Die Strandräuberin

Buch von Ines Thorn

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Strandräuberin

Von Liebe und Meer Sylt im Jahr 1711: Jördis lebt mit ihrer Großmutter auf Sylt, doch sie bleibt eine Außenseiterin, die sich als Strandräuberin durchschlagen muss. Ihre Vorfahren stammen aus Island, deshalb hängt sie noch dem alten nordischen Glauben an. Ihre einzige Gefährtin ist ausgerechnet die Tochter des Pfarrers, der Jördis für eine Hexe hält. Doch dann verlieben ihre Freundin Inge und sie sich in denselben Mann – und das Unglück nimmt seinen Lauf. Es ist die Zeit der Walfänger und Strandräuber. Das Leben ist hart auf Sylt – besonders für Frauen, die sich alleine durchschlagen müssen. Seit dem Tod ihrer Eltern ist für Jördis die Kate ihrer Großmutter Etta in Rantum ihr karges Zuhause. Die beiden leben von Strandräuberei und davon, dass sie Syltern heimlich die Zukunft weissagen – mit ihrem Runenorakel, denn sie hängen dem alten nordischen Glauben an. Misstrauisch vom Pfarrer des Ortes beäugt, geht Jördis ausgerechnet mit dessen Tochter Inge eine Freundschaft ein. Als sie gesteht, dass sie in Arjen, den jungen Schmied, verliebt ist, zerbricht die Freundschaft, denn auch Inge hofft, dass Arjen ihr die Ehe anträgt. Doch der Schmied gesteht Jördis seine Liebe. Sie beschließen, vor dem nächsten Biikebrennen zu heiraten. Aber alles kommt anders, als in der Kirche ein Kreuz von der Decke fällt und ein heftiger Sturm die Insel heimsucht. Der Pfarrer findet sofort die Schuldigen: Jördis und ihre Großmutter sollen Hexen sein. Dramatisch und schicksalhaft: der Kampf einer jungen Frau um ihr Glück.
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Über Ines Thorn

Die Leidenschaft für Bücher wurde der 1964 in Leipzig geborenen Ines Thorn in die Wiege gelegt: Laut eigener Aussage schrieben die meisten Männer in ihrer Familie Romane und so war es nicht verwunderlich, dass sie sich zur Buchhändlerin ausbilden ließ. Mehr zu Ines Thorn

Bewertungen

Die Strandräuberin wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Meinungen

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Strandräuberin

    Bevor ich den Titel wahrgenommen hatte, fiel mir diese rennende Frau ins Auge. Sie scheint dem Schiff erwartungsvoll entgegen zu laufen. Tolle Farben, tolle Szene
    Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Es war Herbst geworden.
    Kommen wir zum Inhalt: Das Buch gliedert sich in zwei Teile mit insgesamt 32 Kapiteln, sowie einem Prolog und einem Epilog. Beginn der Geschichte ist 1711 auf Sylt. Hier macht schon der Prolog sehr deutlich, mit welchem Leid die Küstenbewohner leben mussten. Nicht nur, dass viele Seefahrer nicht mehr von der Reise zurück kamen, sondern auch die Situation derer, die keinen Mann oder keine Familie hatten. Armut, Hunger, Elend. Hier blieb dann oft nur der Diebstahl. Warten auf ein auflaufendes Schiff, dem man die Ladung klauen konnte.
    Sehr schnell lernt der Leser Jördis kennen. Jördis ist 16 und lebt bei ihrer Großmutter. Zwar nicht reich, aber zufrieden, leben die beiden in einem kleinen Dorf. Leider sind die beiden dem Pfarrer ein Dorn im Auge, da Jördis Großmutter den Göttern glaubt und nicht den christlichen Glauben hat, den der Pfarrer der Gemeinde darbringen möchte. Um seinen Willen durchzusetzen setzt er sogar seine Tochter gegen Jördis ein. Und das, obwohl die beiden einst dicke Freundinnen waren. Aber da gibt es noch Arjen, der Jördis gerne zur Frau möchte. Wäre da nicht Inge.
    Sehr schön beschreibt die Autorin die Umgebung und die Bewohner des kleinen Dörfchen. Da ist von weißgekalkten Friesenhäusern die Rede, mit der blau gestrichen Haustür, die mit Blumen und Ornamenten verziert ist. Ohne große Mühe, hatte ich mit den Beschreibungen sofort ein Bild vor Augen, dass eigentlich Harmonie verströmte. Umsomehr nahm natürlich meine Abneigung gegen den Pfarrer zu. Denn er wurde ganz bewusst recht kühl gehalten, so dass seine Machenschaften stets von Dunkelheit und Kälter umlagert waren. Auch die Beschreibung seiner Tochter Inge wurde immer kühler, so dass auch hier die Abneigung schnell zu nahm.
    Sehr interessant fand ich auch die Beschreibungen des Orakel bzw. der Runen. Die Bedeutungen der einzelnen Runen hatte mich fasziniert. Sehr gut recherchiert und aufbereitet. Auch als Inge die eine Rune an sich genommen hatte, war sofort die Verbindung zu Unheil. Sehr emotional beschrieben!
    Aber auch die Legende von Rungholt berührt mich immer wieder. Auch hierauf wird nochmal explizit eingegangen.
    Fazit:
    Der Titel ist etwas irreführend. Der suggeriert, dass diese Strandräuberin alleine tätig ist. Das ist sie aber bei weitem nicht. Titel wie: "Jördis und die Rune" ... wäre treffender gewesen. Wohl auch deshalb, weil der Leser erst ab etwa Mitte des Buches erfährt, was es mit dem Titel auf sich hat. Bs dahin ging es vielmehr um die beiden Mädchen Jördis und Inge. Der Rückentext des Buches erklärt m.E. viel zu viel und letztendlich fast die gesamte Story. Dennoch hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Spannung und gute Unterhaltung im richtigen Maß.
    Sollte ich irgendwann mal wieder zwei Raben in den Bäume sehen, werde ich daran denken, dass sie Odin alles wichtige erzählen werden
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  • Rezension zu Die Strandräuberin

    Mein Fazit:
    Mit meinem zweiten Lese-Abenteuer von der Autorin Ines Thorn habe ich mich wieder auf die Insel Sylt begeben. Anfang des 18. Jahrhunderts ist das Leben dort hart und für Witwen und Waisen noch einmal härter. Der örtliche Pfarrer ist noch eine Macht und wer einen anderen Glauben hat, wird verteufelt – auch wenn man ein bisschen nachhelfen muss, um der Gemeinde das zu beweisen.
    Jördis ist gerade 16 Jahre alt geworden und somit im heiratsfähigen Alter. Der Schmied Arjen schenkt ihr eine Hundewelpe und einen Kuss zum Geburtstag, was alle Welt zeigt, wem sein Herz gehört. Jördis ist überglücklich, doch sie ahnt nicht, wie stark Neid sein kann. Ihre Freundin Inge, die Tochter des örtlichen Pfarrers und nicht gerade mit Schönheit gesegnet, will Arjen ebenso haben und erpresst ihn, damit er die Verlobung zu Jördis löst und sie schließlich heiratet.
    In Zeiten, wo eine standesgemäße Heirat das Überleben sichern konnte, war es bestimmt keine Seltenheit gewesen, dass einstige Freundinnen zu Feindinnen wurden. Für Jördis tat es mir dennoch schrecklich Leid, denn sie hatte schon ihre Eltern auf tragische Weise verloren. Niemand sonst trug ihr aufgrund der Geschehnisse die Ehe an, so musste sie für ihre Großmutter allein sorgen. Und dass sie als Hexe gehalten wurde, fand ich einfach nur grausam – aus damaliger Sicht war es jedoch eine natürliche Reaktion. In mancher Hinsicht hat sich der Mensch bis heute nicht verändert.
    Mit einer bildhaften Sprache hat die Autorin die dramatischen Geschehnisse um Jördis, Inge und Arjen beschrieben. Ich konnte eintauchen in die raue Welt der Insel, mir in Gedanken den Wind um die Nase wehen lassen und wie Jördis die unruhige See betrachten. Es war spannend von der ersten Seite an und konnte mich mitnehmen. Alle Figuren wurden wunderbar gezeichnet und bekamen Platz für ihre Entwicklung. Das Ende war für mich etwas überraschend und kam auch etwas plötzlich.
    Es ist ein wunderbarer historischer Roman, der neugierig macht auf mehr. Begeisterte fünf Sterne und eine klare Lese-Empfehlung.
    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen!
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  • Rezension zu Die Strandräuberin

    18. Jh. Sylt. Nach dem Verlust beider Elternteile lebt die 16-jährige Jördis mit ihrer aus Island stammenden Großmutter Etta zusammen in einer kleinen Hütte und sammelt Strandgut für den Lebensunterhalt. Als andere Einnahmequelle dient ihr das Deuten mit dem Runen, was ihre Großmutter sie gelehrt hat und dem Pfarrer so gar nicht gefällt, widerspricht es doch allem, an was er glaubt und er der Gemeinde vermitteln will. Seine Tochter Inge war einst Jördis beste Freundin, doch die Freundschaft war in dem Moment beendet, als sich herausstellt, dass sowohl Jördis als auch Inge in Arjen verliebt sind. Arjen würde Jördis gerne heiraten, aber das Schicksal kommt dazwischen…
    Ines Thorn hat mit ihrem Buch „Die Strandräuberin“ einen sehr unterhaltsamen, atmosphärisch dichten und spannenden Roman vor der rauen Kulisse Sylts des 18. Jahrhunderts vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und schon mit dem Prolog wird dem Leser das harte Leben der Bewohner vor Augen geführt, die von der Seefahrt, vom Walfang oder von dem leben müssen, was man von einem auflaufenden Schiff stehlen konnte. Viele Schiffe kehrten von ihren Fahrten nicht heim und zurück blieben Familien ohne Ernährer, die sich neue Einnahmequellen suchen mussten, um sich selbst und die Angehörigen mehr schlecht als recht durchs Leben zu bringen. Die Landschaftsbeschreibungen der Insel sind so bildgewaltig, dass der Leser das Gefühl hat, direkt vor Ort zu sein. Die Spannung wird schon im Prolog aufgebaut und steigert sich innerhalb der Handlung immer mehr. Ebenso vermittelt die Autorin durch historisches Hintergrundwissen dem Leser einen Einblick über die verschiedenen Glaubensgesinnungen der Bevölkerung und wie sich ein einstmals friedliches gesellschaftliches Miteinander in ein Gegeneinander verwandelt.
    Die Charaktere sind sehr differenziert ausgestaltet und unterstützen durch ihre Eigenschaften die Spannung des Buches. Jördis ist eine junge Frau, die schon früh ihre Eltern verloren hat und nun mit ihrer Großmutter für das gemeinsame Auskommen sorgt. Jördis ist sympathisch, mitfühlend und fleißig. Schnell fühlt der Leser sich ihr nah und hat Mitleid mit ihr und hofft für sie auf ein glückliches Leben. Der Pfarrer sollte eigentlich ein Vorbild sein, doch ist er falsch und intrigiert innerhalb der Gemeinschaft nach seinem Gusto. Hauptsache, alle tanzen nach seiner Pfeife. Dazu ist ihm jedes Mittel recht, sogar seine eigene Tochter Inge. Inge ist eine junge Frau, die sich von ihrem Vater nie genug akzeptiert und geliebt fühlte. Sie war lange mit Jördis befreundet. Doch dann stellt sie sich der Freundin in den Weg, denn Neid und Eifersucht zerfressen sie regelrecht. Sie versucht über eine List, ihren Willen zu bekommen, muss aber dann am eigenen Leib erfahren, dass ein glückliches Leben und auch Liebe nicht mit Gewalt zu bekommen ist. Auch die anderen Protagonisten fügen sich auf wunderbare Weise in die Geschichte ein und stützen sie mit ihren eigenen Episoden und Handlungen.
    „Die Strandräuberin“ ist ein sehr fesselnder historischer Roman, der sowohl eine Liebesgeschichte als auch Spannung und Historie miteinander vereint. Alle, die gern historische Geschichten lesen, werden mit diesem Buch gute Unterhaltung finden. Absolute Leseempfehlung.
    Spannende .
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Ausgaben von Die Strandräuberin

E-Book

Seitenzahl: 352

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

Besitzer des Buches 13

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