Ein Feuer im Garten

Buch von Franz Hohler

  • Kurzmeinung

    tom leo
    GUT sehen, GUT hinhören, verarbeiten..., davon schreiben. Das kann Franz Hohler! Prima!

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ein Feuer im Garten

Franz Hohler geht gerne in die Welt hinaus – bis an den Arabischen Golf und nach Teheran führten ihn seine Reisen. Aber manchmal genügt auch der kurze Weg in die Nachbarschaft, um auf erstaunliche Geschichten zu stoßen. Etwa bei der Dichterin, die Kindern eine Geschichte über ein Feuer im Garten erzählt - ohne zu ahnen, welche Reaktionen sie damit auslöst. Oder dem Schriftsteller, der ausgerechnet auf dem Weg zur Lesung sein Buch vergisst. Oder dem Erzähler, der merkwürdig einsilbig bleibt, als ihm sein Nachbar erklärt, bald würden sie hier die Fremden sein und die Einheimischen die Fremden von heute. „Ein Feuer im Garten“ versammelt Franz Hohlers neueste Kurzerzählungen, die mit feiner Ironie die Brüchigkeit unserer Welt aufspüren – gleich hinter dem eigenen Gartenzaun.
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Bewertungen

Ein Feuer im Garten wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • GUT sehen, GUT hinhören, verarbeiten..., davon schreiben. Das kann Franz Hohler! Prima!

    tom leo

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ein Feuer im Garten

    Amazon
    Franz Hohler liebt es, in die Welt hinaus zu gehen. Bis an den Arabischen Golf und nach Teheran führen ihn seine Reisen. Aber manchmal genügen ihm auch kurze Wege in seine Nachbarschaft, um auf erstaunliche Geschichten zu stoßen. In diesem Band sind Franz Hohlers neueste Kurzerzählungen versammelt. Sie zeigen ihn einmal mehr als einen Autor, der leidenschaftlich gerne Geschichten erzählt.
    Mit sicherem Gefühl für Pointen, mit leiser Ironie und einem wachsenden Gefühl für das Brüchige in der Welt erzählt er seine neuesten Geschichten. Da ist die Dichterin, die Kindern eine Geschichte über ein Feuer im Garten so lebhaft erzählt, dass ein kleiner dreijähriger Junge so sehr beeindruckt ist, dass er begeistert aufspringt und losläuft und gar nicht merkt, wie er dabei die eigentliche Geschichte versäumt. Da ist der Autor, der ausgerechnet auf einer Fahrt zu einer Lesung sein Buch vergessen hat mitzunehmen. Oder da ist der Erzähler, der merkwürdig einsilbig bleibt, als ihm ein Mann in der Nachbarschaft erklärt, bald würden sie hier die Fremden sein und die Einheimischen die Fremden von heute. Franz Hohler hat sich wie das Kind in der Geschichte vom »Feuer im Garten« die Gabe zum Staunen bewahrt. Er beobachtet die Welt um sich genau, und nicht selten verwundert ihn, was er sieht. Diese Momente des Staunens und der Verwunderung halten die hier versammelten neuen Erzählungen Franz Hohlers in der ihm eigenen, scheinbar beiläufigen Weise virtuos und fesselnd fest.
    Es sind Erzählungen eines Reisenden, eines Beobachters wie Franz Hohler welcher sehr oft unterwegs ist.
    Wie er auf dem Weg zum Zug merkt dass er sein Handy vergessen hat. Feststellen darf dass nicht nur ihm das passiert, was ihn zu der Überlegung führt, dass wir zwar
    […]
    Er besucht auf dem Friedhof Berühmtheiten wie Gottfried Keller, Walter Mehring, Hugo Loetscher, Johanna Spyrig und andere mehr. (Diese Gräber wie noch viele von andern Persönlichkeiten sind zu besichtigen in Zürich auf dem
    Friedhof Sihlfeld (Persönliche Anmerkung, einer der schönsten Friedhöfe von Zürich)
    Er beobachtet eine einsame Beerdigung und erkennt die Vergänglichkeit die damit einhergeht.
    Ein guter Beobachter ist er auf einer Fahrt im Zug, wobei er ohne zu werten die Mitreisenden beschreibt.
    Der Schlusssatz ist so typisch Franz Hohler nachdem die Passagiere ausgestiegen sind
    […]
    Auf dem Weg zum Optiker unterhält er sich mit einem Mann, und das ausgerechnet in einem Quartier von Zürich welches wie man so schön sagt "Multikulti" ist. Wie dieser sich nun dahin äussert, etwas was viele Schweizer wirklich oft und gerne sagen "wir sind Fremde im eigenen Land", bleiben dem Erzähler, obwohl er genau weiss was zu erwidern wäre, die Worte im Halse stecken und hilflos wendet er sich nachdem er mit einer Banalität geantwortet hat beschämt ab und geht seines Weges.
    In Minsk wo er an einer Tagung teilnimmt, macht er einen Spaziergang durch die Stadt und verliert sich in den Strassenschluchten der Stadt wobei er noch einem Platzregen ausgesetzt ist. Wie er erlösend dennoch dass Goethe Institut erreicht wird er begrüsst wie einen verlorenen Sohn.
    So begleitet der Leser den Autor auf eine Reise mit unterschiedlichen Stationen von Zürich über Bremen bis in die Sandwüsten der Vereinigten Arabischen Emiraten, und besuchen eine Internationale Buchmesse in einer Moschee in Teheran.
    In der Erzählung "Wer sind wir" schildert er was man sich doch so sehr wünscht im eigenen Land. Ruhe, Stabilität, Unabhängigkeit. Was passiert hingegen - Ruhestörung von allen Seiten - von den smarten Amerikaner - von den bilateralen Nachbarn - aber auch innerhalb der eignen Mauern brodelt es.
    Ja die Schweiz ist nun halt keine einsame Insel in einem grossen weiten Ozean.
    Beginnend mit der Erzählung "Seewen" wird es sehr persönlich. Er erzählt von seinem Geburtsort, seiner Kindheit, seiner Familie, seiner Leidenschaft dem Schreiben und seinem Hobby Briefmarken sammeln.
    Manchmal spürt man als Leser eine leise Wehmut in den Worten, jedoch das positive Vorausschauen des Autors wiegt dieses wieder auf.
    Wer hat schon ein Konzert in Badehosen besucht! Genau das macht der Erzähler in der gleichnamigen Geschichte.
    Im Hallenbad beginnt um 23 Uhr ein Konzert wobei auch der Pianist und der Sänger die Darbietungen in Badekleidern präsentieren. Wobei die Zuhörer sich im und neben dem Becken befinden.
    Nach weiteren Geschichten auch zu Festivals und Theater heisst es dann "Schalter aus"
    Franz Hohler lese ich immer wieder gerne. Bin mir klar darüber, oftmals sind seine Geschichten für Schweizer viel leichter zu verstehen wie für andere, denn sie einfach vielfach "echt schweizerisch".
    Er hat eine unnachahmlichen Art zu erzählen, ohne einen all zu hohen literarischen Anspruch an seine Leser zu stellen. Jedoch immer steckt hinter seinem Humor ein kleiner Schubs an den den Leser, nicht alles so verbissen zu betrachten, dem Alltag, den Menschen mit mehr Offenheit und vor allem Achtung zu begegnen.
    Wenn er in seiner Erzählung „Fern im Osten“ über Myanmar berichtet, ein Besuch im Rahmen einer Lesereise, wobei er mit verschiedenen Menschen Gespräche führen durfte, bleiben einem als Leser die Schlussworte „Ich weiss auch nicht auf was ich hier hoffen würde“ prägend in Erinnerung.
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Ausgaben von Ein Feuer im Garten

Taschenbuch

Seitenzahl: 128

E-Book

Seitenzahl: 129

Hardcover

Seitenzahl: 128

Besitzer des Buches 5

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