Elefantengedächtnis

Buch von António Lobo Antunes, Maralde Meyer-Minnemann

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Elefantengedächtnis

Er ist Psychiater in Lissabon, und er hasst sein Leben. Einen Tag lang versammelt er all die Dämonen, die ihn bedrängen: die Arbeit in der Irrenanstalt Miguel Bombarda, sinnlos und menschenunwürdig; die Erinnerungen an die Familie, ein Paradebeispiel der portugiesischen Bourgeoisie samt ihrem zuckersüßen und repressiven Katholizismus; sein qualvolles Scheitern als Ehemann und Vater; die Erfahrung im Krieg in Angola. Am Ende wird klar, dass es für diesen Mann nur einen Weg geben kann, den Kontakt mit der Welt zu halten: das Schreiben.
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Bewertungen

Elefantengedächtnis wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Elefantengedächtnis

    Das Buch erzählt den Ablauf eines Tages eines namentlich nicht genannten Psychiaters. Es genügt allerdings ein kurzer Blick auf Lobo Antunes’ Biografie und man erkennt, dass in diesem Buch sehr viel Autobiografisches verarbeitet wurde.
    Seine Arbeit in einer Lissabonner Nervenheilanstalt mit all den unvorstellbaren Zuständen, sein tiefer Schmerz über die Trennung von seiner Frau und seinen beiden Töchtern, die gesellschaftspolitischen Zustände in der Zeit der Nelkenrevolution in den 70er Jahren und nicht zuletzt die Verarbeitung eines Traumas – der Einsatz im Angola-Krieg, nicht umsonst „das Vietnam Portugals“ bezeichnet, bilden den Kern dieser vielschichtigen Erzählung.
    Es ist mehr eine Bestandsaufnahme, die Handlung beschränkt sich alleine auf die Orte und damit verbundenen Erinnerungen, die der Protagonist aufsucht. Begleitet von unendlich vielen Bildern und Metaphern, ausufernden, teils recht ironischen und witzigen Vergleichen, bekommt der Leser einen recht guten Eindruck von diesem Arzt, der mit seinem Schicksal hadert, jeglichen Lebensmut verloren hat und das Vergangene nicht loswerden kann.
    Besonders erwähnenswert sei die überwältigende Erzählsprache, die dem Leser höchste Konzentration und Aufmerksamkeit abverlangt. Es artet fast schon in Arbeit aus, aus der Fülle von Gedanken, Bildern und Vergleichen jene Hinweise herauszuspicken, die für die Handlung wesentlich sind. Gegen Ende des Buches (es umfasst knapp 200 Seiten) wurden mir diese ausufernden Schilderungen fast schon zuviel.
    Alles in allem aber ein sehr bemerkenswerter Schriftsteller, der wohl in unseren Breiten mehr Bekanntheit verdienen würde!
    António Lobo Antunes (von amazon.de)
    António Lobo Antunes wurde 1942 in Lissabon geboren. Er studierte Medizin, war während des Kolonialkrieges Militärarzt in Angola und arbeitete danach als Psychiater in einem Lissabonner Krankenhaus. Heute lebt er als Schriftsteller in seiner Heimatstadt. Lobo Antunes zählt zu den wichtigsten Autoren der europäischen Gegenwartsliteratur. In seinem Werk, das mittlerweile fünfzehn Titel umfasst und in über fünfzig Sprachen übersetzt worden ist, setzt er sich intensiv und kritisch mit der portugiesischen Gesellschaft auseinander.
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Ausgaben von Elefantengedächtnis

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

E-Book

Seitenzahl: 225

Hardcover

Seitenzahl: 208

Besitzer des Buches 5

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