Voracious

Buch von Wrath James White

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Voracious

    Wrath James White - Voracious
    Inhalt:
    Doctor Trevor Adams is a genius by all accounts. His ethics, however, leave a bit to be desired. When the Aphrodite Aesthetic Reconstruction Clinic hires him to create a genetic weight-loss treatment, Doctor Adams uses a synthetic retro virus to transport pygmy shrew DNA into clients willing to pay tens of thousands of dollars to be able to eat whatever they want without gaining a pound. Pygmy Shrews have metabolisms so fast they don't store fat cells and have to eat every two hours, twice their body-weight in food every day, or they will die. When they are hungry, they will attack and consume prey more than twice their size. They have fangs tipped with a red iron ore, saliva that contains a paralyzing neurotoxin, are the size of a quarter, and are considered to be some of the most vicious animals on earth. When Doctor Adams's clients begin burning more calories than they can possibly consume, he is afraid he has made one terrible mistake.
    Meinung:
    Voracious - gefräßig, unersättlich
    Was erhält man, wenn man einen übereifrigen Biochemiker eine Schöhnheitsklinik und Menschen, welche alles tun würden um 'schön' zu sein, zusammenschmeißt, das ganze durch den Fleischwolf dreht und mit einer guten Portion medizinischer Fantasie (Es möge zwar alles möglich sein, aber ich behaupte hier mal, dass es Fiktion sein soll) würzt. Heraus kommt dann wohl eine solche Geschichte voller Blut, Gedärm, ein Spritzer Satire und ein kritischer Blick auf unsere Gesellschaft, aber auch, und das will ich nicht unter den Tisch kehren, eine Geschichte voller Abartigkeiten, bei denen man sich (wie so oft in dieser Literatursparte) fragt, ob der Autor wirklich frei auf der Strasse herumlaufen sollte (das ist hier nicht negativ gemeint).
    Herr White beginnt bereits beim Auftakt der Geschichte mit einem Feuerwerk an Grauen und Horror.
    Der Leser befindet sich im ersten Kapitel bei Lelani Simms. Sie hat Hunger und zwar keinen der 'normalen' Art. Sie kann nicht aufhören zu essen und dennoch verliert sie immer mehr Gewicht. Sie frisst und frisst, schläft dann kurz und nach max. 30 min Schlaf wacht sie wieder mit einem sie verzehrenden Hunger auf. Sie merkt das Brennen in ihrem Körper. Ihr Körper verzehrt sich selbst. Sie muss mehr und mehr essen, dass dieses Gefühl verschwindet und sie wieder schlafen kann, um danach noch hungriger aufzuwachen.
    White hat die innere Unruhe Lelanis gut erfasst und der Leser weiß noch nicht wirklich was passiert und dennoch wird das Gefühl immer beklemmender. Man weiß als Leser, dass das nicht gut enden kann. Naja, am Ende dieses Kapitels endet es auch nicht gut und der kleine 'Prince Charles' wird wohl keine tragendende Rolle mehr spielen.
    Doch wer jetzt glaubt, dass Herr White den Leser nun ausruhen lässt, der irrt sich massiv. Zwar ist das 2. Kapitel nicht wirklich schockierend, es ist eher in einem 'normalen' Ton, aber nach der Zwei kommt ja bekanntlich die Drei.
    Hier muss ich ganz ehrlich gestehen, dass der Anfang des Kapitels bereits eine Ahnung auf das Ende zulässt und ich bekam bereits zum Start dieses Kapitels ein sehr ungutes Gefühl. White fängt hier ein Thema an, und bringt es auch zu seinem schrecklichen Ende, welches für mich absolut grenzwertig ist. Der einzige Vorteil hierbei ist, dass er viel der Fantasie des Lesers überlässt, was aber nicht unbedingt weniger brutal ist. Der Autor gibt am Ende des Kapitels eine klare Richtung der Geschehnisse und ich war wirklich schockiert darüber.
    Wer sich über diesen Bereich amüsiert und vielleicht noch lacht, der, so glaube ich fest, sollte zum Psychiater gehen. Wer so etwas wie Empathie besitzt, und das sollte man als einigermaßen gesunder Mensch, wird mit diesem Kapitel seine Probleme haben. Alle anderen sollten ersthaft über sich nachdenken.
    Obwohl mich das Buch bereits zu Beginn zwei Mal merklich schockiert hat, so hält sich der Rest in einem recht durchschnittlichen White-Ton. Natürlich ist das Buch voll mit Blut, Toten, Verstümmelungen und auch Monstern, aber es ist eine Geschichte wie man sie von White erwartet. Die 133 Seiten dieser Erzählung triefen vor Blut und wenn man nicht aupasst fallen Körperteile aus den Seiten. Die Darstellung der Abartigkeiten, so will ich es mal nennen, ist wie immer sehr detailiert und man bekommt von den Szenerien einen sehr plastischen Eindruck. Etwas Leserfantsie dazu und man steht in einem Meer aus Blut und Gedärmen, man schaut dem 'Bösen' direkt in die hungrigen Augen.
    Das Buch hat natürlich auch einen Geschichte, welche die Ereignisse zusammenhält. Es besteht nicht nur aus einzelen Episoden in denen verschiedene Menschen zu Monstern werden.
    Die eigentliche Geschichte ist, wenn man die blutige Ausarbeitung Whites mal etwas ignoriert, ein sehr kritischer Blick auf unsere Gesellschaft, insbesondere auf den Schönheitswahn, den wir uns vorlügen, den wir glauben erreichen zu müssen, der uns von jeder Plakatwand entgegenlacht und glauben lässt, dass wir fett und hässlich sind. Auf sehr übertriebene Weise nimmt sich White in dieser Geschichte diesem Thema an. Er macht es natürlich auf seine ganz spezielle Art, aber es wirkt. Wenn man sich nicht von den aufgerissenen Brustkörben und abgetrennten Gliedmaßen blenden lässt, dann ist die Kritik sehr deutlich und spürbar.
    Was mir an der Geschichte allerdings nicht gefallen hat ist das Ende. Mir hat die Entwicklung der 'Befallenen' zwar sehr gut gefallen und mit diesem Teil des Endes bin ich völlig zufrieden, aber der Teil mit Dr. David Ebersol war mir dann doch etwas zu kitschig. Ja, ich gebe zu im Verlauf der Geschichte bringt diese Entwicklung etwas Spannung mit, aber am Ende konnte ich dem nicht viel abgewinnen. Zumindest hätte er versuchen können ….. aber egal, ich will hier nichts vorwegnehmen.
    Fazit:
    Voracious ist ein Buch, dass vollgepackt ist mit Blut, Knochen, Gedärmen, Gemetzel, offenen Brustkörben, abgetrennten Gliedmaßen und jeder Menge Sauereien. Es ist ein sehr schnelle Buch und der Leser bekommt nicht viele Möglichkeiten zum Luftholen. Mir war es nicht möglich dieses kleine Büchlein aus der Hand zu legen. Ich musste es an einem Abend durchlesen. Somit hat White wohl alles richtig gemacht. Er schockiert, aber er kritisiert auch und irgendwie kitzelt er auch das eine oder andere Lächeln aus dem Leser heraus. Nur das Ende war nicht ganz in meinem Sinn.
    Ein Wort der Warnung:
    Dieses Buch ist kein Zuckerschlecken! Es gibt keine Einhörner und auch keine schöne Blumenwiesen! Es gibt nur jede Menge Zerstückelungen, Wut, Gewalt und Hunger! Natürlich auch einen großen gesellschaftskritischen Teil, den man nicht außer Acht lassen sollte, den ich aber bei dieser kleinen Warnung mal gepflegt ignoriere.
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Ausgaben von Voracious

Taschenbuch

Seitenzahl: 136

Besitzer des Buches 1

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