Die Heidentochter

Buch von Tereza Vanek

Bewertungen

Die Heidentochter wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Heidentochter

    Interessante Geschichte über dem Kampf um die Freiheit der Wenden
    Die Schwestern Neslin und Appolonia leben im 12. Jahrhundert in Braunschweig. Der Tod des Vaters zwingt die Mädchen dazu, sich ihrer Zukunft zu stellen. Für Neslin, sie ist die Ältere, bedeutet es den Goldschmied Oswald zu heiraten. Sie will diese Ehe nicht und ist überrascht, als sie merkt, wie sich die Beziehung entwickelt. Ihre Schwester verspürt mehr und mehr den Wunsch, in ein Kloster einzutreten. Doch auch hier ist sie nicht auf das vorbereitet, was dann geschieht. Ein Fremder taucht eines Tages vor den Klostermauern auf und stürzt Appolonia in schwere Zweifel. Dies Kennenlernen bleibt nicht ohne Folgen. Die angehende Nonne bekommt ein Kind. Der Fremde war eine Heide aus dem Wendenland und verschwindet so überraschend, wie er auch aufgetaucht ist.
    Die Geschichte der Heidentochter spielt sich über einen größeren Zeitraum ab. Zu Beginn wird die Geschichte der Schwestern erzählt. Von ihrem Leben in Braunschweig, von ihren Gefühlen, Träumen und Wünschen. Später dann kommen die Kinder zu Wort. Gerade für die Tochter von Appolonia wird es schwer. Sie begibt sich auf einen gefahrvollen Weg. Die Autorin erzählt von dem Leben, von den Menschen in diesem Jahrhundert. Zum einen davon, wie es in einer Goldschmiedefamilie zu ging.
    Der zweite Handlungsstrang erzählt dann aus dem Reich der Wenden. Hier wird anschaulich geschildert, was es für diese Menschen bedeutet, als die Christen in ihr Reich eingefallen sind. Mir haben gerade die Einblicke in das Wendenreich gut gefallen. Ich fand es interessant zu lesen, wie dieser Kreuzzug zustande kam und wie die Menschen damit umgingen.
    Neslin und ihre Schwester haben mich jetzt nicht so sehr berührt, wie erwartet. Auch fand ich das Leben von Neslin jetzt nicht so aufregend. (Obwohl sie wohl nicht das typische Leben dieser Zeit gelebt hat). Dafür hat mich aber der Teil in Bezug auf die Wenden voll entschädigt. Hier wird spürbar, dass sich Vanek intensiv mit dem Thema beschäftigt hat. Eindrucksvoll schildert sie von den Menschen dort, von ihren Bräuchen und Ritualen.
    Dass es in dieser Geschichte ein paar Zeitsprünge gegeben hat, hat mich eigentlich nicht gestört, es wäre aber schöner gewesen, diese mit Zeitangaben über den Kapiteln anzukündigen. So gab es hin und wieder doch Verwirrung. Ein kleines Nachwort zum Schluss klärt noch schnell Fiktion und Wahrheit, (finde ich ja immer sehr interessant) und eine Zeittafel, die den geschichtlichen Ablauf erklärt ist auch vorhanden.
    Leider gab es hier einige Rechtschreib- und Grammatikfehler, die doch den Lesefluss gestört haben. Schade, dass das Lektorat hier nicht so gründlich gearbeitet hat.
    „Die Heidentochter“ ist ein unterhaltsamer Roman aus dem 12. Jahrhundert. Hier ist der Kreuzzug gegen die Wenden Hauptbestandteil der Geschichte und wird spannend erzählt. Die Liebesgeschichten fügen sich wie von selbst in die Handlung ein. Sie sorgen ein wenig dafür, dass die Hoffnung nicht verloren geht.
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  • Rezension zu Die Heidentochter

    12. Jd. Braunschweig. Bevor der Vater stirbt, kümmert er sich noch darum, dass seine beiden Töchter Neslin und Appolonia nicht heimat- und mittellos sind. Während Neslin den wohlhabenden und gutmütigen Goldschmied Oswald zum Ehemann nimmt, obwohl sie ihn nicht wirklich liebt, träumt Appolonia von einem Leben als Nonne und geht ins Kloster. Doch das Leben beider Schwester verläuft anders als geplant, keine ist wirklich glücklich mit der Wahl ihres Lebensweges. Neslin begegnet dem Ritter Falk und verliebt sich in ihn. Appolonia hat sich das Leben im Kloster ganz anders vorgestellt und lässt sich für eine Nacht mit einem Mann ein, von dem sie schwanger wird. Ihre Tochter namens Brida gibt sie zu Neslin und Oswald, die sich um die Erziehung des Mädchens kümmern, während Appolonia im Kloster bleibt. Eines Tages erfährt Brida, dass ihre Zieheltern nicht ihre leiblichen sind und macht sich auf eine gefährliche Reise durch die Kriegswirren, um ihren richtigen Vater zu finden, nachdem sie inzwischen weiß, dass Appolonia sie geboren hat. Als sie ihn endlich findet, gerät sie in Gefahr…
    Tereza Vanek hat mit ihrem Buch „Die Heidentochter“ einen sehr spannenden und geschichtlich sehr gut recherchierten Roman vorgelegt, der die Kreuzzüge zwischen Christen und Heiden innerhalb Deutschlands im 12. Jahrhundert thematisiert und die den Hintergrund zur einer sehr interessanten Handlung bilden. Die kriegerischen Handlungen und die Macht der Kirche werden ebenso thematisiert wie die damaligen Lebensumstände und Traditionen. Durch den sehr flüssigen Schreibstil findet sich der Leser sehr schnell mitten in einer anderen Zeit und im Geschehen wieder und setzt ein wunderbares Kopfkino in Gang. Tereza Vanek ist bekannt für sehr gut recherchierte Historienromane, bei denen immer starke Frauen eine Hauptrolle spielen, dies ist auch hier nicht anders. Durch die verschiedenen Erzählstränge wird zum einen die Spannung gesteigert, zum anderen erhält der Leser so einen Einblick in die differenzierten Sichtweisen und Gefühlswelten der einzelnen Protagonisten.
    Die Charaktere sind sehr unterschiedlich angelegt, haben alle ihre Eigenheiten und wirken gerade deshalb besonders authentisch und lebensecht. Besonders zu erwähnen ist, wie gut die Autorin es beherrscht, ihre Charaktere innerhalb der Handlung „wachsen“ zu lassen. Jeder von ihnen macht im Verlauf eine Entwicklung durch, wie es im richtigen Leben auch der Fall ist. Dadurch wirkt die Geschichte umso glaubhafter. Neslin ist eine Protagonistin, die es einem schwer macht, sie zu mögen. Einerseits blendet sie die Menschen mit ihrer Schönheit, andererseits wirkt sie oft oberflächlich und eigennützig. Allerdings erstaunt sie einen dann wieder, indem sie das Kind ihrer Schwester als ihr eigenes aufzieht und so doch Mitgefühl und Herz zeigt. Appolonia ist eine Träumerin, die die Wahrheit auf harte Weise erkennen muss. Ihr Durchhaltevermögen und ihre Überzeugung sind zu bewundern, zeugen sie doch von einem starken Charakter, wenn sie auch einmal Schwäche zeigt. Der sympathischste Mann in diesem Buch ist der Ehemann von Neslin, der Goldschmied Oswald. Er ist gutmütig und mitfühlend, doch auch Oswald hat ein Geheimnis, das er sehr gut behütet, weil es ihn um seinen Ruf gebracht hätte. Die anderen Protagonisten unterhalten und stützen mit ihren eigenen Erlebnissen, Gedanken und Episoden die Handlung und steigern dabei die Spannung.
    „Die Heidentochter“ ist ein wunderbarer und unterhaltsamer historischer Roman, der durch eine toll erzählte Geschichte und den sehr gut recherchierten Hintergrund besticht. Fans dieses Genres werden hier voll auf ihre Kosten kommen, absolute Leseempfehlung!
    Spannende .
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Besitzer des Buches 2

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