Fränki

Buch von Bernd Imgrund

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Fränki

    […]
    Frank "Fränki" Kattwinkel, mit seinen 30 Jahren im besten Mannesalter, sitzt wie jeden Abend in seiner Kölner Stammkneipe, dem Kosmos, und denkt über sein Leben nach. Dabei dreht sich wie immer alles um Bier, seinen erfolgreichen Job und Frauen. Dass er letztere nur vom Ansehen her kennt, spielt eine eher untergeordnete Rolle.
    Das Bild eines in einer Bierkneipe vor sich hin brütenden Mannes bedient ein altes und eher wenig erbauliches Klischee. Doch spätestens mit Olli Dittrich und seinem Dittsche hat man Interesse an prolligen und bierumnebelten Männer in zweifelhafter Bekleidung gefunden. Doch hat Fränki leider nur sehr wenig von Dittsche. Während der Mann aus der Eppendorfer Grillstation sich zahllosen Themen hingibt und unerwartet weltbewandert zu allem und jedem eine illustre Meinung hat, ist Fränki nie aus seiner eigenen kleinen Welt hinausgekommen. Sein Zuhause aus dem er regelmäßig entflieht, seine Arbeit als Holzzuschneider in einem Baumarkt und seine bezeichnenderweise Kosmos genannte Stammkneipe müssen ihm als Terra Cognita genügen. Und so drehen sich seine Gedanken in einem fort immer wieder um seine gehassten Nachbarn, seine verhassten Kollegen, Vorgesetzen und Kunden im Baumarkt sowie um die Frauen, die er gerne einmal kennen lernen würde.
    So wie sich der Horizont des Fränki auf seinen Kosmos Stammkneipe beschränkt, so bleibt sich die gesamte Geschichte auf einen Abend am Tresen verwurzelt, von einem kurzen Besuch auf der Kneipentoilette einmal abgesehen. Völlig abgehobene Höhenflüge a la Dittsche sucht man hier leider vergebens. Bezeichnend am Charakter des Fränki ist, dass er den gesamten Abend mit niemandem ein einziges Wort wechselt und einen inneren Monolog führt. Wundern darf man nicht, denn diesem unsozialen Mensch sind alles Menschen entweder zuwider oder handelt es sich bei ihnen in seinen Augen doch nur um Spacken. Sind seine Aversionen anfangs noch recht erheiternd zu lesen, so sind seine Attacken gegen Frauen, Chefs, BWLer und Schwule irgendwann doch ermüdend. Spätestens bei Phantasien über die abgehakten Hände seiner verhassten Mutter war es dann doch des Guten zu viel. Als genaues Gegenteil dessen fungiert in seiner absoluten Ich-Bezogenheit seine maßlose Selbstüberschätzung, die einen dann doch immer wieder schmunzeln lässt..
    Dieser Roman ist in seiner Form als Soziogramm und Psychogramm sicher gelungen, doch bliebt bei der vorliegenden Länge und den steten Wiederholungen der Humor dieses doch irgendwie sympathischen Losers leider ein wenig auf der Strecke.
    Der Autor
    Bernd Imgrund, geb. 1964 in Köln, freier Journalist und Autor, arbeitete fünf Jahre als Politikredakteur der Kölner StadtRevue, in der seine Kolumne "imgrunds abgrund" erscheint. Letzte Veröffentlichungen: "Das Skat-Lesebuch" und die Romane "Korrupt" und "Quinn Kuul". Im Emons Verlag erschienen das "Kölner Sammelsurium" und der Fake-Reiseführer "Ölle. Die Stadt am Niehr".
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Ausgaben von Fränki

Taschenbuch

Seitenzahl: 208

Besitzer des Buches 2

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