Feuer und Wind

Buch von Larissa Brown, Susanne Gerold

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Feuer und Wind

Jen lebt im Island der nicht allzu fernen Zukunft und arbeitet als Expertin an der wirklichkeitsgetreuen Abbildung der Wikingerzeit. Als eines Tages ein Fehler passiert, findet sie sich im echten 10. Jh in Island wieder, an einem Strand, wo sie von einer Gruppe von Wikingern gefunden und verschleppt wird. Der Anführer des Clans, Heirik, ist geachtet und gefürchtet zugleich - denn durch ein Mal, das einen Teil seines Körpers entstellt, gilt der junge Nordmann als verflucht. Jen jedoch ist fasziniert von dem geheimnisvollen Wikinger und fühlt sich zu Heirik hingezogen. Doch die Verbindung steht unter keinem guten Stern: Wird Jen trotz aller Hindernisse und Gefahren den Mut haben, die Zeit zu überwinden und die Vergangenheit zu ihrer Zukunft machen?
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Bewertungen

Feuer und Wind wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Feuer und Wind

    Ich habe das Buch gestern beendet und mit bewertet. Leider ist der Funke nicht ganz übergesprungen...
    Jen/Ginn war mir leider nicht sehr sympathisch, was ganz besonders dann zum Problem wird, wenn das Buch vollständig aus ihrer Sicht in der Ich-Form geschrieben ist. Sie ist häufig sehr egoistisch und eigensinnig und ich konnte nur die wenigsten ihrer Handlungen nachvollziehen.
    Die anderen Charaktere gefielen mir da deutlich besser, doch leider blieben für mich alle - sogar Heirik - sehr blass. Ich glaube, das liegt daran, dass das gesamte Buch verhältnismäßig wenige Dialoge aufweist. Doch gerade anhand von Gesprächen in Büchern lerne ich oft die Protagonisten kennen und lerne es, sie einzuschätzen. Und für ein bisschen Abwechslung sorgen sie noch dazu.
    Der Schreibstil war inbesondere auf den ersten 200 Seiten (in der ebook-Version) sehr poetisch und bildhaft. Leider mag ich sowas nicht besonders und mich stört sowas auch beim Lesefluss. Ich muss nicht bei jedem Protagonisten wissen, woran seine Haarfarbe erinnert und welche Farbreflexe die Sonne den Haaren gibt und "schlimmeres" Irgendwann legt sich das aber (wahrscheinlich als alles hinreichend exakt beschrieben und verglichen war), dann gefiel es mir besser. Doch Spannung kam leider keine auf, auch wenn es ein paar (wenige) spannende Momente durchaus gegeben hätte. Die Autorin konnte diese aber nicht hervorheben, sodass sie einfach "untergingen". Und diese große, unfassbar starke Liebe, die Ginn gespürt haben will kam bei mir nicht zu 100% an.
    Was mir auch gefehlt hat, waren Beschreibungen zum Alltag im 10. Jahrhundert in Island. Natürlich gab es davon ein paar, aber ich hatte hier den Eindruck, die Autorin hatte keine Lust, intensiver zu recherchieren, sodass sie zwar oberflächliches Wissen hat einfließen lassen, aber nichts darüberhinaus. Die Alltagsarbeiten werden auch nicht näher beschrieben, zumindest nicht genug für mich Ginn kannte sich vielleicht mit den Gepflogenheiten der Wikinger beruflich bedingt aus, doch der gemeine Leser vielleicht nicht Da hätte ich mir mehr gewünscht, denn so war es tatsächlich zu 90% eine reine Liebesgeschichte mit Setting in Island im Jahr 920.
    Die Geschichte an sich ist dennoch interessant, d.h. trotz der Kritikpunkte wollte ich weiterlesen. Das Ende kam allerdings abrupt, auch hier konnte ich vieles nicht wirklich nachvollziehen. Man hätte lieber aus dem ganzen vorderen Teil des Buches ein paar Seiten zusammenraffen und dafür den Schluss etwas mehr ausschmücken können, dann wären sicherlich auch zum Ende hin mehr Emotionen bei mir angekommen.
    Also für mich ein Buch, dass man lesen kann, wenn man:
    einen ausdrucksstarken, poetisch-bildhaften Schreibstil mag Lust auf eine zarte, nicht kitschige Liebesgeschichte hat, die sich ganz langsam entwickelt auf Zeitreise(liebes)romane im Allgemeinen steht
    Wer viel Spannung sucht oder mehr über die Lebensweise der Menschen dieser Zeit erfahren möchte, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Der Fokus liegt hier eindeutig auf der Liebesgeschichte.
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  • Rezension zu Feuer und Wind

    Inhalt
    In einer Zeit, in der die Natur dem kalten Stahl und Glas weichen musste, leben die Menschen für Träume. Sie schaffen sich virtuelle Realitäten, in denen sie ein anderes Leben betrachten können, wenn nicht gar Teil davon werden. Jen arbeitet gerade an der Simulation Islands in der Zeit der Wikinger. Als Sprachkünstlerin versucht sie das Erlebnis so real wie möglich zu gestalten. Um ihre Arbeit zu überprüfen, steigt sie selbst in einen Tank, doch es geschieht das Unmögliche, statt in der Simulation, landet sie tatsächlich in Island des 10. Jahrhunderts. Heirik Rakknason, der Clanführer der Gruppe, die sie findet, nimmt sie als Gast in den Clan auf. Wegen seines Feuermals ist Heirik gefürchtet und geachtet, doch vor allem als unantastbar angesehen. Jen ist jedoch fasziniert von ihm und fühlt sich zu ihm hingezogen. Ist jedoch eine Zukunft mit ihm möglich, wenn alles eine Simulation sein könnte?
    Meine Meinung
    Eine Zeitreise in eine unbekannte Zeit. Alles sollte nur eine Simulation sein, doch plötzlich wird daraus harte Realität. Wie reagiert man, wenn man in eine solche Situation kommt? Wie erkennt man, dass man unwissend ist und doch viel Wissen besitzt? Jen wollte nur eine virtuelle Realität schaffen, dass es für sie zur Realität wird, damit hätte sie jedoch nicht gerechnet.
    Jen ist eine Sprachkünstlerin, die versucht ein virtuelles Island entstehen zu lassen. Sie arbeitet hart daran, es so authentisch wie möglich zu gestalten. Ein altes Tagebuch hilft ihr dabei diese Welt aufzubauen. Für sie ist dieses Projekt etwas, was sie mit ganzem Herzen einnimmt. Sie hätte allerdings nie damit gerechnet, dass sie ihre erträumte Welt mal tatsächlich betreten würde. In der Vergangenheit angekommen, bleibt ihr nichts anderes übrig als zu lügen. Zwar glaubt sie erst in der Simulation zu sein, doch dafür fühlt es sich einfach zu real an. Dann begegnet sie auch noch Heirik, dem Clanführer, und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Während sie ihn näher kennen lernt, lebt sie sich im Clan ein und muss einsehen, dass nicht alle davon begeistert sind, das sie ihm näher kommt.
    Heirik Rakknason ist mit seinen 22 bereits Clanführer. Die Menschen achten und fürchten ihn, denn ein großes Feuermal, das auch einen Teil seines Gesichts bedeckt, zeichnet ihn. Es heißt, dass seine Mutter einen Segen über ihn sprach, nachdem ihn niemand mehr berühren darf und auch er niemanden berührt. Heirik hält sich von den Menschen emotional fern, doch als er Jen, die durch ein Missverständnis Ginn genannt wird, kennen lernt, entdeckt er die Sehnsucht nach einer Partnerin. Obwohl er daran glaubt anderen Menschen durch Berührung Unglück zu bringen, kann er seine Gefühle ihr gegenüber kaum beherrschen. Doch darf er ihr tatsächlich näher kommen, wenn manche daran glauben, dass dies dem Clan schaden könnte?
    Die Annäherung zwischen Jen/Ginn und Heirik verläuft nur langsam, denn obwohl das Interesse vorhanden ist, ist erstmal ein gewisser Abstand zwischen ihnen. Durch Blicke, Gespräche und schließlich Berührungen entstehen Nähe und damit auch Gefühle. Heirik, der daran gewöhnt ist allein zu sein, ist unerfahren, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht. Doch nach und nach wird klar, dass er nach dieser Nähe hungert.
    Obwohl die Handlung nicht übermäßig vor Spannung trieft, ist sie überaus fesselnd. Larissa Brown legt Wert darauf, dass das Geschehen sich um Jen/Ginn abspielt. Sie lernt das Leben in der fremden Zeit kennen, entdeckt neues und damit auch Heirik. Es ist dieses Kribbeln, die langsam aufkommenden Gefühle, der Drang mehr zu erfahren, wovon dieses Buch lebt.
    Die Atmosphäre ist unglaublich, die Charaktere sympathisch und die Beschreibungen wunderbar bildhaft. Die Autorin schafft es den einfachen Alltag interessant zu gestalten und doch durch Wendungen immer wieder Höhepunkte aufzustellen. Die Antagonisten werden unauffällig eingeflochten, sie wollen die Beziehung zwischen Heirik und Ginn verhindern und stiften immer mal wieder Unruhe und sorgen für Unannehmlichkeiten. Der Leser darf sich über diese Charaktere aufregen, da er dich mehr bemerkt als die Protagonisten, da diese die Wahrheit manchmal nicht sehen wollen. Überaus gelungen waren auch die Beschreibungen der Landschaft. Die Wildheit der Natur und die Schwierigkeiten des Lebens wurden toll eingefangen und zu Papier gebracht.
    Fazit
    Aus dem 22. Jahrhundert ins Jahr 920, nicht gerade eine alltägliche Reise. Jen erlebt das Unmögliche und muss sich ein ganz neues Leben aufbauen. Sie reagiert zwar nicht immer auf die erwartete Weise, doch dadurch macht sie die Sache interessant. Brown hat keine einfache Geschichte geschrieben, allerdings eine überaus unterhaltsame. Darüber hinaus war es auch absolut faszinierend mal etwas über Island zu lesen, wenn auch der Großteil der Handlung Fiktion war.
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Ausgaben von Feuer und Wind

Taschenbuch

Seitenzahl: 672

E-Book

Seitenzahl: 673

Besitzer des Buches 12

Update: