Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Bobby

Der Tag, an dem sich alles veränderte - die mitreißende Geschichte einer New Yorker Familie nach 9 /11 Fast zehn Jahre ist es her, dass Bobby Amendola als Feuerwehrmann beim Einsturz der Twin Towers sein Leben lassen musste, und noch immer sind die Wunden in seiner irisch-italienischen Familie nicht verheilt. Weder bei dem Vater, der selbst Feuerwehrmann war, noch bei der Mutter, die weiterhin jeden Morgen in das unveränderte Zimmer des toten Sohnes geht. Auch beim großen Bruder, einem erfolgreichen Firmenanwalt, bricht der wohlgeordnet-sorgenfreie Alltag gerade auseinander, während das Leben seines Bruders Franky noch nie anders als zerbrochen war. Und dann will Bobbys Witwe ausgerechnet am neunten Geburtstag von Bobby Junior einen neuen Mann mitbringen in das Familienhaus auf Staten Island ... Ein zärtlicher, bewegender Roman über Familie, Liebe, Verlust und Akzeptanz - und über das kleine Glück des Alltags.
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Bewertungen

Bobby wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Bobby

    Inhalt
    Zu Bobby juniors Geburtstag wird die gesamte Familie Amendola zusammentreffen. Sein Vater, Bobby senior, ist als Feuerwehrmann beim Anschlag auf das World Trade Center ums Leben gekommen. Seitdem hat Tina Amendola mit Unterstützung ihrer Schwiegermutter ihre Kinder allein erzogen. Nach langer Trauerphase ist Tina frisch verliebt und will vor dem geplanten Kindergeburtstag Gail endlich diese Nachricht anvertrauen. Schlimmer noch als das Gespräch mit Gail wird das mit Bobbys Bruder Franky für Tina sein. Dass Wade, Tinas Neuer, ein guter Freund von Bobbys Bruder Peter ist, bringt alte Familiengeschichten und alte Schuldgefühle innerhalb des Amendola-Clans zum Vorschein. In Rückblenden in die Kindheit der Brüder Amendola und in die ersten Ehejahre von Gail und Bobby senior entfaltet Eddie Joyce die Geschichte einer irisch-italienischen Einwanderer-Familie. Zugleich erzählt er von New Yorks fünftem Stadtteil Staten Island, der von Manhattan aus gesehen stets leicht hochnäsig als provinziell betrachtet wurde. Gail, die selbst aus einer irischen Familie stammt, hat sich durch die enge Beziehung zu ihrer eigenen Schwiegermutter zu einer klassischen italienischen Mama entwickelt, vermutlich emotionaler und italienischer als eine Italienerin je sein könnte. Die Brüder Amendola verkörpern fast lehrbuchhaft unterschiedliche Typen innerhalb einer Geschwisterreihe: Peter, der immer von der Insel fort wollte und Karriere in einer angesehenen Kanzlei in Manhattan macht, Bobby, der beruflich dem Vater nacheifert und zu Gails Befriedigung auf der Insel bleibt, und schließlich Franky, das ewige Sorgenkind, das unter die Räder geraten ist.
    Fazit
    Eddie Joyce wählt hier seinen eigenen Stadtteil als Schauplatz und zoomt in das Leben einer italienischen Familie nach 9/11, wie sie nicht typischer für New York sein könnte. Psychologisch höchst interessant, wie das Familiengefüge durch Bobbys Tod wegbricht und wie erst sein Tod ein Nachdenken ermöglicht, inwieweit die Eltern Amendola Schuld am Schicksal ihrer Söhne tragen könnten. Eine italienische Matriarchin kann nur schwer ohne stereotype Wirkung auftreten - und der Roman kommt nicht ohne typisch amerikanisches Pathos aus. Als Denkmal für im Einsatz vermisste Feuerwehrleute und als Roman Staten Islands ein gelungenes Buch.
    Zitat
    "Die Farbe der Nacht geht von Schwarz in dunkelstes Blau über. Der Morgen gaut. Der Tag wird erst über Long Island anbrechen und auf dem Weg über die Stadtbezirke zuletzt Staten Island erreichen. Ihr Blick richtet sich auf die Insel, die noch in tiefem, wisperndem Dunkel liegt. Der einzige Fleck, der für sie jemals Zuhause war. Sie wünschte, sie könnte das Morgengrauen aufhalten, das Licht daran hindern, die Verrazano[-Bridge] zu überqueren, den Tag aufhalten und die unvermeidliche Traurigkeit, die er allen bringen würde, die sie liebt." (Seite 70)
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  • Rezension zu Bobby

    Inhaltsangabe:
    Bobby war der Jüngste von drei Söhnen von Gail und Michael Amendola. Und er war der Erste, der Vater wurde und der Einzige, der seinem Vater in den Beruf folgte: Feuerwehrmann in New York. Knapp zehn Jahre nach seinem Tod lernt Tina, seine Witwe, einen neuen Mann kennen. Die Sache ist ziemlich ernst. Wade ist ebenfalls Witwer und mag ihre Kinder Alyssia und Bobby Jr.
    Eine Woche vor Bobby Jr. Geburtstag eröffnet Tina ihrer früheren Schwiegermutter, dass sie den neuen Mann mit zur Geburtstagsfeier mitbringen wird. Gail nimmt die Neuigkeiten mit gemischten Gefühlen auf, während Michael sich für sie freut. Wie Bobbys Brüder reagieren, ist fast schon zu erahnen, dennoch bleibt ihnen allen nichts anderes übrig, als diese Tatsache zu akzeptieren.
    Eine Woche Zeit bleibt ihnen, um die Familie darauf vorzubereiten und alte -vermeintlich verheilte- Wunden reißen erneut auf. Und jeder lässt auf seine eigene Art und Weise die Trauer durchscheinen.
    Mein Fazit:
    Dieses Jahr jährte sich der 11. September zum 15. Mal. Der Terror-Anschlag auf die Twin Towers hat sich in das kollektive Gedächtnis der Menschheit gebrannt und alle, die dieses Szenario mit Fassungslosgkeit und Bestürzung im TV verfolgten, wissen heute noch, wo sie sich damals befanden, als sie die Nachricht vom Anschlag erhielten. Mir ergeht es dabei nicht anders.
    Just am traurigen 15.ten Jubiläum wurde ich auf dieses Buch aufmerksam und da die Bewertungen durchweg positiv waren, habe ich es mir sofort als eBook runtergeladen und ich besuchte die irisch-italienische Familie Amendola, die ein völlig normales Leben auf Staten Island, New York, führen und mit dem Verlust fertig werden müssen. Auch knapp 10 Jahre danach ist die Lücke, die Bobby durch seinen tödlichen Einsatz am 11. September hinterlassen hat, nicht annähernd geschlossen.
    Gail, die Mutter, betritt immer wieder Bobbys Jungendzimmer, das noch genauso eingerichtet ist wie damals. Michael hadert mit sich, weil Bobby ihm als Feuerwehrmann folgte. Peter, der Älteste von den dreien und Vorzeige-Sohn, kämpft mit seiner Karriere als Anwalt und um seine Familie. Die Familien-Idylle hat erhebliche Risse bekommen, als er eine Affäre beginnt. Und Franky, der eine besondere Beziehung zu Bobby hatte, kriegt sein Leben nicht in Griff und trinkt und zockt mehr, als das er arbeitet und seine Rechnungen bezahlt.
    Tina, Bobbys Jugendliebe, tut sich erst mit der neuen Beziehung etwas schwer. Aber ihre Einsamkeit erdrückt sie und die Kinder verstehen sich schließlich mit dem neuen Mann. Sie ist noch immer Bobbys Frau, die Schwägerin und Schwiegertochter, aber sie braucht einen Neu-Anfang. Alle haben mit alltäglichen Problemen zu kämpfen, und doch ist Bobby immer irgendwie gegenwärtig. Während der Woche bis zu Bobby Jr. Geburtstag erinnern sich alle an ihr normales Leben auf Staten Island, wie sie zu dem wurden, die sie heute sind und wie ihre Trauer ihre kleine Welt ein kleines Stück ins Wanken bringt. Und doch ist in jeder Trauer auch immer ein kleines bisschen Hoffnung.
    Größtenteils handelt das Buch von den einzelnen Akteuren, den Familienmitgliedern. Ihr völlig normales Leben auf Staten Island, mit all den alltäglichen Problemen, die dazu gehören. Man erfährt auch viel über die Insel, die lange Zeit nur über Fähren erreichbar war. Staten Island ist der Ort, wo die Polizisten, Feuerwehrmänner und Rettungs-Sanitäter ein normales Leben führen und im Dienst der Öffentlichkeit stehen. Ich fand es äußerst interessant, auch wenn ich das mit dem „Cody’s Pool“ nicht so ganz verstanden habe. Aber gut!
    Es gab die eine oder andere kleine Länge, aber die facettenreichen und tiefgründigen Erzählungen über die Leben der einzelnen Familienmitglieder machte so einiges wieder wett. Auf den 11. September wird hingegen nur kurz eingegangen, da hätte ich mir trotz allem mehr gewünscht, wie die Familie diesen einen Tag erlebt hatte. Außerdem gab es (für meinen Geschmack) zu häufig das vulgäre F-Wort. Das mag vielleicht realistisch anmuten, mich stößt es aber eher ab. Daher gibt es nur vier Punkte. Ansonsten ist die Familien-Saga sehr zu empfehlen.
    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen!
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  • Rezension zu Bobby

    Klappentext
    Fast zehn Jahre ist es her, dass Bobby Amendola als Feuerwehrmann beim Einsturz der Twin Towers sein Leben lassen musste, und noch immer sind die Wunden in seiner irisch-italienischen Familie nicht verheilt. Weder bei dem Vater, der selbst Feuerwehrmann war, noch bei der Mutter, die weiterhin jeden Morgen in das unveränderte Zimmer des toten Sohnes geht. Auch beim großen Bruder, einem erfolgreichen Firmenanwalt, bricht der wohlgeordnet-sorgenfreie Alltag gerade auseinander, während das Leben seines Bruders Franky noch nie anders als zerbrochen war. Und dann will Bobbys Witwe ausgerechnet am neunten Geburtstag von Bobby Junior einen neuen Mann mitbringen in das Familienhaus auf Staten Island ...
    Meinung
    Dienstag. 11. September 2001. Ich war damals sieben Jahre alt, bin gerade in die dritte Klasse gekommen. Meine Oma hat mich von der Schule abgeholt, wir haben zusammen gegessen und während sie in der Küche abgespült hat, habe ich mir am Fernsehen die Nachrichten angesehen. Ich saß da und sah die Türme brennen, sah wie sie einstürzten. Und obwohl ich erst sieben Jahre alt war, habe ich verstanden, welche grausame Tat das war und dass dieser Anschlag das Leben von tausenden von Menschen verändern wird. Und auch wenn man fast immer nur an die schrecklichen Momente im World Trade Center, im Pentagon und in den entführten Flugzeugen denkt, an die Menschen, die dort verbrannt sind, an Rauchvergiftungen starben, von den Trümmern erschlagen wurden oder aus Verzweiflung heraus aus dem Fenster sprangen, vergisst man doch auch oft die Helden – Feuerwehrmänner, Sanitäter, Polizisten, jede Art von Einsatzkräften – die auch ihr Leben lassen mussten, denn unter den Opfern waren auch circa 400 Helfer.
    Bobby handelt genau davon. Wie die irisch-italienische Familie Amendola nach neun Jahren Trauerzeit mit den Folgen des Todes des Sohnes, Ehemanns, Vaters, Bruders Bobby umgeht, wie sie ihr Leben gemanagt haben und mit der Trauer umgegangen sind. Und auch wenn das Werk kein wirklich trauriges Buch ist, nicht vor Traurigkeit, Verzweiflung und Leid strotzt, so legt sich trotzdem eine leichte Melancholie und Trostlosigkeit über jede Seite; man hat die schrecklichen Bilder vom 11. September eben einfach im Kopf.
    Das Buch konnte mich durchgehend berühren, die kompletten 416 Seiten. Jedes Kapitel behandelt eine andere Sichtweisen, die Sicht der verschiedenen Familienmitglieder – der Brüder Peter und Franky, der Eltern Gail und Michael, der Ehefrau Tina – und ich habe jede einzelne Sichtweise verstanden. Trauer ist etwas sehr komplexes, jeder reagiert anders, jeder trauert anders und jeder fühlt sich anders. Das kam durch die verschiedenen Kapitel und die verschiedenen Personen so eindeutig und bewegend rüber.
    Und auch wenn ich dieses Buch sehr bewegend fand – ein wenig mehr hatte ich trotzdem erwartet. Natürlich gibt es Stellen mit "Was hätte Bobby jetzt wohl getan" oder "Das hat Bobby immer gesagt" oder "Wenn Bobby jetzt hier wäre" und auch wenn die Trauer greifbar war und an der Oberfläche geschlummert hat, war sie mir zu abgeschlossen. Klar, nach fast zehn Jahren geht das Leben weiter, der Schmerz ist nicht mehr allgegenwärtig, man kann wieder lachen und sich freuen, ohne eine schlechtes Gewissen zu haben. Aber ich hätte gerne mehr über den Schicksalstag erfahren, mehr über Bobby, mehr darüber, als die Eltern die Todesnachricht erhalten haben, mehr über die Beerdigung und die ersten Tage, Wochen und Monate. Die erste Zeit wird kaum angesprochen. Rückblenden gibt es zwar, diese spielen allerdings entweder vor Bobbys Geburt oder als er noch zuhause lebte.
    Eddie Joyce Schreibstil fand ich wirklich wundervoll. Ich habe sehr viele schöne Zitate gefunden, mehr als ich hier aufschreiben könnte. Er schreibt sehr emotional, sehr bewegend und einfühlsam, was perfekt zur Geschichte und den Charakteren gepasst hat. Auch das Cover finde ich sehr schön. Es harmoniert ideal mit Bobby, New York und Staten Island.
    Fazit
    Alles in allem ist Bobby ein wunderschönes, empfehlenswertes Buch mit einer schönen Botschaft, einem überzeugendem Schreibstil und wunderbar inszenierten Charakteren. Auch wenn es mich nicht hundert prozentig überzeugen konnte, ist es auf jeden Fall ein sehr gelungenes Werk, das man unbedingt mal lesen sollte.
    Daher vergebe ich:
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Ausgaben von Bobby

Hardcover

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 416

Besitzer des Buches 8

Update: