Ruin

Buch von Volker Pfaffen

Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ruin

    Allgemein: (Amazon)
    Seit Jahren geht Ludgers Leben einen geregelten Gang. Zuverlässig aber abgestumpft lebt er seinen Trott, bis die internationalen Finanzmärkte kollabieren. Hilflos muss er mit ansehen, wie die gewohnte Welt um ihn herum im Chaos versinkt.
    Als sich abzeichnet, dass er nicht nur seinen Job verlieren wird, sondern auch noch seine Familie, macht er sich auf die Suche nach seiner Tochter und sich selbst und erlebt ein Land im Niedergang.
    Inhalt:
    Ludger arbeitet in einer Firma die sich auf die Herstellung von Klimaanlagen spezialisiert und übt eine gehobene Position aus. Mit seinem Eigenheim, seiner Frau Gabi und den zwei Töchtern führt er ein ruhiges und auch finanziell sorgenfreies Leben. Als Ludger aus den Urlaub kommt teilt ihm sein Chef mit das in Japan die große Blase geplatzt ist und das Land über Nacht quasi bankrott ist. Nach und nach brechen die Banken und Börsen weltweit ein, der Prozess scheint nicht mehr zu stoppen.
    Parallel kocht es auch in Ludger's scheinbar perfekter Familie. Als seine 15 Jährige Tochter mit ihrem Freund durchbrennt verfällt Gabi dem Alkohol und die Fassade der Bilderbuchehe bröckelt.
    Als die Preise explodieren und die Leute kaum noch an ihr Geld kommen. Beschließt sich Ludger auf die Suche nach seiner Tochter zu machen und erlebt den Zerfall hautnah mit. Demonstrationen, hilflose Menschen die Banken belagern und eine ungewisse Zukunft begleiten ihn auf dieser beklemmende Reise durch ein Land in dem nichts mehr sicher scheint.
    Eigene Meinung:
    Lange hat mich ein Buch nicht mehr so gefesselt und mir soviel zum Nachdenken gegeben. Die ganze Geschichte ist so realitätsnah das man das Gefühl hat genau so könnte die nächste internationale Bankenkrise ablaufen. Der Autor erklärt ausführlich den Schritt für Schritt Verfall der Banken und der Wirtschaft ohne dabei ins unrealistische abzugleiten, alles ergibt Sinn und alles lässt sich eins zu eins auf die Realität übertragen.
    Vom Schreibstil her ist das Buch flüssig und angenehm zu lesen. Spannung ist durchweg gegeben und wunderbar dosiert. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, obwohl ich mir ungefähr ausrechnen konnte wie es weiter geht traf mich der schnelle Verfall der Gesellschaft und der Moral trotzdem immer wieder überraschend hart, weil es einfach zu realistisch und plausibel rüber kam.
    Ludger ist gut beschrieben und auch oder gerade weil er soviele Ecken und Kanten hat hab ich gut mitleiden und mitfiebern können. Auch wenn ich nicht all seine Charakterzüge und Meinungen teilte ist dem Autor eine super Hauptperson gelungen der weder Held noch Anti-Held ist. Er trifft die verschiedensten Personen aus allen Schichten und politischen Lagern, lässt sich aber nie deren Meinung aufzwingen oder gar aufhetzen.
    Die anderen Personen sind nur grob angeschnitten Ludger's Frau Gabi, seine zwei Töchter und sein Nachbar noch ein wenig mehr als alle anderen Menschen denen er begegnet. Aber das tut der Atmosphäre keinen Abbruch weil das Hauptaugenmerk auf der globalen Krise liegt und es der Handlung auch sehr gut tut das nicht jede Person seitenlang beschrieben wird. So flogen die Seiten zumindest bei mir nur so dahin weil der Spannungsbogen permanent oben gehalten wird ohne das die Handlung abflacht.
    Nebenher wird der Blick auch auf andere Länder geworfen, nicht so ausführlich wie in Deutschland aber genug das die beklemmende Stimmung perfekt abgerundet ist.
    Fazit:
    Ruin wird mich noch eine Weile beschäftigen. Eine Dystopie ganz ohne Zombies, Kriege oder Katastrophen,aber nicht weniger bedrohlich, bedrückend und spannend. Ich kann dieses Buch jedem wärmstens ans Herz legen. Absolut Lesenswert!
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Ausgaben von Ruin

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Seitenzahl: 252

Besitzer des Buches 2

  • bds

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