Zero: Sie wissen, was du tust

Buch von Marc Elsberg

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Zero: Sie wissen, was du tust

Wer sich im Netz bewegt, für den gibt es kein Entkommen London. Bei einer Verfolgungsjagd wird ein Junge erschossen. Sein Tod führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der gefeierten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten – und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die der Online-Newcomer einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones kann man sich nicht verstecken …
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Bewertungen

Zero: Sie wissen, was du tust wurde insgesamt 90 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Gruselig. Eher Dystopie ala 1984 als Krimi!

    nibri

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Zero: Sie wissen, was du tust

    Kurzbeschreibung:
    London.
    Bei einer Verfolgungsjagd wird ein Junge erschossen. Sein Tod führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der gefeierten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten – und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die der Online-Newcomer einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen …
    Autor:
    Marc Elsberg wurde 1967 in Wien geboren. Er war Kolumnist der österreichischen Tageszeitung »Der Standard« sowie Strategieberater und Kreativdirektor für Werbung in Wien und Hamburg. Heute lebt und arbeitet er in Wien.
    (Quelle: Verlagswebsite)
    Allgemeines:
    480 Seiten erschienen 2014 bei blanvalet
    Erzählt wird in der 3. Person aus wechselnden Perspektiven.
    Am Ende des Buches finden sich ein kurzes Glossar und sowie ein Personenverzeichnis.
    Inhalt:
    Cynthia Bonsant ist Journalistin beim Daily. Sie macht ihren Job lieber auf die herkömmliche Art, recherchiert solide und steht all den technischen Neuerungen, die quasi eine ungefilterte Liveberichterstattung ermöglichen, eher skeptisch gegenüber. Im Gegensatz zu ihrem Chef, der sie auf der Abschussliste hat. Wohl auch, weil Cynthia seinen Methoden kritisch gegenüber steht. Für sie sind Wahrheit und Privatsphäre immer noch hohe Güter. So verwundert es auch nicht, dass sie sich mit „Freemee“ nicht so wirklich auskennt. Sie hat den Namen dieser Plattform wohl schon gehört, aber erst ein tragischer Todesfall, in den ihre Tochter Viola und auch Cyn selbst verwickelt sind, bringt sie dazu, sich näher mit diesem „Weltverbesserungsprogramm“ zu befassen. Was sie herausfindet, ist alles andere als weltverbessernd. Menschen verkaufen hier ihre Privatsphäre und machen sich gläsern, um sich zu verbessern, zu verändern, einfach besser in die Gesellschaft zu passen. Hilfreich unterstützt von vielen kleinen Apps, die ihnen Tipps und Kaufempfehlungen geben. Und da nicht alle Menschen so skeptisch wie die Journalistin sind, blüht der Datenhandel.
    Je mehr sich Cynthia mit Freemee befasst, umso unheimlicher wird das Ganze. Und umso mehr gerät sie ins Blickfeld der Betreiber. Die können alles brauchen, nur keine Menschen, die lästige Fragen stellen oder gar hinter die Kulissen blicken. Aber Cyns Neugier ist geweckt und außerdem ist da ja auch noch ZERO – eine Organisation, die vor den Gefahren der Datenkraken warnt, wo und wie immer es geht. Deren Köpfe sind weltweit gesucht – aus verschiedensten Gründen. Auch Cynthia hätte gern die ein oder andere Information von ihnen. Ihr ist nicht bewusst, wie tief sie zwischen die Fronten gerät. Aber spätestens wird klar, dass die Gefahr durchaus tötlich ist. Aber wie kann sie ihr in einer Welt voller Überwachungskameras, GPS und Smartphones, sowie tausender Freemee-Nutzer entrinnen und sich und ihre Tochter schützen?
    Meine Meinung:
    Was Elsberg da entwirft, ist ein Szenario á la „1984“ den heutigen Gegebenheiten angepasst. Eigentlich denkt man als Leser, dass die Menschen doch genug Verstand haben sollten und solchen Datensammlern nicht auf den Leim gehen. Aber die Realität ist wohl nicht so offensichtlich und überzogen, wie Elsberg sie darstellt. Mit unseren vielen Kundenkarten, Online-Kundenkonten, Foren und sozialen Netzwerken hinterlassen wir alle schon viele Daten, die für Versandhäuser, Versicherungen, Händler, aber wohl auch die Politik hoch interessant sind. Jeder muss sich bewusst sein, dass es so ist. Dennoch gibt es genug Leute, die ihr komplettes Leben auf facebook posten, durch ihre Kommentare ihre Gesinnung darlegen und leider durch unüberlegte Postings auch ihre gesellschaftliche Stellung untergraben können. Es ist kein Geheimnis, dass Personaler sich heute in erster Linie online über ihre Bewerber informieren.
    Wie gesagt: das Szenario ist überzogen. Und das ist der Grund, warum mir dieser Thriller nicht ganz so gut gefallen hat, wie „Blackout“. Vor allem, wie sich Cynthia in so kurzer Zeit von der völlig unwissenden bzw. unerfahrenen Nutzerin moderner Datentechnik zu einer umsichtigen und strategisch denkenden Flüchtigen wandelt, scheint mir doch etwas übertrieben. Auch ist mir ZERO ein wenig suspekt. Nutzen die Online-Aktivisten nicht genau die gleichen Mittel und Wege, um ihre Botschaften zu verbreiten, wie jene, die sie anprangern? Auch hätte ich mir hier am Ende ein bisschen weniger Anonymität gewünscht. Aber die Botschaft ist klar und eindeutig und hochaktuell: Man kann sich vor den Datensammlern nicht verstecken und „das Internet“ vergisst nichts. Also passt auf, wieviel ihr von euch preisgebt!
    Fazit:
    Elsberg malt ein Szenario, dass erschreckend ist, auf das wir aber sehenden Auges zugehen. Macht nachdenklich, regt auf und hat das Zeug zur Pflichtlektüre.
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  • Rezension zu Zero: Sie wissen, was du tust

    Wer sich im Netz bewegt, für den gibt es kein Entkommen
    Sie wissen, WER wir sind, WO wir sind - und WAS wir als Nächstes tun werden!
    London.
    Bei einer Verfolgungsjagd wird ein Junge erschossen. Sein Tod führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der gefeierten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten – und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die der Online-Newcomer einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur
    Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen …
    Hochaktuell und bedrohlich: Der gläserne Mensch unter Kontrolle
    Thema und Aktualität
    Wie bereits im Klappentext gesagt ist die Thematik mit der sich "Zero" befasst hochaktuell! Auch wenn es vielen noch sind so ganz bewusst ist, so leben wir doch mittlerweile schon in einer sehr beängstigenden Welt voller Technik und Datensammlern. Mit jedem Tweet oder anderen Beitrag irgendwo hinterlassen wir eine Fußspur. In Zero wird einem das zum Verhängnis.
    Ich finde es sehr wichtig sich zumindest mit diesem Thema auseinanderzusetzten. Völliges Scheuklappendenken bringt einen in unserem Zeitalter nicht mehr weiter.
    Charaktere und Akteure
    Zero vs. Freemee
    Freemee ist ein Soziales Netzwerk auf das sich sehr viele Menschen bereits eingelassen haben. Ich habe es ganz gerne "das Ding" genannt, weil man ständig den Eindruck hatte das Soziale Netzwerk wäre zum Leben erwacht. Bereits bei der Anmeldung dort verhält es sich so, als wäre man in einem Gespräch und die Nutzer geben ihre Informationen ganz frei von sich selbst heraus. Durch die Sammlung der Daten kreiert das Netzwerk eine eigens für die Person aufgestellte Liste von Apps die die Person im Alltag unterstützen sollen. Das Ganze spitzt sich soweit zu, das einige Charaktere im Buch ständig nur das tun, was die Apps ihnen gerade empfehlen. Umso mehr Daten man preisgibt desto höher steigt man im Ranking der Menschen! Es gibt ein Ranking für Menschen!!! Um dort weiter zu steigen rät einem Freemee auch immer wieder Datenbrillen, Smartphones, Uhren die Herzschläge aufzeichnen und ähnliches mit seinem Account zu verknüpfen um seine Daten genauer sammeln zu können. Dabei suggeriert Freemee den Nutzern auch immer wieder man würde die Daten nur für sich selbst sammeln um sich selbst besser zu kontrollieren.
    Zero habe ich mit einer Enthüllungsplattform verglichen. Ganz zu Beginn des Buches tauchen Videos von Zero im Netz auf. Der Präsident der Vereinigten Staaten wird dabei mit Überwachungsdrohnen verfolgt. Sofort hat Zero alle Aufmerksamkeit die es haben möchte. Im Verlauf des Buches prangert Zero immer wieder die Plattform Freemee an und weist daraufhin, wie leichtfertig wir mit unseren Daten umgehen.
    Als erste wirklich wichtig agierende Person haben wir Cynthia. Und im ganzen Feld der Charaktere die in ihrem Umfeld auftauchen, würde ich auch sagen: Sie ist wirklich der einzige Charakter an dem sich der rote Faden wirklich verfolgen lässt. Alleinerziehende Mutter einer Tochter im Teenageralter arbeitet sie in London als Redakteurin beim britischen Daily. Eigentlich wollte sie sich gar nicht mit der "Zero-Sache" beschäftigen und rutscht da irgendwie so hinein. Und Cynthia ist vermutlich auch nicht gerade die geeignetste dafür, schließlich möchte sie mit neuen Medien und Internet gar nicht so viel zu tun haben. Als sie dann mitbekommt, wie abhängig ihre Tochter eigentlich von Freemee ist und wie stark die Kontrolle über ihre Tochterbereits ist, wird sie doch hellhörig und taucht selbst in Freemee ein.
    In weiteren einzelnen Kapiteln haben wir immer wieder auch noch die Drahtzieher hinter Freemee und Zero, sowie die amerikanische Regierung die Zero unbedingt finden möchte, als Nebenhandlungsstränge. Das weiter aufzudröseln wäre an dieser Stelle aber wohl viel zu kompliziert!
    Umsetzung
    Ich glaube uns allen ins manchmal tatsächlich nicht bewusst, wie stark uns Soziale Netzwerke bereits kontrollieren und was wir da tatsächlich alles im Internet von uns preisgeben. Das Buch "Zero" hält uns in diesem Fall einen Spiegel vors Gesicht und zeigt uns eine zugespitzte Form dessen, was tatsächlich passieren könnte, vielleicht auch bereits passiert? Der Autor weist zu Beginn des Buches explizit darauf hin, dass alle im Buch verwendeten und dargestellten Techniken bereits real existieren - Das kann einem echt schon ein bisschen Angst machen.
    Alles was mit Freemee zusammenhängt wirkt so unglaublich real. Ich glaube es wirkt sogar so wirklich real, da wir Cynthia ja von Beginn an begleiten, wie sie selbst in Freemee abtaucht. An einigen Stellen empfand ich den Effekt so krass, dass ich das Buch sogar kurz zuklappen und weglegen musste, weil ich mich zu sehr darin verfangen hatte. Klasse gemacht! Das Buch hatte mich!
    Der Anfang der Geschichte verlief irgendwie etwas schleppender. Ich meine hier aber wirklich die Geschichte, Handlung, nicht das hereinfinden in das Buch oder der Geschichte. Man war von Anfang an mit dabei. Aber dadurch, dass so viel erst erklärt werden musste und wir mit Freemee beschäftigt waren ging es im Äußeren halt langsamer voran. Das Ganze hätte mich auch absolut nicht gestört. Die Temposteigerung zur Mitte des Buches war absolut in Ordnung und prima gemacht, wenn... ja wenn das Buch mal wieder kein Ende gehabt hätte.
    Das letzte Drittel des Buches lässt mich leider irgendwie völlig unbefriedigt hier zurück. Der Tempoanstieg mit den ständig wechselnden Perspektiven ließ mich irgendwann sagen: Okay ich bin raus. Irgendwann war es für mich an einigen Stellen nicht mehr nachvollziehbar und wirkte dann doch viel zu konstruiert. Ich glaube die Schnelligkeit war tatsächlich so gewollt, allerdings empfand ich es als nicht so geeignet. Dem Buch hätten zudem noch ein paar Seiten mehr echt gut getan, denn es sind bei mir einige Fragen sehr offen geblieben. Da dachte ich mir: Hallo, gehts noch? Offenes Ende schön und gut, aber zu offen darf es auch nicht sein. Denn eine Fortsetzung ist ja offenbar nicht geplant.
    Fazit
    Als ich das Buch zugeklappt habe und fertig war, war ich echt sauer. Bei mir waren so viele offene Fragen und es ging mir im letzten Drittel auch viel zu schnell. Ich befürchte aber dass das eine sehr persönliche Empfindung ist. Die Geschichte an sich war super umgesetzt und sehr nah am realen Leben. Absolut empfehlenswert!
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Zero: Sie wissen, was du tust

    Thema und Aktualität
    Wie bereits im Klappentext gesagt ist die Thematik mit der sich "Zero" befasst hochaktuell! Auch wenn es vielen noch sind so ganz bewusst ist, so leben wir doch mittlerweile schon in einer sehr beängstigenden Welt voller Technik und Datensammlern. Mit jedem Tweet oder anderen Beitrag irgendwo hinterlassen wir eine Fußspur. In Zero wird einem das zum Verhängnis.
    Ich finde es sehr wichtig sich zumindest mit diesem Thema auseinanderzusetzten. Völliges Scheuklappendenken bringt einen in unserem Zeitalter nicht mehr weiter.
    Charaktere und Akteure
    Zero vs. Freemee
    Freemee ist ein Soziales Netzwerk auf das sich sehr viele Menschen bereits eingelassen haben. Ich habe es ganz gerne "das Ding" genannt, weil man ständig den Eindruck hatte das Soziale Netzwerk wäre zum Leben erwacht. Bereits bei der Anmeldung dort verhält es sich so, als wäre man in einem Gespräch und die Nutzer geben ihre Informationen ganz frei von sich selbst heraus. Durch die Sammlung der Daten kreiert das Netzwerk eine eigens für die Person aufgestellte Liste von Apps die die Person im Alltag unterstützen sollen. Das Ganze spitzt sich soweit zu, das einige Charaktere im Buch ständig nur das tun, was die Apps ihnen gerade empfehlen. Umso mehr Daten man preisgibt desto höher steigt man im Ranking der Menschen! Es gibt ein Ranking für Menschen!!! Um dort weiter zu steigen rät einem Freemee auch immer wieder Datenbrillen, Smartphones, Uhren die Herzschläge aufzeichnen und ähnliches mit seinem Account zu verknüpfen um seine Daten genauer sammeln zu können. Dabei suggeriert Freemee den Nutzern auch immer wieder man würde die Daten nur für sich selbst sammeln um sich selbst besser zu kontrollieren.
    Zero habe ich mit einer Enthüllungsplattform verglichen. Ganz zu Beginn des Buches tauchen Videos von Zero im Netz auf. Der Präsident der Vereinigten Staaten wird dabei mit Überwachungsdrohnen verfolgt. Sofort hat Zero alle Aufmerksamkeit die es haben möchte. Im Verlauf des Buches prangert Zero immer wieder die Plattform Freemee an und weist daraufhin, wie leichtfertig wir mit unseren Daten umgehen.
    Als erste wirklich wichtig agierende Person haben wir Cynthia. Und im ganzen Feld der Charaktere die in ihrem Umfeld auftauchen, würde ich auch sagen: Sie ist wirklich der einzige Charakter an dem sich der rote Faden wirklich verfolgen lässt. Alleinerziehende Mutter einer Tochter im Teenageralter arbeitet sie in London als Redakteurin beim britischen Daily. Eigentlich wollte sie sich gar nicht mit der "Zero-Sache" beschäftigen und rutscht da irgendwie so hinein. Und Cynthia ist vermutlich auch nicht gerade die geeignetste dafür, schließlich möchte sie mit neuen Medien und Internet gar nicht so viel zu tun haben. Als sie dann mitbekommt, wie abhängig ihre Tochter eigentlich von Freemee ist und wie stark die Kontrolle über ihre Tochter bereits ist, wird sie doch hellhörig und taucht selbst in Freemee ein.
    In weiteren einzelnen Kapiteln haben wir immer wieder auch noch die Drahtzieher hinter Freemee und Zero, sowie die amerikanische Regierung die Zero unbedingt finden möchte, als Nebenhandlungsstränge. Das weiter aufzudröseln wäre an dieser Stelle aber wohl viel zu kompliziert!
    Umsetzung
    Ich glaube uns allen ins manchmal tatsächlich nicht bewusst, wie stark uns Soziale Netzwerke bereits kontrollieren und was wir da tatsächlich alles im Internet von uns preisgeben. Das Buch "Zero" hält uns in diesem Fall einen Spiegel vors Gesicht und zeigt uns eine zugespitzte Form dessen, was tatsächlich passieren könnte, vielleicht auch bereits passiert? Der Autor weist zu Beginn des Buches explizit darauf hin, dass alle im Buch verwendeten und dargestellten Techniken bereits real existieren - Das kann einem echt schon ein bisschen Angst machen.
    Alles was mit Freemee zusammenhängt wirkt so unglaublich real. Ich glaube es wirkt sogar so wirklich real, da wir Cynthia ja von Beginn an begleiten, wie sie selbst in Freemee abtaucht. An einigen Stellen empfand ich den Effekt so krass, dass ich das Buch sogar kurz zuklappen und weglegen musste, weil ich mich zu sehr darin verfangen hatte. Klasse gemacht! Das Buch hatte mich!
    Der Anfang der Geschichte verlief irgendwie etwas schleppender. Ich meine hier aber wirklich die Geschichte, Handlung, nicht das hereinfinden in das Buch oder der Geschichte. Man war von Anfang an mit dabei. Aber dadurch, dass so viel erst erklärt werden musste und wir mit Freemee beschäftigt waren ging es im Äußeren halt langsamer voran. Das Ganze hätte mich auch absolut nicht gestört. Die Temposteigerung zur Mitte des Buches war absolut in Ordnung und prima gemacht, wenn... ja wenn das Buch mal wieder kein Ende gehabt hätte.
    Das letzte Drittel des Buches lässt mich leider irgendwie völlig unbefriedigt hier zurück. Der Tempoanstieg mit den ständig wechselnden Perspektiven ließ mich irgendwann sagen: Okay ich bin raus. Irgendwann war es für mich an einigen Stellen nicht mehr nachvollziehbar und wirkte dann doch viel zu konstruiert. Ich glaube die Schnelligkeit war tatsächlich so gewollt, allerdings empfand ich es als nicht so geeignet. Dem Buch hätten zudem noch ein paar Seiten mehr echt gut getan, denn es sind bei mir einige Fragen sehr offen geblieben. Da dachte ich mir: Hallo, gehts noch? Offenes Ende schön und gut, aber zu offen darf es auch nicht sein. Denn eine Fortsetzung ist ja offenbar nicht geplant.
    Fazit
    Als ich das Buch zugeklappt habe und fertig war, war ich echt sauer. Bei mir waren so viele offene Fragen und es ging mir im letzten Drittel auch viel zu schnell. Ich befürchte aber dass das eine sehr persönliche Empfindung ist. Die Geschichte an sich war super umgesetzt und sehr nah am realen Leben. Absolut empfehlenswert!
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  • Rezension zu Zero: Sie wissen, was du tust

    Allsichtbarkeit und Manipulation in der modernen Welt.
    Freemee ist eine Internet-Firma, die Apps für ihre User zur Verfügung stellt, um ihnen sinnvolle Entscheidungen in Alltagssituationen vor zu schlagen. Diese ActApps werden von ihren Usern geliebt und bereitwillig angenommen.
    Und Freemee ist in der Lage durch intelligente Algorithmen über ihre Daten vorhersagen zu können, was eine Person in einer bestimmten Situation tun wird, wie sie sich verhalten wird.
    Zero ist das Pseudonym eines Aktivisten, der darauf hinweist, dass es eine potentielle Gefahr sein kann, wenn eine Firma wie Freemee durch ihre User über Unmengen von persönlichen Daten verfügt.
    Gut fand ich die Idee, dass jeder seine persönlichen Daten selbst "verwalten" kann - diese Daten also nicht einfach von Firmen hinten herum abgegriffen werden - und dass man für die Daten, die man preis gibt, Geld bekommt - schließlich sind die Daten die Ressourcen für die daran interessierten Firmen und Organisationen - eine echte Entlohnung sei also angemessen.
    Bezeichnenderweise ist die Zentrale von Freemee in einem abhörsicheren Bunker mit meterdicken Stahlbetonwänden - ganz entgegen ihren eigenen Statuten: nämlich Transparenz.
    Gut fand ich die Werte-Diskussion der Macher von Freemee über Moral, Werte, Verantwortung, Werbung, technisch Machbares, Manipulation,... - und dass sie den Faden noch weiter gesponnen haben, was wäre, wenn sie über ihre ActApps den Usern bestimmten Marken empfehlen würden, vorher Aktien der entsprechenden Firmen gekauft hätten, und so einen großen Gewinn einstreichen würden; sogar dass sie in der Lage wären, auf diese Weise den nächsten Präsidenten bestimmen könnten.
    Der Autor hat, meiner Meinung nach, gut erkannt und herausgearbeitet, dass es einen Widerstand der Überwachten nicht geben wird, so lange diese einen Vorteil für sich sehen - dies beweisen die vielen Kundenkarten, Bonussysteme und kostenlosen als nützlich erachteten Apps oder Dienste, obwohl inzwischen JEDEM klar sein müsste, womit sie diese Programme und Dienste bezahlt:
    nämlich mit ihren persönlichen Daten!
    Ja, klar, das Thema ist in einen Roman verpackt; d.h. dies ist kein Tatsachenbericht, was beispielsweise die Verfolgungsjagden angeht, die über Glasses und andere Gadgets in Echtzeit veröffentlicht wurden, sondern spannende Unterhaltung, die jedenfalls das Potential zum Reflektieren und Debattieren über das Thema "Umgang und Wert von Daten" hat.
    Spannende Story - spannend aufgebaut - realistisch und nachvollziehbar.
    Lob an den Sprecher: das Hörbuch finde ich sehr gut gesprochen - nicht überbetont, sondern ruhig gesprochen und somit echt angenehm.
    Fazit: Rundherum gelungen !
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Ausgaben von Zero: Sie wissen, was du tust

Taschenbuch

Seitenzahl: 512

Hardcover

Seitenzahl: 480

E-Book

Seitenzahl: 481

Hörbuch

Laufzeit: 00:13:21h

Besitzer des Buches 221

Update: