Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Beginners: Uncut

Raymond Carver ist vielleicht der berühmteste Autor amerikanischer Short Stories im 20. Jahrhundert. Die Lakonie der Aussparung, die minimalistischen Details und wortkargen Dialoge prägten eine ganze Generation von Autoren - besonders durch Carvers zweiten, Kult gewordenen Erzählband ›Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden‹. Dieses Buch wurde jedoch in einer Version veröffentlicht, in der sein Lektor teilweise extreme Eingriffe vorgenommen hatte. Raymond Carver wünschte sich selbst eine Ausgabe des ungeschnittenen Manuskripts.
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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Beginners: Uncut

    (Neuübersetzung der restaurierten Originalfassung)
    S. Fischer 5. April 2012. 368 Seiten
    ISBN-13: 978-3100101501. 21,99€.
    Originaltitel: Beginners
    Übersetzer: Manfred Allié, Gabriele Kempf-Allié, Antje Rávic Strubel
    "Carver sollte man immer im Haus haben." - Ingo Schulze
    Verlagstext
    Raymond Carver ist vielleicht der berühmteste Autor amerikanischer Short Stories im zwanzigsten Jahrhundert. Die Lakonie der Aussparung, die minimalistischen Details und wortkargen Dialoge prägten eine ganze Generation von Autoren - besonders durch Carvers zweiten, Kult gewordenen Erzählband "Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden". Dieses Buch wurde jedoch in einer Version veröffentlicht, in der sein Lektor teilweise extreme Eingriffe vorgenommen hatte. Raymond Carver wünschte sich selbst eine Ausgabe des ungeschnittenen Manuskripts. Dieses wird nun zum ersten Mal auf Deutsch publiziert: eine Weltsensation.
    Der Autor
    Raymond Carver, geb. 1938 in Clatskanie, Oregon, schlug sich jahrelang mit Gelegenheitsjobs durch, war alkoholabhängig und konnte sich erst spät ganz dem Schreiben widmen. Sein erster Erzählungsband "Würdest Du bitte endlich still sein, bitte" machte ihn 1976 schlagartig berühmt. Carver gilt heute als einer der Begründer der modernen amerikanischen Short Story. Er starb 1988, kurz vor seiner Aufnahme in die American Academy of Arts and Letters.
    Vorgeschichte eines gestutzten Buches
    Raymond Carvers "Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden" (Übersetzer Klaus Hoffer 1969 bei Piper, 1990 Volk und Welt, 2000 neu übersetzt von Helmut Frielinghaus für den Berlin Verlag) oder "Würdest du bitte endlich still sein, bitte" (2000, Frielinghaus, Berlin Verlag), repräsentieren für viele Leser die moderne amerikanische Short Story. "Wovon wir reden" wird durch Ingo Schulzes Vorwort zu einer besonderen Ausgabe von Kurzgeschichten. Als "wortreiche Sprachlosigkeit" definiert Schulze Carvers Stil und beschreibt, wie Carvers Sicht ihm die für ihn neue Welt nach der Wende von 1989 transparent machte. Mit dem Abdruck von David Remnicks (*1958, Chefredakteur des New Yorker) Artikel im New Yorker (24.12.2007) in der Neuen Rundschau 2009/3 wurde das Raunen, Carvers Erzählungen hätten nach der Bearbeitung durch seinen Lektor Gordon Lish bei Alfred A. Knopf nur noch wenig mit den Originalen gemeinsam, zur Tatsache. Remnick berichtet, untermauert durch den Briefwechsel Carver/Lish, dass Carver sich seinem Lektor, der an seinem Erfolg als Autor massgeblich beteiligt war, zu stark verpflichtet fühlte, um gegen Lishs rigide Kürzungen und Änderungen seiner Stories zu protestieren. Zwei Erzählungen seien von Lish sogar um bis zu 70% gekürzt worden. Der Carver zugeschriebene Minimalismus war in den Stories dieses Bands wohl eher der Minimalismus Lishs.
    Raymond Carvers Originalerzählungen "Beginners" von 1980 liegen jetzt von William L. Stull und Maureen P. Carroll sorgfältig restauriert und editiert und von Manfred Allieé u. a. neu übersetzt vor, ergänzt durch den in der Neuen Rundschau abgedruckten Remnick-Artikel und Auszüge aus dem dramatisch wirkenden Briefwechsel Carver/Lish (Carver: "Es ist zu früh für das Buch"). Grundlage dieser Neuausgabe sind die Geschichten (die zum Teil vorher schon in Zeitschriften publiziert waren) wie Carver sie Lish für den Band "Beginners" einreichte. Der deutlich geringere Umfang (156 S. ohne Vorwort) der Ausgabe von 1981 gegenüber der restaurierten Ausgabe (rund 300 Seiten, Verlag Jonathan Cape) spricht für sich. Die Editionsgeschichte ist für jede Kurzgeschichte einzeln sorgfältig im Anhang dokumentiert.
    Inhalt
    Carvers Figuren nannte Gordon Lish seine "Hinterwäldler der Einkaufszentren". Carver zeigt sich als genauer Beobachter des Lebens in amerikanischen Kleinstädten. Seine Protagonisten schleppen sich durchs Leben (Wo stecken sie alle?), sind in zerstörerischen Beziehungen gefangen (Pavillon, Willst du mal was sehen?, Pastete) oder haben wie Les Vater schmutzige kleine Geheimnisse zu gestehen (Der Ausrutscher). Dramatische Ereignisse wie der Tod eines Kindes (Ein kleiner Segen), eine Gewalttat (Sag den Frauen, wir gehen) oder der Fund eines Verbrechensopfers (So viel Wasser) lassen den Figuren ihr winziges Glück durch die Hände rinnen. Banale Kleinigkeiten lassen z. B. Edith und James (Dein Wille geschehe) in grotesker Art aus ihrem Alltag kippen. Auch in Dummy, der Geschichte, die sich ausdrücklich auf die Zeit des Zweiten Weltkriegs bezieht, beendet ein plötzlicher Todesfall aus banalem Anlass von einem Tag auf den anderen die Kindheit des Erzählers Jack. "Anfänger", die Erzählung, die der Erstausgabe ihren Titel gab, zeigt Liebe auf der schmalen Grenze zum Wahnsinn und stellt zugleich die Frage, was wahre Liebe ist.
    Fazit
    Auf die Neuübersetzung der ungekürzten "Beginners" haben deutsche Leser lange gewartet. Das Buch nimmt seinen Platz im Klassikerregal nun verdient ein neben der deutschen Ausgabe (2000, mit Ingo Schulzes Einleitung) des durch Lish gekappten Originals.
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Ausgaben von Beginners: Uncut

Taschenbuch

Seitenzahl: 368

Hardcover

Seitenzahl: 368

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