Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Biest

Knallgelb ist das Staubtuch, das Tante Tiny stets mit sich führt, um es bei Bedarf blitzschnell und ungeniert zu zücken – gern auch, wenn sie bei anderen zu Gast ist. Tientje Putz nennt man sie in der Familie, vorsichtshalber jedoch nur hinter ihrem Rücken. Denn so weich ihr Staubtuch ist, so scharf und verletzend kann ihre Zunge sein, mit der sie über Leichen geht. Ihr Neffe Albert Egberts – den wir aus van der Heijdens schon fast sagenhaftem Zyklus Die zahnlose Zeit kennen – verfolgt das Treiben seiner jungen, attraktiven Tante aus nächster Nähe, befremdet und gleichzeitig fasziniert. Es dauert Jahre, bis er entdeckt, was sie ein Leben lang antreibt, was in stillschweigender familiärer Übereinkunft geheim gehalten wird. Das Biest ist ein grandioses Frauenporträt, von Adri van der Heijden, dem »Saft- und Kraftgenie« (Tagesspiegel) der zeitgenössischen niederländischen Literatur, gezeichnet bis in die feinsten Verästelungen, liebevoll, beklemmend und absolut komisch.
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Serieninfos zu Das Biest

Das Biest ist der 7. Band der Die zahnlose Zeit Reihe. Diese umfasst 10 Teile und startete im Jahr 1983. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2016.

Bewertungen

Das Biest wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Biest

    Autor: Adrianus Franciscus Theodorus van der Heijden
    Titel: Das Biest, aus dem Niederländischen übersetzt von Helga van Beuningen
    Originaltitel: De helleveeg, erschien erstmals 2013
    Seiten: 303, unterteilt in acht Kapitel
    Verlag: Suhrkamp
    ISBN: 9783518425558
    Der Autor:
    Adrianus Franciscus Theodorus van der Heijden, geboren 1951 in Geldrop bei Eindhoven, zählt zu den bedeutendsten niederländischen Schriftstellern der Gegenwart. Sein 1979 mit dem niederländischen Literaturpreis als bestes Erstlingswerk ausgezeichneter Roman "Eine Gondel in der Herrengracht" veröffentlichte er zunächst unter dem Pseudonym Patrizio Canaponi.
    Mit seinem Romanzyklus Die zahnlose Zeit beschreibt van der Heijden die Gesellschaft in den Niederlanden in der Zeit der 1950er bis in die 80er Jahre, anhand seines autobiographisch geprägten Protagonisten Albert Egberts.
    Inhalt (Klappentext):
    Knallgelb ist das Staubtuch, das Tante Tiny stets mit sich führt, um es bei Bedarf blitzschnell und ungeniert zu zücken – gern auch, wenn sie bei anderen zu Gast ist. Tientje Putz nennt man sie in der Familie, vorsichtshalber jedoch nur hinter ihrem Rücken. Denn so weich ihr Staubtuch ist, so scharf und verletzend kann ihre Zunge sein, mit der sie über Leichen geht. Ihr Neffe Albert Egberts – den wir aus van der Heijdens schon fast sagenhaftem Zyklus Die zahnlose Zeit kennen – verfolgt das Treiben seiner jungen, attraktiven Tante aus nächster Nähe, befremdet und gleichzeitig fasziniert. Es dauert Jahre, bis er entdeckt, was sie ein Leben lang antreibt, was in stillschweigender familiärer Übereinkunft geheim gehalten wird.
    Meinung:
    Wie bereits bei „Der Widerborst“ handelt es sich hierbei um ein Intermezzo, einen Satellitenroman zu van der Heijdens Romanzyklus der zahnlosen Zeit, weil nicht das Leben des Erzählers Albert Egberts selbst im Mittelpunkt steht, sondern von dessen Tante Tiny. So ganz habe ich mich noch nicht an den mittlerweile rund 4.00 Seiten umfassenden und noch immer weitergeführten Zyklus herangetraut. Dabei schreibt van der Heijden wirklich hervorragend. Völlig unprätentiös erzählt Albert aus seiner Sicht wie er Tante Tiny im Laufe der Jahre erlebt hat. Zwölf Jahre trennen ihn und die jüngere Schwester seiner Mutter Hanny, welche für beide die Mutterrolle übernimmt. (Was mit der Mutter von Hanny und Tiny, also Alberts Grossmutter los ist, wird nur angedeutet, ist aber sicherlich Thema in einem der anderen Romane) Das Verhältnis zwischen den beiden Geschwistern, und eigentlich zur kompletten Familie ist gestört, um es mal vorsichtig auszudrücken. Und doch muss der Schein innerhalb der Familie gewahrt werden. Keine Skandale! Probleme werden verschwiegen und jeglicher Diskussion wird aus dem Weg gegangen. Tiny ist die einzige, die bei jedem Familienfest den Finger in die Wunde legt, die Falschheit und Verlogenheit anprangert, dabei aber auch nicht gerade die Ehrlichste ist. Ihr Hass auf das Leben, auf andere und auch auf sich selbst führen zu teils boshaft komischen, teils absurden Situationen. Das Ganze ist sehr unterhaltsam und scharf beobachtet. Die Figuren sind teilweise übertrieben dargestellt, aber noch immer glaubhaft.
    Jedenfalls wird in dieser Erzählung mal kurz die spiessbürgerliche Gesellschaft der Niederlande (und Deutschland ist da wohl sehr ähnlich) porträtiert, in der der gute Ruf in der Nachbarschaft wichtiger ist, als ein „klärender, reinigender“ Sturm.
    Mein zweites Buch von diesem Schriftsteller, welches mir ziemlich gut gefiel; vielleicht sollte ich mich doch mal an sein Mammutwerk wagen
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Ausgaben von Das Biest

Hardcover

Seitenzahl: 303

E-Book

Seitenzahl: 303

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