Bühlerhöhe

Buch von Brigitte Glaser

  • Kurzmeinung

    Maesli
    Als Roman gut, als Hörbuch weniger
  • Kurzmeinung

    eigenmelody
    Sehr guter Plot, aber die Charaktere sind allesamt unausgegoren und dumm. Schade.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Bühlerhöhe

Deutschland, 1952: Zwei Frauen mit Vergangenheit, ein geheimer Auftrag Rosa Silbermann reist mit einem geheimen Auftrag in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Sie soll Bundeskanzler Konrad Adenauer schützen. Rosa ist in den dreißiger Jahren aus Köln nach Palästina emigriert und arbeitet für den israelischen Geheimdienst. Ihre Gegenspielerin ist die misstrauische Hausdame Sophie Reisacher, die ihre Heimatstadt Straßburg verlassen musste und für den gesellschaftlichen Aufstieg alles geben würde. Rosa und Sophie wissen, was es heißt, wenn ein ganzes Land neu beginnen will. Beide verfolgen ihre eigenen Pläne. Vor dem Hintergrund der jungen Bundesrepublik erzählt Brigitte Glaser eine spannende Geschichte, die auf wahren historischen Ereignissen beruht. 'Selten wurde so spannend und sprachlich präzise über die Gründungszeit der Bundesrepublik geschrieben.' Verena Hagedorn, Barbara
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Bewertungen

Bühlerhöhe wurde insgesamt 30 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Als Roman gut, als Hörbuch weniger

    Maesli

  • Sehr guter Plot, aber die Charaktere sind allesamt unausgegoren und dumm. Schade.

    eigenmelody

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Bühlerhöhe

    Auf der Flucht vor dem Naziregime sind Rosa Silbermann und ihre Schwester Rachel wie viele andere Juden Mitte der 30er Jahre nach Palästina gegangen, um dort am Aufbau dessen mitzuwirken, was später der Staat Israel wurde. Das Leben in einfachen Verhältnissen im Kibbuz, die körperliche Arbeit und auch das Training an der Waffe stehen in krassem Gegensatz zum Aufwachsen der beiden in einem gutbürgerlichen Kölner Haushalt, doch Rosa hat sich gut eingelebt in ihrer neuen Heimat.
    Die Umstände, unter denen sie 1952 nach Deutschland zurückkehrt, hätte sie sich wohl nie träumen lassen: sie soll im Auftrag des Mossad zusammen mit einem erfahrenen Agenten im Luxushotel Bühlerhöhe bei Baden-Baden absteigen und dort ein Auge auf Bundeskanzler Adenauer haben. Aufgrund der laufenden Verhandlungen über Entschädigungszahlungen des deutschen Staates an die Opfer des Holocaust sieht man eine erhöhte Attentatsgefahr und fürchtet, im Fall der Fälle mit Adenauer einen wichtigen Fürsprecher der auf beiden Seiten höchst umstrittenen Zahlungen zu verlieren.
    Auf der Bühlerhöhe führt Sophie Reisacher ein strenges Regiment. Dem geschulten Auge der Hausdame entgeht keine Falte im Tischtuch und kein falsch gesetzter Knick im Paradekissen, entsprechend gefürchtet ist sie unter den Bediensteten. Die gebürtige Elsässerin hadert sehr mit den Folgen des Krieges und hütet sich, ihre Wurzeln preiszugeben. Insgeheim hofft sie, dass ihr Verehrer Xavier Pfister, ein Schweizer Industrieller, ihr bald einen Heiratsantrag machen wird und sie das Hotel hinter sich lassen kann. Aber bis es so weit ist (falls überhaupt), gilt ihr Adlerblick nicht nur den Untergebenen, sondern auch den Gästen - sie weiß viel mehr über deren Geheimnisse, als diese sich träumen lassen würden.
    Diese beiden ungleichen Frauen stehen im Mittelpunkt eines ausgesprochen atmosphärischen Romans über die noch junge Bundesrepublik und ihr braunes Erbe, mit dem man nicht in dem Maße abgeschlossen hat, wie es angemessen wäre. Alte Klüngel aus dem Dritten Reich funktionieren nach wie vor, Aufarbeitung der fatalen Ereignisse ist für die allermeisten ein Fremdwort, und es verwundert nicht, dass die Frage der Entschädigungen so hohe Wellen schlägt.
    Rosa stolpert ziemlich unverhofft in ihre Rolle als Spionin hinein und fühlt sich damit häufig überfordert und alleingelassen, zumal vor Ort dann auch vieles gar nicht nach Plan läuft, doch sie schlägt sich wacker und versucht ihr Bestes zu geben, während sie die Rückkehr in ihr ehemaliges Heimatland als ziemlich ambivalent empfindet.
    Sophie Reisacher ist arrogant, berechnend, manchmal schon fast krankhaft neugierig, unter der kühl-perfekten Fassade vom Leben frustriert, aber auch mit erstaunlichen Selbstzweifeln behaftet, kurz, wirklich keine Sympathieträgerin, aber trotzdem genau wie Rosa eine "runde", glaubhafte Persönlichkeit.
    Mich hat dieses Buch sehr fasziniert, nicht nur, weil es angenehm unreißerisch geschrieben ist. Brigitte Glaser hat einen ziemlich ernüchternden Blick auf die Anfänge der BRD und die Menschen im allgemeinen und schreibt in klarem, schnörkellosem Stil. Das ist keine Historienschmonzette, sondern ein gut recherchierter, auf zahlreichen Tatsachen beruhender und mit gut gemachten Figuren und Details ausgeschmückter Roman, der sich schwer in ein Genre pressen lässt. Zeitgeschichte mit badischem Lokalkolorit und Thrillerelementen trifft es wohl am ehesten.
    Abgesehen von ein paar Zufällen, die mir ein wenig zu gut ins Gesamtbild passten, ein rundum großartiges Buch, das zum Weiterrecherchieren einlädt.
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  • Rezension zu Bühlerhöhe

    Eine in punkto Spionage und Geheimauftrag unbedarfte junge Frau wird von Israel ins Deutschland der 50er Jahre geschickt, um Adenauer vor einem geplanten Mordanschlag zu schützen, denn nur seine Verhandlungen garantieren die Reparationszahlungen an Israel. Eigentlich soll ihr ein Profi-Agent zur Seite stehen – der erscheint aber vorerst nicht. Und als er erscheint, entpuppt er sich als gut aussehender charmanter Herzensbrecher.
    Dann gibt es noch die Hausdame des Hotels, die sich ständig die falschen Männer angelt, gerne Intrigen spinnt und sich dem Personal gegenüber mit Vorliebe knochenhart zeigt.
    Das junge Israel, Deutschland in den 50ern mit seinen Altnazis, den vom Krieg Traumatisierten und den jungen Demokraten. Frankreich, der alte Feind und neue Freund Deutschlands, in Sichtnähe. Ein historisches und geographisches Kolorit, wie man es sich für einen Roman wünschen könnte. Doch leider wird es nur als Bühne genutzt, auf der die menschlichen Schicksale im Rampenlicht stehen.
    Die Personen sind zwar gut konturiert und genau gezeichnet, aber innerhalb ihrer Charakterisierung bleiben sie unbeweglich, blass und auf Distanz.
    Die Frage, ob Adenauer getötet wird, ist nicht wirklich spannend. Also bleibt für die Spannung nichts anderes übrig, als die Frage nach dem Attentäter zu stellen und noch ein paar Krimielemente einzubauen. Zum Beispiel eine Leiche, über die nicht nur eine der Personen stolpert. Und zu fragen, wer dieser Täter war. Die Auflösung dieses Mordes ist eine der größten Schwachstellen des Buches: Lapidar, unnütz und ohne Rätselraten.
    Einen Großteil ihrer Zeit verbringen die weiblichen Figuren damit, an Türen zu lauschen, im Gebüsch versteckt Gespräche mit anzuhören oder anderen hinterher zu schleichen. Die meisten Geheimnisse werden so aufgedeckt und nicht durch Recherchen oder Nachdenken.
    Eine nette Leseunterhaltung zwischendurch, aber kein Buch, das mir für längere Zeit im Gedächtnis bleiben wird.
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  • Rezension zu Bühlerhöhe

    Die seit dem Krieg in Palästina lebende Jüdin Rosa Silbermann soll 1952 nach Deutschland zurück kehren, um ein geplantes Attentat auf Konrad Adenauer zu verhindern. Dieser wird für einige Tage im Schwarzwald in der "Bühlerhöhe" residiren. Da derzeit das Wiedergutmachungsgesetz zwischen Deutschen und Juden diskutiert wird, vermutet der israelische Geheimdienst, dass dem Kanzler in seinem Urlaub etwas zustoßen wird. Zusammen mit dem Unbekannten Ari, der ihren Ehemann abgeben soll, macht sie sich auf nach Deutschland. Bevor der Krieg ausbrach, war Rosa zusammen mit ihrer Familie des öfteren im Schwarzwald. Gute und schlechte Erinnerungen belgeiten Rosa dabei auf ihrer Mission. Ebenfalls von der Vergangenheit geprägt ist Sophie Reisacher, die in der "Bühlerhöhe" arbeitet. Von Anfang an hat sie kein gutes Gefühl, was den Besuch von Rosa betrifft. Doch Sophie ist im Gegensatz zu Rosa nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht.
    Über "Bühlerhöhe" von Brigitte Glaser habe ich schon viel gehört und die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg interessiert mich auch sehr. Deshalb war ich wirklich gespannt auf diese Geschichte. Leider wurde ich ein wenig enttäuscht und kann den positiven Rezis leider nicht viel zustimmen.
    Der Schreibstil der Autorin ist recht gewöhnungsbedürftig und das Buch liest sich definitv nicht mal schnell zwischendurch. Je mehr man aber gelesen hat, umso einfacher kommt man mit dem Schreibstil klar. Am Anfang fand ich die Geschichte noch recht interessant, allerdings waren es mir da schon zu viele Personen, die aufgetaucht sind. Und das ist auch der springende Punkt, weshalb ich das Buch nicht besser als mit zwei Sternen bewerten kann. Die Handlung zog sich enorm in die Länge und es gab zu viele Schauplätze, die von der eigentlichen Handlung abgelenkt haben. Für mich war das ganze nicht wirklich rund, da es auch viel zu viele Zufälle gab, die die Geschehnisse begleiteten. Das Ende und das eigentliche Thema - der Anschlag - wurden dann auf wenige Seiten reingepresst und das Ende des Buches war in meinen Augen nichts sagend.
    Daher für mich kein Buch das ich weiter empfehlen würde. Hätte ich mit dem Buch nicht an einer Leserunde teilgenommen, hätte ich es wahrscheinlich nicht zu Ende gelesen.
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  • Rezension zu Bühlerhöhe

    Titel: Bühlerhöhe
    Autorin: Brigitte Glaser
    "Bühlerhöhe" ist der Name des hauptsächlichen Handlungsortes, eines tatsächlich existierenden namhaften, momentan allerdings wegen Renovierung geschlossenen Hotels im Schwarzwald, in dem Altbundeskanzler Dr. Konrad Adenauer Anfang bis Mitte der Fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts mehrmals seinen Urlaub verbrachte, das Bild auf dem Buchcover passt gut zu Handlungsort und -zeit..
    Die spannende und angenehm lesbare Geschichte spielt zur Zeit der Beratung über das geplante Wiedergutmachungsgesetz, welches aus unterschiedlichen Gründen sowohl in der jungen Bundesrepublik Deutschland als auch im gerade gegründeten Staat Israel viele und zum Teil sogar gewaltbereite Gegner hatte. Im Nachwort erzählt die Autorin, wann sie warum von den tatsächlichen historischen Gegebenheiten abgewichen ist, der Roman wirkt aber derartig authentisch, dass man den Eindruck gewinnt, alles könne so oder so ähnlich wirklich stattgefunden haben.
    Herr Adenauer selbst taucht erst ziemlich spät auf und spielt nur eine Nebenrolle. Der Leser erlebt hauptsächlich die vielfältigen Vorbereitungen für seinen Besuch, die vor allem den beiden sehr unterschiedlichen Protagonistinnen obliegen, einerseits der ziemlich exzentrischen Hausdame namens Sophie Reisacher und andererseits Rosa Silbermann, die einst als Kind vor Ort mit ihrem Großvater während der Ferien verweilte, jetzt in Israel lebt und vom dortigen Geheimdienst abgestellt wurde, um ein Attentat auf den Kanzler zu verhindern. Nicht nur diese beiden haben in den vergangenen Jahren Schweres durchmachen müssen, was sie auch heute noch prägt. Es tauchen außerdem relativ viele, mehr oder weniger verdächtige Nebenfiguren auf, einige davon mit unterschiedlichsten kriminellen Absichten bzw. Taten. Zum mich hochzufrieden zurücklassenden Schluss gab es noch eine überraschende Wende. Neben dem bereits erwähnten Nachwort werden am Ende noch weitere interessante Informationen zum Thema geliefert.
    Eindeutige Leseempfehlung und die höchstmögliche Sternenanzahl!
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  • Rezension zu Bühlerhöhe

    Inhalt:
    Rosa Silbermann wird 1952 mit einem geheimen Auftrag in das Nobelhotel Bühlerhöhe geschickt. Die in den 1930ern aus Köln nach Palästina emigrierte Jüdin arbeitet für den israelischen Geheimdienst. Ihre Gegenspielerin ist die misstrauische Hausdame Sophie Reisacher. Die musste 1945 das Elsass verlassen und sucht ihre Chance zum gesellschaftlichen Aufstieg. Beide haben erlebt, was es heißt, wenn ein ganzes Land neu beginnen will. Keine von ihnen vertraut der beschaulichen´Landschaft des Schwarzwalds. Und beide wissen von einem geplanten Attentat auf Bundeskanzler Adenauer, wobei jede ihre eigenen Pläne verfolgt. Zwei Frauen in einer Männerwelt, in der es um Macht, Geschäfte und alte Seilschaften geht – und irgendwann um Leben und Tod.
    Die Autorin:
    Brigitte Glaser, aufgewachsen am Rande des Schwarzwaldes, lebt und arbeitet seit über dreißig Jahren in Köln. Sie schreibt Bücher für Jugendliche und Krimis für Erwachsene, u.a. ihre erfolgreiche Krimiserie um die Köchin Katharina Schweitzer.
    Aufbau:
    Die Geschichte beginnt vier Wochen vor der Ankunft Adenauers und endet ein paar Tage danach; jedes Kapitel ist einem Tag des Besuches des Kanzlers gewidmet. Dazu gibt es eine Unterteilung in Abschnitte, die nach ihrem Schauplatz betitelt werden.
    Am Ende gibt es eine Erklärung der Autorin in Bezug auf die Authentizität der Erzählung und eine Art Glossar, in dem wichtige Begriffe der deutschen und israelischen Geschichte erläutert werden sowie ein Zitat- und Quellenverzeichnis.
    Meinung:
    […]
    An "Bühlerhöhe" war ich hauptsächlich interessiert, weil die Geschichte in meinem Umfeld spielt - die meisten Schauplätze der Erzählung sind mir selbst bekannt, sodass es faszinierend war zu sehen, was sich verändert hat und wie der Zweite Weltkrieg sich auf das Leben in den Jahren danach ausgewirkt hat. Der Autorin ist es dabei gelungen, alles sehr eindringlich zu beschreiben, sodass man sich das vom Krieg gebeutelte Deutschland gut vorstellen konnte. Angemerkt werden sollte, dass einige Charaktere gelegentlich im Dialekt sprechen, aber es sind meistens Kleinigkeiten wie "isch" statt "ist" und aus dem Kontext ist immer verständlich, worum es geht.
    Die Geschichte spielt im Jahr 1952, zu dem Zeitpunkt, als das Wiedergutmachungsgesetzt diskutiert wurde. Dieses Gesetz war sehr umstritten, sowohl auf deutscher als auch auf israelischer Seite, und eigentlich alle Positionen werden in diesem Roman vertreten. Es gibt extreme Zionisten, die kein deutsches Blutgeld wollen und Deutsche, die Juden nach wie vor ablehnen, aber auch Demonstrationen gegen Antisemitismus und Menschen, die Reue zeigen. Die verschiedenen Positionen werden dabei authentisch dargestellt und diese Mischung schien mir sehr realistisch zu sein, gerade die mehr oder weniger unterschwellige Einstellung des Antisemitismus, der so kurz nach dem Krieg bei vielen noch präsent war.
    Die Protagonisten sind Rosa Silbermann, die sehr stolz auf Israel ist und nicht verstehen kann, wieso nicht alle Juden dort leben wollen, und Sophie Reisacher, die weltgewandte Männer bevorzugt, dem Hotel entkommen möchte und gewisse Vorurteile hegt. Beide Charaktere (und auch die Nebenfiguren) sind gut ausgearbeitet und haben sowohl positive als auch negative Eigenschaften; mir selbst war Rosa sympathischer, aber auch sie hat sehr unangenehme Charakterzüge, während ich stellenweise durchaus Mitleid mit Sophie Reisacher empfunden habe. Die Autorin hat beide Frauen glaubhaft geschrieben und so, dass sie menschlich und echt wirken.
    Die Geschichte um das geplante Attentat auf den Kanzler (das laut Anmerkung der Autorin in dieser Form nie stattgefunden hat) war sehr interessant und obwohl es kein Krimi ist, war es interessant zu überlegen, wer wohl hinter dem Plan stecken könnte. Die Auflösung war überzeugend und passend, aber für mich nicht überraschend, da ich diesen Verdacht schon vorher hatte. Dennoch gab es durchaus mehrere Kandidaten, die ihre verschiedenen Motive gehabt hätten, und auch ein paar gute falsche Fährten, sodass die Lektüre unterhaltsam und recht spannend war.
    Fazit:
    "Bühlerhöhe" ist ein guter Roman, der historische Fakten gut mit einer erfundenen, aber spannenden und interessanten Geschichte um ein Attentat auf den Kanzler kombiniert. Die damalige Zeit ist gut und überzeugend dargestellt, sodass man auch einen kleinen Einblick in die Nachkriegszeit und die Debatte um das Wiedergutmachungsgesetz bekommt.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Bühlerhöhe

    Rosa Silbermann wird 1952 mit einem geheimen Auftrag in das Nobelhotel Bühlerhöhe geschickt. Die in den 1930ern aus Köln nach Palästina emigrierte Jüdin arbeitet für den israelischen Geheimdienst. Ihre Gegenspielerin ist die misstrauische Hausdame Sophie Reisacher. Sie musste 1945 das Elsass verlassen und sucht nun in der Bühlerhöhe ihre Chance zum gesellschaftlichen Aufstieg. Beide haben erlebt, was es heißt, wenn ein Land einen Neuanfang wagen will. Keine von ihnen vertraut der beschaulichen Schwarzwaldidylle. Beide wissen von einem geplanten Attentat auf Bundeskanzler Adenauer, und jede verfolgt ihre eigenen Ziele.
    Meine persönlichen Hörerlebnisse
    In Bühlerhöhe erzählt Brigitte Glaser eine fiktive politische Geschichte, die sich in Nachkriegsdeutschland zuträgt. Adenauer, der damalige deutsche Bundeskanzler, will eine monetäre Wiedergutmachung der Gräueltaten des NS-Regimes durch den Bundestag bringen; ein Vorhaben, das nicht umstritten ist, weder auf deutscher noch auf israelischer Seite. Um dieses Ereignis kreisen die Protagonisten, deren Wege sich im Ringen um Ideologie, persönlichem Glück und Vergangenheitsbewältigung zwangsläufig kreuzen. Durch ihre ruhige und intensive Erzählweise über das Nachkriegsdeutschland sowie die jüdische Lebensweise in einem Kibbuz gelingt es mir problemlos, mich in die Handlung einzufühlen und mich dort zurechtzufinden.
    Der Autorin gelingt es hervorragend in den Roman Elemente eines Krimis mit Agentencharakter einzubauen, die sie in ein großartiges Gesellschaftsportrait der damaligen Zeit verbindet. Ohne es zu sehr zu betonen, macht sie auch auf die Stellung der Frau im Nachkriegsdeutschland aufmerksam; eine realistische Frauenzeichnung, die mich persönlich interessiert und die ich sehr schätze.
    Anne Moll ist Schauspielerin, Synchronsprecherin und Hörbuchleserin. Sie hat eine gute Stimme und eigentlich wäre es ein Genuss ihr zuzuhören. Doch müht sie sich bei ihren Versuchen, die verschiedenen Sprachfärbungen nachzuahmen, vergebens ab und fast alle Charakterfärbungen misslingen. Meine Freude beim Zuhören wird zusehends getrübt- sehr schade.
    Fazit
    Bühlerhöhe von Brigitte Glaser ist eine kleine Zeitreise zurück in die 50ger Jahre und für all diejenigen, die sich für die deutsche Geschichte nach dem 2. Weltkrieg interessieren, ein durchaus faszinierender Einblick in die damalige Gesellschaft und Politik. Leider konnte mich die Sprecherin wenig überzeugen.
    Die Kunst des Lebens besteht doch darin, zwar nach Höherem zu streben aber klugerweise sich mit dem zu begnügen, was man kriegen kann.
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Ausgaben von Bühlerhöhe

Hardcover

Seitenzahl: 448

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

E-Book

Seitenzahl: 448

Besitzer des Buches 46

Update: