Das Shakespeare-Geheimnis

Buch von Christiane Lind

Bewertungen

Das Shakespeare-Geheimnis wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

(1)
(0)
(1)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Shakespeare-Geheimnis

    1592 London. Die 15-jährige Alice wächst in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie auf und interessiert sich sehr für das Theater und das Schauspiel, möchte am liebsten selbst schreiben und auf der Bühne stehen. Bei dem Besuch einer Adelsfamilie darf sie zum ersten Mal in Begleitung ihres Bruders ein Stück ansehen. Am gleichen Abend lernt sie aber auch ihren zukünftigen Ehemann Stephen Compton kennen, mit dem ihre Eltern sie verheiraten, weil diese sich durch den Adelstitel einen besseren Stand in der Gesellschaft erhoffen. Doch diese Ehe wird für Alice die Hölle, denn ihr Ehemann misshandelt sie so schwer, dass sie sogar das gemeinsame Kind verliert. Um den Grausamkeiten endlich zu entkommen, flieht Alice als Mann verkleidet zu Fuß nach London und bekommt dort in der Schauspieltruppe von Christopher „Kit“ Marlowe einen Platz. Endlich scheint sich Alice Traum von der Bühne doch noch zu erfüllen, wenn auch unter falschen Voraussetzungen. Die ständige Angst, dass ihr Ehemann Stephen sie findet, ist auch noch nicht gebannt, denn dieser hat sich voller Wut und Rachedurst an ihre Fersen geheftet. Doch dann wütet die Pest in London und die Schauspieltruppe muss die Stadt verlassen, um über das Land zu ziehen. Wird Stephen Alice doch noch aufspüren oder kann sie endlich glücklich ihren Traum leben?
    Christiane Lind hat mit ihrem Buch „Das Shakespeare-Geheimnis“ einen spannenden, farbenfrohen historischen Roman vorgelegt, der nahezu nach einer Fortsetzung schreit. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und entführt den Leser in die Zeit Shakespeares und Christopher Marlowe, als nur Männer auf den Theaterbühnen stehen durften, Frauen dies unterdessen strengstens verboten war. Der historische Hintergrund wurde sehr schön recherchiert und gibt der Handlung den würdigen Rahmen für diese teils schon kriminalistische Geschichte. Die Lebensbedingungen der Schauspieler und Stückeschreiber werden geradezu nüchtern dargestellt, trotzdem rufen sie eine romantische, beinahe abenteuerliche und aufregende Stimmung hervor. Die aufgezwungenen Spionagetätigkeiten von Christopher Marlowe zeigen darüber hinaus auf, wie schwierig es ist, gleichzeitig mehreren Herren zu dienen bzw. es ihnen recht zu machen, nur um sein Auskommen und sein Überleben zu wahren.
    Die Charaktere wurden liebevoll in Szene gesetzt, alle wirken authentisch und lebensecht. Alice ist eine verträumte junge Frau, die durch ihre Heirat mit einem Tyrannen die Brutalität des Lebens kennenlernt. Lange kann sie sich nicht wehren, wirkt geradezu kraftlos, doch in ihrer größten Not findet sie noch genug Mut, ihrem Schicksal zu entfliehen und sich ihrem Leben zu stellen. Sie ist intelligent, freundlich und wünscht sich nichts mehr, als einige ihrer Träume zu leben, auch wenn sie das Verzicht und Entbehrungen, eventuell sogar Lügen kostet. Hauptsache, sie muss nie wieder zurück in die Ehehölle. Alice‘ Entwicklung innerhalb des Romans ist enorm und wunderbar zu beobachten. Stephen Compton ist ein Sadist, der seinen Spaß daran hat, Menschen zu quälen und ihnen Schmerzen zuzufügen. Er ist von Grund auf ein schlechter Mensch, besitzt keinerlei Anstand und will alles und jeden dazu zwingen, ihm zu Willen zu sein. Christopher Marlowe ist ein sympathischer undurchsichtiger Mann, der sich am Liebsten nur der Kunst des Schreibens widmen möchte. Doch leider ist er auch gezwungen, Dinge zu tun, die ihm gar nicht behagen und ihn oft genug in Schwierigkeiten bringen. James ist ein Hansdampf in allen Gassen, dem Schauspiel verfallen, aber er strebt auch nach Höherem und lässt sich treiben. Seine unbändige Neugier lässt ihn Dinge erfahren, mit denen er erst einmal umgehen lernen muss. Auch die Nebenprotagonisten wissen mit ihren kleinen Geschichten zu unterhalten und beleben den Roman zusätzlich.
    „Das Shakespeare-Geheimnis“ ist eine unterhaltsame, rasante und fesselnde Geschichte im historischen England, die sowohl kriminalistische als auch romantische und geheimnisvolle Elemente in sich vereint. Alle Historienfans werden an diesem Buch ihre Freude haben. Absolute Leseempfehlung!
    Verdiente .
    Weiterlesen
  • Rezension zu Das Shakespeare-Geheimnis

    London 1592. Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann landet die junge Alice in der Welt der Theater, Bordelle und Tierkämpfe. Als Mann verkleidet und mit Hilfe des Autors Christopher Marlowe wird sie Schauspieler im Rose Theatre. Trotz der Sorge aufzufliegen, wird Alice am Theater glücklich – spätestens als sie dort ihre große Liebe findet. Doch dann spürt ihr Ehemann sie auf, und Alices Leben gerät in höchste Gefahr …(Klappentext)
    ----------------------------------------------------------
    Der Leser begleitet hier die lebensfrohe und kluge Alice. Schon immer gehörte ihr Herz dem Theater. Als sie, verkleidet als Mann, vor ihrem gewalttätige Ehemann flieht ist ihr Ziel auch sogleich das Theater, mit dem Versuch als Schauspieler Karriere zu machen. Doch ihr Glück währt nicht lange, denn der in seinem Stolz verletzte Gatte sinnt auf Rache.
    Dies trägt sich im England des 16. Jahrhunderts zu - Elisabeth I. ist an der Macht, das Theater hat keinen guten Ruf und Frauen sind als Schauspieler nicht zugelassen und die Pest ist allgegenwärtig.
    Durch die bildhafte Beschreibung des Settings und der altertümlich angepassten Dialoge, fühlt man sich als Leser sofort in diese Zeit versetzt. Man merkt sofort, daß hier gut recherchiert wurde. Man erhählt Einblicke in das damalige Leben, vor allem des Theaters, in höfische Machenschaften und das erste Spionagesystem, welches sich damals in London entwickelte.
    Im Anhang befinden sich noch Glossar und interessante historische Hintergrundinfos.
    Die Hauptcharaktere sind gut gezeichnet, die Nebenfiguren bleiben jedoch immer etwas seicht. Dies macht jedoch der tolle und flüssige Schreibstil wett.
    Man ist sofort im Geschehen und man fliegt von einer dramatischen Szene zur nächsten. Und darin besteht aber auch leider das große Manko dieses Romans. Handlungen und Szenen wurden einfach übersprungen, sodass man ständig das Gefühl hat etwas überlesen bzw. etwas Wichtiges versäumt zu haben. Spannungsaufbau sucht man hier vergebens. ZACK - Ereignis, ZACK - dramatische Szene, ZACK - Alice ist hier, ZACK - Marlow ist dort. Aber wie es zu diesen Ereignissen kam, oder was dazu führte bleibt im Dunklen und der Leser mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf und etwas verärgert zurück. Leider zieht sich dies durch das gesamte Buch und es bleiben viele Fragen offen - zu viele.
    Fazit:
    Dieser Roman hätte aufgrund der Thematik, der guten Recherche und des bildhaften Settings etwas Tolles werden können, aber aufgrund der schon obengenannten Schwächen wurde ich im Laufe des Buches immer frustrierter und das trübte mein Lesevergnügen schon sehr.
    Normalerweise wünsche ich mir bei den meisten Büchern weniger Seiten - hier hätte ich mir wirklich einige Seiten mehr gewünscht.
    Nichtsdestotrotz blebit die Autorin auf meinem Radar.
    So gut recherchierte historische Romane sind Schätze und erst recht solche, die einem so ins stinkende London katapultieren können, daß man automatisch die Nase rümpft *g*.
    Weiterlesen

Ausgaben von Das Shakespeare-Geheimnis

Taschenbuch

Seitenzahl: 388

E-Book

Seitenzahl: 390

Besitzer des Buches 6

Update: