Die Erfindung der Flügel

Buch von Sue Monk Kidd, Astrid Mania

  • Kurzmeinung

    mhameist
    Tolle Geschichte über zwei starke Frauen in der Zeit der Sklaverei in Amerika
  • Kurzmeinung

    Marie
    Fiktive Erzählung um historische Personen. Berührend mit Längen

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Erfindung der Flügel

Zwei Frauen, die die Welt verändern Die elfjährige Sarah, wohlbehütete Tochter reicher Gutsbesitzer, erhält in Charleston ein ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk - die zehnjährige Hetty »Handful«, die ihr als Dienstmädchen zur Seite stehen soll. Dass Sarah dem schwarzen Mädchen allerdings das Lesen beibringt, hatten ihre Eltern nicht erwartet. Und dass sowohl Sarah als auch Hetty sich befreien wollen aus den Zwängen ihrer Zeit, natürlich auch nicht. Doch Sarah ahnt: Auf sie wartet eine besondere Aufgabe im Leben. Obwohl sie eine Frau ist. Handful ihrerseits sehnt sich nach einem Stück Freiheit. Denn sie weiß aus den märchenhaften Geschichten ihrer Mutter: Einst haben alle Menschen Flügel gehabt ...
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Bewertungen

Die Erfindung der Flügel wurde insgesamt 47 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Meinungen

  • Tolle Geschichte über zwei starke Frauen in der Zeit der Sklaverei in Amerika

    mhameist

  • Fiktive Erzählung um historische Personen. Berührend mit Längen

    Marie

  • absolut lesenswert, hervorragende Kombi aus historisch belegt & frei interpretiert - mit sehr wichtiger Bedeutung

    Enigmae

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Erfindung der Flügel

    Auch mich hat dieser Roman sehr berührt, zum Teil auch erschüttert. Über die frühe Zeit des Abolitionismus in den USA wusste ich vorher nicht viel, schon gar nicht über die diesbezügliche Bedeutung der Quäker. Dass die Grimké-Schwestern reale Figuren sind, ist mir auch erst im Laufe des Romans klargeworden.
    Die Perspektivwechsel zwischen Sarah, der Tochter reicher Plantagenbesitzer, und "ihrer" Sklavin Handful habe ich als sehr gelungen empfunden. Zum einen zeigen sie oft das gleiche Geschehen einmal aus der Sicht der Sklaven, einmal aus der Sicht der wohlhabenden Weißen. Gleichzeitig kommen immer auch neue Informationen und Verwicklungen ins Spiel, sodass die Handlung stets weitergebracht wird. Diese Verzahnung der einzelnen Szenen und Abschnitte hat mir sehr gut gefallen.
    Die Hauptfiguren Sarah und Handful konnte ich gleich ins Herz schließen und über den ganzen Roman hinweg gut mit ihnen mitfühlen. Die Autorin hat hier durch glaubhafte Dialoge und Handlungen viel Empathiefläche geschaffen, gerade auch mit den Ecken und Kanten der Protagonistinnen und den vielen Brüchen in ihren Lebenswegen. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgebaut, man kann sie lieben und hassen... Das Leben von Haussklaven wird hier auf z.T. verstörende Weise nachgezeichnet, und ich finde es schwer, es an mich heranzulassen, dass Menschen so behandelt wurden und werden. (Wer mehr über die z.T. noch viel schrecklicheren Lebensumstände von Feldsklaven lesen möchte, sei auf "Heimkehren" von Yaa Gyasi oder "Underground Railroad" von Colson Whitehead verwiesen.)
    Ich habe mir viele mich nachdenklich stimmende Sätze und Passagen aus dem Roman notiert, er wird mir sicher noch länger nachgehen, und angesichts der Thematik kann ich gut mit dem gelegentlich kritisierten "moralischen Zeigefinger" leben, der sich bei ethisch so brisanten Themen vielleicht auch kaum vermeiden lässt.
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  • Rezension zu Die Erfindung der Flügel

    Ich kann mich meinen Vorrednern_innen nur anschließen.
    "Die Erfindung der Flügel" von Sue Monk Kidd ist ein starkes Buch über den Kampf nach Freiheit und Gleichberechtigung und darüber, niemals seine Ziele und Träume aufzugeben. Ich fand es sehr spannend, im Verlauf der Geschichte immer tiefer in die Leben dieser beiden starken Frauen, Sarah und Handful (und Handfuls Mutter), einzutauchen und mitzuerleben, wie beide unermüdlich dafür kämpfen, ihre Ziele zu erreichen und sich zu verwirklichen.
    Die Geschichte spielt hauptsächlich im bunten Charleston und der Erzählstil der Autorin wirkte auf mich authentisch und lebendig; man hat als Leser das Gefühl, mit Handful auf dem lauten Markt Charlestons zu sein oder mit im Klassenzimmer zu stehen, als Sarah den Sklavenkindern unerlaubterweise das Alphabet beibringt. Und es erschütterte mich immer wieder aufs Neue zu lesen, wie grausam dunkelhäutige Menschen im Süden der USA in dieser Zeit behandelt wurden und wie selbstverständlich die Chancenungleichheit zwischen Männern und Frauen in der Gesellschaft akzeptiert wurde und zum gesellschaftlichen Konsens gehörte.
    Umso inspirierender ist der freiheitsliebende Geist sowohl Handfuls als auch Sarahs: beide sehnen sich nach einem freien, selbstbestimmten Leben und setzen sich dafür ein, ein solches zu erreichen. Beide suchen nach ihrem Platz in der Welt, haben gleichzeitig aber klare innere Vorstellungen und Wünsche und lassen sich diese von niemandem ausreden (und in Handfuls Fall auch nicht ausprügeln).
    Ein wundervolles, starkes, inspirierendes Buch, das noch dazu auf wahren Tatsachen beruht. Eine klare Leseempfehlung!
    Fazit:
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  • Rezension zu Die Erfindung der Flügel

    Die Grimkés und die Sklaverei
    Im Gegensatz zu der Lesprobe, habe ich das Cover im Laufe des Lesens wirklich lieb gewonnen, dezent mit gelben und weißen Streifen, darauf schwarze Vögel. Schwarzdrosseln wie man im Buch erfährt. Sie stehen für Freiheit oder zumindest für die Hoffnung auf Freiheit.
    Das Buch beginnt mit einem Kapitel über Hetty "Handful" Grimké. Sie ist ein zehn jähriges Sklavenmädchen und lebt mit ihrer Mutter und anderen Sklaven auf dem Anwesen der Familie Grimké. Eine sehr angesehene Familie mit Plantagenbesitz. Dieses Mädchen ist durch ihre lockere Art und ihr "loses" Mundwerk sehr witzig und gleichermaßen sympathisch. Allerdings fängt sie sich öfter eine Ohrfeige für ihre Bemerkungen ein. Ganz offensichtlich war sie nicht so, wie man es von einem Sklaven damals erwartet hat.
    Im zweiten Kapitel geht es dann um Sarah Grimké. Sarah ist die mittlere Tochter des Plantagenbesitzers und sticht nicht nur mit ihrem Äußeren, den roten Harren und den Sommersprossen hervor, sondern auch durch ihre Wissbegierigkeit und dem Ablehnen der typischen "Damenhaftigkeit", die sie erlernen soll. Sie will mehr werden als ihre Mutter, ihr Traum ist Anwältin zu werden. Doch in dieser Zeit scheint es unmöglich, denn Frauen blieben zuhause und Männer gingen arbeiten.
    An ihrem elften Geburtstag bekommt Sarah von ihren Eltern Hetty als "Geschenk". Doch anstatt, wie von ihren Eltern erwartet, sich zu freuen, versucht sie dieses Geschenk abzulehnen. Sie versucht sogar durch einen Freibrief Hetty die Freiheit zu schenken, leider vereitelt Sarahs Mutter den Versuch.
    Sarah sucht ihren Platz im Leben, ihre Bestimmung, denn Anwältin zu werden bleibt nur ein Traum, trotzdem will sie sich weiter für die Sklaven einsetzen. Dies tut sie dann unermüdlich mit ihrer jüngeren, mutigeren Schwester.
    Die Kapitel wechseln stetig zwischen den beiden Mädchen, jeweils aus der Ich- Perspektive. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und auch die Charaktere sind sehr schön beschrieben.
    Vor allem Hetty habe ich ins Herz geschlossen, aber ich bewundere auch die Grimké - Schwestern für ihre Hartnäckigkeit und ihren Mut. Zumal dieses Buch historischen Begebenheiten entspricht. Eine Stelle fand ich so traurig, dass ich sogar nasse Augen bekommen habe. Die Stelle an der Hetty ins Arbeitshaus kommt und dort schreckliche Dinge sehen muss.
    Es ist ein sehr schönes Buch über eine "unmögliche" Freundschaft und das Wunder von Möglichkeiten, wenn man die Welt anders sieht, als von einem erwartet wird. Vor allem, wenn man sich nicht dem wortlos fügt, was einem vorgeschrieben wird.
    Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen und kann das Buch von Herzen weiterempfehlen.
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  • Rezension zu Die Erfindung der Flügel

    Der Kampf um Freiheit und Gleichheit
    Der Roman „Die Erfindung der Flügel“ von Sue Monk Kidd ist als Hardcover bei btb erschienen und 495 Seiten stark. Die Autorin wollte einen Roman schreiben, der sich mit Schwestern befaßt und wurde durch eine Ausstellung auf die Schwestern Grimké aufmerksam, erforschte das Leben der Beiden, die zwar viel mitbewegt, deren Namen aber doch eher unbekannt blieben – bis jetzt.
    Sue Monk Kidd hat versucht, den groben Umrissen des Lebens der Grimké-Schwestern zu folgen und gesicherte Daten und Erlebnisse bzw. Worte aus Sarahs Schriften mit eigenen Ideen aufzufüllen; Fakt und Fiktion sind miteinander verschmolzen.
    Das Buch, unterteilt in sechs Abschnitte, umfaßt den Zeitraum 1803 – 1838, beschreibt die Lebensumstände der Südstaatenfamilie Grimké, die reich an Gütern und Sklaven lebt, begleitet die Schwestern und auch die Sklaven sehr anschaulich durch diese Zeit und man erfährt Wissenswertes aus beiden Perspektiven.
    Als Sarah 11 Jahre alt wird, bekommt sie als Geschenk die „Kammerzofen-Sklavin Hetty“ ( genannt Handful), mit einer Schleife um den Hals, als Geschenk. Sarah, zutiefst peinlich berührt, versucht gegen die Sklaverei Widerstand zu leisten, sieht in Handful eher eine Freundin, der sie verbotenerweise das Lesen und Schreiben beibringt. Soviele Unterschiede die beiden Frauen haben, soviele Gemeinsamkeiten haben sie auch. Eines Tages bringt Handful es auf den Punkt: „Mein Körper mag ein Sklave sein, aber nicht mein Geist. Bei Dir ist es umgekehrt.“ Und auch Sarah erkennt, dass nicht nur die Sklaven, sondern auch die Frauen unfrei sind, versucht beides zu ändern; als Verbündete und Mitstreiterin hat sie ihre kleine Schwester Angelina ( Nina), die sie von klein auf erzieht und prägt.
    Fazit:
    Besonders gut gefallen hat mir, dass im Roman sehr viele und gut recherchierte Fakten verarbeitet wurden. Dadurch hebt es sich doch sehr von anderen „Südstaatenromanen“, wie z.B. „Vom Winde verweht“ ab. Hintergründe und auch Beschreibungen der Lebensumstände, Strafen, Träume und Kämpfe der Sklaven werden sehr tiefgreifend beschrieben, genauso, wie die der Grimké-Schwestern, die lebenlang für Freihheit und Gleichberechtigung kämpften.
    Mich hat das Buch sehr beeindruckt und erhält meine absolute Leseempfehlung.
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Ausgaben von Die Erfindung der Flügel

Taschenbuch

Seitenzahl: 704

Hardcover

Seitenzahl: 496

E-Book

Seitenzahl: 497

Hörbuch

Laufzeit: 00:13:35h

Die Erfindung der Flügel in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die Erfindung der Flügel (Details)
  • Englisch: The Invention of Wings (Details)

Besitzer des Buches 80

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