Literatur und Religion

Buch von Hubertus Halbfas

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Literatur und Religion

'Geschichten und Gedichte sind ein eigener Schlüssel zur Welt und buchstäblich verdichtete Wirklichkeit. Sie sind Herausforderung und Einladung, Anfrage und Anregung zugleich, das gewohnte Haus der Theologie über andere Türen zu betreten. Ihre inspirierende Kraft kennt kaum einer besser als Hubertus Halbfas. Der hat nicht nur durch seine großen Entwürfe die Religionspädagogik der letzten Jahrzehnte maßgeblich geprägt. Er hat dafür in Werken der bildenden Kunst sowie in den Worten der Dichtung und Weisheit der Welt immer auch eine unverbrauchte Sprache gefunden, die nicht zuerst einer Lehre, sondern dem Leben abgelauscht war. Über Jahrzehnte ist dabei ein Schatz entstanden, den er nun in drei repräsentativen und mit zeitgenössischer Druckgrafik und Fotografie angereicherten Bänden seinen Leserinnen und Lesern öffnet. Wer immer Anregungen sucht, überraschende Zugänge zu scheinbar altbekannten Themen zu eröffnen, wird hier fündig. Allein das Spektrum des ersten Bandes 'Das Christenhaus' reicht von Echnaton bis zu Elie Wiesel, von Amos bis Karl Marx, von Goethe bis Kaschnitz, von Rose Ausländer bis Alice Walker. Die Fundstücke thematisieren die Frage nach Gott, die Schöpfung, Jesus, Nächstenliebe und Christentum, die Juden, die Kirche und den Glauben, das Gebet und die Engel. Da werden zum Beispiel Jesusbilder zerschlagen, die sich als unbrauchbar erwiesen haben, und der Jesus der Dichter erfährt Metamorphosen, die seine dogmatische Starre in neue Lebendigkeit wandeln. Eine Sammlung von unvergleichlichem Reichtum, die das Wesentliche der christlichen Botschaft so frisch und anders zum Ausdruck bringt, das man aufhorcht und neue, interessante Wege zu einem Wissen findet, das weitgehend verschüttet ist und häufig unter dem Staub der Tradition begraben liegt.'
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Literatur und Religion

    Eine Einführung in die Theologie durch theologiekritische Literatur – nichts weniger versucht der emeritierte Religionspädagoge Hubertus Halbfas in seinem neuen großen Werk. Auf drei Bände ist es angelegt.
    Im ersten hier vorzustellenden band „Das Christenhaus“ geht es um literarische Anfragen an die christliche Religion, im zweiten Band „Das Menschenhaus“ um Geschichten und Gedichte und im letzten Band „Das Welthaus“ um wichtige Texte der Menschheit.
    Hubertus Halbfas richtet sich mit diesem Werk an einen breiten Leserkreis ohne weltanschauliche Einschränkungen. Er wünscht sich als Leser sowohl die „religiös Musikalischen wie die Unmusikalischen“. Er will aber hauptsächlich etwas erreichen, was die Praktischen Theologen der Gert-Otto-Schule schon in den siebziger Jahren in Mainz lehrten. Er will Religionslehrer, Pfarrer und anderes kirchliches Personal heranführen an die Literatur. Denn nur in ihr und durch sie könne „der Atem der Welt wahrgenommen“ werden.
    Eigene Meinung: Im Unterschied zu herkömmlichen Anthologien wird in diesem Buch mehr getan: es gibt Angaben über den Autor, die Entstehungsgeschichte, geschichtliche Hintergründe und literarische Eigenarten des Textes und Interpretationshilfen anderer bedeutender Autoren. Nur so kann ein literarisches Verständnis gewonnen werden. Für das theologische Verständnis dienen jeweils Einführungen in zentrale Fragen und Positionen.
    Eine der schönsten Texte im Buch stammt von Rose Ausländer:
    „Gäbe es dich
    Gott der Liebe wir lebten noch heute im Eden
    Volk an Volk
    Du an du
    Gäb es dich nicht o Liebesgott wir wären nicht nichts wäre.“
    Das Buch ist eine wertvolle und reiche Sammlung, in der deutlich wird, dass ohne eine Auseinandersetzung mit der Literatur eine zeitgemäße Theologie nicht mehr möglich ist.
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Ausgaben von Literatur und Religion

Hardcover

Seitenzahl: 288

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