Der Glasgarten

Buch von Christa Hein

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Glasgarten

Vor der atemberaubenden Kulisse der nordfranzösischen Küstenlandlandschaft erzählt Christa Hein in »Der Glasgarten« von der zerstörerischen Kraft lang gehüteter Geheimnisse und einer Suche nach der Wahrheit, deren glasscharfe Kanten der Protagonistin schließlich nichts mehr anhaben können; glatt geschliffen, nicht durch die Zeit, sondern von der tröstlichen Magie wiederentdeckter Wünsche. Kornelkirschen, Magnolien, Feuerdorn – als Gartenarchitektin kennt Julie die Vorlieben der Pflanzen. Dicht an Dicht blühen manche in ihrer ganzen Farbpracht, andere brauchen Abstand, um sich entfalten zu können. Eine lebensnotwendige Distanz, die auch Julies Verhältnis zu ihrer Mutter kennzeichnet. Alle Versuche, gegen die unsichtbare Wand aus Unverständnis und Zurückweisung anzurennen, hat sie längst aufgegeben. Der plötzliche Tod der Mutter macht jede Hoffnung auf eine späte Aussöhnung zunichte. Wie betäubt folgt Julie der Verlesung des Testaments. Sie erbt ein Cottage in der Normandie, doch ist sie nicht Alleinerbin. Zum ersten Mal hört sie von Florence, ihrer Halbschwester. Warum wurde sie ihr verheimlicht? Was wusste ihr Vater, der sich in eine dunkle Wolke aus Vergessen hüllt? Julies Versuche, Florence in Frankreich aufzuspüren, schlagen fehl. Und so entschließt sie sich zu einer Reise durch Nordfrankreich, von Le Havre über Dieppe bis nach Étretat. Doch jemand versucht, ein Zusammentreffen der Schwestern gezielt zu verhindern. Sogar Julies Ex-Freund, der als Galerist nach unentdeckten impressionistischen Gemälden aus dem 19. Jh forscht, scheint Teil der Wahrheit zu sein. Je länger ihre Suche andauert, desto dichter wird das Geäst des Familienstammbaums und ungeheuerlicher seine Verzweigungen.
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Bewertungen

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Glasgarten

    Erst, nachdem ihre Mutter gestorben ist, erfährt Julie, dass sie eine Halbschwester namens Florence hat. Außerdem erbt sie ein Cottage an der französischen Nordatlantikküste. Julie versucht ihre Schwester ausfindig zu machen, doch gestaltet sich als sehr schwierig. Es scheint fast so, als wenn Florence keinen Kontakt wünscht. Auch ihre Verwandtschaft ist Julie keine große Hilfe, ihre Fragen werden nur ausweichend beantwortet, oder man hüllt sich in Schweigen. Erst, als Julie sich auf den Weg nach Frankreich macht, um das Cottage in Augenschein zu nehmen, gelingt es ihr, nach und nach ein Familiengeheimnis nach dem anderen zu lüften und auch ihre Schwester zu finden. Wird sich ihr Leben dadurch verändern?
    Christa Hein hat mit ihrem Buch „Der Glasgarten“ einen ansprechenden Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist detailliert, dabei fast poetisch zu nennen, dabei flüssig zu lesen. Die Autorin versteht es, mit ihren Worten atmosphärische Bilder zu malen, die im Kopf des Lesers zum Leben erweckt werden. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr gelungen, so dass man sich alles wunderbar vorstellen kann. Die Charaktere sind dafür leider recht einfach skizziert, der Leser findet so nur sehr schwer Zugang zur Gefühls- und Gedankenwelt der einzelnen Personen und kann zuweilen wenig Verständnis für deren Handeln aufbringen. Julie ist eine eher ruhigere Frau, die sich ihre Träume verwehrt und sich mit dem Zweitbesten zufrieden gibt. Sie wirkt emotionslos, entwickelt sich zwar etwas im Laufe der Geschichte, jedoch bleibt sie bis zum Schluss als Hauptprotagonistin leider recht farblos. Deshalb fällt es auch schwer, sich mehr auf die Handlung einzulassen und mit zu fiebern, bis die Geheimnisse entschlüsselt sind. Auch die Handlung selbst ist recht verworren und nur schwer auseinander zu dividieren. Anstatt ein Geheimnis nach dem anderen zu entwirren, türmen sich diese alle auf einmal auf, um am Ende nur zum Teil gelüftet zu werden. Durch die vielen Personen, die einen Platz im Geschehen haben, wird der Leser immer mehr verwirrt. Ein Personenverzeichnis wäre hier hilfreich gewesen.
    Alles in allem ist „Der Glasgarten“ ein ambitionierter Roman, der leider zu viele Fragen offen und trotz seiner malerischen und poetischen Sprache die Emotionen vermissen lässt. Die Handlung wäre weitaus spannender und gewesen, wenn die Protagonistin mehr Gefühl zum Ausdruck gebracht hätte. So bleibt sie dem Leser einfach nur fremd und der Roman nicht lange im Gedächtnis, was angesichts der eigentlich interessanten Geschichte und der wunderschönen Sprache der Autorin sehr schade ist. Eine eingeschränkte Leseempfehlung für dieses Buch.
    Mehr als kann ich hier leider nicht vergeben.
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Ausgaben von Der Glasgarten

Hardcover

Seitenzahl: 320

E-Book

Seitenzahl: 320

Besitzer des Buches 2

  • Mitglied seit 5. Oktober 2008
  • Mitglied seit 14. November 2010
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