Gedankenjäger

Buch von Iain Levison, Walter Goidinger

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Gedankenjäger

»Das ist intelligente Unterhaltung.« Tobias Gohlis, Die Zeit Bei einem Einsatz bemerkt Polizist Snowe, dass er plötzlich Gedanken lesen kann! Schnell wird er zum Supercop und bekommt von der Regierungsagentin Terry Dyer den Auftrag, einen entflohenen Mörder zu finden. Als er Denny aufspürt, stellt er überrascht fest, dass dieser dieselbe Gabe hat wie er. Und noch eins wird bald klar: Sie waren beide vor Jahren unwissentlich Teil eines neurowissenschaftlichen Versuchs – und Dyer manipuliert sie, um geheimen Regierungsplänen zu dienen. Die Operation läuft aus dem Ruder, als Snowe und Denny sich zusammentun.
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Bewertungen

Gedankenjäger wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Gedankenjäger

    Der Autor (Wikipedia): Iain Levison wurde 1963 als Sohn deutscher Eltern in Aberdeen, Schottland geboren und kam im Jahr 1974 in die USA, wo er aufwuchs und heute noch lebt und arbeitet. Nach seinem Studienabschluss in Anglistik fand er keine Arbeit und verdiente seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs. So machte er in über 40 Tätigkeiten in zehn Jahren (u.a. als Krabbenfischer in Alaska, als Kraftfahrer, Koch, Maler und Restaurantmanager) die unterschiedlichsten Erfahrungen mit der Ausbeutung der Arbeitnehmer, die er später in seinen Romanen verarbeitete. Sein Kriminalroman "Betriebsbedingt gekündigt" war ein großer Erfolg in Amerika, Frankreich, Italien und Deutschland.
    Klappentext: Der Polizist Jared Snowe bemerkt bei einem Einsatz plötzlich, dass er Gedanken lesen kann. Während ihn das bei interessanten Frauen oft eher deprimiert - er weiß nun leider sofort, wenn er keine Chance hat -, profitiert er beruflich von seiner Fähigkeit und löst deutlich mehr Fälle als seine Kollegen. Nun soll er den geflohenen Mörder Brooks Denny aufspüren und zurück in die Todeszelle bringen. Snowe findet Denny mühelos, doch als sich die beiden treffen, machen sie eine überraschende Entdeckung: Sie haben beide das gleiche Schlangen-Tattoo auf der linken Schulter.
    Der Roman trägt im englischen Original den Titel „Mindreader“. Die erste Veröffentlichung erfolgte allerdings im Oktober 2015 in französischer Übersetzung von Fanchita Gonzales-Batlle unter dem Titel "Ils Savent Tout de Vous" im Verlag Liana Levi. Die deutschsprachige Ausgabe brachte der Verlag Deuticke in Wien 2016 unter dem etwas aufgeblasenen Titel „Gedankenjäger“ heraus. Die Übersetzung besorgte Walter Goidinger. Diese Ausgabe umfasst 301 Seiten.
    Auch wenn der Roman zum Ende hin (wie so oft) mit dem sich abzeichnenden Ausgang und dem Verringern der Möglichkeiten etwas erlahmt, habe ich diesen wilden Genre-Mix kaum aus der Hand legen wollen. Der unterhaltsame Thriller verwendet auf eine sehr organische, niemals „dozierende“ Art und Weise einige äußerst gegenwärtige Aspekte der schmutzigen Seiten moderner Geheimdiensttätigkeiten für eine spannende Geschichte: Der gläserne Bürger, die totale Überwachung und die keine Skrupel kennende Macht-Elite. Nicht umsonst erinnern die beiden Namen der gejagten Gedankenleser Snowe und Denny, die den namenlosen US-Geheimdienst und sein unredliches Psychoexperiment (damit verrate ich nicht zuviel) ordentlich an die Kandarre nehmen könnten, hintereinander gelesen an den bekannten Whistleblower Snowden.
    Levison teilt gerne aus gegen die widerwärtigen Seiten der modernen Arbeitswelt, gegen die von der Wirklichkeit entkoppelte Politik und gegen skrupellose Machtmenschen. Soziales Bewusstsein so unterhaltsam und engagiert in eine Thrillerhandlung zu gießen, muss man ihm erst einmal nachmachen (vielleicht schafft das noch: Dave Zeltserman). Der „übersinnliche“ Aspekt ist absolut glaubhaft dargeboten, das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren gelungen und sympathisch: Wie ein Buddy-Road-Movie mit Gejagten, die zu Jägern werden, die sich Informationen beschaffen, ständig den Ort wechseln, in schmierigen Autobahnmotels einchecken – immer auf der Spur, immer auf der Flucht, immer überwacht von knallharten Agenten und aufstrebenden Computernerds, für die die totale Überwachung eine einzige große Schnitzeljagd zu sein scheint. Gleichzeitig liefert der Roman Einblicke in die unangenehmen Seiten der Begabung des Gedankenlesens. Wer immer versteht, was die in der Nähe befindlichen Personen danken, wird schnell nach Einsamkeit suchen. Das Sexualleben ist einer der ersten Bereiche, der verkümmert... Wirklich Mensch(lich) bleiben, kann man vielleicht nur, wenn man nicht alles weiß; Geheimdienste, Militär, Politik und Marktwirtschaft sollten das vielleicht auch einmal beherzigen.
    Bei aller vorgeblichen Leichtfüßigkeit der Handlung durchweht den Roman ein desillusionierender Zug: Wie ausweglos im Grunde jedes Aufbegehren des Einzelnen oder einer kleinen Gruppe gegenüber den allgewaltigen Machtstrukturen doch ist. Die Karten sind verteilt. Jetzt verliere auch mal schön.
    Falls sich Levison entscheidet, die Kuh zu melken und eine Reihe aus diesem Einzelwerk zu stricken, werde ich gerne wieder zugreifen.
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Ausgaben von Gedankenjäger

Hardcover

Seitenzahl: 304

E-Book

Seitenzahl: 305

Taschenbuch

Seitenzahl: 304

Besitzer des Buches 7

Update: