Willkommen in Night Vale

Buch von Joseph Fink, Jeffrey Cranor, Wieland Freund, Andrea Wandel

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Willkommen in Night Vale

Night Vale, ein Städtchen in der Wüste. Irgendwo in der Weite des amerikanischen Südwestens. Geister, Engel, Aliens oder ein Haus, das nachdenkt, gehören hier zum Alltag. Night Vale ist völlig anders als alle anderen Städte, die Sie kennen – und doch seltsam vertraut. Jetzt als Taschenbuch, der erste Roman zur Nr. 1-Podcast-Serie. »Ein kulturelles Ereignis.« Telegraph   »Voller surrealer Komik und dem Schauder alter Geistergeschichten.« Independent   »Es besteht extreme Suchtgefahr.« Time Out   »Randvoll mit den skurrilsten Szenarien, absurdesten Einfällen und schrägsten Typen, die mir je zwischen zwei Buchdeckeln begegnet sind – das ist der Ausnahmeroman ›Willkommen in Night Vale‹.« Denis Scheck, ARD Druckfrisch
Weiterlesen

Bewertungen

Willkommen in Night Vale wurde insgesamt 14 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

(5)
(4)
(3)
(2)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Willkommen in Night Vale

    Willkommen in Night Vale, einem Städtchen in der weiten Wüste Amerikas, einem Städtchen, dass einem irgendwie vertraut vorkommt. Abgesehen von ein paar Besonderheiten natürlich. Aber welche Stadt hat diese denn nicht?
    In Night Vale bestehen einige von ihnen beispielsweise darin, dass es verboten ist, Kleidung mit Bergziegen-Aufdruck zu tragen - schließlich sind Bergziegen ein klares Bekenntniss zu Bergen, deren Existenz von der Regierung aufs schärfste bestritten wird.
    Außerdem sollte man sich im Kino von Night Vale nicht wundern, wenn man die Eintrittskarten bei Stacy, einem gefühlsbegabten Nebelschleier, kauft.
    Auch sollte man wissen, dass grüne Wolken mit lila Streifen nichts ungewöhnliches sind. Keine Sorge: Sie kündigen lediglich Regen an.
    Mehr sollte man sich hingegen vor Engeln, deren Existenz von der Regierung ebenso abgelehnt wird, wie die der Berge, in Acht nehmen. Am besten, so die Regierung, man stelle sich Engel als Mörder vor, denn das käme ihrem wahren - nicht existenten - Wesen doch wesentlich näher als die allgemeine Vorstellung von flügelschwingenden Gestalten.
    Zur Sicherheit in Night Vale trägt sicherlich bei, dass alle Bewohner ständig von Vertretern einer nebulösen, aber nichtsdestoweniger bedrohlichen Behörde beobachtet werden, die, da ist man sich, einer unbestimmten Ahnung folgend, sicher, irgendwie mit der Weltregierung zusammenhängt. Wenn einem dieses Gefühl des Schutzes noch nicht reicht, könnte natürlich auch in seiner Wohnung nach den von der Geheimpolizei angebrachten Wanzen suchen, um so mit dieser zu kommunizieren. Kann funktionieren, muss es aber nicht. Die Geheimpolizei kann schließlich nicht mit jedem reden.
    Abgesehen davon ist jedem in dieser Stadt der Konsum von Radio Night Vale zu empfehlen, um immer auf dem neusten Stand zu sein. Der Nachrichtensprecher, Cecil, berichtet von Verkehr, Wetter, Ungewöhnlichem oder übermittelt Botschaften der Sponsoren. Auch diese sollte man sich nicht entgehen lassen. Sonst wüsste man schließlich gar nicht, weswegen man diese ganzen Produnkte, welche feilgeboten werden, überhaupt brauchen sollte. Oder zu kaufen hat.
    Und wer könnte solch ehrlichem und objektiven Journalismus schon widerstehen können, wenn es heißt:
    "Wir werden dieser Frage nachgehen, sobald wir vielleicht ein bisschen mehr Interesse für sie aufbringen können. Bis dahin bleiben wir ignorant und so glücklich wie stets. Und jetzt freuen wir uns auf drei werbefreie Stunden Reklame."
    Auch gehören denkende Häuser in Night Vale einfach dazu. Man sollte zwar nicht prinzipiell davon ausgehen, dass ein Haus denken kann - das wäre dann doch ziemlich unsinnig, oder etwa nicht? - aber abzustreiten, dass, rein exemplarisch gewählt, das Haus in dem Diane und Josh wohnen, denken kann, wäre noch absurder. Wenn das Haus an einem langen Tag dann so ins Grübeln gerät, kommt es nicht selten zu solch bahnbrechenden Erkenntnissen wie: "Maulwurfsgrau löst keine Emotionen aus." oder "Oh mein Gott - Zeit! Was ist das überhaupt, Zeit?". Natürlich kann nicht jeder in einem Haus mit einer derart tiefgründigen Persönlichkeit leben - aber - hey! - nicht traurig sein.
    Von den Gedanken des Hauses merken Josh und Diane sowieso nichts, immerhin kann man diese nicht sehen. Wo wir gerade bei den beiden sind, können wir sie auch etwas genauer ins Visier nehmen. Man sollte, um sich eine Stadt vorstellen zu können, schließlich auch ihre Bewohner betrachten. Nun, Diane ist eine recht gewöhnliche alleinerziehende Mutter mit einem Bürojob. Josh, ihr 15jähriger Sohn, ist auch ein ganz normaler Jun...- oder eher nicht. Selbst für einen pubertierenden Jugendlichen ist es doch ungewöhnlich ständig seine Gestalt zu ändern. Für Josh hingegen ist das der Alltag. Wie er aber auch aussieht, wie viele Fühler, Hufe oder welche Musterung sein Fell auch aufweisen mag, seine Mutter erkennt ihn stets.
    In dieser Geschichte kommen aber nicht nur Josh und Diane besonders häufig und in wichtigen Rollen vor, sondern auch Jackie Fierro trägt maßgeblich zum Geschehen bei.
    Sie betreibt mit ihren - seit Jahren - 19 Jahren das einzige Pfandhaus in Night Vale (oder wie auf der Titelseite der neuen Broschüre des Tourismusverbands zu lesen ist: der "Stadt der heimlichen Sünden und des verborgenen Bösen").
    Als sie dort einen Zettel mit der Aufschrift "King City" verpfändet bekommt und sich jedoch kurz darauf nicht mehr erinnern kann, wer ihr den Zettel gab, beginnt ein Abenteuer, dessen Ausmaße sie sich nicht im geringsten hätte vorstellen können. Etwas ist mit King City nämlich nicht in Ordnung und mit dem Stück Papier schon gar nicht, denn dieses ist durch nichts wieder aus ihrer Hand zu entfernen. Verbrennt es, taucht es kurz darauf wieder auf. Ein Versuch nach dem anderen, es loszuwerden, scheitert hoffnungslos.
    So bleibt Jackie nichts anderes übrig als sich den Geheimnissen um King City, Night Vale und deren Bewohnern zu stellen. Eine verwirrende, schmerzhafte, überraschende und an den Nerven zerrende Reise beginnt, die niemanden der Teilnehmenden so lassen wird, wie er sie einst begonnen hat.
    "Mintunter vergisst man, was in der Welt Schmerzen empfindet und was nicht."
    Nicht nur einmal bringen sich Diane und Jackie in höchste Gefahren und die jugendliche Pfandhausbesitzerin muss sich mit Personen auseinandersetzen, mit denen sie am liebsten so wenig Zeit wie nur eben möglich verbringen möchte.
    "Seufzend beklagte sie die Unterdrückung des gesunden Menschenverstandes, ließ die Hand aber sinken."
    In der Regel gehe ich Fantasy-Büchern zwar aus dem Weg, als ich jedoch auf dieses Werk stieß und in die ersten Seiten (und unbewusst dann auch in die ersten Kapitel) hineinlies, war ich mir nicht sicher, ob ich ein grandioses oder ein schlicht und ergreifend einfach total verrücktes Buch entdeckt hatte. Mittlerweile habe ich bemerken müssen, dass das eine in diesem Fall das andere nicht ausschließt.
    Von der ersten Seite an war ich von dem herrlichen Schreibstil gefesselt und schier begeistert, wie jeder einzelne Satz auf den Punkt gebracht zu sein schien. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie lange das Autorenduo wohl an einzelnen Passagen gesessen haben, wie oft es sie überarbeitet und verbessert haben muss, dass sie so wunderbar genau passen.
    Zwar wusste ich nach einer ganzen Weile der Lektüre eigentlich immer noch nicht so ganz, wovon das Buch eigentlich handelt, war aber alleine der Sprache wegen so sehr angespornt weiterzulesen, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Viele Bemerkungen verwirrten mich oder brachten mich zum Lachen, da die Bilder, welche beim Lesen in den Kopf gepflanzt werden, einfach so absurd sein können und Jackie mit ihren - teilweise sarkastischen - Kommentaren oder ihrem Desinteresse, wenn ein Beamter sie mit Verschwörungstheorien volltextet, einfach genial sind.
    Und auch wenn das Buch extrem skurriel ist, ist es am Ende doch schlüssig und rund.
    Mich hat "Willkommen in Night Vale" echt umgehauen, denn alleine schon, wie Joseph Fink und Jeffrey Cranor auf 378 Seiten eine ganz andere Welt erschaffen, die man, auch wenn sie doch so arg anders ist als die unsere, ins Herz schließt und hin und wieder Probleme aus dem ganz normalen Alltag wiederekennt, ist grandios. Auch, mit wie viel Inhalt sie die Seiten gefüllt haben ist mehr als beeindruckend (- ich habe kaum etwas vom inhalt verraten...).
    Für mich ist dieses Buch eine unglaubliche Überraschung und seit langem das beste Buch, das ich gelesen habe, sodass ich es einfach nur an jeden - auch wenn man nach der Beschreibung etwas skeptisch sein sollte - weiterempfehlen kann.
    Noch völlig außer Atem von den letzten Seiten des Buches vergebe ich 5/5 am Nachthimmel leuchtende - und durch keine Regierung der Welt zu verleugnende oder zu verbietende - Sterne!
    Weiterlesen
  • Rezension zu Willkommen in Night Vale

    Inhalt:
    Night Vale, ein Ort mitten im Nirgendwo. Hier passieren sonderbare Dinge, oder sie passieren auch nicht. Das liegt ganz im Auge des Betrachters und natürlich auch daran, was die Regierung vorschreibt.
    Jackie Fierro ist 19 Jahre alt und betreibt das einzige Pfandhaus in Night Vale. Der Ablauf ist immer gleich: Jemand kommt zu ihr herein, legt etwas auf ihren Tisch, wäscht sich die Hände, singt dabei ein Lied und wartet bis Jackie ihren Preis nennt. Danach bekommt derjenige einen Zettel und verschwindet wieder.
    So läuft es immer - und so lief es auch immer. Bis plötzlich ein Mann vor ihr steht. Er steht vor ihr und bietet ihr einen Zettel an. Auf dem Zettel steht 'King City'. Das Ritual ist das gleiche wie üblich, aber der Gegenstand nicht. Jackie nimmt den Zettel auf - und wird ihn nicht mehr los. Egal was sie macht, der Zettel ist und bleibt in ihrer Hand. Das ist merkwürdig.
    Sie will ihn dem Mann wieder geben, aber der ist in der weite der Wüste verschwunden. Und wie war doch gleich sein Name? Er hat ihn gesagt, mehrfach. Jackie kann sich nicht einmal mehr an sein Gesicht erinnern, nur an den hellbraunen Anzug.
    Ab diesem Zeitpunkt ändert sich Jackies Leben. Die ruhigen Tage im Pfandhaus sind gezählt und sie begibt sich auf die Suche nach dem 'Warum?'.
    Und dann ist da noch Diane Crayton. Sie arbeitet in einem Büro, zumindest einen Teil des Tages. Den Rest trödelt sie an ihrem Arbeitsplatz rum. Sie hat einen Kollegen, Evan, der plötzlich nicht mehr im Büro auftaucht. Er war nett und Diane fragt sich, was wohl mit ihm ist. Sie fragt ihre Kollegen, aber keiner kennt einen Evan. Auch ihre Chefin nicht. Und sein Arbeitsplatz? Da steht eine Pflanze, kein Schreibtisch, kein PC. Irgendwas ist hier komisch.
    Diane macht sich auf die Suche nach Evan, dabei kann sie sich kaum an ihn erinnern. Er war nur immer da, oder etwa nicht?
    Als sie sich eines Abends in das Büro ihrer Chefin schleicht um in den Personalakten nach Evan zu suchen, wird sie beobachtet und verliert tags darauf ihren Job. Wie soll sie das nur ihrem Sohn Josh beibringen? Er macht eh schon eine schwere Zeit durch. In der Pubertät sind seine Verwandlungen beinahe minütlich.
    Die Suche nach Evan bringt Diane durch Zufall zu Jackie. Beide Frauen fühlen sich zueinander hingezogen, auf freundschaftliche Weise und wissen doch gar nicht warum.
    Meinung:
    'Welcome to Night Vale / Willkommen in Night Vale' ist aus einem Podcast der beiden Autoren Joseph Fink und Jeffrey Cranor heraus entstanden. Night Vale ist eine merkwürdige Stadt in der alles sein kann, aber nichts muss. Und was heute noch stimmte, kann schon morgen verboten sein.
    Auf einer Lesung im Mai erzählten beide Autoren, dass sie zum Schreiben wie die Jungfrau zum Kinde kamen. Die Idee war da und sie wurde einfach mal ausprobiert. Immerhin ist ihr Podcast weit verbreitet und wird von unglaublich vielen Menschen mit Freude gehört.
    Als Podcast kann ich mir die Geschichten und Vorkommnisse auch noch vorstellen, als Buch funktioniert das Ganze leider nicht.
    Die ersten 100 Seiten waren für mich nur verwirrend. Beinahe jeder Satz musste mit einem zwanghaften Witz versehen werden. Es gab kein richtiges Reinkommen in die Geschichte, die auch erst so richtig ab 200 Seiten Fahrt aufnimmt. Vorher ist es mehr oder weniger eine Aneinanderreihung von Abschnitten, Berichten, Einführungen und kleinen Storyteilen.
    Das ist für mich auch der größte Kritikpunkt. Die Geschichte kommt einfach zu spät im Buch. Natürlich ist eine Einleitung in die Stadt, die Menschen und die Art dort wichtig, aber in meinen Augen etwas übertrieben.
    Wenn ich dann dachte ich hätte halbwegs kapiert worum es eigentlich geht, schwenkt der Inhalt komplett ab und berichtet über Verbote, unsinnige Tipps und Werbung.
    Ich habe mich sehr schwer getan das Buch wirklich zu beenden und immerhin war die eigentliche Geschichte auch nicht schlecht. Viele Fragen werden jedoch nicht beantwortet. Ein Teil der Fäden finden am Ende zusammen, andere flattern verloren im Wind.
    Leider kann ich dem Buch nicht mehr als 2 Sterne geben. Einer für die eigentliche Geschichte und einer dafür, dass sie es doch geschafft haben, dass ich weiter lese. Zumal die Autoren wirklich wahnsinnig sympathisch sind. Vielleicht versuchen sie es mal mit einem Kurzgeschichtenband - News aus Night Vale oder so. Das könnte ich mir schon eher vorstellen.
    Fazit:
    Weiterlesen
  • Rezension zu Willkommen in Night Vale

    Joseph Fink & Jeffrey Cranor - Willkommen in Night Vale / Welcome to Night Vale
    Inhalt:
    Night Vale, ein Städtchen in der Wüste. Irgendwo in der Weite des amerikanischen Südwestens. Geister, Engel, Aliens oder ein Haus, das nachdenkt, gehören hier zum Alltag. Night Vale ist völlig anders als alle anderen Städte, die Sie kennen – und doch seltsam vertraut.
    Jackie Fierro betreibt schon lange das örtliche Pfandhaus in Night Vale. Eines Tages verpfändet ein Fremder einen Zettel, auf dem in Bleistift die zwei Worte 'King City' geschrieben stehen. Jackie hat sofort ein merkwürdiges Gefühl. Kaum ist er in Richtung Wüste verschwunden, erinnert sich niemand an ihn – aber Jackie kann das Papier nicht mehr aus der Hand legen. Zusammen mit der alleinerziehenden Mutter eines jugendlichen Gestaltwandlers geht Jackie daran, das Rätsel von 'King City' zu lösen. Ihr Weg führt die beiden in die Bibliothek von Night Vale, die allerdings noch kaum jemand wieder lebend verlassen hat.
    'Möglicherweise das beste Buch, das ich in den letzten Jahren gelesen habe.' Patrick Rothfuss
    (Q: Amazon)
    ———————
    Autoren:
    Joseph Fink und Jeffrey Cranor arbeiten schon seit Jahren erfolgreich zusammen. Doe Podcastserie ‚Welcome to Night Vale‘ reifte in beider Zusammenarbeit heran und zählt inzwischen ca. 80 Folgen. Jeffrey Cranor lebt im Staat New York. Joseph Fink stammt ursprünglich aus Kalifornien, lebt heute jedoch woanders.
    (Q Klappentext Buchumschlag, Hobbit Presse / Klett-Cotta)
    ———————
    Meinung:
    Willkommen in Night Vale und winken sie ihrem Verstand noch ein fröhliches ‚Leb wohl‘ hinterher. Das wird wohl das Letzte sein, woran sie sich noch erinnern. Sofern die Erinnerung etwas ist, woran sie sich erinnern, wenn sie sich erinnern könnten. Was sie aber nicht werden. Sicherlich nicht.
    Stellen sie sich ein Buch vor, welches sie mit auf eine wirklich fantastische Reise nimmt. Ein Buch, welches sie den Verstand zu verlieren glauben lässt, eines, das sie nicht so schnell vergessen werden können. … Ja langsam haben sie es raus. Es nimmt Form an, nicht wahr? ….. Stellen sie sich ein Buch vor, welches sie an die Grenzen des Vorstellbaren gehen lässt, in dem irgendwie viel geschrieben steht, sie aber nur die Hälfte verstehen, ein Buch welches sie erschaudern lässt, auf eine Art die ihnen völlig fremd ist …. Na? Langsam nimmt diese Vorstellung Gestalt an, oder? …. Stellen sie sich vor wie ihnen dieses Buch sowohl Zufriedenheit als auch Angst aufzeigt, sie lachen und weinen lässt, sie aufhören wollen zu lesen, es aber nicht können, sie verstört sein lässt, es ihnen aber unmöglich ist auch nur eine Sekunde ihrer wertvollen Zeit aus diesem (Alp?)Traum auszusteigen. ….. Jetzt sehen sie es, oder? Genau! Sie haben es geschafft ….. Willkommen in Night Vale!
    So ungefähr kann man dieses Buch auch zusammenfassen und da gibt es noch viel mehr als das. Ich habe mich auf dieses Buch eigelassen, da ich die Inhaltsangabe äußerst interessant fand und mich das Cover mehr als angesprochen hat. Es ist wohl die Wahl der Violetttöne auf dem Cover die eine sehr beruhigende Wirkung haben.
    Das Buch und somit die Geschichte in und um Night Vale ist verstörend, verrückt, unwirklich, angstmachend, real, unterhaltsam, verstandraubend und noch viel mehr. Stellt euch vor, ihr nehmt die euch bekannte Welt/Realität, werft diese in einen Reißwolf und die Schnipsel fügt ihr dann irgendwie wieder zusammen. Am Ende erhält man dann wohl einen Art Night Vale. Es kommt einem so viel bekannt vor, aber es ist alles völlig anders. Selbst die Sprache oder gerade die Sprache, ist wohl das Verwirrendste. Alles ist einfach anders …. Zum Ende des Buches gibt es dahingehend ein nettes Zitat, welches ich hier mal anschneiden will:
    Spoiler!!!!
    (Spoiler aus!!!!)
    Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, aber ich glaube dass das einer der Schlüssel zu diesem Buch sein könnte, sofern es denn einen gibt und dieser überhaupt gefunden werden soll/will.
    Zu Beginn des Buches habe ich wirklich gedacht ich verliere etwas meines, so will ich mal hoffen, gesunden Verstandes. Die Geschichte beginnt mit einer Vielzahl von Erklärungen zum Thema Night Vale. Sie sind verrückt, ergeben eigentlich gar keinen Sinn und stellenweise heben sich Aussagen direkt wieder auf. Es ist schwer zu erklären. Am einfachsten ist es für jeden womöglich interessierten Leser einen Ohr auf den gleichnamigen englischen Podcast zu richten. Ich für meinen Teil habe nur kurz reingehört, aber es spiegelt das Buch wieder. Nur eben in Hörform.

    Ein kleiner Auszug aus dem Buch zum Thema Gefühle:
    […]

    Im späteren Verlauf der Geschichte hatte ich das Gefühl, dass diese leicht bis mittelschwer, fantastisch-wahnsinnigen Beschreibungen abflauten. Es kann aber auch sein, dass man sich nach gut der Hälte der Erzählung einfach daran gewöhnt hat und es einem mittlerweile ‚normal‘ vorkommt.
    Natürlich gibt es auch eine Story in diesem Buch. Die Protagonisten Jackie und Diane (die beiden Hauptcharaktere, es gibt aber noch weitaus mehr) erleben beide ihre eigene Geschichte zu Beginn und nach und nach vereinen sie sich zu einer. Beide sind auf der Suche nach etwas und beide werden mehr finden als ihnen lieb ist. Diane war mir zu Beginn ihrer Storyline etwas unsympathisch. Erst nach und nach konnte sie mich für sich gewinnen. Bei Jackie war es etwas anderes. Sie fand ich direkt sympathisch. Josh (der Sohn Diane’s, welcher eine Nebenrolle hat) ist auch ein sehr interessantes Kerlchen, leider aber bleibt er etwas zu sehr im Dunkeln, auch wenn er, wie es mir scheint, eine Schlüsselfigur sein soll, ist er einfach zu unscheinbar in der Geschichte, wenn auch unterhaltsam.
    Der Leser wird immer wieder direkt vom Erzähler angesprochen und somit noch mehr in die Geschichte hereingezogen und auch die kleinen Radiopassagen (alle paar Kapitel kommt ein Ausschnitt der hiesigen Radiosendung, welcher auf seine ganz eigene Art und Weise, den Leser/Zuhörer informiert und auch verwirrt) lockern die Erzählung ungemein auf.
    Wer wirklich ernstes Interesse haben sollte, sich an diesem Buch zu versuchen, der sollte gewarnt sein. Sicherlich ist es ein Fantasybuch, doch spielt es mit unserer Realität und zieht dies soweit aus dem Gefüge, dass wir zwar noch Anhaltspunkte an die uns bekannte Welt sehen, diese aber so verzerrt sind, dass wir kopfschüttelnd, verängstigt, verstört und hilflos dastehen und nicht wissen was wir davon halten sollen.
    Und genau das ist bei mir der Fall. Ich kann mich nicht entscheiden ob dieses Buch absoluter Quatsch ist, oder eine der genialsten Geschichten die ich bisher gelesen habe. Sicherlich spielt mir die Tatsache in die Hände, dass ich eine Schwäche für solche Geschichten und solches ‚Dummquatschen‘ (positiv gemeint und wohl eher nur für mich von Bedeutung) habe. Auf der anderen Seite ist es verdammt schwer diesen Erzählstil auf gut 400 Seiten durchzuhalten. Vor den Autoren ziehe ich an dieser Stelle meinen Hut, denn, selbst wenn man es als Blödsinn bezeichnen könnte, man muss es erstmal hinbekommen, eine solche Geschichte so verrückt aufzuschreiben und diese dann zum Schluss noch irgendwie sinnvoll erscheinen zu lassen.
    Fazit:
    Egal wie sehr mich dieses Buch verwirrt hat, so hat es doch auch geschafft mich zu berühren und wohlgemerkt mich zu unterhalten. (Ich kann es schlecht in Worte fassen, aber es ist so.) Es gab eine kleinere Leselänge in der Mitte des Buches, welche mich zwar nicht an Abbruch hat denken lassen, aber die mich schon etwas langweilte. Ich würde dieses Buch wie folgt beschreiben: ‚Es ist wie ein überfahrenes Tier am Strassenrand. Man will nicht hinsehen, macht es dann aber doch. Die Faszination dafür und die Neugier darüber sind einfach zu groß’. So ist es auch mit diesem Buch. Eigentlich will man zu Beginn bereits abbrechen, da man es für Blödsinn hält, aber man macht dann doch weiter. Es ist eben doch faszinierend und die Neugier ist zu groß über das was da noch kommen möge.
    Fazit die Zweite:
    Sicherlich habe ich mit diesem Eindruck mehr verwirrt als bei der Entscheidung geholfen dieses Buch zu lesen oder auch nicht. Es ist aber auch das erste Buch, welches mich in dieser Form berührt hat. Es hat mich erschrocken, mich zum Lachen gebracht, mich nachdenken lassen, mich gewundert, mich gerührt und mir Angst gemacht. Sicherlich sind diese Erfahrungen für jeden Leser anders, für mich waren es eben diese. Wer sich jetzt wundert warum ich nichts zu der Möglichkeit sage, dass dieses Buch ein satirischer Blick auf unsere Welt sein könnte, mit den politischen Machtgehaben und einer absoluten Überwachung, so denke ich nicht, dass das der Hauptantrieb dieses Buches ist, Es ist eine nette Begleiterscheinung und hilft dabei die Geschichte noch verwirrender zu machen … Und mal ehrlich: Wer wissen will was das alles soll, sollte die Autoren fragen ;)
    Weiterlesen

Ausgaben von Willkommen in Night Vale

Hardcover

Seitenzahl: 378

E-Book

Seitenzahl: 379

Taschenbuch

Seitenzahl: 378

Hörbuch

Laufzeit: 00:12:03h

Besitzer des Buches 25

Update: