Zwischen mir und der Welt

Buch von Ta-Nehisi Coates, Miriam Mandelkow

Bewertungen

Zwischen mir und der Welt wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • Zählt zurecht schon jetzt zu den Must-reads zum Thema Rassismus. Unbedingt lesen!

    Lavendel

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Zwischen mir und der Welt

    Original : Between the world and me (Englisch/USA, 2015)
    INHALT :
    Wenn in den USA schwarze Teenager von Polizisten ermordet werden, ist das nur ein Problem von individueller Verfehlung? Nein, denn rassistische Gewalt ist fest eingewebt in die amerikanische Identität – sie ist das, worauf das Land gebaut ist. Afroamerikaner besorgten als Sklaven seinen Reichtum und sterben als freie Bürger auf seinen Straßen. In seinem schmerzhaften, leidenschaftlichen Manifest verdichtet Ta-Nehisi Coates amerikanische und persönliche Geschichte zu einem Appell an sein Land, sich endlich seiner Vergangenheit zu stellen. Sein Buch wurde in den USA zum Nr.-1-Bestseller und ist schon jetzt ein Klassiker, auf den sich zukünftig alle Debatten um Rassismus beziehen werden. (Quelle : Hanser)
    BEMERKUNGEN :
    Dieses Buch mag als Essay durchgehen, ist von der Form her aber ein Brief an den eigenen heranwachsenden Sohn. Er geht dabei teils chronologisch vor, was seine Erfahrungen im eigenen Leben, am eigenen Leib anbetreffen : Wie er zB als Kind und Heranwachsender ein Drittel der Zeit damit verbrachte, den Grad der Unsicherheit um sich herum auszukundschaften, ob zB dieser oder jener Weg nun sicher ist oder nicht. Die Opfer von Gewalt in seinem Umfeld, manchmal absolut Unschuldige treffend. Der Weg geht dann über die Schul- und Universitätszeit bis hin zur Heirat, der Arbeit als Journalist etc.
    Der Autor erzählt seinem Sohn (und uns) seine Erfahrungen und Gedanken über den tiefen Graben, auch noch im heutigen Amerika, zwischen den Gruppen, die man allgemeinhin als « Weiße » oder/und « Schwarze » bezeichnet. Coates erweist sich dabei als sehr kreativer Denker und – wie eine Toni Morrison es ausdrückte – Intellektueller, der mehrere Thesen und Fakten auf den Tisch legt.
    Der Fortschritt und Reichtum des « weißen Amerikas » ist - so wohl eine Grundthese - aufgebaut auf die historische Ausbeutung und Gewaltanwendung der schwarzen Bevölkerung durch die Sklaverei. Ausschluß und Beherrschung stehen im Zentrum des Weißseins. Dabei macht Coates auch darauf aufmerksam, dass es versteckte Formen eines Rassismus' gibt, in dem der Ausübende oder Überhebliche, Selbsteingenommene durchaus von seiner enormen Toleranz überzeugt sein kann.
    Er spickt dabei seinen Text mit Fakten und Zahlen, teils auch in erläuternden Anmerkungen im Anhang. Interessant, dass er zurecht anmerkt, dass die Rasse aus dem Rassismus geboren wird, und nicht umgekehrt ! Gewalt aber in den Gruppenbildungen in den Vierteln wird geboren aus Haß oder aus Angst und dem Willen einer Identitätsbildung, die teils innerhalb der Gesamtgesellschaft immer noch verneint wird.
    Für den an sich sehr milden Coates ist die systematische Gewaltfreiheit der Bürgerrechtsbewegung nahezu unverständlich. Wie kann man sich freuen oder es hinnehmen, Gewalt zu erdulden ? Da fühlt er sich, wohl auch durch den politischen Hintergrund des Vaters, einem Malcolm X näher.
    Diese wenigen Zeilen geben nur einen kleinen Eindruck von den vielfältigen Ansätzen und Thesen von Coates. Sie schrecken uns eventuell auf, die wir manchmal manchen Kampf um Freiheit oder Gleichheit als « hinter uns » auffassen. Sie verweisen darauf, dass auch und gerade heute, der so gepriesene (amerikanische) Traum oft ein Trug ist. Seine Schreibe hier lädt zum Denken ein, und dürfte für jeden halbwegs an der amerikanischen Geschichte Interessierten eine echte Nahrung sein.
    AUTOR :
    Ta-Nehisi Coates (geboren 30. September 1975 in Baltimore) ist ein US-amerikanischer Journalist und Buchautor. Er wuchs in Baltimore als Sohn einer Lehrerin und eines Verlegers in einer Großfamilie auf. Sein Vater gehörte der Black Panther Party an und gründete die Black Classic Press, er arbeitete als Bibliothekar an der Howard University. Coates studierte fünf Jahre ohne Abschluss an der Howard University und begann bei der Alternativzeitung Washington City Paper als Journalist zu arbeiten, wo ihn der Kulturjournalist David Carr unter seine Fittiche nahm. Er schrieb für verschiedene Zeitungen, bis er bei der Monatszeitschrift The Atlantic Platz für einen Blog erhielt und Redakteur wurde. 2014 erregte er mit einem Artikel im Atlantic Aufsehen, in dem er forderte, die USA sollten ihrer schwarzen Bevölkerung für die Sklaverei Reparationen zahlen:
    "The case for reparations : American prosperity was built on two and a half centuries of slavery, a deep wound that has never been healed or fully atoned for-- and that has been deepened by years of discrimination, segregation, and racist housing policies that persist to this day. Until America reckons with the moral debt it has accrued and the practical damage it has done-- to generations of black Americans, it will fail to live up to its own ideals."
    Sein Buch "Between the World and Me" ("Zwischen mir und der Welt") erreichte u. a. den 1. Platz auf der Bestsellerliste der New York Times und erhielt 2015 den National Book Award in der Kategorie Nonfiction.
    Von 2012 bis 2014 hatte er einen Lehrauftrag für kreatives Schreiben am Massachusetts Institute of Technology, 2015 ging er für ein Jahr mit seiner Familie nach Paris.
    (Quelle : Wikipedia)
    Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
    Verlag: Hanser Berlin (1. Februar 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3446251073
    ISBN-13: 978-3446251076
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Ausgaben von Zwischen mir und der Welt

Hardcover

Seitenzahl: 240

E-Book

Seitenzahl: 241

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