    Erstmals erschienen 2012 bei Albert Bonniers, Stockholm
    5. und letzter Band der Barbarotti-Reihe
    Aus dem Schwedischen übersetzt von Paul Berfs
    53 durchnummerierte Kapitel ohne Titel, gegliedert in 5 Teile, die jeweils mit zwei verschiedenen Daten überschrieben sind.
    474 Seiten und kurze Danksagung
    Erzählt aus der personalen Perspektive Barbarottis; die Rückblenden aus der personalen Perspektive Ellen Bjarnebos.
    Inhalt:
    Zwei Bauernhöfe in der Einöde, Klein-Burma und Groß-Burma genannt, bewirtschaftet von den Cousins Harry und Göran, die mit ihren Familien dort leben. Harry, seine Frau Ellen und sein leicht behinderter Sohn Billy krebsen mehr schlecht als recht vor sich hin. Harry wird ermordet und zerstückelt aufgefunden, Ellen gesteht und kommt für elf Jahre ins Gefängnis, muss ihren Sohn zu Verwandten geben.
    Nach der Entlassung lebt sie mit dem Elektriker Arnold Morinder zusammen, der eines Tages spurlos verschwindet. Es wird nur sein Moped gefunden, alle Anstrengungen der Polizei sind vergebens. Auch wenn Ellen als Frau, die schon einmal gemordet hat, in den Fokus gerät, kann man ihr nichts beweisen.
    Barbarotti, aufgrund seines Schicksalsschlags nur bedingt einsetzbar, erhält den Auftrag, den alten Vermisstenfall neu aufzurollen.
    Eigene Meinung / Bewertung:
    Von den Ermittlern bekannter Krimiserien unterschied Barbarotti sich vor allem durch seine private Situation: Glücklich verheiratet und Vater einer Patchworkfamilie mit fünf Kindern. Was ihn darüber hinaus auszeichnete, war sein spezieller persönlicher Umgang mit Gott, mit dem er Wetten abschloss, eigenwillige Gespräche führte und den er gelegentlich aufs Glatteis zu führen versuchte. Darüber hinaus hing er immer schon seinen eigenen Gedanken und Spinnereien mit der gleichen Konzentration nach wie seinen Überlegungen zum aktuellen Fall.
    Als sein privates Glück zerbricht, bestimmen Trauer und Verzweiflung seinen Kopf und drängen alles andere an den Rand. Froh über die Ablenkung einerseits, aber angestrengt und zeitweise widerwillig lenkt er seine Gedanken zu dem alten Fall, der ihm von seinem Chef übertragen wird.
    Wer also zu diesem Band greift, sollte sich bewusst sein, dass die Trauerarbeit einen großen Teil des Buches umspannt und dass die kleinen Schritte hin zur Bewältigung eindrucksvoll und detailliert ausgemalt sind, nicht in jeder Passage ohne Sentimentalität, aber real und echt.
    Wie in den meisten Krimis von Nesser steht ein alter Fall im Vordergrund, der wieder aufgerollt, von den Protagonisten neu betrachtet und im Sinne der tatsächlichen Ereignisse gelöst wird. Diesmal ermittelt Barbarotti allein, seine Partnerin Eva Backman beschäftigt sich mit einem aktuellen Mordfall an einem rechtsgerichteten Politiker und liefert ihm nur punktuelle Fingerzeige.
    Beim Studium der alten Akten entdeckt Barbarotti schnell, dass seine Kollegen im Vermisstenfall schlampig gearbeitet und Spuren links liegen gelassen hatten, um ihn eilends zur Seite zu legen. Eine Suche in der Gegend, wo Moriander verschwand, ist nutzlos; zuviel Zeit ist verstrichen. Also forscht Barbarotti nach Zeitzeugen, nach Freunden, Nachbarn und Kollegen des Verschwundenen und seiner Lebensgefährtin. Eines durchschaut er sofort: Auch der Mord an Ellens Mann Harry ist trotz des Geständnisses nicht eindeutig. Mit mühseliger Kleinarbeit begibt sich Barbarotti daran, Leuten, die sich eigentlich nicht erinnern wollen, kleinste Informationen zu entlocken, immer in der Hoffnung, irgendwann auf einen entscheidenden Hinweis zu stoßen. Und er wartet, dass Ellen sich endlich bei ihm meldet, um als wichtigste Zeugin Licht ins Dunkel zu bringen.
    Hier befindet man sich wieder auf vertrautem Terrain der Barbarotti-Romane: Es sind nicht die großen Ereignisse oder die überraschenden Erkenntnisse, die den Kommissar in die richtige Richtung führen, sondern die Summe kleiner Aussagen über Wesen, Eigenarten und Alltag der in den Fall Verwickelten, aus denen er Schlüsse zieht und Möglichkeiten ausschließt.
    Je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto klarer wird auch dem Leser: Es geht in erster Linie nicht um den Vermissten, sondern um die tatsächliche Aufklärung des alten Mordfalls. Nach und nach enthüllen sich die wahren Fakten, doch kaum glaubt der Leser - und mit ihm Barbarotti -, die Lösung gefunden zu haben, präsentiert der Autor DIE Überraschung, die beide Fälle um Ellen verbindet und zum Ergebnis führt. Während der Leser die Faktenlage von Ellen selbst erfährt, kommt Barbarotti durch Eingebung dahinter – leider ein Schwachpunkt der bis dahin stringenten Ermittlung, und leider bleiben am Ende auch ein paar offene Fragen zurück.
    Wer Barbarotti oder Van Veeteren kennt, erwartet von Nesser keine temporeichen Szenenwechsel oder actiongeladene Auftritte. Aber mehr noch als für die anderen Romane des Autors gilt für dieses Buch: Es ist ebenso eine Erzählung um das Weiterleben eines Mannes nach einem schweren Verlust wie ein Krimi.
    Fazit:
    Ein passender Abschied von Barbarotti – aber leider ein Abschied.
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Ausgaben von Am Abend des Mordes

Taschenbuch

Seitenzahl: 480

Hardcover

Seitenzahl: 480

E-Book

Seitenzahl: 481

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:01h

Besitzer des Buches 67

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