Das Traumbuch

Buch von Nina George

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Traumbuch

„Das Traumbuch“ von Bestseller-Autorin Nina George ist ein ungewöhnlicher, intensiver Roman, der die Frage stellt, ob es das „richtige“, das perfekte Leben überhaupt gibt – oder ob es nicht die kleinen Momente des Zögerns oder des Mutes sind, die entscheiden, wer wir sind und wer wir werden. „Verdammt, Henri, was hast du dir dabei gedacht? Du hast mich benutzt, du hast mich zurückgewiesen. Und jetzt liegst du da, im Koma, und ich soll über dein Leben entscheiden? Und wer ist das? Wieso weiß ich nicht, dass du einen dreizehnjährigen, hochbegabten Sohn hast? Ich hätte so gerne mit dir einen Sohn gehabt. Was für Leben hast du noch gelebt, von denen ich nichts weiß?“ Das Leben besteht aus der Summe kleinster Entscheidungen. Doch welche führen zu Glück, Liebe, Freundschaft – welche zu Verzweiflung und Einsamkeit? Mit dieser Frage ringen die Verlegerin Eddie, der Kriegsreporter Henri und sein hochbegabter Sohn Sam, als Henri nach einer Rettungsaktion ins Koma fällt. Im unbekannten Zwischenreich von Leben und Tod erfährt er, welche Leben er hätte leben können, wenn er mehr ausgesprochen und weniger gefürchtet hätte. Henri hat nun nur ein Ziel: zurückzukehren, um noch einmal das zu tun, was das Leben ausmacht. Lieben. „Von einer beeindruckenden Klarheit und Helligkeit. Er ist nie erdenschwer, fast immer federleicht. Er überspringt die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Traum, zwischen Himmel und Erde.“ (Christine Westermann WDR Frau TV) „Ein gewaltiger Bilder- und Gefühlsrausch“ Brigitte
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Bewertungen

Das Traumbuch wurde insgesamt 14 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Meinungen

  • Ein Buch mit Emotionen auf höchstem Niveau

    jala68

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Traumbuch

    Emotionen auf höchstem Niveau
    Henri kennt seinen 13 jährigen Sohn Sam nicht, weil die Mutter nie wollte, dass sie sich kennenlernen. Doch Sam möchte seinen Vater endlich kennenlernen, also lädt er ihn zu einer Schulveranstaltung ein. Auf dem Weg dahin hat Henri einen Unfall und er fällt ins Koma. Ohne das Wissen seiner Mutter, schwänzt Sam jeden Tag ein oder zwei Schulstunden und verbringt diese Zeit am Krankenbett seines Vaters. Als Synästhetiker empfindet es die Welt viel intensiver als normale Menschen. Daher kann er „fühlen“, wie sich sein im Koma fühlt und das er nicht tot ist.
    Eines Tages begegnet er Ed (Edwina) am Krankenbett von Sam. Ed und Henri hatten vor ein paar Jahren eine sehr intensive Liebesbeziehung. Diese Beziehung endete, als Ed Henri ihre Liebe gesteht und er ihr sagt, dass er diese Gefühle nicht erwidert. Trotzdem hat Henri Ed in einer Patentenverfügung als seine Vertreterin eingetragen.
    Die Geschichte wir abwechselnd aus der Ich-Perspektive der drei Protagonisten erzählt.
    Dies macht alles noch intensiver. Die Gedanken und Gefühlen gehen ungefiltert auf den Leser über.
    Henri - der sich im „Dazwischen“ verirrt und immer wieder Versionen seines Lebens erlebt. Versionen die waren und Versionen die hätten sein können.
    Ed - die gedanklich in die Zeit mit Henri zurück geworfen wird. Alle Gefühle, die sie überwunden geglaubt hatte, kommen wieder hoch. Und nun soll sie über sein Leben entscheiden.
    Sam - der hypersensible Junge, der endlich seinen Vater kennenlernen wollte und den er nun auf so unerwartete Weise kennenlernt. Und dann lernt er auch noch Maddie, eine andere Patientin kennen.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es hat mich sehr berührt. Alle drei Protogonisten gehen einen mit ihren Gedanken und Gefühlen sehr nahe.
    Ich gebe diesem Buch 5 von 5 Sternen und werde bestimmt weitere Bücher der Autorin lesen.
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  • Rezension zu Das Traumbuch

    Zwischen Tod und Leben
    Handlung:
    »Ich liebe dich, ich will dich, für immer und darüber hinaus, für dieses und für alle anderen Leben.«
    »Ich dich nicht.«
    Manchmal sind es die dramatischen Ereignisse, oft sind es aber auch die unbedachten Entscheidungen, die zu Wendepunkten im Leben werden; die Weichen werden neu gestellt, und danach gibt es kein Zurück mehr. Ein einziges kleines Wort hätte für Henri Skinner alles verändern können: wie wäre sein Leben verlaufen, hätte er stattdessen mit »Ich dich auch« geantwortet?
    Das Buch beginnt damit, dass Henri sich aufmacht, seinen 13-jährigen Sohn Sam zum allerersten Mal zu treffen - aber auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt rettet er ein Leben, wird daraufhin selber schwer verletzt und fällt ins Koma.
    46 Tage lang erlebt er im halb-bewussten Dämmerzustand unzählige Variationen seines Lebens, in jeder davon hat Henri an einem bestimmten Wendepunkt eine andere Entscheidung getroffen. Währenddessen sitzen zwei Menschen hoffnungsvoll an seinem Bett: die Liebe seines Lebens, Eddie, der er mit seinem 'Ich dich nicht' das Herz gebrochen hat, und sein hochsensibler Sohn Sam, der sich immer danach gesehnt hat, seinen Vater kennenzulernen und jetzt Angst hat, zu spät zu kommen.
    Meine Meinung:
    Nina George beschäftigt sich hier mit grundlegenden existentiellen Fragen: mit nichts Geringerem als der Suche nach dem Sinn des Leben, der Angst vor dem Tod, dem Zweifel daran, ob man die Welt auf seine eigene Art zu einem besseren Ort gemacht hat, der lähmenden Furcht, man könne sein Leben verschwendet haben... Aber sie schreibt darüber nicht aus philosophischer Distanz oder klingt wie eines dieser beschaulichen Geschenkbüchlein, sondern erzählt eine Geschichte, die berührt und zum Nachdenken anregt und trotzdem mitten aus dem Leben gegriffen scheint.
    Allerdings enthält das Buch auch eine Prise Phantastik, eine Spur Märchen, einen Hauch von Poesie. Ein Neurologe würde beim Lesen vielleicht milde lächelnd den Kopf schütteln und sagen: Nonsens, ein Komapatient ist gar nicht fähig zu solch komplexen Gedanken, und andere Leben träumen kann er schon mal gar nicht... Das ist Wunschdenken. Das ist Realitätsflucht.
    Ich konnte mich jedoch wunderbar darauf einlassen, denn Nina George lässt alles, was geschieht, vollkommen plausibel klingen, und dennoch originell und fantasievoll und einzigartig.
    Ein Großteil des Buches spielt sich in den Köpfen der drei Hauptcharaktere ab, die sich alle kaum aus Henris Krankenzimmer fortbewegen. Aber das funktioniert und es ist trotzdem spannend, weil sie außergewöhnliche Menschen sind, die lebendig und vielschichtig geschildert werden und auf ihre jeweilige Art sehr liebenswert sind.
    Henri war früher Kriegsreporter, und auch nachdem er diese Karriere an den Nagel hing, blieb er ein Getriebener, der nirgends wirklich zur Ruhe kam.
    Eddie ist Verlegerin und ihr kleiner Verlag hat sich spezialisiert auf Phantastik - nicht Fantasy, wie sie rigoros betont. Keine Zwergen, Elfen, Vampire und so weiter. Dafür aber alles, "was nur drei Schritte neben unserer Wirklichkeit sein könnte".
    Sam ist 13 und schon Mitglied der Mensa,dem internationalen Netzwerk für Hochbegabte. Er ist Synästhetiker: Zahlen haben für ihn nicht nur eine Farbe, sondern auch eine Persönlichkeit, er kann Lügen sehen und Gefühle schmecken. Bei Menschen im Koma kann er fühlen, ob sie gerade nah an der Oberfläche sind oder ganz weit weg.
    Später kommt noch ein weiterer Charakter hinzu: die 12-jährige Maddie, die ein Stockwerk über dem Zimmer von Henris Vater im Wachkoma liegt. Sam verirrt sich eines Tages dort hinein und weiß direkt: ohne dieses Mädchen will er nicht mehr sein, nie mehr.
    Das hätte furchtbar kitschig werden können, war aber unglaublich rührend. Überhaupt werden die Beziehungen zwischen diesen vollkommen unterschiedlichen Menschen intensiv und überzeugend beschrieben.
    Was mich aber am meisten an diesem Buch begeistert hat, war der lyrische Schreibstil, der großartige Metaphern und Bilder findet und dabei mit einer ungeheuren Eindringlichkeit Emotionen vermittelt, ohne jemals ins Pathos abzudriften. Ob es jetzt gerade lustig ist oder traurig, es ist immer authentisch und glaubhaft - und gleichzeitig irgendwie drei Schritte neben der Wirklichkeit.
    Fazit:
    Drei Menschen kommen in einem Krankenzimmer auf der Komastation zusammen: Henri, Eddie und Sam. Henri ist der Koma-Patient, Eddie die Liebe seines Lebens und Sam sein 13-jähriger Sohn. Nur, dass Henri Eddie schon vor Jahren vergrault hat und Sam noch nie begegnet ist...
    Die Autorin erzählt eine Geschichte der leisen Töne, in der es um die Entscheidungen geht, die unser Leben verändern. Was wäre wenn...? Henri erlebt im Koma sein Leben immer wieder neu, während Eddie und Sam versuchen, ihn ins Leben zurückzuholen. Und das ist trotz der Thematik nicht deprimierend, sondern bezaubernd wie ein Märchen und auch in traurigen Szenen immer behutsam positiv. Der Schreibstil ist von einer ganz eigenen, außergewöhnlichen Schönheit.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Das Traumbuch

    Ein Verkehrsunfall kann das ganze Leben dramatisch verändern, aber nicht nur das eigene, wie uns "Das Traumbuch" aufzeigt. Der ehemalige Kriegsreporter Henri ist nach einem Autounfall acht Minuten lang tot, wird wiederbelebt und liegt nun im Koma. Während er ums Überleben kämpft und zwischen Leben und Tod, Realität und Traum driftet, verändert sein Schicksal auch das Leben von Eddie und Sam. Eddie ist seine ehemalige Lebensgefährtin, die Henri schon lange als Erinnung abgetan hat, aber nun plötzlich über sein Leben entscheiden soll, und Sam ist sein Sohn, den er nie zu Geschicht bekommen hat und welcher Gefühle und Stimmungen viel intensiver wahrnimmt, als gut für ihn ist.
    Der Roman wird aus drei Ich-Perspektiven erzählt und jeder Figur wurde eine Sprecher zugeordnet. Henri, der sich ins Leben zurück kämpfen muss, wird von Richard Barenberg gesprochen. Cathlen Gawlish leiht Eddie ihre Stimme und Jacob Weigert, der einzige Sprecher, den ich an der Stimme stets wiedererkenne, interpretiert Sam. Alle drei haben mir gut gefallen, aber besonders Jacob Weigert, der mich seit der Arthur-Trilogie von Gerd Ruebenstrunk immer wieder aufs Neue begeistert.
    In diesem Roman geht es verstärkt um das "zwischen den Welten gefangen" sein. Zwischen Leben und Tod schwanken, aber bei keinem ganz ankommen. Nina George schreibt eindringlich nieder, wie sie sich diesen Status vorstellt. Bei ihr schwebt Henri von einem Leben in das nächste, als würde er zwischen Parallelwelten hin und her wandern. Stets verändert sich sein Leben ein bisschen, da er andere Entscheidungen getroffen hat. Dieser Part hat mich zunächst irritiert, da öfters einiges wiederholt wird und ich zwischendurch schon dachte, ich hätte vergessen die CD zu wechseln. Aber nach einer Weile machte es für mich Sinn und ich verstand, worauf die Autorin hinaus wollte.
    George hat einen sehr bildhaften Schreibstil, der mich berührt hat. Die Geschichte könnte unglaublich kitschig erscheinen, aber die Autorin schafft es trotz aller Emotionen genau dieses zu vermeiden. Es ist ihr außerdem gelungen, die Geschichte weder klinisch kalt zu beschreiben, noch extrem ins Religöse abzudriften. Diese schmale Gratwanderung ist ihr tatsächlich gelungen.
    Dadurch, dass die Handlung aus verschiedenen Sichten geschildert wird, wird der Fokus gestreut und das hat dem Roman sehr gut getan, denn auch Eddie und Sam sind sehr interessante, gut ausgearbeitet Charaktere, die den Roman stark bereichern.
    Fazit: Ich glaube, so ein Buch habe ich noch nie gelesen/gehört. Es ist unglaublich bewegend, wirkt extrem ehrlich und hat mich sehr berührt. Es ist ab und an etwas bedrückend, aber dann auch wieder lebensbejahend und wunderschön. Man muss sich als Hörer jedoch öffnen und auf diese Geschichte einlassen können, dann kann man den Roman sehr genießen.
    Audio: 7 CDs - ca 9h 51min
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Ausgaben von Das Traumbuch

Hardcover

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 416

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

Hörbuch

Laufzeit: 00:09:49h

Besitzer des Buches 26

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