Die silberne Burg

Buch von Sabine Weigand, Dana Geissler

Zusammenfassung

Über Sabine Weigand

Die deutsche Schriftstellerin und Politikerin Sabine Weigand erblickte 1961 in Nürnberg das Licht der Welt. Nach ihrem Abitur begann sie ein Studium der Fächer Anglistik, Amerikanistik und Geschichte, welches sie erfolgreich mit dem Magister und dem Staatsexamen abschloss. Mehr zu Sabine Weigand

Bewertungen

Die silberne Burg wurde insgesamt 17 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die silberne Burg

    Mein erster historischer Roman von Sabine Weigand und es wird aber so was von garantiert nicht mein Letzter sein!
    Was mich besonders für sich eingenommen hat, waren die Schriftstücke aus der damaligen Zeit, die in regelmäßigen Abständen von der Autorin, auch meist passend zur aktuellen Handlung, hat einfließen lassen.
    Das ganze Brauchtum der jüdischen Gemeinschaft war für mich niemals so präsent und es hat mir wahnsinnig gut gefallen, wie jeder Brauch erklärt wurde und wie die Hintergründe dieser Gemeinschaft unterhaltsam dargestellt wurden. Überhaupt lernt man aus diesem Roman sehr viel. Nicht nur das Judentum wird einem sehr umfangreich nahegebracht, auch geschichtliche Ereignisse und Wissen aus der damaligen Medizin.
    Dies hat mich besonders interessiert und ich finde es einfach faszinierend, welche Methoden damals angewendet wurden, um die Menschen zu heilen und wieviel Schindluder durch Scharlatane getrieben wurde.
    Bekannte Persönlichkeiten (Jan Hus, Hildegard von Bingen etc.) tauchen in diesem Roman ebenso auf, wie sympathische Randgestalten (zum Beispiel der Elefantenmensch). Überhaupt wird das Thema der „Andersartigkeit“ hier sehr schön behandelt, regt es doch zum Nachdenken an, erhebt aber nie den mahnenden Zeigefinger.
    Sara selbst war mir größtenteils sympathisch, nur der Part mit den Männern war mir persönlich etwas zuviel.
    Sehr schön fand ich das Nachwort, in dem Sabine Weigand einen Teil ihrer Recherchen erklärt und auch aufdeckt, welche Ereignisse damals wirklich passiert sind. Das Schriftstück am Ende war auch nochmal ein netter Bonus!
    Fazit: Eine mitreißende Geschichte über eine starke Frau, die ihren Weg geht und einen Einblick in das Judentum gibt
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  • Rezension zu Die silberne Burg

    […]
    Dem kann ich ohne Einschränkung zustimmen. Dieser Roman, mein diesjähriges Wichtelbuch (nochmal herzlichen Dank an Gaymax ), gehört zu den Lektüre-Highlights meines Lesejahres 2010 und erhält von mir .
    Zum Inhalt hat Suspiria schon genug geschrieben, deshalb führe ich die Dinge auf, die das Buch für mich so lesenswert machen:
    1. Für mich war es äußerst interessant, so viele Informationen über die Sitten und das gefährliche Leben der mittelalterlichen Juden in Europa zu erfahren. Ein Thema, über das ich nicht viele Vorkenntnisse hatte. In diesem Zusammenhang war das überaus umfangreiche Glossar jüdischer Begriffe am Ende des Buchs sehr hilfreich. Außerdem gibt es noch ein zweites Nachwort zur Geschichte des Judentums in Deutschland. Solche Informationen gehören für mich unbedingt als Anhang in einen guten historischen Roman.
    2. Die Gegenüberstellung von Judentum und Christentum im Roman ist sehr gelungen. Der Leser betrachtet mit der Protagonistin und Sympathieträgerin Sara das Christentum von außen und mit Unverständnis für dessen menschenverachtende Praktiken.
    3. Der Roman bietet eine ausgesprochen faszinierende religionsgeschichtliche Thematik dar, indem er die "geistigen Väter" von Luther, die sonst neben diesem in der Literatur eher stiefmütterlich behandelt werden, vorstellt und ihnen einen verdienten Ehrenplatz in der Geschichte zuweist:
    - John Wyclif von der Universität Oxford, dessen Anhänger die Lollardenbewegung ausmachten
    -Jan Hus von der Universiät Prag
    Diese beiden Herren prangerten lange vor Luther die Heuchelei und Verlogenheit der Kirche an, Jan Hus zahlte dafür mit seinem Leben, John Wyclif hatte zwar das Glück gehabt, eines natürlichen Todes zu sterben, wurde aber noch Jahre später exhumiert und als Ketzer verbrannt.
    Luther erscheint noch im Epilog.
    4. "Die silberne Burg" setzt sich intensiv mit medizingeschichtlichen Fakten auseinander, einem Thema, das mich seit meiner Jugend fasziniert und das zur Vielseitigkeit dieses Buchs beiträgt.
    5. Auch im Hinblick auf die Erzählperspektiven ist "Die silberne Burg" sehr vielseitig. Zunächst wird abwechselnd über die drei wichtigsten Figuren (Sara, Ezzo, Ciaran) berichtet, schließlich laufen diese Handlungsstränge bei den Fahrenden zusammen. Erzählungen in der dritten Person wechseln mit Saras Ich-Erzählungen ab, dazwischen sind immer wieder historische Zitate im Deutsch des 15.Jahrhunderts eingestreut. Das sorgt für Abwechslung bei diesem doch ziemlich umfangreichen Roman.
    6. Neben dem Glossar und dem Nachwort zur jüdischen Geschichte gibt es noch ein sehr umfangreiches Nachwort zur Geschichte des 15.Jahrhunderts und den wichtigsten historischen Persönlichkeiten der Zeit.
    7. Den vorderen Einband ziert eine mittelalterliche Ansicht Kölns (Ausgangspunkt von Saras Geschichte), im hinteren Einband findet man ein Landkarte Europas, die es erleichtert, den Wegen der Romanfiguren zu folgen.
    8. Last but not least, gibt es im Anhang zum Roman das Faksimile der Bestallungsurkunde der "Juden Ertzin Sara" aus dem Staatsarchiv Würzburg.
    Ein gut recherchierter und thematisch vielseitiger Roman einer kompetenten Autorin (Historikerin), absolut empfehlenswert!
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  • Rezension zu Die silberne Burg

    Kurzbeschreibung (amazon.de:
    Sie ist Ärztin, sie ist Jüdin, und sie ist auf der Flucht vor ihrem brutalen Ehemann: Sara hat viele Geheimnisse, die sie vor den Gauklern verbirgt, mit denen sie 1415 den Rhein entlang zieht. Auch der junge Ritter Ezzo schweigt über den Auftrag der ungarischen Königin, der ihn zu den Gauklern geführt hat. Und der irische Mönch Ciaran bewahrt in seiner Harfe das Vermächtnis des Ketzers John Wyclif, das die Kirche unbedingt vernichten will.
    Alle drei geraten auf dem Konzil von Konstanz in Machtintrigen, die sie in große Gefahr stürzen. Denn sie hüten ein Geheimnis, das die Welt von Kaiser und Papst erschüttern kann.
    Meine Meinung:
    Ein großartiger Roman.
    Der neue Roman der Autorin beschäftigt sich zum größten Teil mit dem Judentum im Mittelalter.
    Besonders im ersten Teil des Buches erfährt man viel über die Sitten und Gebräuche der Juden. Aber es wird auch auf den Konflikt zwischen Christen und Juden und die damit verbundenen Probleme eingegangen. Was sie durften, was nicht und wie sie gelebt haben. Für mich war dieser Teil sehr lehrreich, da ich bisher noch nichts über die "Juden im Mittelalter" wusste.
    Dem Leser wird dies größtenteils anhand der Jugendzeit der Protagonistin, und späteren Medica Sara nahe gebracht.
    Sara, die jüdische Ärztin ist historisch dokumentiert. Allerdings musste die Autorin, aufgrund fehlender Quellen ihr Leben fiktiv darstellen. Saras "Wegbegleiter", der Ritter Ezzo und der Spielmann Ciaran sind fiktive Personen, und bleiben etwas im Hintergrund, sind aber dennoch interassante und gut herausgearbeitete Charaktere.
    Rührend fand ich auch Saras Schwester Jochi, die mir richtig ans Herz gewachsen ist.
    Sara wurde zu meiner liebsten Person, da sie mit ihrer sympthischen und liebenwürdigen Art überzeugt. Sie tritt in der Geschichte ab und zu als "Ich Erzählerin" auf, was sie und ihr Schicksal nochmals authentischer macht.
    Da sie später Medica wird, kommt natürlich auch die mittelalterliche Medizingeschichte nicht zu kurz. Und hier war die Autorin nicht gerade zimperlich. Einige Beschreibungen von Operationen sind sehr detailgetreu. Man bekommt außerdem einen Einblick in die Quacksalberei mancher "Mediziner" aus der damaligen Zeit. Mitunter habe ich mich sehr amüsiert, an was die Leute damals glaubten.
    Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist natürlich wieder bestens recherchiert. Außer Sara, trifft man bespielsweise außerdem die reale historische Persönlichkeit Jan Hus.
    Die Handlung ist durchweg spannend und gut konstruiert, so dass es an keiner Stelle langweilig wird, und auch Die 3 anfänglichen Handlungsstränge, werden sehr schön von der Autorin miteinander verwoben, so dass ein stimmiges Gesamtbild entsteht.
    Zur Erklärung der jüdischen Begriffe gibt es im Anhand auch ein umfangreiches Glossar, was ein weiterer Pluspunkt ist.
    Alles in allem, wieder ein lesenswerter historischer Roman der mir sehr unterhaltsame Lesestunden beschert hat.
    Ich vergebe die volle Punktzahl:
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Ausgaben von Die silberne Burg

Taschenbuch

Seitenzahl: 576

Hardcover

Seitenzahl: 576

E-Book

Seitenzahl: 576

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:51h

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