Die Schwabenkinder

Buch von Elmar Bereuter

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Schwabenkinder

Winter 1868 in einem unwegsamen Gebirgstal. Im Frühjahr schickt die arme Bauernfamilie Meser ihren neunjährigen Sohn Kaspanaze auf den Kindermarkt nach Ravensburg, wo er von einem grausamen Bauern ersteigert wird. Doch schon bald erträgt er dieses Leben nicht mehr und läuft davon. Eine abenteuerliche Flucht beginnt. Jahrhundertelang zogen wie Kaspanaze viele 'Schwabenkinder' - meist nur dürftig bekleidet - in Zügen über die oftmals noch schneebedeckten Alpen nach Oberschwaben, um dem Hunger zu entkommen und für die Familien daheim ein wenig Geld zu verdienen. Dieses Buch erzählt anhand eines bewegenden Einzelschicksals vom Leben jener Kinder und enthüllt zugleich ein Stück Zeitgeschichte
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Bewertungen

Die Schwabenkinder wurde insgesamt 22 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Schwabenkinder

    Bitterarm sind die Menschen im Bregenzerwald. Die unverschuldet in Not geratene Bauernfamilie Meser beschließt, ihren neunjährigen Sohn
    Kaspanaze auf den Kindermarkt nach Ravensburg zu schicken, wo er von einem grausamen Bauern ersteigert wird. Doch schon bald erträgt er dieses Leben nicht mehr und läuft davon. Eine abenteuerliche Flucht beginnt … Jahrhundertelang zogen viele »Schwabenkinder« wie Kaspanaze jedes Frühjahr über die schneebedeckten Alpen nach Oberschwaben, um dem
    Hunger zu entkommen. Elmar Bereuter erzählt anhand eines bewegenden
    Einzelschicksals vom Leben jener Sklavenkinder und enthüllt ein dunkles
    Kapitel europäischer Geschichte.
    Meine Meinung:
    Am Anfang als ich es geschenkt bekam dachte ich oje 400 Seiten was für ein dickes
    Buch. Aber als ich anfing zu lesen hat mich das Buch so gefesselt,das ich es fast nicht mehr weg legen konnte. Dieser Roman entstand nach
    Tatsachen die sich am Anfang des 20 Jahrhunderts ereigneten. Ich war schockiert wie Kinder behandelt wurden wenn die
    Familien in Not waren. Schon alleine die Überquerung der Alpen um nach Schwaben zu kommen war für viele
    Kinder eine Strapaze wenn nicht sogar der Tod.
    Sehr gut hat Elmar Bereuter für seinen Roman recherchiert und sein Buch interessant geschrieben. Da ich selber aus dem Schwabenland komme waren viele Ort nicht neu und ich war entsetzt zu lesen wie Kinder in meiner
    Region durch Kinderarbeit ausgebeutet wurden.
    Im Jahr 2002 wurde das Buch dann auch verfilmt und auch da muss ich sagen das dieser gut gelungen ist. Also wer zu faul ist den 400 Seiten Roman zu lesen, der sollte unbedingt den Film anschauen es lohnt sich.
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  • Rezension zu Die Schwabenkinder

    „S’ Bündeli uf em Rugge, s’Stäckli i de Hand, adieu liebi Muetter, ich gang i s’ Schwabeland.“
    So lautet ein bekanntes Schweizer Kinderlied. Gerne wird es auch mit anderen Orten verbunden als Kindergartenlied oder im Mutter-Kind-Turnen gesungen. Mich hat stets ein eiskalter Schauder erfasst. Ich wusste aber nicht weshalb, bis ich in der Stuttgarter Zeitung einen Bericht über die „Schwabenkinder“ gelesen habe, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis ins beginnende 20. Jahrhundert hinein aus dem Kanton Graubünden und aus Österreich jeden Frühling ihre Familien verließen, um den Sommer über in Haushalte im Schwabenland verdingt zu werden, wo sie für Kleidung, Kost und Logis und einen kleinen Geldbetrag als Hütekinder, Knechte und Mägde arbeiteten.
    Elmar Bereuter erzählt in seinem Roman die Geschichte des 9 jährigen Kaspanaze Melzer, dessen Familie als Kleinbauern im Bregenzer Wald ein sehr ärmliches Dasein fristen. Als es das Schicksal besonders übel meint, weiß der Vater Kaspar Melzer keine andere Lösung mehr, als Kaspanaze ins Schwabenland zu verdingen. Dadurch hat die Familie einen Esser weniger und Kaspanaze erhält Kleidung, genügend Essen und etwas Geld. Es reisen bereits zahlreiche Kinder aus dem Dorf ins Schwabenland und so schließt sich auch Kaspanaze dem Zug an, um auf dem Kindermarkt in Ravensburg zum Dienst angeboten zu werden. Die Reise beginnt im Februar. Im Gebirge herrscht tiefer Winter. Dank hilfsbereiter Bauern, die die Kinder in den Ställen schlafen lassen, schafft der kleine Tross die gefährliche Reise über die Berge. Manche Kinder wissen bereits, zu welchen Bauern sie kommen und freuen sich richtig darauf, weil sie eine liebevolle Gastfamilie haben und endlich genug zu essen bekommen. Andere, wie auch Kaspanaze haben weniger Glück und werden ausgenutzt.
    Der Autor erzählt sehr eindrücklich und gefühlvoll von den Ängsten der Kinder, aber auch das bäuerliche Leben wird sehr anschaulich und informativ dargestellt, so dass man einen guten Eindruck der Landwirtschaft um die letzte Jahrhundertwende gewinnt.
    Mich hat das Buch sehr beeindruckt, ich konnte mit den Kindern wie mit den Eltern mitleiden. Durch die angenehme Sprache konnte ich leicht eintauchen und mir die Szenen in den Kuhställen und auf der Weide lebhaft vorstellen. Ich empfehle dieses Buch Liebhabern guter historischer Romane, eine gewisse Affinität zur kleinbäuerlichen Milchwirtschaft vorausgesetzt. Der Roman wurde 2003 in einer Zusammenarbeit von ORF und BR verfilmt.
    „Die Schwabenkinder“ war mein erstes Buch von Elmar Bereuter, aber bestimmt nicht mein letztes. Ich vergebe .
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  • Rezension zu Die Schwabenkinder

    Ich muss zugeben, dass ich vor diesem Buch noch nichts über die Schwabenkinder, ihre großen Nöte und die Hintergründe gehört habe. Umso interessanter fand ich die Lektüre des Buches, das half meine geschichtliche Wissenslücke zu schließen.
    Bereuter beschreibt eindrucksvoll die Strapazen, die die Kinder und Jugendlichen auf sich nehmen mussten, um ihre armen Familien daheim zu unterstützen. Er ermöglicht mit diesem Buch Einblicke in die Lebendsverhältnisse nicht nur der Schwabenkinder, sondern allgemein der Menschen im Alpenraum der damaligen Zeit. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich für die deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert interessiert und gerne Eindrücke vom Alltag der einfachen Bauern bekommen möchte. Das Buch schäftigt sich nicht mit der "höheren" Politik, wie sie zum Beispiel in den Romanen von Rebecca Gablé geschildert wurd, sondern beleuchtet die Gersellschaftsschichten, die oft am Rande des Existenzminimums ihr Dasien fristen mussten. Kasparnaze, der Held der Geschichte, ist ein liebenswerter Junge, der trotz seiner nur 9 Jahre die Schwierigkeiten auf sich nimmt und den Leser an seinen Erlebnissen teilhaben lässt. Ein spannendes Buch und daher hier eine Leseempfehlung von mir.
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  • Rezension zu Die Schwabenkinder

    Gebundene Ausgabe: 360 Seiten
    Verlag: Herbig
    ISBN-13: 978-3776623048
    Winter 1868. Der Hof der Bauernfamilie Meser im Bregenzer Land ernährt kaum seine Besitzer. Als dann auch noch das Kalb und kurze Zeit später das Schwein stirbt, wissen die Mesers nicht mehr wie es weitergehen soll. Der einzige Ausweg ist, den neunjährigen Sohn Kaspanaze zum Schwabengehen zu schicken. Dort kann er, von reichen Bauern für 8 Monate gekauft, ein bisschen Geld verdienen und neue Sachen bekommen. Außerdem ist am heimischen Tisch ein Esser weniger. Gemeinsam mit 18 anderen Jungen und Mädchen macht er sich auf den Weg nach Ravensburg zum Kindermarkt. Das Glück ist ihm nicht hold und ein als Kinderschinder bekannter Bauer ersteigert ihn. Arbeit und Schläge bekommt er mehr als Essen. Unterstützung findet er einzig bei dem jungen Amerikaner Whitehead, der seine Wurzeln im Schwabenland erforscht. Aber als er es aber gar nicht mehr aushält, flieht er vom Hof der Gebstetters. Kaspanaze läuft soweit er kann und kommt bei einer anderen Bauernfamilie unter. Auch dort muss er schwer arbeiten, aber bekommt ausreichend zu essen und wird freundlich behandelt.
    Vor einigen Jahren habe ich den Film „Schwabenkinder“ gesehen, er hat mir schon sehr gut gefallen, aber das Buch war noch einmal deutlich besser. Elmar Bereuter beschreibt mit einfachen aber prägnanten Worten die Not der Vorarlberger Bauernfamilien. Die innere Zerrissenheit der Eltern, ihren Ältesten ins Schwabenland schicken zu müssen, die anfängliche Unbesorgtheit des Kaspanaze, das Heimweh und die Nöte des Jungen werden von Bereuter sehr einfühlsam geschildert. Die Charaktere hat er für mein Empfinden sehr gut herausgearbeitet. Nur Kaspanaze selbst war mir einigen Stellen für einen neunjährigen Jungen vom Bauernhof etwas naiv dargestellt. Wie bei vielen Büchern hätte ich mir das Ende nicht so abrupt gewünscht. Mich hätte schon noch die Reaktion der Eltern bei der Heimkehr des Sohnesinteressiert. So blieben auch hier Fragen offen.
    Mein Fazit: „Schwabenkinder“ ist ein sehr gut und flüssig zu lesendes, hochinteressantes aber vom Thema her ein eher etwas bedrückendes Buch. Ich würde es auf jeden Fall weiter empfehlen.
    Über den Autor
    Elmar Bereuter, geboren 1948 als ältestes von vier Kindern einer Bauernfamilie im Bregenzerwald, verbrachte seine Kindheit zwischen Dorfleben, Alpwirtschaft und Internat. Nach einer Karriere als PR-Manager betreibt er seit 1991 eine Werbeagentur und lebt mit seiner Familie in der Nähe des Bodensees.
    Weitere Romane von Elmar Bereuter:
    Die Lichtfänger
    Hexenhammer
    Felders Traum
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Ausgaben von Die Schwabenkinder

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 404

Hardcover

Seitenzahl: 400

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