Die Interessanten

Buch von Meg Wolitzer, Werner Löcher-Lawrence

  • Kurzmeinung

    cardamomma
    Anfangs klasse, dann unnötig in die Länge gezogen. Wäre ein super Buch um 100 Seiten blabla gekürzt.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Interessanten

Nach dem Tod ihres Vaters will Julie Jacobsen nur noch eins: raus aus der Tristesse ihres provinziellen Zuhauses. Das Sommercamp an der Ostküste bedeutet für sie den Eintritt in eine neue Welt, die Welt der Kunst, Kreativität und Freiheit, verkörpert durch die interessantesten Menschen, denen sie je begegnet ist: Ethan, Jonah, Cathy, Ash und Goodman, fünf junge New Yorker, die sie wegen ihrer Schlagfertigkeit und ihres schwarzen Humors in ihre privilegierte Clique aufnehmen. Die Jahre und Jahrzehnte vergehen, aber nicht jeder der »Interessanten«, wie sie sich selbst nennen, kann aus seiner Begabung das machen, was er sich als Jugendlicher erträumte … Meg Wolitzer zeigt an ihren Protagonisten die ganze Tragik und die ganze Komik der Existenz. Ein großer Roman über das Wesen der Kunst und der Freundschaft vor dem Panorama des Amerika der letzten vierzig Jahre.
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Bewertungen

Die Interessanten wurde insgesamt 10 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Anfangs klasse, dann unnötig in die Länge gezogen. Wäre ein super Buch um 100 Seiten blabla gekürzt.

    cardamomma

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Interessanten

    Als Julie Jacobson mit 15 ins Ferienlager fährt, öffnet sich für sie ein Tor zu einer ganz anderen Welt. Sie trifft dort auf zahlreiche begabte und meist auch wohlhabende junge Menschen, wird Teil eines Grüppchens, das sich "The Interestings" nennt und sich schwört, niemals langweilig zu werden. Am Ende des Sommers ist aus dem langweiligen Provinzmädchen Julie mit der unmöglichen Frisur und dem jüngst verstorbenen Vater Jules geworden, die mit ihrem neu entdeckten komödiantischen Talent andere zum Lachen bringen kann und nun davon träumt, Schauspielerin zu werden.
    Die Verbindung zu den Freunden aus dem Camp bleibt über Jahre hinweg bestehen, bis ein einschneidendes Ereignis eines Tages die Gruppe spaltet und zu Heimlichtuereien führt, deren Auffliegen für alle schmerzhaft sein könnte. Aber ein Teil der alten Clique ist sich noch Jahrzehnte später nahe. Die erfolgreiche Schauspielerin und Regisseurin Ash, Tochter aus sehr wohlhabendem Hause, und Ethan, der aus einfachen Verhältnissen kommt und mit einer TV-Cartoonserie zum Star wird, heiraten sogar.
    Für Jules läuft es im Leben nicht ganz so rund, aus dem Traum von der Schauspielkarriere wird nichts und sie schlägt sich mehr schlecht als recht als Psychotherapeutin durch. Ash ist immer noch ihre beste Freundin, aber die Kluft zwischen ihren sehr unterschiedlichen Lebensstilen und -standards macht sich immer wieder bemerkbar.
    Das Buch ist gar nicht so einfach zusammenzufassen, weil es zwar ein paar entscheidende Wendungen und Spannungsmomente gibt, aber auch einfach sehr viel Alltag eine Rolle spielt. Das meine ich aber überhaupt nicht negativ, denn die Autorin ist sehr gut darin, Alltagsszenen nachzuzeichnen und ihren Protagonisten, insbesondere Jules, in die Köpfe zu schauen beim Versuch, das Leben zu meistern und nicht an Enttäuschungen und Misserfolgen zu zerbrechen.
    Der Kontrast zwischen Jules und Ash könnte in mancher Hinsicht kaum größer sein - gefühlt hat Ash alles, was man sich wünschen kann, Geld, Schönheit, Erfolg, Karriere. Die Frage, ob eine echte Freundschaft unter so unterschiedlichen Lebensbedingungen überhaupt möglich ist oder das Ungleichgewicht nicht doch irgendwann zu groß wird, zieht sich durch das ganze Buch. Angesichts viel schlimmerer Ungerechtigkeiten in der Welt ist das zwar eher ein Luxusproblem, aber gerade in einer Stadt, die so viel Wert auf den äußeren Schein legt wie New York, sind die Betrachtungen darüber schon gerechtfertigt und das ewige Gefühl der Unzulänglichkeit, das Jules nie ganz abschütteln kann, kann sicherlich auf Dauer belastend werden.
    Nicht zuletzt fängt das Buch auch viele gesellschaftliche Entwicklungen zwischen Mitte der 70er Jahre und den 2010ern schön mit ein und hat mir als Gesamtbild einer Generation gut gefallen.
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  • Rezension zu Die Interessanten

    Verlagstext
    Nach dem Tod ihres Vaters will Julie Jacobson nur noch eins: raus aus der Tristesse ihres provinziellen Zuhauses. Das Sommercamp an der Ostküste eröffnet ihr eine neue Welt. Eine Welt der Kunst, Kreativität und Freiheit, verkörpert durch die interessantesten Menschen, denen sie je begegnet ist: Ethan, Jonah, Cathy, Ash und Goodman, fünf junge New Yorker, die Julie ihrer Schlagfertigkeit und ihres schwarzen Humors wegen in ihre privilegierte Clique aufnehmen. Die Jahre und Jahrzehnte vergehen, aber nicht jeder der »Interessanten«, wie sie sich selbst halb ironisch nennen, kann aus seinen Begabungen das machen, was er sich als Jugendlicher erträumte. Was bestimmt das Leben Talent, Glück oder das Resultat der eigenen Entschlossenheit? Meg Wolitzer zeigt an ihren Figuren die Tragik und Komik des Daseins und erzählt davon, wie es sich anfühlt, wenn man plötzlich versteht vielleicht zu spät , wer man einmal war und wer man geworden ist. Die Interessanten ist ein großer Gesellschafts- und Ideenroman über das Wesen der Kunst und der Freundschaft vor dem Panorama der USA in den letzten vierzig Jahren.
    Die Autorin
    Meg Wolitzer, geboren 1959, studierte Creative Writing und veröffentlichte 1982 den ersten von bisher elf Romanen, darunter den New-York-Times-Bestseller >The Ten Year Nap<. Sie unterrichtete Creative Writing u. a. an der University of Iowa, zwei ihrer Bücher wurden verfilmt. Ihre Kurzgeschichten erschienen in der Sammlung >Best American Short Stories<. Im Herbst 2013 war sie Gastkünstlerin des Princeton Atelier Program. Sie lebt in New York City.
    Inhalt
    Für zwei Ferienmonate eines Jugendlichen im privaten Sommerlager Spirit in the Woods zahlen wohlhabende Familien 7000$. Für diesen Preis können die Teilnehmer Kultur pur inhalieren, Theater spielen oder an den Webkursen der Isländerin Gudrun teilnehmen. Julie Jacobson, die sich später Jules nennen wird, bekommt einen Freiplatz im Camp, weil kurz zuvor ihr Vater gestorben ist. Jules trifft hier Jugendliche, die Bücher von ihrer Leseliste für die Schule mitgebracht haben und die Heinrich Böll lesen. Der Aufenthalt im Camp sollte die künstlerische Begabung der Teilnehmer wecken und hat das bei vielen auch getan. Jules und Ethan sind aufgrund ihrer Herkunft im Camp Außenseiter, denen die Codes der Reichen bisher fremd waren. Ethan zeichnet schon als Jugendlicher Comics und wird seinem Lebensthema treu bleiben. Ein Treffen von Jules, Ethan, Ash, ihrem Bruder Goodman, Cathy und Jonah hält wie der Blick durch ein Vergrößerungsglas einen Tag im Leben der Siebzehnjährigen fest.
    Ein Ferienlager ist eine Stufe auf dem Weg ins Erwachsenenleben; hierher kommt nur zurück, wer später auf die Seite der Betreuer wechselt. Nach diesem Sommer werden die Kinder wohlhabender Eltern ein Studium beginnen und ihren vorgezeichneten Weg gehen. Jules Zukunft wird ein Studium der Sozialpädagogik sein und eine Tätigkeit als Therapeutin. Weder sie noch ihr Mann Dennis werden die Kredite abzahlen können, die sie für ihre Ausbildung aufgenommen haben. Von den Weggefährten, die sich damals konspirativ in einem der Tipis trafen, werden Ash und Jules und ihre späteren Ehemänner durch gute und schlechte Zeiten hindurch miteinander befreundet bleiben. Ein Camp-Teilnehmer wird einen homosexuellen Partner finden und einer wird untertauchen und Zeit seines Lebens auf der Flucht vor den US-amerikanischen Behörden sein. Die frisch geknüpften Paarbeziehungen lassen Anfang der 80er zwei der Teilnehmer zurück wie zu spät an den Abflugort gekommene Zugvögel. Das Ferienlager hält sich die ganze Zeit wie der Souffleur eines Theaterstückes bereit, bis auch es einen letzten Auftritt hat.
    Die Ausgangssituation der in gegensätzlichen Verhältnissen lebenden Paare wirkt anfangs noch unspektakulär. Schicksalsschläge und Richtungswechsel fordern die Freundschaft der Ex-Campgefährten immer wieder heraus. Nicht alle talentierten Menschen werden Erfolg als Künstler haben, kann man den Schicksalen der sechs im Focus stehenden Teilnehmer entnehmen. Wie ein roter Faden zieht sich durch die Handlung Jules Neid auf die luxuriösen Verhältnisse, in denen Ethan und Ash leben. Geld beruhigt zwar, macht hier jedoch nicht glücklich und kompliziert die Beziehungen. Wenn Ethan als Entwickler von Animationsfilmen zu den 100 einflussreichsten Amerikanern gezählt wird und die besten Freunde sich gerade so eine Zwei-Zimmer-Wohnung leisten können, wirft das ebenso Konflikte auf wie die Geburt eines entwicklungsgestörten Kindes in einer der Familien. Der Sohn auf der Flucht hinterlässt eine Lücke in seiner Familie, die sein Vater unbedingt durch eine andere Person schließen will. Thematisiert werden schwere Krankheiten, AIDS, Behinderungen und Depressionen.
    Fazit
    Die Handlung des Romans umfasst rund 40 Jahre, von der Amtsenthebung Nixons 1974 bis in die Zeit nach 9/11. Erzählt wird nicht linear, die Autorin wechselt zwischen Ereignissen der Gegenwart und Rückblenden. Wer sich für die 80er und 90er interessiert, wird die Kulturszene mögen, in der Ash und Ethan erfolgreich sind, und evtl. die Anspielung zu Alice Millers im Buch genannten „Drama des begabten Kindes“ aufnehmen. Auch wenn die Handlung für meinen Geschmack nur sehr zögernd in Gang kam und mir die Figuren anfangs lange fremd blieben, war das fein geknüpfte Netz aus beruflichen und familiären Beziehungen für mich psychologisch sehr interessant.
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Ausgaben von Die Interessanten

Taschenbuch

Seitenzahl: 608

Hardcover

Seitenzahl: 784

E-Book

Seitenzahl: 599

Besitzer des Buches 24

Update: