Ein Cowboy am Nord-Pol

Buch von Kerstin Ruhkieck

Bewertungen

Ein Cowboy am Nord-Pol wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ein Cowboy am Nord-Pol

    Ein Cowboy am Nord-Pol oder der Tag des hässlichen Hundes ~ Kerstin Ruhkieck
    Drachenmond Verlag
    180 Seiten
    Klappentext:
    "Vielleicht hätte sie ihn einfach springen lassen sollen ...
    Niemand liebt Jakob Pol. Auch die unsichtbare Nora Nord nicht.
    Warum sollte sie auch?
    Jakob ist ein überheblicher Einzelgänger, der immerzu Cowboystiefel trägt und irgendwie alles Scheiße findet. Doch als er sich vom Schuldach stürzen will, behauptet sie, in ihn verliebt zu sein, um sein Leben zu retten. Warum auch immer. Ganz blöde Idee.
    Denn Jakob entscheidet, dass sie von nun an zusammen sind, wie ein richtiges Paar. Und irgendwie kommt Nora aus der Nummer nicht wieder raus. In der Schule beginnen die wir-glotzen-Nora-an -Tage und Jakob lässt keine Gelegenheit aus, ihr das Leben zur Hölle zu machen.
    Genau das, was Nora in ihrem verkorksten Leben gerade braucht. Doch dann, ... ja dann kommt der Tag des hässlichen Hundes, der irgendwie alles verändert.
    Wer ist Jakob wirklich?
    Ein Anti-Märchen."
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Meinung:
    Hass.
    Purer Hass. So sehr, dass ich dem Protagonisten am liebsten wortwörtlich in die Schnauze gehauen hätte.
    Ich hasse selten Protagonisten.
    Doch bei Jakob Pol kann man nicht anders.
    Ich habe die Hälfte der Zeit im Buch die Hände über die Augen schlagen und den Kopf schütteln wollen. "Mädel, du bist wirklich nicht normal, wenn du so etwas über dich ergehen lässt."
    Und im Endeffekt stellt sich mir die Frage: Wie groß muss die Arschloch-Schicht um einen Menschen herum sein, dass er nachhaltig jemanden verändern kann?
    Die Antwort: Enorm groß.
    Dieses Buch ist, wie der Klappentext schon sagt: Ein Anti-Märchen.
    Okay, die Anfangshandlungen der weiblichen Protagonistin Nora in nachvollziehbar für alle, die unter dem Helfersyndrom leiden und zumindest einen Funken Menschlichkeit besitzen.
    Nora rettet Jakob und erzählt ihm dabei das Blaue vom Himmel.
    Soweit okay.
    Jakob hängt sich an Nora, weil sie ihn gerettet hat.
    Auch nachvollziehbar.
    Und dann beginnt das, was ich jetzt gerne als "Gegenteil-Effekt" bezeichnen will.
    Jakob stellt sich hin und sagt (im übertragenden Sinne): Du bist jetzt meine Freundin, ob du willst oder nicht und du machst jetzt was ich sage, obwohl ich dich absolut hässlich finde, du nervst und ich dich auch sonst in keinster Weise mag.
    Noras Reaktion fasse ich mal mit "Ja, okay..." zusammen.
    Ihr seht also, dieses Buch hat mich ganz schön durchgerüttelt.
    Aber im absolut positiven Sinne.
    Das Grundgerüst der Geschichte ist Oberflächlichkeit. Doch wenn man tiefer buddelt und versucht in Noras Gedanken und Gefühle einzutauchen, dann findet man mehr. So viel mehr.
    Einsamkeit, Tiefgründigkeit und immer die Suche nach Anerkennung.
    Und obwohl das Buch nur 180 Seiten hat, stecken in diesen Seiten so viele gute Gedanken. Trotz des absichtlich herbeigeführten Hassgefühls, das den roten Faden bildet.
    Ein Anti-Märchen, ja. Aber ein geiles.
    Fazit:
    "Ein Cowboy am Nord-Pol oder der Tag des hässlichen Hundes" ist ein toller Roman über manch einen Missstand unserer Zeit. Über Liebe und die Nicht-Akzeptanz. Über das Ausgeschlossensein. Es ist ein Erklärungsversuch des so genannten Helfersyndroms (Dank an die Autorin, ich leide selbst dadrunter. Nicht so krass wie Nora, aber doch schon genug. ;)) und noch viel mehr.
    Wer sich mal wieder so richtig die Haare raufen und hassen will, der sollte das Buch unbedingt lesen.
    Ich vergebe 5 von 5 Sternen. Und ein Herz.
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Ausgaben von Ein Cowboy am Nord-Pol

E-Book

Seitenzahl: 274

Taschenbuch

Seitenzahl: 180

Besitzer des Buches 6

Update: